Publish-or-perish, Vermessungen und Verlagsprofite in den Wissenschaften Im Ideal-Bild der Wissenschaft steht Neu- und Wissbegier der Forschenden im Mittelpunkt sowie die Kooperation in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zum Zweck des Wissensfortschritts. Zugleich zeigt die RealitĂ€t den Wissenschaftsbetrieb auch als ein höchst kompetitives und ĂŒber wirtschaftliche Logiken organisiertes Feld. Dabei spielt die Struktur der Dissemination, der Veröffentlichung und Verbreitung von Forschungsergebnissen, eine wichtige Rolle. Denn vor allem ĂŒber die PublikationstĂ€tigkeit und die Anzahl der Zitierungen wird versucht, den sogenannten âwissenschaftlichen Outputâ einer Person oder Insitution und damit deren âWertâ zu erfassen. Der Gedanke dahinter ist, dass Forschungserkenntnisse in Publikationen prĂ€sentiert und sofern diese relevant sind, eben auch in anderen Artikeln von anderen Forscher_innen zitiert werden. Neben dem eigentlichen Anspruch wissenschaftlichen Fortschritt zu leisten, ergibt sich so fĂŒr Forscher_innen â und deren Insitutionen â Anreiz, ihre TĂ€tigkeit ebenso in Hinblick auf eine möglichst gute Bepunktung im derzeitigen auf Journal-Artikel und Zitierungen fokussierten System auszurichten. Die Profitierenden dieses Systems sind dabei schlieĂlich vor allem private Wissenschaftsverlage. # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Lisa Puchner spricht hierzu mit Ăkonom Stephan PĂŒhringer von der Johannes-Kepler-UniversitĂ€t Linz und Teil des Leitungsteams des Forschungsprojekts SPACE, Alexa FĂ€rber, Professorin an der EuropĂ€ischen Ethnologie an der UniversitĂ€t Wien, und Marta Lopez Cifuentes, Dissertantin am Institut fĂŒr Ăkologischen Landbau an der UniversitĂ€t fĂŒr Bodenkultur Wien. Weitere Informationen und Quellen: âThe political economy of academic publishingâ von Stephan PĂŒhringer, Johanna Rath und Teresa Griesebner. VerfĂŒgbar auf: https://spatial-competition.com/wp-content/uploads/2020/12/SPACE-WP5-Political-Economy-of-Academic-Publishing.pdf âDer Preis der Wissenschaften.â Zeitschrift fĂŒr Kulturwissenschaften, 2015, herausgegeben von Alexa FĂ€rber, Kathrin Audehm, Beate Binder, Gabriele Dietze. VerfĂŒgbar auf: https://zeitschrift-kulturwissenschaften.de/heft/der-preis-der-wissenschaft/ âCitation Metrics: Serious Drawbacks, Perverse Incentives, and Strategic Options for Heterodox Economics.â von Jakob Kapeller. IN: The American Journal of Economics and Sociology. VerfĂŒgbar auf: https://jakob-kapeller.org/images/pubs/2010-Kapeller-CitMetrics-AJES.pdf https://stoptrackingscience.eu/background-information/ # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # # Wettbewerb infrage ist eine Sendereihe im Rahmen des Forschungsprojekts SPACE â Spatial Competition and economic policies, der Johannes-Kepler-UniversitĂ€t Linz, der UniversitĂ€t Wien und der WirtschaftsuniversitĂ€t Wien, gefördert vom FWF. https://spatial-competition.com