Carolin Emcke, Autorin der “Zeit”, hat auf dem Workshop einen fulminanten Vortrag gehalten über die “Selbstreflexion in der Reportage”. Ihre Prämisse: Wir Reporter machen in einem fort Fehler. Und sind uns dessen in den meisten Fällen überhaupt nicht bewusst. Wir sind am falschen Ort, wir sprechen mit den Falschen, wir schätzen Menschen falsch ein, erinnern uns nur bruchstückhaft, erklären unsere weiße, christliche, heterosexuelle Weltsicht zur Norm, sind kritisch gegenüber anderen – aber nicht gegenüber uns selbst. Wie wir die Menge der Fehler zumindest reduzieren können? Indem wir Reporter uns bewusst werden, wer wir sind, sagt Carolin Emcke, woher wir stammen, was unsere Werte sind, was uns geprägt hat, vor was wir uns fürchten.