piqd Thema. Mit Katrin Rönicke und Gästen   /     piqd Thema | Das Aus für den INF-Vertrag

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Mehr als 30 Jahre ist der INF-Vertrag ein Garant für Frieden und Sicherheit in Europa. Doch nun haben Russland und die USA das Abkommen aufgekündigt. Was bedeutet das für die Sicherheitslage in Deutschland? Und wie kann die Bundesrepublik auf einen neuen Friedensvertrag hinwirken?

Summary

Mehr als 30 Jahre ist der INF-Vertrag ein Garant für Frieden und Sicherheit in Europa. Doch nun haben Russland und die USA das Abkommen aufgekündigt. Was bedeutet das für die Sicherheitslage in Deutschland? Und wie kann die Bundesrepublik auf eine

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Gefährlicher als in den 80er-Jahren
Duration
32:47
Publishing date
2019-02-27 18:43
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  detektor.fm
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Shownotes

Letzte Rettung INF-Vertrag

Am 8. Dezember 1987 atmete Europa auf. Denn US-Präsident Ronald Reagan und der Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion Michail Gorbatschow unterzeichneten in Washington den sogenannten INF-Vertrag – INF steht dabei für Intermediate Range Nuclear Forces, oder zu deutsch: nukleare Mittelstreckenraketen. Und genau deren Zerstörung und Abzug sah der Vertrag vor. "Der hatte eine ausgesprochene Friedenswirkung. Wir waren damals der Überzeugung, nun ist für die nächsten Jahrzehnte der Frieden gesichert", erzählt Erhard Eppler, SPD-Urgestein und Friedensaktivist.

Vertragsbrüche in Russland

Doch was ist seitdem passiert, dass der Vertrag nun ausläuft? Zum einen hat sich die weltpolitische Lage verändert. Während früher die USA und die UdSSR den Planeten unter sich aufteilten, streben heute mehr Länder nach Macht und Einfluss. So rüsten beispielsweise China, Pakistan oder der Iran auf. Auch mit Mittelstreckenraketen, deren Besitz der USA und Russland durch den INF-Vertrag verboten ist – eigentlich. Nun soll Russland schon seit Jahren vertragsbrüchig sein – offenbar seit 2008, wie die USA vermuten. 2014 haben sie dann Russland erstmals öffentlich beschuldigt, den Vertrag zu verletzen. "Schuld ist natürlich vor allen Dingen Russland, weil sie es nicht geschafft haben, die Staatengemeinschaft und vor allen Dingen die USA zu überzeugen, dass sie diesen Vertrag einhalten. Das wäre ja sicherlich möglich gewesen", ist Oliver Meier von der Stiftung Wissenschaft und Politik überzeugt.

Die Rolle Deutschlands

Deutschland war in den 80er-Jahren wie kein anderes Land von der Aufrüstung der Sowjetunion und der USA betroffen. Und auch heute kommt Deutschland eine besondere Rolle zu. Einmal als wichtigstes Land Mitteleuropas. Zum anderen als NATO-Mitglied mit Sitz im Weltsicherheitsrat. Doch welchen Einfluss kann Deutschland nehmen? Wie muss ein neuer Vertrag aussehen? Und warum ist die heutige Situation gefährlicher als in den 1980er-Jahren? Über diese Fragen hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit dem SPD-Urgestein Erhard Eppler und Oliver Meier von der Stiftung Wissenschaft und Politik gesprochen. Aus dem aktuellen Bundestag kommen unter anderen Roderich Kiesewetter (CDU), Alexander Graf Lambsdorff (FDP) und Sevim Dagdelen (Linke) zu Wort.