Shownotes
Durch die Corona-Pandemie ist vieles möglich geworden, was zuvor gerne mit "Geht nicht" abgetan wurde. Statt präsent im Büro sein zu müssen, können Menschen von zu Hause aus arbeiten. Statt unnötig langer Reisen zu unnötig langen Meetings zoomt man sich kurz zusammen. Selbst Vorlesungen an Unis laufen seit dem Sommersemester digital ab, und bei allen Problemen ist es manchen Schulen gelungen, Kinder wenigstens teilweise und eine Zeit lang größtenteils mit digitalen Mitteln zu unterrichten. Ist das jetzt also die Digitalisierung, über die wir schon so lange reden?
Um diese Frage zu klären, gibt es keinen geeigneteren Gesprächspartner als Sascha Lobo, der Netzvordenker erklärt Deutschland schließlich seit Jahren das Internet. In der letzten Folge des Digitalpodcasts Wird das was? sagt er: "Im Grunde ist Digitalisierung immer ein Zustand, den man so gerade eben noch nicht erreicht hat." Durch die Corona-Krise seien wir in Sachen Digitalisierung einen sehr großen Schritt nach vorne gegangen. Nicht, weil es plötzlich digitale Dienste wie Zoom gibt (die existierten auch vorher schon), sondern weil die Menschen sie nun auch nutzen. Denke man über Fortschritt nach, käme der in den seltensten Fällen durch eine neue Software oder Hardware, sagt Lobo, sondern dadurch, dass Menschen ihr Verhalten änderten.
Allein durch den Zwang, das während der Pandemie tatsächlich tun zu müssen, habe man ausgeweitet, was in Zukunft auch geht und gehen müsse, so Lobo. Ein Vorgesetzter zum Beispiel werde nach der Pandemie nicht mehr sagen können: Während Corona ging das Arbeiten von zu Hause – aber jetzt, da dein Kind krank ist, geht es plötzlich nicht mehr.