Ich will heute nicht dazu auffordern deine Mitmenschen oder Klienten in Schubladen zu stecken.
Nein, es geht es um das Thema Kategorisierung und warum es für das Lernen von Bedeutung ist.
Das Kategorisieren und damit die aktive Auseinandersetzung mit Themen gehört von Natur aus zum menschlichen Denken. Du kannst neues Wissen wesentlich besser abspeichern, wenn du es mit bisherigen Erfahrungen und schon vorhandenem Wissen vergleichst. Dadurch bringst du das neue Wissen automatisch in Relation zu vorhandenem und du fügst neue Aspekte zu vorhandenem Wissen hinzu. Du vernetzt das Neue mit dem Alten.
Eine hilfreiche Methode zum Kategorisieren von neuem Wissen ist das Strukturieren von Wissen in Übersichten und Tabellen. Ordne gerade Gelernte nach Merkmalen, Anwendungsmöglichkeiten, Häufigkeiten, Vorkommnissen, Behandlungsmöglichkeiten, Begleiterscheinungen, Überordnungen, Untergruppen, Ähnlichkeiten, Unterscheidungsmerkmalen etc. Besonders das Einfügen von Beispielen oder bildlichen Assoziationen ist sinnvoll, weil es Emotionen mit einbinden kann. Dies wiederum macht die Vernetzung des Wissens nachhaltiger. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass du die Übersichten und Tabellen nach deinen eigenen Aspekten und Vorlieben selbst zusammenstellst. Erst durch diese Auseinandersetzung mit dem Lernstoff durchdenkst du die Zusammenhänge und regst neue neuronale Verknüpfungen an. Vorhandene Übersichten kannst du anschließend zum Vergleich heranziehen und möglicherweise Ergänzungen zu deiner Tabelle hinzufügen. Sie nur zu betrachten bringt absolut keine vergleichbare Wissensverarbeitung und Speicherung.
Eine Steigerung der neuronalen Verarbeitung erreichst du, wenn du anstelle der Tabellen mit Mindmaps arbeitest und diese mit Farben und Bildern oder Symbolen gestaltest. Dadurch sind beide Gehirnhälften beteiligt: die linke Gehirnhälfte durch das Ordnen und Kategorisieren und die rechte Gehirnhälfte durch das farbige und bildliche Gestalten.
Tony Buzan machte diese Methode bekannt. Auf seiner Seite findest du einige beeindruckende Beispiele von Mind Maps. Es gibt viele Mind Mapping Programme für den Mac, für Windows und auch für Mobilgeräte. In den Shownotes füge ich entsprechende Links hinzu. Mit der Online-Software Mindmeister kann man sogar im Team an einer Mind Map arbeiten.
Wenn ich nicht mit Papier und Faserstiften arbeite, dann benutze ich gerne das Programm MindNode für Mac oder iPad. Ein Open Source Programm für alle Plattformen ist Freemind
Das beste Lernergebnis wirst du allerdings erzielen, wenn du dich mit Buntstiften vor ein großes Blatt setzt und das neue Wissen direkt händisch in eine Mind Map umsetzt. Diese Methode ist nicht nur sinnvoll um neues Wissen abzuspeichern, sondern zum Beispiel auch zur Vorbereitung von Vorträgen. Während des Vortrags kann man sich in Gedanken von einem Punkt zum anderen bewegen und so die Reihenfolge der vorbereiteten Kapitel nacheinander rekapitulieren. Probiere es einmal aus.
Nun wünsche ich viel Freude beim Lernen mit farbenfrohen Mind Maps.
Show Notes:
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