Reich wurde Ernest Oppenheimer durch seine früh in London geweckte Liebe für Diamanten und sein Geschick als Unternehmer. Durch ein jahrelanges Kartell – das "Oppenheim-Syndikat" – gelang es ihm, die Preise für die Edelsteine beliebig zu kontrollieren.
Ein britischer Südafrikaner mit deutschen Wurzeln, so sah er sich selbst. Und so wurde Ernest Oppenheimer gesehen und behandelt, je nach politischer Großwetterlage. Als eines von zehn Kindern eines jüdischen Tabakwarenhändlers wurde er in bescheidenen Verhältnissen im hessischen Friedberg am 22. Mai 1880 geboren. Als reichster Mann Südafrikas starb er 77 Jahre später in seiner eigentlichen Heimat am Kap: als Unternehmer und Politiker – reich und einflussreich. Reich gemacht hat ihn seine früh in London geweckte Liebe für Diamanten und das Geschick als Unternehmer, die Preise für die Edelsteine durch ein jahrelanges Kartell –das "Oppenheim-Syndikat" - beliebig zu kontrollieren. In der Politik, ob als Bürgermeister von Kimberley oder als Abgeordneter im südafrikanischen Parlament, stieß er häufig auf Widerstände und an Grenzen. Den burischen Nationalisten war er wahlweise zu "deutsch" oder zu "britisch-liberal" z.B. in der Rassenfrage. Er kümmerte sich um die Situation seiner schwarzen Arbeiter und ihrer Familien. Seine Haltung bezeichnet Ernest Oppenheimer - 1931 zum "Sir" geadelt - einmal als "aufgeklärten Eigennutz". Sein Motto: "Zufriedene Arbeiter arbeiten mehr."