Ob Königsmord, Whistleblowing oder „Volksverräter“-Rufe von Querdenkern – Verrat prägt Historikern zufolge die politischen Geschicke seit der Antike bis heute. Und er hat viele Gesichter: Der Judaskuss, der zur Kreuzigung Jesu führt, gilt als heilsnotwendiger Verrat. Der Hochverrat dagegen leitet Umstürze ein und gilt als das ultimative politische Verbrechen. Whistleblowing wiederum sehen viele als guten Verrat im Sinne der Aufklärung. Heute paaren sich Verratsvorwürfe mit Verschwörungstheorien – oft als gefährliche Hetze in sozialen Medien. Der Historiker André Krischer vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ gibt Einblicke in die schillernde Geschichte des Verrats.