Medizinische Daten bilden die Grundlage zur Bestimmung einer Diagnose, sind notwendig, um richtige Therapieentscheidungen zu treffen und bilden das Herzstück der medizinischen Forschung. Um medizinische Daten für all diese Bereiche besser nutzbar zu machen, hat die Medizinische Informatik als wissenschaftliche Disziplin bereits vielfältige Methoden entwickelt und entscheidend die Digitalisierung der Medizin geprägt.
Um in Deutschland diese Bereiche aber noch weiter zu stärken, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung 2016 die Medizininformatik-Initiative (MII) ins Leben gerufen. Durch Kooperationen und gemeinsame Standards sollen Daten aus der klinischen Versorgung wie auch aus der medizinischen Forschung institutionsübergreifend nutzbar gemacht werden. Dazu arbeiten in den vier Konsortien DIFUTURE, HiGHmed, miracum oder SMITH alle deutschen Universitätskliniken und viele weitere Partnerinstitutionen zusammen. Koordiniert wird die Zusammenarbeit in der MII durch die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF).
Welche Aufgaben die TMF in der MII hat, worin die Chancen und Herausforderungen hinsichtlich der standortübergreifenden Nutzung von medizinischen Daten liegen und welche Vorteile das für die Patienten bringt, darüber spricht Katja Weber in dieser Episode mit Karoline Buckow und Dr. Editha Räuscher.
Karoline Buckow ist Medizininformatikerin und arbeitet seit 2017 bei der TMF. In der MII koordiniert sie die Arbeit der konsortiumsübergreifenden Arbeitsgruppe zu Interoperabilität. In der Arbeitsgruppe wurde ein gemeinsamer Kerndatensatz definiert, der beschreibt, welche Datensätze für alle stationären Patientendaten vorgehalten werden sollten. Dieser gemeinsame Kerndatensatz gewährleistet, dass die medizinischen Daten standortübergreifend für die Forschung genutzt werden können.
Dr. Editha Räuscher ist promovierte Apothekerin und arbeitet seit 2018 bei der TMF. Im Rahmen der MII koordiniert sie die übergreifenden Use Cases zu arzneimittelbezogenen Problemen und zu seltenen Erkrankungen. POLAR („POLy-pharmazie, Arzneimittelwechselwirkungen und Risiken“) und CORD ("Collaboration on Rare Diseases") sind zwei Use Cases, an denen alle Konsortien gemeinsam arbeiten.
Gemeinsam stellen Frau Buckow und Frau Dr. Räuscher auch das Forschungsdatenportal für Gesundheit vor, die Plattform über die Forschende Zugriff auf die Daten beantragen können.
Die Einrichtung der Teilnehmerinnen
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