Suizidales Verhalten gilt in vielen Gesellschaften seit Jahrhunderten als moralisch verwerflich und wurde lange Zeit kriminalisiert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde Suizid als PhĂ€nomen zunehmend mit Hilfe der Kategorie Geschlecht erklĂ€rt und rĂŒckte in den Fokus der neu entstandenen Soziologie. Das spiegelt sich dementsprechend in statistischen Analysen wider: Die Mehrzahl der Suizide werden von MĂ€nnern begangen, die sich mit "harten" Methoden, wie Schusswaffen, das Leben nehmen. Die "weichen" Methoden, wie Gift, hingegen werden von Frauen bevorzugt. Die Historikerin Michaela Hintermayer untersucht den Zusammenhang zwischen suizidalem Verhalten und Geschlechtlichkeit. Sie erklĂ€rt, warum Suizid von Frauen hĂ€ufig pathologisiert wurde, in dem körperliche ErklĂ€rungen fĂŒr ihr Verhalten herangezogen wurden, wĂ€hrend der Suizid von MĂ€nnern als ernsthaftes, gesellschaftliches Krisensymptom interpretiert wurde.
Suizidales Verhalten gilt in vielen Gesellschaften seit Jahrhunderten als moralisch verwerflich und wurde lange Zeit kriminalisiert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde Suizid als PhĂ€nomen zunehmend mit Hilfe der Kategorie Geschlecht erklĂ€rt und rĂŒckte in den Fokus der neu entstandenen Soziologie. Das spiegelt sich dementsprechend in statistischen Analysen wider: Die Mehrzahl der Suizide werden von MĂ€nnern begangen, die sich mit"harten" Methoden, wie Schusswaffen, das Leben nehmen. Die"weichen" Methoden, wie Gift, hingegen werden von Frauen bevorzugt. Die Historikerin Michaela Hintermayer untersucht den Zusammenhang zwischen suizidalem Verhalten und Geschlechtlichkeit. Sie erklĂ€rt, warum Suizid von Frauen hĂ€ufig pathologisiert wurde, in dem körperliche ErklĂ€rungen fĂŒr ihr Verhalten herangezogen wurden, wĂ€hrend der Suizid von MĂ€nnern als ernsthaftes, gesellschaftliches Krisensymptom interpretiert wurde.