Rahel Hirsch hatte es zeitlebens schwer: Als sie Medizin studieren wollte, musste sie ins Ausland gehen, denn Frauen war das 1898 in Deutschland noch verboten. Als sie 1903 an die Charité kam, war sie dort erst die zweite Ärztin, als sie eine wissenschaftliche Entdeckung machte, glaubte man ihr nicht, und als sie endlich zur ersten Medizinprofessorin Deutschlands ernannt wurde, erhielt sie weder Gehalt noch eine Lehrerlaubnis. Als sie eine Privatpraxis eröffnete, entzogen ihr - wie allen jüdischen Ärzten - die Nazis erst die Kassenzulassung und später die Approbation, so dass sie nach London floh, wo sie 1953 starb. Das BIH nennt nun ein Forschungsgebäude nach dieser Pionierin der Translationalen Medizin - und der Emanzipation der Frauen.