Vom Großvater hat sie die Diskussionsfreude, von der Großmutter die Durchsetzungsfähigkeit. Diese Zutaten prägen das Leben von Gabriele Molitor, die seit Mai 2015 als Leiterin der Abteilung Kommunikation an der UW/H tätig ist. Die studierte Kommunikationswissenschaftlerin war bereits früher schon einmal in ähnlicher Position tätig, als Pressesprecherin für die FDP in Bonn, wo sie die Öffnung der innerdeutschen Grenze hautnah auf dem politischen Parkett miterleben konnte. Doch geleitet von dem Wunsch, Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen zu können - und motiviert vom zupackenden Vorbild der Großmutter - wagte sie danach mit einem eigenen PR-Büro den Schritt in die Selbständigkeit. Das politische Interesse blieb jedoch wach und ein Umzug brachte sie einige Jahre später der FDP wieder näher und dann sogar so nahe, dass sie für die Partei 2009 als Abgeordnete in den deutschen Bundestag einzog. Als die Wähler ihr 4 Jahre später den “Arbeitsvertrag nicht verlängerten” war Rosenzüchten sowohl finanziell als auch ideell keine Alternative für sie. Sie suchte nach einer neuen berufliche Perspektive und fand sie schließlich in Witten. Sie versteht sich als Dienstleiterin für diese Universität, mit deren drei Grundwerten Freiheit, Verantwortung und Wahrheit sie sich schon seit den Streitgesprächen mit dem Großvater identifizieren kann. “Vielleicht”, so sagt sie, “bin ich ein altmodischer Typ.”, denn das persönliche Gespräch hat für sie stets Vorrang. Das hindert sie jedoch keineswegs daran, auch moderne Kommunikationsmittel zu prüfen und maßvoll zu nutzen. Und wenn ihre Kinder sie manchmal respektlos “Steinzeitmutter” nennen, nimmt sie ihnen mit der rheinischen Universalformel “leeve un leeve losse” souverän den Wind aus den Segeln. Eine Haltung, die ihr bei der Beziehungsarbeit in dieser besonderen Schnittstelle zwischen innen und außen sicher auch oft hilfreich sein wird. Aufnahme vom 20.08.2015 - Dauer 0:53:49