In dieser Episode blicken Bibi und ich hinter die Kulissen der COP28 Klimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bibi war für die Resource Management Young Members Group (RMYMG) vor Ort mit dabei.
Ich suche weiterhin eine zweite moderierende Person! Meldet euch als sehr gerne, falls Ihr darauf Lust habt!
Der UN-Klimagipfel COP 28 tagte vom 30. November bis 12. Dezember 2023 in der Millionenstadt Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zum ersten Mal fand eine globale Bestandsaufnahme statt, der Global Stocktake, um zu bewerten, wie die Weltgemeinschaft klimapolitisch dasteht. Wenig überraschend reichen die Anstrengungen nicht für das Pariser Klimaziel. Ein Ausstiegsdatum aus fossilen Energien, feste Ausbauziele für Erneuerbare oder verbindliche Strategien zur Klimaanpassung wurden dennoch nicht beschlossen. Der Klimafonds für Verluste und Schäden hat jetzt eine Struktur und erste Finanzierungszusagen. https://www.klimareporter.de/tag/cop-28
Was ist COP
Die Weltklimakonferenz tritt jährlich zusammen, immer in einem anderen Land. Auf Einladung der Vereinten Nationen debattieren rund 200 Staaten zwei Wochen lang, wie die Erderhitzung auf ein noch erträgliches Maß eingedämmt werden kann. COP steht kurz für „Conference of the Parties“, also die Konferenz der Parteien – gemeint sind jene Staaten, die die sogenannte Klima-Rahmenkonvention unterschrieben haben.
Warum?
Erste Weltklimakonferenzen gab es schon Ende der 70er und in den 80er Jahren. Die erste „COP“ unter dem Dach der Klima-Rahmenkonvention fand 1995 in Berlin statt. Deutsche Verhandlungsführerin war damals Angela Merkel, als Umweltministerin unter Kanzler Helmut Kohl. Schon vor mehr als 25 Jahren setzte sich der Gipfel das Ziel, verbindlich festzuschreiben, bis wann und wie stark weltweit der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase reduziert werden soll. Die Wissenschaft hatte zuvor gewarnt: Zu viele Treibhausgase in der Luft, also vor allem Kohlendioxid (CO2) und Methan, sorgen dafür, dass sich die Erde immer weiter aufheizt und teilweise unbewohnbar werden könnte.
COP 27
Kernergebnisse der Verhandlungen
Historischer Durchbruch bei Schäden und Verlusten: Die Kompensation für Schaden und Verluste, die durch die Klimakrise entstehen, waren schon seit vielen Jahren eine Kernforderung der Klimagerechtigkeitsbewegung sowie zahlreicher Delegationen besonders vulnerabler Staaten. Auf der COP27 schaffte es das Thema erstmals auf die offizielle Tagesordnung und es wurde die Einrichtung einer Finanzfazilität beschlossen.
Klimafinanzierung: Bereits 2009 versprachen die wohlhabenden Staaten, bis 2020 Milliarden Dollar jährlich an Klimafinanzierung zu mobilisieren. Dieses Ziel wurde als zu niedrig für den eigentlichen Bedarf kritisiert und wurde zudem bislang nicht erreicht.Bis 2025 soll ein neues Ziel beschlossen werden, auf der COP27 konnten in dieser Frage jedoch keinen nennenswerten Fortschritte erreicht werden.
Mitigation: Basierend auf Beschlüssen der COP26 in Glasgow wurde In Sharm elSheikh die Einrichtung des Mitigation Work Programmes beschlossen, das bis zum Jahr 2026 laufen soll und eine Reihe von Workshops beinhaltet. Bedenklich ist, dass die Sprache zu gemeinsamer aber differenzierter Verantwortung im Verlauf der Verhandlungen deutlich geschwächt wurde und das Programm auch bei Fragen der Finanzierung eine sehr schwache Sprache aufweist. Während die EU und andere Staaten sich zwar für die Einhaltung des 1,5 Grad Limits auf der COP einsetzten, haben sie es jedoch selbst nicht geschafft, auf einen 1,5 Grad Pfad zu kommen. Dafür reichte auch die Ankündigung der EU, ihr Emissionsminderungsziel um zwei Prozent auf 57 Prozent bis 2030 zu erhöhen nicht. Nötig wäre mindestens eine Erhöhung um 65 Prozent gewesen.
Falsche Lösungsansätze: Auf der COP27 wurden zwar einige Entscheidungen vertagt, die schädlichen Ausgleichsmechanismen die Hintertür öffnen können. Doch sind zum ersten Mal naturbasierte Lösungen in der UNFCCC verankert. Zwar gibt es in diesem Bereich sinnvolle Maßnahmen, jedoch ist sehr gründlich zu prüfen, inwiefern eine Maßnahme tatsächlich einen Mehrwert bringt was die sozialen und menschenrechtlichen Konsequenzen vor Ort sind. So darf die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme nicht dazu führen, dass Industrien länger brauchen, um sauber und de-fossilisiert zu sein.
Kleiner Fauxpas: Abschlusserklärung Abstimmung → Vertretung kleiner Inselstaaten noch vor dem Saal
Seid nett zu den großen Emittenten, sonst sind die aus der Verhandlung raus! Und ein, zwei große Emittenten reichen um alles gegen die Wand zu fahren.
https://www.klimareporter.de/klimakonferenzen/seid-nett-zu-den-grossen-emittenten
Ziele:
Hilfsfond für arme Länder
bis 2030 erneuerbare Energie gegenüber 2022 verdreifachen
Energieffizienz verdoppeln
Endgültiges Ausstiegsziel → Ende von Kohle, Gas und Öl
Bestätigung des 1,5 Grad Ziels
Vor 2025 muss Höhepunkt der CO2 Emissionen erreicht werden
bis 2030 um 43 % im Vergleich zu 2019 fallen
Probleme:
Keine Einigung zum CO2 Zertifikatehandel ABER „Das Fehlen einer Einigung verhindert, dass die Fehler des freiwilligen CO2-Marktes wiederholt werden“, sagte Gilles Dufrasne von der Initiative Carbon Market Watch
https://www.klimareporter.de/klimakonferenzen/klimakonferenz-findet-kompromiss-zu-fossilen-energien
https://www.klimareporter.de/klimakonferenzen/klimakonferenz-findet-kompromiss-zu-fossilen-energien
Öl Land mit Präsidentschaft eines Öl- und Energieministers, aber Sultan Al Jabers ist auch Gründer und Chef einer Firma für erneuerbare Energien
Aber Emissionen steigen weiterhin an
https://www.klimareporter.de/klimakonferenzen/sind-wir-noch-zu-retten
Ökonomische Realität wird Scheinlösung verhindern
d.h. CCS und eFuels sind zu teuer und werden daher verdrängt, wer auf diese neuen “alten” Lösungen setzt (zumindest im großen Stil) und sich an scheinbare Technologieoffenheit klammert wird in der brutalen ökonomischen Realität verlieren
Linda Kalcher, Chefin des paneuropäischen Thinktanks Strategic Perspectives
„Die wirtschaftlichen Realitäten werden einige der falschen Lösungen, die in diesem Text noch immer enthalten sind, wie CCS und ‚Übergangsenergien‘, zunichtemachen.”
https://www.klimareporter.de/klimakonferenzen/klimakonferenz-findet-kompromiss-zu-fossilen-energien
https://unece.org/sustainable-energy/committee-sustainable-energy/youth-resource-management