Die Anachronistin   /     #35 - Die Kameradschaft: Schriften junger Deutscher. Teil 3

Description

Eigentlich galt mein Interesse in der ersten Ausgabe der Kameradschaft nur den beiden Artikeln von Plato und meinem Großvater. Aber dann stoße ich auf einen weiteren Artikel: "In der Reichsjugendführung – Bericht eines Engländers". Der Titel hat mich jetzt nicht übermäßig gereizt. Aber der erste Satz hat es wieder rausgerissen: "In der Zeit zwischen April und September des vorigen Jahres habe ich drei Monate in offizieller Stellung im «Auslandsamt» der «Reichsjugendführung» (RJF) in Berlin gearbeitet." Bitte was?! Ein Engländer in der Reichsjugendführung in Berlin? 1937? Sorry, aber da musste ich gleich erst mal den Namen googlen. Der Artikel ist mit D. C. Yalden-Thompson unterzeichnet. Es dürfte nicht allzu viele Menschen mit dieser Namenskombination geben. Und tatsächlich finde ich einen David Cron Yalden-Thompson, Philosophie-Professor in den USA an der University of Virginia. 1919 im britischen Dorset geboren, war Yalden-Thompson also grade mal 18 Jahre alt als er den Artikel für die Zeitschrift meines Großvaters schrieb – und als er sich in der Höhle des Löwen befand. Was er allerdings über die Reichsjugendführung schreibt, ist unfassbar entlarvend - und deckt sich mit den Beschreibungen, die ich in der invertito gefunden habe.

Subtitle
Duration
1331
Publishing date
2017-12-24 18:22
Link
https://www.die-anachronistin.de/35-die-kameradschaft-schriften-junger-deutscher-teil-3/
Contributors
  Nora Hespers
author  
Enclosures
https://cdn.podigee.com/media/podcast_1554_die_anachronistin_episode_34_35_die_kameradschaft_schriften_junger_deutscher_teil_3.mp3?v=1514138460&source=feed
audio/mpeg

Shownotes

Eigentlich galt mein Interesse in der ersten Ausgabe der Kameradschaft nur den beiden Artikeln von Plato und meinem Großvater. Aber dann stoße ich auf einen weiteren Artikel: "In der Reichsjugendführung – Bericht eines Engländers". Der Titel hat mich jetzt nicht übermäßig gereizt. Aber der erste Satz hat es wieder rausgerissen:

"In der Zeit zwischen April und September des vorigen Jahres habe ich drei Monate in offizieller Stellung im «Auslandsamt» der «Reichsjugendführung» (RJF) in Berlin gearbeitet."

Bitte was?! Ein Engländer in der Reichsjugendführung in Berlin? 1937? Sorry, aber da musste ich gleich erst mal den Namen googlen. Der Artikel ist mit D. C. Yalden-Thompson unterzeichnet. Es dürfte nicht allzu viele Menschen mit dieser Namenskombination geben. Und tatsächlich finde ich einen David Cron Yalden-Thompson, Philosophie-Professor in den USA an der University of Virginia. 1919 im britischen Dorset geboren, war Yalden-Thompson also grade mal 18 Jahre alt als er den Artikel für die Zeitschrift meines Großvaters schrieb - und als er sich in der Höhle des Löwen befand. Was er allerdings über die Reichsjugendführung schreibt, ist unfassbar entlarvend - und deckt sich mit den Beschreibungen, die ich in der invertito gefunden habe.