Wie kaum ein anderer spätmittelalterlicher Herrscher steht Karl IV. für eine skrupellose Erweiterung der eigenen Hausmacht auf Kosten des Reiches, für Zuckerbrot und Peitsche im Umgang mit Vasallen und für „ostentative Frömmigkeit“ zur Stärkung der Herrschaft sowie des eigenen Ansehens. Dass er „ohne Zweifel einer der bedeutendsten und widersprüchlichsten Herrscher im spätmittelalterlichen Europa“ war, hat Olaf B. Rader in seiner sehr lesenswerten Biografie ‚Kaiser Karl der Vierte. Das Beben der Welt‘ gezeigt. Mit dem Autor unterhalten wir uns darüber, wie Karl IV. sich die Mark Brandenburg kriegerisch einverleibte, um die luxemburgische Hausmacht zu stärken. Ferner erfahren wir, welche skrupellosen Wege er fand, um sein eigenes Verfassungsdokument – die Goldene Bulle – zu unterlaufen und ob es Karl IV. verstand, die märkischen Landstände auf seine Seite zu ziehen.