Seit 500 Jahren ist der Himmel geteilt. Die Reformation hat es nicht geschafft,die römische Kirche als Ganzes zu überzeugen. Die Papstkirche hat es nicht geschafft, die ungeheure Aufbruchsbewegung um Martin Luther zu unterdrücken. Mit dem Himmel wurde aber auch das Land geteilt. Eine Folge der Reformation war, dass man nun ein Nebeneinander gleichrangiger Ansichten, Glaubenssätze und Lebensformen zu akzeptieren hatte. Der geteilte Himmel brachte Krieg, Not und einen geistigen Unfrieden mit sich, der Europa bis ins 20. Jahrhundert umklammert hielt. Und doch waren die Leitgedanken des neuen Glaubens und dieser damit verbundenen Pluralität zugleich der Motor der modernen Gesellschaften und Staatswesen bis heute. "Geteilter Himmel - Geteiltes Land: Das Ende der Einheit" - so hat Matthias Morgenroth den dritten Teil unserer Serie "Reformation 500" überschrieben.