Klimaforscher\*innen gehen davon aus, dass Extremwetterereignisse künftig häufiger auftreten. Dabei ist ein Thema zum Beispiel Starkregen. Wir gucken uns erstmal an, was Starkregen eigentlich ausmacht. Und dann werfeln wir einen Blick darauf, wie Starkregen-Gefahrenkarten entstehen. Diese geben Aufschluss über die Auswirkungen von Starkregen auf die gezeigten Regionen und mit welchen Ausmaßen gerechnet werden muss. Einen genaueren Blick werfen wir dabei auf die Starkregenanalyse der Stadt Braunschweig - und wir haben uns auch gefragt, wie uns das dabei helfen kann, auf Warnmeldungen zu reagieren.
Mit dieser Folge nehmen wir am Wettbewerb Fast Forward Science 2024 teil. Es geht um das Thema Starkregen. Wir gucken uns erstmal an, was Starkregen eigentlich ausmacht. Und dann werfeln wir einen Blick darauf, wie Starkregen-Gefahrenkarten entstehen. Diese geben Aufschluss über die Auswirkungen von Starkregen auf die gezeigten Regionen und mit welchen Ausmaßen gerechnet werden muss. Einen genaueren Blick werfen wir dabei auf die Starkregenanalyse der Stadt Braunschweig - und wir haben uns auch gefragt, wie uns das dabei helfen kann, auf Warnmeldungen zu reagieren.
Starkregen, Starkregengefahrenkarte, Modellierung, Katastrophenschutz, Topografie, Hydrologie
Helena: Willkommen zur 47. Folge beim Datenleben Podcast, dem Podcast über Data Science. Wir sind Helena
Janine: und Janine
Helena: und möchten mit euch die Welt der Daten erkunden. Daten begleiten uns fast überall und sind eine wichtige Grundlage für unsere Entscheidungen. Wer erhebt Daten? Welche Daten werden erhoben? Wie werden sie aufbereitet? Diesen Fragen gehen wir anhand konkreter Themen in unserem Podcast nach.
Janine: Und dieses Mal haben wir uns ein Thema ausgesucht, das uns in den letzten Jahren gefühlt immer häufiger begegnet ist und auch ein Thema ist, von dem Klimaforscher*innen ausgehen, dass es auch tatsächlich in den nächsten Jahren immer mehr zunehmen wird. Es geht nämlich um Starkregenereignisse und damit einhergehende Hochwasser- oder Überschwemmung. Und zwar wollen wir uns ansehen, welche Faktoren dazu führen, dass Überschwemmungen entstehen und wie man mit dem Betrachten dieser Faktoren und Analysen dazu zu einem besseren Umgang mit solchen Ereignissen kommen kann. Also seien es etwaige Vorhersagen oder auch Handlungsoptionen für konkrete Ereignisse, die eben in der nahen Zukunft liegen. Helena hat sich dafür den Leitfaden für kommunales Starkregenmanagement aus Baden-Württemberg angesehen, der uns da sehr interessant und ausführlich erschien. Da werden verschiedene Faktoren benannt, die in die Analyse eingehen. Und anschließend gucken wir uns noch die Starkregenanalyse der Stadt Braunschweig an, weil das für uns regional betrachtet einfach naheliegend ist. Ich habe mir nämlich anhand dieser die Frage gestellt, wie ich eigentlich selbst diese Analysen und Daten zum Beispiel nutzen kann, um zu wissen, wie ich mit Warnungen zu angekündigten Starkregenereignissen umgehen sollte. Also quasi wie Katastrophenschutz für zu Hause aussehen kann. Das ist dann der letzte Teil. Und ja, ach so, am Ende haben wir noch einen kleinen Mitmachaufruf, denn auch dieses Jahr findet der globale Women in Data Science Datathon statt und es gibt wieder einige Challenges, an denen sich beteiligt werden kann. Und Helena und ich würden gerne wieder mal daran teilnehmen. Und ja, vielleicht ja auch wer von euch. Also das gibt es am Ende nochmal.
Helena: Ja, warum finden wir das Thema wichtig beziehungsweise interessant? Nun, es gab in den letzten Jahren einige Starkregenereignisse in Deutschland. Davon hat insbesondere das katastrophale Hochwasser im Ahrtal vor drei Jahren sehr viele Schlagzeilen gemacht. Und ja, jetzt gerade im Winter gegen Ende Dezember, wo ergiebiger Dauerregen, wenn auch kein Starkregen, aber aufgrund der Zeit ebenfalls zu weitreichenden Überschwemmungen geführt hatte. Aber auch im letzten Sommer gab es einige Starkregenereignisse, von denen auch Braunschweig betroffen war unter anderem. Und spätestens, wenn die eigene Stadt oder Region betroffen ist, stellt sich die Frage, wie kann denn der Katastrophenschutz für zu Hause aussehen? Ja, deswegen halten wir das Thema für wichtig, auch weil ähnliche Ereignisse bedingt durch den Klimawandel künftig immer häufiger auftreten können.
