Slow Science - Wissenschaft langsam erzählt   /     SLS001 Blumenzwiebeln pflanzen

Description

Wenn wir Blumenzwiebeln pflanzen, graben wir im Herbst ein Loch. Es soll doppelt so groĂź sein wie die Blumenzwiebeln, die wir pflanzen.

Subtitle
Wir pflanzen im Herbst Blumenzwiebeln.
Duration
00:09:24
Publishing date
2017-11-13 10:51
Link
http://www.slowscience.at/sls001/
Deep link
http://www.slowscience.at/sls001/#
Contributors
  Lothar Bodingbauer
author  
Enclosures
http://www.slowscience.at/podlove/file/1/s/feed/c/mp3/sls001.mp3
audio/mpeg

Shownotes

 

Wenn wir Blumenzwiebeln pflanzen, dann graben wir im Herbst ein Loch. Es soll doppelt so groĂź sein wie die Blumenzwiebeln, die wir pflanzen.

Manuskript

Download: SLS001 – Manuskript und Wörter (PDF)

Vor kurzem habe ich in München Annik kennengelernt. Sie macht Radiosendungen: „Slow German“. Sie erzählt Geschichten aus Deutschland. Man kann sie auf ihrer Website hören: www.slowgerman.de

Da habe ich mir gedacht, das ist eine gute Idee. Das könnte ich doch auch mit Geschichten aus der Natur machen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich auch mit der Natur. Also mache ich alle zwei Wochen eine Naturgeschichte, die könnt ihr hören auf www.slowscience.at. Science – die Wissenschaft, die Naturwissenschaft. Ich bin aus Österreich. Mein Name ist Lothar. Und das ist die erste Ausgabe von Slow Science.

Hast du schon einmal Samen von Pflanzen in die Erde gesteckt? Aus dem Samen wächst eine Pflanze. Im Samen sind Nährstoffe gespeichert. Es braucht dann Wasser, Erde, Wärme – und die Pflanze wächst. Egal, wie groß die Pflanzen werden, ihre Samen sind meistens klein. Wie bei den Menschen. Embryonen sind so klein, dass sie im Bauch der Mama Platz haben. Bei Pflanzen heißen die Embryonen Keimlinge – und sie haben in den Samen Platz.

Wer die Samen von Pflanzen auf die Erde streut, der sät sie aus. Im Frühling und Sommer werden die meisten Samen gesät. Im Herbst ist es schon zu kalt für die Saat. Die Samen keimen dann nicht mehr, die Pflanzen wachsen nicht mehr, oder sie erfrieren im Winter. Die meisten Samen warten auf den Frühling. Sie sind durch die Hülle des Samens geschützt. Wenn im Frühling die Temperaturen steigen, erwachen die Samen, und die Pflanzen beginnen zu wachsen. Blumen brauchen im Frühling auch immer eine Weile, bis sie blühen.

Es gibt aber nun Blumen, die schon ganz bald im Frühling blühen. Tulpen, Narzissen, Märzenbecher. Das sind Blumen, die wir Menschen in den Gärten gerne haben, weil sie nach dem Winter bald Farbe in die Gärten bringen. Wir säen ihre Samen nicht aus, sondern stecken sie schon im Herbst als „Pflanzen im Winterschlaf“ in die Erde: Diese „Pflanzen im Winterschlaf“ heißen Blumenzwiebeln. Zwiebeln, weil sie aussehen wie die Zwiebeln, die wir essen, und Blumen, weil aus ihnen Pflanzen wachsen, die blühen.

Die Blumenzwiebeln sind im Vergleich zu Samen groß. Sie sind groß, weil sie besonders viele Nährstoffe gespeichert haben. Es sind keine kleinen Keimlinge darin, sondern fertige Knospen. Das sind Blätter und Blüten, die bereits weit entwickelt sind, und bereit sind, zu wachsen.

Wenn wir Blumenzwiebeln pflanzen, graben wir im Herbst ein Loch. Es soll doppelt so groß sein wie die Blumenzwiebel, die wir pflanzen. In dieses Loch geben wir die Blumenzwiebel hinein. Mit der Spitze nach oben. Wir füllen das Loch wieder mit Erde und drücken die Erde fest an. So kommt die Blumenzwiebel im Boden gut über den Winter. Wenn im Frühling die Temperaturen steigen, geht es los. Nach unten hin wachsen Wurzeln, und nach oben hin wächst eine Pflanze. Bald sehen wir im Frühling viele bunte Farben im Garten.

