Neues Terrain   /     MobilitĂ€t im Wandel

Description

Am 4. April fand in Berlin die Fachtagung „MobilitĂ€t im Wandel – Praxisbeispiele und neue Impulse zur BMBF Forschungsagenda“ statt. Sebastian Ritterbusch von der iXpoint Informationssysteme GmbH war dort, stellte das Terrain Projekt vor und spricht mit Gerhard Jaworek vom Studienzentrum fĂŒr Blinde und Sehbehinderte (SZS) am Karlsruher Institut fĂŒr Technologie (KIT)Â ĂŒber die Veranstaltung im InterContinental Hotel in Berlin. Fachtagung MobilitĂ€t im Wandel (1:53:57, 50MB) Zum Start der Bekanntmachungen Mensch-Technik-Interaktion fĂŒr eine intelligente MobilitĂ€t (IMO), Elektroniksysteme fĂŒr das vollautomatisierte Fahren (ELEVATE) und weiterer Projekte aus dem Themenfeld Kommunikationssysteme & IT-Sicherheit lud das Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung (BMBF) die geförderten Projekte und Interessierte zum Austausch nach Berlin ein. Zur Bekanntmachung ELEVATE lag ein Schwerpunkt auf Projekten zu Radartechnologien, wie beispielsweise das Projekt KameRad zu kombinierten Kamera-Radar-Modulen, das Projekt KoRRund zu konformen multistatischen Radarkonfigurationen zur Rundumsicht oder das Projekt radar4FAD zu universellen Radarmodulen fĂŒr das vollautomatisierte Fahren, die in einem eigenem Workshop spĂ€ter ihren Cluster auf der Tagung initiierten. In der Linie ELEVATE gab es aber auch weitere Themen wie das Projekt AutoKonf zu automatisch rekonfigurierbaren Aktoriksteuerungen fĂŒr ausfallsichere automatisierte Fahrfunktionen oder HiBord zu hoch zuverlĂ€ssigen und intelligenten Bordnetztopologien. Informationen zur Nutzung von Radar-Technologien in der Erdbeobachtung gibt es in der Folge 244 SAR Satelliten und Satellitendatenarchivierung  am EOC im Omega Tau Podcast.  Die Veranstaltung wurde durch eine BegrĂŒĂŸung von Frau Gabriele Albrecht-Lohmar und Herrn Andreas Kirchner fĂŒr BMBF und einer EinfĂŒhrungskeynote von Herrn  Dr.-Ing. Sven Bugiel zu sicheren autonomen Fahrzeugen in der Zukunft eröffnet. Daran schloss sich ein „Project-Slam“ an, in dem sich die rund 20 Projekte jeweils mit etwa 3 Folien in 3 Minuten vorstellen konnten und von Frau Dr. Julia Seebode und Herrn Dr. Marcel Kappel der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH moderiert wurden. Die VortrĂ€ge waren sehr intensiv, jedoch von der Form natĂŒrlich nicht wie Science-Slams, wie sie auch in Karlsruhe oft ausgetragen werden und jungen Forscherinnen und Forschern eine BĂŒhne bieten, ihr Gebiet in 10 Minuten sehr unterhaltsam vorzutragen. Auch aus der Ferne konnte man ĂŒber Social Media der Fachtagung folgen. Auf die Slams folgten drei parallele Workshops, einmal zum Start des Radar-Clusters in ELEVATE, dann ein Workshop zu Projekten aus der Bekanntmachtung Intelligente MobilitĂ€t und einem Workshop zur neue Bekanntmachung Elektronom zur Elektronik fĂŒr autonomes elektrisches Fahren. Die Tagung endete mit einem Abschlussvortrag von Prof. Dr. Andreas Knie zu vernetzten multimodalen MobilitĂ€tslösungen der Zukunft und Ausklang bei einer Abendveranstaltung. In einigen Projekten stellten sich interessante Verbindungen zum Terrain Projekt heraus: Das Projekt KoFFI zur kooperativen Fahrer-Fahrzeug-Interaktion will Systeme entwickeln, die durch neue Interaktionskonzepte zu mehr Sicherheit, Komfort und Sicherheit bei teilautomatisierten Fahrzeugen fĂŒhren soll. Dabei geht es auch um Fragen der Akzeptanz und natĂŒrlicher Sprachkommunikation, wie es mit dem Wunderautos Dudu oder K.I.T.T. in Filmen und Serien vorgedacht wurde. Im Projekt KomfoPilot zu personalisierter Fahrstilmodellierung im automatisierten Fahrzeug soll sich das Auto an den vom Menschen gewĂŒnschten Fahrstil anpassen. Das Projekt PAKoS befasst sich personalisierte, adaptive kooperative Systeme fĂŒr automatisierte Fahrzeuge, das vom Karlsruher Institut fĂŒr Technologie (KIT) koordiniert wird. Hier wird auch ein Nutzerprofil mit der Erfassung des Fahrerzustands kombiniert, um das Leistungsvermögen des Fahrers zu beurteilen und darauf angepasst zu reagieren. Zum Projekt Safety4Bikes, einem Assistenzsystem fĂŒr mehr Sicherheit von fahrradfahrenden Kindern, waren deren Verbundkoordinator Jochen Meis von der GeoMobile GmbH und Annika Johnsen vom Institut fĂŒr empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-UniversitĂ€t in Erlangen-NĂŒrnberg dankenswerter Weise zu einem GesprĂ€ch bereit. Mit Sensoren an Helm, Fahrrad und weiteren Schnittstellen wird hier die Umgebung erfasst und aufbereitet, um Kindern vor Gefahren zu warnen und fĂŒr eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu trainieren. Schwerpunkte sind hier neben der technischen Entwicklung des Systems auch die Identifikation der kritischen Gefahrenstellen und der geeigneten Kommunikation zu den Kindern. Bei der Erstellung von Anforderungsanalysen werden Ergebnisse frĂŒherer Projekte einbezogen, wie beispielsweise dem Projekt OIWOB fĂŒr zum Orientieren, Informieren, Warnen in einer Orientierungshilfe fĂŒr Blinde, welches von der HFC Human-Factors-Consult GmbH koordiniert wurde. Eine Entwicklung von guten Mensch-Maschine-Interaktionen (MTI) ist ein Weg in vielen Schritten: So gab es frĂŒher Digital-MĂ€use, bei denen sich ein gesteuerter Mauszeiger immer in der gleichen Geschwindigkeit wie von einem digitalen Joystick gesteuert in acht mögliche Richtungen bewegt, und nicht wie wir es jetzt kennen proportional oder ĂŒberproportional zur physischen Bewegung des EingabegerĂ€ts. Die Entwicklung neuer Sensoren ermöglicht heute eine Bedienung auf BerĂŒhrung oder durch Bewegung und Drehung des GerĂ€ts durch miniaturisierte Inertialsensoren, die Einzug in Smartphone und Tablets gehalten haben. Ein Beispiel fĂŒr eine Bedienung ĂŒber Inertialsensoren ist die Anwendung Universe2Go mit der Blinde wie auch sehende Menschen den Sternhimmel wie durch ein Smartphone-Fenster erfahren und hören können. In der MTI ist es auch wichtig kurz und prĂ€gnant den aktuellen Kontext darzustellen. Visuell werden fĂŒr solche Identifikationshinweise oft Icons benutzt und diese haben ein akustischen Pendant, die so genannten Earcons: So kann durch einen kurzen und prĂ€gnanten Laut den Nutzenden sehr schnell eine wichtige Information oder ein Bezug hergestellt werden. In der Gestaltung solcher Earcons ist neben der Unterscheidbarkeit untereinander auch Distanz zu reellen GerĂ€uschen zu berĂŒcksichtigen, damit ein eingesetztes System nicht mit Informationen aus der RealitĂ€t verwechselt werden kann. Das hapto-akustische Spiel Bob it hat auch einen Spielmodus mit GerĂ€uschen, wodurch gegenĂŒber Sprachausgabe die Spielinformation schneller vermittelt wird. Mit Lenkgesten teilautomatisierte Fahrzeuge steuern wie der Reiter das Pferd; das ist das Ziel des Projekts Vorreiter. Auch hier waren Yigiterkut Canpolat vom Institut fĂŒr Arbeitswissenschaft an der RWTH Aachen und Prof. Dr. Clemens Arzt, Direktor des Forschungsinstituts fĂŒr öffentliche und private Sicherheit (FÖPS Berlin) an der Hochschule fĂŒr Wirtschaft und Recht Berlin bereit ĂŒber ihr Projekt zu sprechen. Hier sollen intuitive Steuerungen entwickelt werden, die Menschen mit körperlichen EinschrĂ€nkungen die Nutzung von teilautomatisierten Fahrzeugen ermöglichen sollen. Dabei ist nicht nur die technische Entwicklung wichtig, sondern besonders auch die rechtswissenschaftliche Begleitforschung, da die gesetzlichen Voraussetzungen analysiert werden mĂŒssen, die bei der Umsetzung BerĂŒcksichtigung finden mĂŒssen und wo eventuell auch in rechtlicher oder gesetzlicher Sicht Handlungsbedarf besteht. Ein sehr ĂŒberzeugendes Beispiel fĂŒr eine gelungene Umsetzung ist das Sam Car Project des industriellen Partners Paravan im Vorreiter-Projekt, wo dem ehemaliger Indy-car Fahrer und seit einem schweren Rennunfall querschnittgelĂ€hmten Sam Schmidt mit einer Spezialanfertigung wieder die Steuerung eines Autos ermöglicht wurde. Pferde sind jedoch nicht nur einfache Fortbewegungsmittel, sondern können in besonderem Maße Menschen mit EinschrĂ€nkungen in ihrer MobilitĂ€t unterstĂŒtzen. Ein sehr außergewöhnliches Beispiel bietet hier Sabriye Tenberken, die zu Pferd durch Tibet reiste und als Blinde die Blindenschule Braille without Borders in Tibet eröffnete und darĂŒber auch das Buch Mein Weg fĂŒhrt nach Tibet veröffentlichte. Die Fachtagung endete mit dem Fachvortrag von Prof. Dr. Andreas Knie zu vernetzten multimodale MobilitĂ€tslösungen der Zukunft und einer Abendveranstaltung zum Austausch mit den weiteren Teilnehmern der Tagung.

