Mekka und Jerusalem   /     Folge 9: Sara und Hagar – Jüdische und muslimische Frauenbilder

Summary

In dieser Folge zu den jüdischen und muslimischen Frauenbildern wollen wir versuchen, uns von Klischees über „die jüdische Frau“ oder „die muslimische Frau" an sich zu lösen. Beim Thema der Frauenbilder werden die jüdische und die muslimische Gemeinschaft häufig als Projektionsfläche benutzt. Einerseits bedecken sowohl jüdisch-orthodoxe als auch muslimische Frauen häufig ihre Haare – und werden damit aus der Perspektive des westlichen Feminismus zum klassischen Symbol für Unfreiheit und Unterdrückung. Andererseits werden jüdische und muslimische Frauen – letztlich in der Tradition des europäischen Orientalismus – häufig exotisiert oder erotisiert: Diese Tradition reicht letztlich von den Harems-Fantasien des 19. Jahrhunderts über allerlei Bauchtanz-Kitsch bis hin zur westlichen Faszination für israelische Soldatinnen. In der Synagoge und der Moschee sind die Geschlechter getrennt; sowohl das orthodoxe Judentum als auch der Islam haben fast ausschließlich Männer in religiösen Führungspositionen. Trotzdem gab es schon früh Pionierinnen und Frauenbewegungen, die diesen Status quo verändern wollten. Heute beschäftigen sich zudem viele Wissenschaftlerinnen und Aktivistinnen mit der feministischen Auslegung von religiösen Texten und Traditionen. Zusammen mit Dina El-Omari (Dozentin am Zentrum für Islamische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster), Hannah Tzuberi (promovierte Judaistin und Postdoktorandin am Institut für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin),  Ali Ghandour (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Münster), Sharon Adler (Journalistin und Fotografin, Gründerin des Frauen-Online-Magazins Aviva Berlin), Julie Grimmeisen (Israelisches Generalkonsulat, promovierte über jüdisch-israelische Frauen- und Geschlechterbilder) sprechen wir in dieser Folge über die feministische Koranexegese, die Rolle der Frau in der Halacha und über Geschlechtervorstellungen in der israelischen Gesellschaft. Wer sich für jüdische und muslimische Frauenbilder jenseits der etablierten Klischees interessiert, sollte sich diese Folge nicht entgehen lassen!

Subtitle
Duration
00:32:05
Publishing date
2021-10-15 10:01
Link
https://p3sejj.podcaster.de/mekkaundjerusalem/folge-9-sara-und-hagar-juedische-und-muslimische-frauenbilder/
Contributors
Enclosures
https://p3sejj.podcaster.de/MekkaundJerusalem/media/Rohversion_4(1).mp3
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Shownotes

In dieser Folge zu den jüdischen und muslimischen Frauenbildern wollen wir versuchen, uns von Klischees über „die jüdische Frau“ oder „die muslimische Frau" an sich zu lösen. Beim Thema der Frauenbilder werden die jüdische und die muslimische Gemeinschaft häufig als Projektionsfläche benutzt. Einerseits bedecken sowohl jüdisch-orthodoxe als auch muslimische Frauen häufig ihre Haare – und werden damit aus der Perspektive des westlichen Feminismus zum klassischen Symbol für Unfreiheit und Unterdrückung. Andererseits werden jüdische und muslimische Frauen – letztlich in der Tradition des europäischen Orientalismus – häufig exotisiert oder erotisiert: Diese Tradition reicht letztlich von den Harems-Fantasien des 19. Jahrhunderts über allerlei Bauchtanz-Kitsch bis hin zur westlichen Faszination für israelische Soldatinnen.

In der Synagoge und der Moschee sind die Geschlechter getrennt; sowohl das orthodoxe Judentum als auch der Islam haben fast ausschließlich Männer in religiösen Führungspositionen. Trotzdem gab es schon früh Pionierinnen und Frauenbewegungen, die diesen Status quo verändern wollten. Heute beschäftigen sich zudem viele Wissenschaftlerinnen und Aktivistinnen mit der feministischen Auslegung von religiösen Texten und Traditionen. Zusammen mit Dina El-Omari (Dozentin am Zentrum für Islamische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster), Hannah Tzuberi (promovierte Judaistin und Postdoktorandin am Institut für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin),  Ali Ghandour (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Münster), Sharon Adler (Journalistin und Fotografin, Gründerin des Frauen-Online-Magazins Aviva Berlin), Julie Grimmeisen (Israelisches Generalkonsulat, promovierte über jüdisch-israelische Frauen- und Geschlechterbilder) sprechen wir in dieser Folge über die feministische Koranexegese, die Rolle der Frau in der Halacha und über Geschlechtervorstellungen in der israelischen Gesellschaft.

Wer sich für jüdische und muslimische Frauenbilder jenseits der etablierten Klischees interessiert, sollte sich diese Folge nicht entgehen lassen!