Shownotes
Wie frei war man als Lehrerin im Umgang mit den SchĂŒlern, wie kontrollierte die SED das Klassenzimmer? Welche Bildungsziele sollten erreicht werden? Und: Welche SchulfĂ€cher gab es ĂŒberhaupt im realen Sozialismus?
Um diese und andere Fragen geht es in der ersten Folge unseres neuen Podcasts, Wie war das im Osten?. Die beiden Moderierenden Valerie Schönian und Michael Schlieben interessiert der Alltag in der DDR, den sie beide nicht selbst erlebt haben. Sie nehmen sich Zeit fĂŒr GesprĂ€che mit kaum bekannten Menschen, die viel zu erzĂ€hlen haben.
In der ersten Folge ist BĂ€rbel Spengler zu Gast. Sie hat die DDR als SchĂŒlerin und Lehrerin miterlebt, noch heute arbeitet die 56-JĂ€hrige als Lehrerin in Magdeburg.
Spengler erzĂ€hlt von ihrem Studium, vom "Club der jungen PĂ€dagogen" und von ihren ersten Berufsjahren. Obwohl sie zur Englisch-Lehrerin ausgebildet wurde, durfte sie nie nach England fahren. Bis zur Wiedervereinigung blieb GroĂbritannien fĂŒr sie ein Sehnsuchtsort.
In die SED ist sie nie eingetreten, aber sie musste als Lehrerin regelmĂ€Ăig Parteiveranstaltungen besuchen. Sie spricht darĂŒber, wie stark das Schulwesen politisch beeinflusst war, wie die Ideologie den Stundenplan bestimmte. So musste sie als Lehrerin Hausbesuche bei den SchĂŒlern machen und wurde in den Familien als "ReprĂ€sentantin des Systems" wahrgenommen â ein Bild, das ihr gar nicht gut gefiel.
Aber sie erzĂ€hlt auch von den Freiheiten und GlĂŒcksmomenten. Von den Partys, die schon am frĂŒhen Abend begannen. Und sie spricht darĂŒber, wie es sich als Frau in der DDR lebte. Als junge Mutter arbeitete sie bald wieder Vollzeit. Das sei ganz selbstverstĂ€ndlich gewesen. Erst nach der Wende wurde es plötzlich infrage gestellt.
AuĂerdem geht es in dem Podcast um den Umbruch nach 1989. Welche Lehrer blieben an den Schulen? Wie Ă€nderte sich der Lehrplan? Und was möchte sie ihren SchĂŒlern heute ĂŒber die DDR vermitteln?