Reportagen und Berichterstattung aus dem Ausland
Wie recherchieren und organisieren sich Journalist:innen in teilweise gefährlichen Regionen?
Carsten Stormer ist als Reporter in zahlreichen Krisengebieten der Welt unterwegs und produziert seit beinah 20 Jahren Reportagen fürs Fernsehen und Printmedien. In diesem JKW-Podcast spricht er über seine persönlichen Erfahrungen und einige organisatorische Aspekte seiner Arbeit: Wie finde ich die geeigneten Protagonist:innen, wie verifiziere ich ihre Informationen und welche Verantwortung habe ich ihnen und ihren Geschichten gegenüber? Ein aktuelles Beispiel für seine Arbeit ist die Arte-Dokumentation „Blasrohre gegen Bulldozer“.
„Sich überraschen lassen“
Von Redaktionen in Deutschland wünscht er sich weniger voreingenommene Anforderungen und mehr Bereitschaft, sich überraschen zu lassen. Dort fehle teilweise das Interesse für eine qualitative Auslandsberichterstattung, obwohl sie schon frühzeitig über herannahende Krisen und globale Herausforderungen berichte.
Solidarität unter freien Journalist:innen
Stormer ist außerdem Teil des Zeitenspiegel-Verbundes und erzählt darüber, wie sich die Gemeinschaft von freien Journalist:innen organisiert: Alle arbeiten so viel sie können und nehmen sich so wenig wie möglich vom geteilten Honoraren. Auf diese Weise können sie eigene Themen bearbeiten und sich gleichzeitig finanziell absichern.
Dieser Podcast wurde von Jonathan Deupmann moderiert und produziert. Carsten Stormer war im Wintersemester 2021/22 zu Gast im Recherchekurs von Prof. Dr. Volker Lilienthal. Der sagt: „Carsten Stormer haben wir virtuell in seiner Wahlheimat Philippinen getroffen. Eine gute Gelegenheit, um den Pandemie-bedingten Zwang zur Online-Lehre für eine digitale Exkursion zu nutzen.“
https://journalistik.blogs.uni-hamburg.de/wp-content/uploads/JKW-Podcast7_RechercheAuslandsberichterstattung.mp3