Experten gehen derzeit davon aus, dass eine Lithiumknappheit um das Jahr 2030 Europas Übergang zum Elektroauto bedrohen könnte. Wie kann Europa der Dominanz Chinas bei der Lithium-Verarbeitung entgegenwirken? Könnten europäische Lithiumprojekte und Batterie-Recycling einer Versorgungslücke entgegenwirken?
Ohne eine einheimische Versorgung mit dem Batterie-Gold Lithium könnte es für Europas Autokonzerne schwierig werden, mit China zu konkurrieren, das seine Elektroauto-Industrie rasch ausbaut und in den europäischen Markt vordringt. China kontrolliert einen Großteil der weltweiten Lithiumverarbeitung, bei der ein aus Sole oder Erz gewonnenes Konzentrat in chemische Lithiumverbindungen wie Carbonat oder Hydroxid umgewandelt wird, die in Antriebsbatterien verwendet werden. China wird der Versorgung seiner eigenen Industrie Vorrang einräumen. Europa wird sich in Bezug auf die Lithium-Verfügbarkeit um das Jahr 2030 wahrscheinlich in einer schwierigen Position befinden, prognostizieren Michael Schmidt von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) und Dr. Thomas Schmaltz von Fraunhofer. Europa kann sich keine Verzögerungen bei heimischen Projekten zur Gewinnung des Metalls und beim Ausbau des Batterie-Recyclings leisten. Wir sprechen außerdem mit unseren Experten darüber, wie Lieferketten für das Lithium einer Antriebsbatterie aussehen, wie der Rohstoff abgebaut wird und wie viel Prozent seines Bedarfs Europa zukünftig decken kann.