Hast du schon einmal eine Blumenzwiebel gepflanzt oder einen Samen in die Erde gesteckt? Hat alles funktioniert? Schreib es in die Kommentare zu dieser Geschichte. Auf www.slowscience.at. Du kannst auch einen Newsletter abonnieren. So kann ich dich informieren, wenn es eine neue Geschichte von Slow Science gibt. Bis bald, tschĂĽss!

Wörter

Aktivität

Wir pflanzen im Herbst Blumenzwiebeln. Im FrĂĽhling wachsen daraus Pflanzen, die blĂĽhen.

Grundwörter

der Boden (die Böden), die Erde, das Loch (die Löcher), graben, die Blume, die Zwiebel (die Zwiebeln), die Blumenzwiebel, pflanzen, wachsen, blühen

Weitere Wörter

stecken (in die Erde stecken), die Pflanze (die Pflanzen), der Same (die Samen), streuen, säen (aussäen; die Saat; die Aussaat), keimen, füllen, die Spitze (die Spitzen), der Herbst, der Winter, der Frühling, der Sommer, das Wasser, die Wärme, das Licht, der Nährstoff (die Nährstoffe), der Embryo (die Embryonen), der Keimling (die Keimlinge), der Vergleich (die Vergleiche), frieren, erfrieren, die Hülle (die Hüllen; die Samenhülle), die Temperatur (die Temperaturen), die Tulpe (die Tulpen), die Narzisse (die Narzissen), der Märzenbecher (die Märzenbecher), die Farbe, der Garten, der Winterschlaf (Winterschlaf halten – manche Tiere sind im Winter starr und schlafen), die Knospe (die Knospen), drücken, andrücken (die Erde fest andrücken), die Wurzel (die Wurzeln), entwickeln (die Entwicklung)

Wörter zu Slow Science

die Natur, die Wissenschaft, die Naturwissenschaft (englisch: Science), die Wissenschaftlerin (der Wissenschaftler), die Geschichte, die Naturgeschichte

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Download: SLS001 – Manuskript und Wörter (PDF)

Im Herbst beginnen viele Kurse. Es ist schön, schon in der ersten Stunde ein gemeinsames Erlebnis zu haben. Da Blumenzwiebeln im Herbst gepflanzt werden müssen, eignet sich das für eine Aktivität in der ersten Stunde. Die Studierenden sehen im nächsten Jahr ihren Erfolg als Blüten. Auch wenn sie vielleicht am Kurs nicht mehr teilnehmen, erinnern sie sich daran, dass sie beim Pflanzen mitgeholfen haben, wenn sie an der Schule vorbeifahren. Sie haben auch etwas für die Allgemeinheit geleistet.

Ablauf:

  1. In der Klasse entsteht eine Zeichnung mit einem Loch an der Tafel. Sie klären die Grundwörter durch Zeichnung und Beschriftung.
  2. Hinausgehen in den Garten. Jede/r soll fünf Löcher graben und fünf Blumenzwiebeln setzen. Mit der Spitze nach oben, mit den Wurzeln nach unten. Das kann man gut erklären. Während des Pflanzens lernen die Studierenden die weiteren Wörter kennen. Sie fragen selbst danach. Tipp: Es ist wichtiger, eine gute Stimmung zu schaffen, als Inhalte zu transportieren. Loben Sie Ihre Studierenden so viel wie möglich. Viele haben noch kein Loch gegraben und keinen Samen in die Erde gesteckt. Viele  haben noch nie Erde fest angedrückt, um die Blumenzwiebeln zu schützen.
  3. Zurück in der Klasse, können Sie gemeinsam die Naturgeschichte in langsamem Deutsch hören. Sie endet mit zwei Minuten Musik, über die Sie sprechen können, um die Stunde zu beenden: Weisen Sie auf diese Website und die Möglichkeit hin, die Geschichte noch einmal zu hören und das Verständnis der Grundwörter in einem Online-Quiz zu testen. Wenn Sie das Manuskript kopieren und austeilen, können die Studierenden mitlesen: PDF. Weisen Sie die Studierenden auf die Möglichkeit hin, die Wörter auch in ihrer Muttersprache zu entwickeln – auf dem Zettel stehen alle Wörter.
  4. Eine Woche später können Sie die Entwicklung von Pflanzen besprechen. Vielleicht schneiden Sie eine Blumenzwiebel auf. Es ist gut, das Etikett der Blumenzwiebeln zu kopieren und die Pflanzhinweise zu besprechen. Warum ist der Abstand wichtig, die Tiefe? Was bedeutet IX–XII als Pflanzzeit, was bedeutet II–IV als Blühzeit?
  5. Entwicklung ist also das Thema. Beim Pflanzen bringen sich die Studierenden selbst in diese Entwicklung mit ein.

Text, Fotos: Lothar Bodingbauer, Korrektur: Maria Fatoba