Auf den Tag genau   /     Die Kroatenkrise - Spannungen in Jugoslawien

Description

Die Frage, ob die verschiedenen, sich überwiegend slawisch verstehenden Ethnien Südosteuropas je eigene unabhängige Staaten anstreben oder aber sich in einem gemeinsamen südslawischen Bundesstaat verbinden sollten, spaltet die entsprechenden Ethnien schon seit langer Zeit. Nach dem Zerfall des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn, in dessen Grenzen Millionen Slawischsprachige seit Jahrhunderten gelebt hatten, war 1918 tatsächlich der Stunde der Jugoslawisten gekommen, die den sogenannten SHS-Staat, das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, ausriefen. Nicht alle Bürgerinnen und Bürger selbst unter den hier genannten drei Staatsvölkern standen indes hinter dem Gemeinschaftsprojekt. Vor allem unter den Kroaten störten sich viele an der zentralistischen, teilweise großserbischen Ausrichtung des jungen Staates. Dass die katholische Zeitung Germania in ihrem Lagebericht vom 4. Dezember 1922 dezente Sympathien für die Glaubensbrüder und -schwestern zwischen Donau und Kvarner Bucht durchklingen lässt, vermag dabei nicht zu überraschen. Es liest Paula Leu.

Subtitle
4. Dezember 1922
Duration
468
Publishing date
2022-12-04 01:00
Link
https://podcast8c6050.podigee.io/1079-new-episode
Contributors
  Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
author  
Enclosures
https://audio.podigee-cdn.net/937945-m-4116a6a1c901507d0c02bfcf5015c830.mp3?source=feed
audio/mpeg

Shownotes

4. Dezember 1922 Die Frage, ob die verschiedenen, sich überwiegend slawisch verstehenden Ethnien Südosteuropas je eigene unabhängige Staaten anstreben oder aber sich in einem gemeinsamen südslawischen Bundesstaat verbinden sollten, spaltet die entsprechenden Ethnien schon seit langer Zeit. Nach dem Zerfall des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn, in dessen Grenzen Millionen Slawischsprachige seit Jahrhunderten gelebt hatten, war 1918 tatsächlich der Stunde der Jugoslawisten gekommen, die den sogenannten SHS-Staat, das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, ausriefen. Nicht alle Bürgerinnen und Bürger selbst unter den hier genannten drei Staatsvölkern standen indes hinter dem Gemeinschaftsprojekt. Vor allem unter den Kroaten störten sich viele an der zentralistischen, teilweise großserbischen Ausrichtung des jungen Staates. Dass die katholische Zeitung Germania in ihrem Lagebericht vom 4. Dezember 1922 dezente Sympathien für die Glaubensbrüder und -schwestern zwischen Donau und Kvarner Bucht durchklingen lässt, vermag dabei nicht zu überraschen. Es liest Paula Leu.