Helena: Ja, außerdem wollen wir diese Folge auch bei einem interessanten Wettbewerb namens "Fast Forward Science" einreichen. Und zwar hatte Lisa, die in Folge 18 zu Gast gewesen ist, uns letztes Jahr vorgeschlagen, dass wir das ja mal machen könnten. Allerdings war da die Einreichefrist schon um und deswegen haben wir uns das dann für dieses Jahr vorgenommen. Ja, der Wettbewerb richtet sich an Menschen, die Forschung und Wissenschaft für andere zugänglich machen, was wir hier ja tun. Und es gibt dort einen Audio Award für wissenschaftliche Hörbeiträge aller Art, wo wir eben auch diese Folge einreichen möchten. Ja, außerdem gibt es dann noch einen Wettbewerb in den Kategorien "Young Scientist Award" und dann einen Sonderpreis für das beste Debüt. Da sind wir jetzt natürlich nicht drin vertreten. Unseren Podcast gibt es ja mittlerweile auch schon länger.
Janine: Was ist ein Starkregenereignis? Von Starkregen wird dann gesprochen, wenn eine große Menge an Niederschlag in einer festgelegten Zeit auftritt. Wenn es zu Starkregen kommt, können die Folgen sein, dass Wasserstände in Gewässern schnell ansteigen und auch zu Überschwemmungen führen. Es kann auch dort zu Überschwemmungen kommen, wo keine Gewässer sind, aber das Wasser nicht schnell genug abfließen kann. Außerdem kann Starkregen auch zu Bodenerosionen führen, also Bodenmaterial abtragen. Solche Ereignisse können sowohl für Menschen als auch die Infrastruktur wie Straßen, Gebäude und dergleichen gefährlich werden. Deswegen kann der DWD, der Deutsche Wetterdienst, Warnmeldungen in drei Stufen ausgeben. Die Warnstufe richtet sich nach einem Schwellenwert, der laut Wetterprognose vermutlich erreicht oder überschritten wird. Die erste Warnstufe ist eine markante Wetterwarnung. Hier werden Regenmengen von 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder 20 bis 35 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden erreicht. Bei einer Unwetterwarnung fallen bereits Regenmengen größer 25 bis 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder größer 35 Liter pro Quadratmeter bis 60 in sechs Stunden. Von einer Warnung vor Extremem Unwetter wird dann gesprochen, wenn die Regenmengen größer 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder größer 60 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden angenommen werden. Die festgelegte Zeitspanne für ein Starkregenereignis bezieht sich also laut Warnstufen auf eine oder auf sechs Stunden. Ähnliche Auswirkungen können allerdings auch durch Dauerregen erzeugt werden. Auch dafür gibt es Warnmeldungen in den drei Warnstufen Dauerregen, ergiebiger Dauerregen und extrem ergiebiger Dauerregen. Die Zeitspannen, die hier genannt werden, befinden sich zwischen 12 und 72 Stunden. Warum ist es wichtig, sich damit zu befassen? In erster Linie, um schnell reagieren zu können. Denn was zum Beispiel Starkregen besonders gefährlich macht, ist, dass es unter Umständen nur eine sehr kurze oder sogar gar keine Vorwarnzeit gibt. Dazu schreibt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz:
Häufig gibt es keine Vorwarnzeit, da jedes aufziehende Unwetter Potential für Überflutungen liefert und sich Extremwetterereignisse mitunter sogar lokal erst bilden. Dann kann nicht einmal eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes rechtzeitig herausgegeben werden.
Wenn solche Warnmeldungen ausgegeben werden können, enthalten sie aber wichtige Informationen. Nicht nur über die möglicherweise betroffenen Gebiete, sondern auch über die Dauer des Ereignisses und über die prognostizierten Regenmengen. Das ermöglicht eine erste Einschätzung, ob es notwendig ist, selbst zu handeln und Vorkehrungen zu treffen. Für diese Warnmeldungen gibt es verschiedene Apps, um eben den eigenen Wohnort oder den aktuellen Aufenthaltsort eingeben zu können und Meldungen zu erhalten. Mit der Warn-App hat der Deutsche Wetterdienst eine eigene App, in der direkt die aktuellen Warnmeldungen zu finden sind. Darüber hinaus gibt es noch die Warn-App NINA, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe betreut wird. Darin sind ebenfalls die Warnungen des DWD enthalten, aber auch andere Gefahrenlagen. Es existieren aber noch viele weitere Apps, die teilweise für einzelne Regionen nutzbar sind. Es ist daher immer gut, sich zu informieren, welche Warn-App für den eigenen Standort sinnvoll ist. Inzwischen gibt es in Deutschland "Cell Broadcast", die Möglichkeit, alle Handys je nach Standort mit Warnmeldungen zu erreichen. Und außerdem findet seit 2020 jährlich am 2. Donnerstag im September der bundesweite Warntag statt. Er soll nicht nur ein Belastungstest für die Warnsysteme sein, sondern auch über dieses wichtige Thema informieren.
