Ein neuer Godzilla-Film ist doch ein schöner Vorwand, um die Geschichte des vielleicht bekanntesten Filmmonsters zu beleuchten. Gemeinsam mit Christoph Huber vom österreichischen Filmmuseum begeben wir uns auf eine Reise durch die über 30 Filmauftritte des Monsterkönigs, beginnend mit seinem ersten Auftritt 1954, über Gareth Edwards' Neuinterpretation 2014 bis zu Shin Godzilla aus dem Jahr 2016.
Vorm Filmstart von Godzilla: King of the Monsters gibt es einen großen Retrospektive-Podcast.
Ein neuer Godzilla-Film ist doch ein schöner Vorwand, um die Geschichte des vielleicht bekanntesten Filmmonsters zu beleuchten. Gemeinsam mit Christoph Huber vom österreichischen Filmmuseum begeben wir uns auf eine Reise durch die über 30 Filmauftritte des Monsterkönigs, beginnend mit seinem ersten Auftritt 1954, über Gareth Edwards’ Neuinterpretation 2014 bis zu Shin Godzilla aus dem Jahr 2016.
Wolfgang Steiger | ||
Christoph Huber |
Christoph Huber ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Österreichischen Filmmuseum. Unter anderem moderierte Christoph die Buchpräsentation des österreichischen Cartoonisten Nicolas Mahler, dessen neuestes Buch Das Ritual angelehnt an den japanischen Effektemeister Eiji Tsuburaya angelehnt war. In diesem Rahmen fand ebenfalls eine Projektion des ersten Godzilla Film aus dem Jahr 1954 von Ishiro Honda statt, nach der Wolfgang und Christoph ins Gespräch über Godzilla kamen.
Dass Monster die Menschen heimsuchen und durch Modellstädte wüten, ist nicht etwas, das lediglich Godzilla gemacht hat… was war also der Grund, warum Godzilla bis heute eine derartige Filmikone ist?
Back to the roots… ganz unironisch plädieren Christoph und Wolfgang für diesen legitimen Filmklassiker, der unter all den späteren Filmen etwas untergeht. Denn wenn man das Original von Ishiro Honda betrachtet, so bietet der Film unglaublich viel Raum für Diskussion über Kriegsbewältigung, Verantwortung der Wissenschaft und natürlich unglaubliche Liebe zum Detail aller Personen hinter der Kamera.
Natürlich kann man das Original nicht diskutieren, ohne die amerikanisierte Version mit Raymond Burr zu besprechen, die die Amerika-kritische Message komplett herausschnitt.
Die erste Iteration von Godzilla ist wohl jene, die viele von uns aus alten Fernsehübertragungen oder lustigen Youtube-Videos kennen. Hier regiert der Trash und Godzilla wird zum Helden der Menschheit. Dennoch gibt es Perlen, wie etwa den psychedelischen Godzilla vs. Hedorah bei dem Godzilla gegen die Umweltverschmutzung ins Feld zieht.
Nach all dem 70er Trash kam der König der Monster in einer dunkleren Iteration zurück. Die sogenannte Heisei-Ära besticht durch liebevolle Monsterkämpfe, ein absurdes Meisterwerk und ein überraschend gutes (vorläufiges) Ende der Reihe.
Ja… der ist auch passiert.
Waaaas? Godzilla gab es auch in den 2000ern? So überrascht waren Christoph und Wolfgang als sie damals entdeckten, dass es noch mehr Monsterfilme gab, die auch recht abwechslungsreich und ambitioniert sind. Mit Final Wars erhielt man im Jahr 2004 schließlich ein Mixtape aller 90er Filme zum 50. Geburstag von Godzilla.
Während Wolfgangs Herz für die amerikanisierte Version von Gareth Edwards aus dem Jahr 2014 schlägt, kann Christoph den digitalen Monstern wenig abgewinnen und bleibt den japanischen Versionen treu.
Godzilla vs. Bürokratie! Egal, was man vom neuesten Live-Action Godzilla hält, kann man schwer abstreiten, dass es sich hier um einen der originelsten Godzilla-Filme handelt, den man unbedingt schauen sollte.
Kurz vorm Schluss kommt noch die Diskussion über Archivierung, Digitalisierung und physische Medien auf… wie könnte es anders enden, wenn man im Filmmuseum sitzt?
Bereit für mehr Godzilla? Wir hoffen der Exkurs war informativ und unterhaltsam und freuen uns wenn ihr dem Original und vielleicht dem ein oder anderen Godzilla-Film eine Chance gebt.
Flip the Truck – Der österreichische Film-Podcast
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Schaut auch auf den Kanälen des Österreichischen Filmmuseums vorbei.
Banner: Godzilla (Gojira), 1954 – © Toho Co., Ltd.