Eine JĂŒdin, die andere Juden an die Gestapo verrĂ€t, die Ambivalenzen von TĂ€ter und Opfer in der NS-Zeit und die Problematik mangelnder Quellenkritik bei historischen Verfilmungen â Dies alles vereint der neue Film âStella. Ein Lebenâ (D 2023). Basierend auf wahren Begebenheiten folgt er dem Leben von Stella Goldschlag, einer deutschen JĂŒdin, die im Berlin der 1940er-Jahre lebt und als sogenannte âGreiferinâ selbst andere Juden an die Gestapo verrĂ€t, um sich und ihre Familie vor der Deportation zu schĂŒtzen. DafĂŒr wurde sie spĂ€ter zweimal vor Gericht gestellt und zu langjĂ€hrigen Haftstrafen verurteilt. Ihre auĂergewöhnliche Lebensgeschichte wurde vielfach rezipiert und sorgt bis heute immer wieder fĂŒr Kontroversen. Im Podcast gibt der Antisemitismus-Forscher Philipp Dinkelaker Einblicke in die historischen HintergrĂŒnde des Films und die besonderen UmstĂ€nde, die zu Stella Goldschlags Schicksal beigetragen haben. Er analysiert die zu Grunde liegenden Quellen sowie deren Spezifika und zeigt auf, wie deren unreflektierte Verwendung zur Fortschreibung problematischer Narrative fĂŒhren kann. Die TĂ€ter-Opfer-Perspektiven des Films werden genauer beleuchtet und hinterfragt, ob die Umsetzung auf der Leinwand gelungen ist und der Film den eigenen AnsprĂŒchen gerecht wird.