Im Sommer 1348 tauchte ĂŒberraschend ein Pilger aus dem Heiligen Land auf, der vorgab, der rechtmĂ€Ăige Markgraf Woldemar von Brandenburg zu sein. Er sei 1319 nicht verstorben, sondern ins Heilige Land aufgebrochen, um BuĂe zu tun und er wolle nun seine Herrschaft wieder antreten. Diesem vermeintlichen Markgrafen gelang es, von Kaiser Karl IV. mit der Mark Brandenburg belehnt zu werden, die KurwĂŒrde zu tragen (und auch auszuĂŒben), circa zwei Jahre RechtsgeschĂ€fte zu tĂ€tigen und die UnterstĂŒtzung eines Teils der mĂ€rkischen LandstĂ€nde zu gewinnen. Doch damit nicht genug, auch benachbarte ReichsstĂ€nde, die eigene Interessen verfolgten, akzeptierten die angebliche Wiederkehr. Mit Olaf B. Rader, dem Autor der Biografie âKaiser Karl der Vierte. Das Beben der Weltâ (C.H. Beck 2023) unterhalten wir uns ĂŒber diese VorgĂ€nge. Wir tauchen ein in die politischen und wirtschaftlichen Interessen der beteiligten NutznieĂer und lernen die Voraussetzungen kennen, die erfĂŒllt sein mussten, damit einem vermeintlich wiedergekehrten (falschen) Herrscher Glauben geschenkt wurde. Wenn Sie mehr ĂŒber die LegitimitĂ€t von Herrschaft im SpĂ€tmittelalter wissen wollen, dann hören Sie rein.