„Es ist nicht daran zu denken, größere Werke anzugehen“ – Peter Ruzicka spricht über seine Kompositionstätigkeit in Salzburg.„Habemus Papam“ – so titulierte die „Süddeutsche Zeitung“ einen ihrer Artikel am 27. November 1999. Dabei ging es allerdings keineswegs um die Wahl eines neuen Papstes, sondern um eine Nachricht aus der Musikwelt: Die berühmten Salzburger Festspiele haben endlich einen Nachfolger für den bisherigen, 2001 ausscheidenden künstlerischen Leiter gefunden. Peter Ruzicka, der Mann „mit fünf Berufen“ („Der Tagesspiegel“, 8. Februar 2000), sollte nun die Nachfolge von Gerard Mortier antreten. Sicherlich eine glückliche Entscheidung, denn die unter Mortier begonnene Modernisierung der Festspiele sollte fortgesetzt werden. Doch der Weg nach Salzburg führte Ruzicka über verschiedene Stationen. Geboren wurde er am 3. Juli 1948 in Düsseldorf. Nach dem Abitur studierte Ruzicka Rechts-, Theater-, Musikwissenschaft und Betriebswirtschaft in Hamburg, München und Berlin. Schließlich promovierte er 1977 zum Dr. jur. Bereits als Student betätigte er sich unter anderem als Komponist. Seine erste Komposition stammt aus dem Jahr 1967 („Drei Szenen für Klarinette solo“). Weitere Werke folgten und wurden von beinahe allen namhaften Orchestern und Solisten aufgeführt. Für seine Kompositionen wurde er mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Sein Betätigungsfeld beschränkte sich jedoch nicht nur auf das Komponieren. So übernahm er unter anderem die Stelle des Intendanten des Radiosymphonieorchesters Berlin, später der Staatsoper in Hamburg und der Hamburger Philharmoniker. Weitere Stationen seiner Karriere führten ihn nach München, Amsterdam und schließlich nach Salzburg. Ruzicka machte sich auch einen Namen als Dirigent und Pädagoge. Seiner offiziellen Internetseite ist zu entnehmen, dass er in der Saison 2008/09 weiterhin als Dirigent tätig sein und unter anderem das China Philharmonic Orchestra dirigieren wird. Im August 2004 hatte die DW-Redakteurin Aya Bach die Gelegenheit mit Peter Ruzicka zu sprechen und interviewte ihn unter anderem zu den Salzburger Festspielen.