Summary

Am 4. April fand in Berlin die Fachtagung „MobilitĂ€t im Wandel – Praxisbeispiele und neue Impulse zur BMBF Forschungsagenda“ statt. Sebastian Ritterbusch von der iXpoint Informationssysteme GmbH war dort, stellte das Terrain Projekt vor und spricht mit Gerhard Jaworek vom Studienzentrum fĂŒr Blinde und Sehbehinderte (SZS) am Karlsruher Institut fĂŒr Technologie (KIT) ĂŒber die Veranstaltung im InterContinental Hotel in Berlin. Zum Start der Bekanntmachungen Mensch-Technik-Interaktion fĂŒr eine intelligente MobilitĂ€t (IMO), Elektroniksysteme fĂŒr das vollautomatisierte Fahren (ELEVATE) und weiterer Projekte aus dem Themenfeld Kommunikationssysteme & IT-Sicherheit lud das Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung (BMBF) die geförderten Projekte und Interessierte zum Austausch nach Berlin ein. Zur Bekanntmachung ELEVATE lag ein Schwerpunkt auf Projekten zu Radartechnologien, wie beispielsweise das Projekt KameRad zu kombinierten Kamera-Radar-Modulen, das Projekt KoRRund zu konformen multistatischen Radarkonfigurationen zur Rundumsicht oder das Projekt radar4FAD zu universellen Radarmodulen fĂŒr das vollautomatisierte Fahren, die in einem eigenem Workshop spĂ€ter ihren Cluster auf der Tagung initiierten. In der Linie ELEVATE gab es aber auch weitere Themen wie das Projekt AutoKonf zu automatisch rekonfigurierbaren Aktoriksteuerungen fĂŒr ausfallsichere automatisierte Fahrfunktionen oder HiBord zu hoch zuverlĂ€ssigen und intelligenten Bordnetztopologien. Informationen zur Nutzung von Radar-Technologien in der Erdbeobachtung gibt es in der Folge 244 SAR Satelliten und Satellitendatenarchivierung am EOC im Omega Tau Podcast. Die Veranstaltung wurde durch eine BegrĂŒĂŸung von Frau Gabriele Albrecht-Lohmar und Herrn Andreas Kirchner fĂŒr BMBF und einer EinfĂŒhrungskeynote von Herrn Dr.-Ing. Sven Bugiel zu sicheren autonomen Fahrzeugen in der Zukunft eröffnet. Daran schloss sich ein „Project-Slam“ an, in dem sich die rund 20 Projekte jeweils mit etwa 3 Folien in 3 Minuten vorstellen konnten und von Frau Dr. Julia Seebode und Herrn Dr. Marcel Kappel der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH moderiert wurden. Die VortrĂ€ge waren sehr intensiv, jedoch von der Form natĂŒrlich nicht wie Science-Slams, wie sie auch in Karlsruhe oft ausgetragen werden und jungen Forscherinnen und Forschern eine BĂŒhne bieten, ihr Gebiet in 10 Minuten sehr unterhaltsam vorzutragen. Auch aus der Ferne konnte man ĂŒber Social Media der Fachtagung folgen. Auf die Slams folgten drei parallele Workshops, einmal zum Start des Radar-Clusters in ELEVATE, dann ein Workshop zu Projekten aus der Bekanntmachtung Intelligente MobilitĂ€t und einem Workshop zur neue Bekanntmachung Elektronom zur Elektronik fĂŒr autonomes elektrisches Fahren. Die Tagung endete mit einem Abschlussvortrag von Prof. Dr. Andreas Knie zu vernetzten multimodalen MobilitĂ€tslösungen der Zukunft und Ausklang bei einer Abendveranstaltung. (...)

Subtitle
Neues Terrain 06
Duration
1:53:57
Publishing date
2017-04-27 08:30
Link
https://www.terrain-projekt.de/neues-terrain-06-fachtagung-mobilitaet-im-wandel/349
Contributors
  G.Jaworek & S.Ritterbusch
author  
Enclosures
http://www.terrain-projekt.de/wp-content/uploads/2017/04/neues-terrain-06-fachtagung-170419.mp3
audio/mpeg