Die klassischen Medien sind unter Druck. Mit Journalismus lässt sich kaum mehr Geld verdienen. Dazu kommt ein Glaubwürdigkeitsproblem. Erst recht, seit ausgerechnet beim renommierten «Spiegel» ein Journalist aufgeflogen ist, der Geschichten erfunden hat. Was jetzt, wie das Vertrauen zurückgewinnen? Der Fall von Claas Relotius hat die Medienwelt erschüttert. Der vielfach preisgekrönte deutsche Journalist wurde Ende 2018 als dreister Fälscher entlarvt. Er hatte in vielen seiner Reportagen, die auch in Schweizer Medien veröffentlicht wurden, Protagonisten, Begebenheiten und Interviews frei erfunden. Inzwischen hat sich die Aufregung gelegt. Ist alles halb so wild, ein Einzelfall, oder haben die klassischen Medien, denen bereits vor Relotius «Fake News» und «Lügenpresse» vorgeworfen wurde, nachhaltigen Schaden genommen? Wie reagieren Reporterinnen und Reporter auf dem Feld? Wie die Heimredaktionen punkto Faktenchecking? Ist das «Geschichtenerzählen» im Journalismus grundsätzlich infrage gestellt? Oder ist absolute Faktentreue sowieso eine Illusion und die Wahrheit liegt immer nur im Auge des Betrachters? Unter der Leitung von Franz Fischlin diskutieren im «Medienclub»: – Lukas Bärfuss, Schriftsteller – Judith Wittwer, Chefredaktorin «Tages-Anzeiger» – Daniel Puntas Bernet, Chefredaktor «Reportagen» – Sibylle Lichtensteiger, Leiterin Stapferhaus Lenzburg mit Ausstellung «Fake – Die ganze Wahrheit» – Peter Hossli, Reporter, Produzent «Club» Videobotschaften von: – Rafaela Roth, Reporterin «Tages-Anzeiger», Gewinnerin real21 Medienpreis 2016 der Schweizer Journalistenschule MAZ – Christof Gertsch, Reporter «Das Magazin» Anmerkung der Redaktion: Beim vom Gast Peter Hossli in der Sendung genannten Claude Bühler handelt es sich nicht um jenen Claude Bühler, der heute bei Tele Basel tätig ist.