Helena: Ja, die erste Frage, mit der wir uns beschäftigen, ist, wie entstehen eigentlich so Hochwasser- und vor allen Dingen Starkregen-Gefahrenkarten? Ich kannte jetzt vor letztem Sommer eigentlich nur die Hochwasser-Gefahrenkarten und hatte da auch schon immer mal geguckt, wo ich denn so wohne und wie betroffen das denn von potenziellen Hochwassern ist. Und das ist dann ja immer eingeteilt in so Jahrhundert-Hochwasser und häufigere Hochwasser und so. Und ja, eine Hochwasser-Gefahrenkarte bezieht sich vor allen Dingen auf Gewässer. Damit sind dann eben Flüsse oder Seen gemeint. Da geht es dann darum, wie gut das Wasser da abfließen kann. Und wenn sehr viel Wasser da ist, was dann alles überflutet werden kann. Und wenn man halt nicht an einem Gewässer direkt wohnt, dann ist doch die Wahrscheinlichkeit davon betroffen zu sein eher gering. Dann gibt es noch die Starkregen-Gefahrenkarten, was ich jetzt auch erst vergangenen Sommer kennengelernt habe. Und diese behandeln hingegen Überflutungen infolge von Starkregen-Ereignissen, die eben auch unabhängig von Gewässern zu Überflutungen führen können. Und somit im Prinzip alle Orte betreffen können. Ja, wie man halt solche Karten erstellt und dann eben den Leuten in der eigenen Region zur Verfügung stellt, haben wir vor allen Dingen aus dem Leitfaden für kommunales Starkregen-Risikomanagement aus Baden-Württemberg entnommen. Die hatten einfach die beste Publikation zu diesem Thema. Und zwar geht in so eine Gefahrenkarte verschiedene Faktoren ein. Einmal eben die Niederschlagsmenge, das ist ja offensichtlich der wichtigste Teil, wie viel regnet es überhaupt? Dann die Oberflächenbefestigung, ja, so was da für Straßen, Gebäude sind. Dann Bodentyp und Bodenart. Dann aber auch die Bodenvorfeuchte, weil ein Boden, der schon komplett voll mit Wasser ist, kann halt auch nichts mehr abfließen. Aber auch die Bodennutzung spielt eine Rolle, weil ja verschiedene Bodentypen daraus entstehen können. Also ob da jetzt irgendwie Pflanzen wachsen, macht einen Unterschied zu, ob da einfach nur Rasen ist oder ob das einfach nur brachliegendes Land ist. Ja, und das Ganze wird dann in ein hydrologisches Modell gegeben, und zwar dann pro Quadratmeter gerechnet. Und dann zeigt so eine Hochwassergefahrenkarte eben Fließwege des Oberflächenabflusses bis zum nächsten Gewässer auf. Also wo geht das Wasser lang, wenn es denn überhaupt abfließen kann? An manchen Stellen kann es ja auch gar nicht abfließen. Ja, und berechnet werden dann in der Regel drei verschiedene Szenarien für diese Starkregengefahrenkarten, und zwar einmal das seltene Ereignis, was von den drei Kategorien das häufigste ist, dann das außergewöhnliche Ereignis und das extreme Ereignis. Ich glaube, bei den Gefahrenkarten in Braunschweig heißen die auch ein bisschen anders als in Baden-Württemberg.
Janine: Ja, ich glaube auch ein bisschen, aber dazu komme ich dann später noch. Da vergleichen wir dann noch ein bisschen die beiden Analysen.
Helena: Ja, und es gibt im Wesentlichen drei Verfahren, die für die Analyse von Überflutungsgefährdung eine Rolle spielen. Also es gibt einmal die vereinfachte Gefährdungsanalyse ohne spezielle Hilfsmittel, dann die topografische Gefährdungsanalyse und dann noch die hydraulische Analyse durch Überflutungssimulation.
Janine: Die erste Analyseoption klingt ein bisschen nach "Wir gehen rum und gucken uns alles einmal an".
Helena: Genau, bei der vereinfachten Gefährdungsabschätzung geht es darum, dass man, wenn ein Ereignis auftritt, einmal kartiert, was es für Schäden gibt und so schon mal einen groben Überblick bekommt. Bei dieser Methode werden in erster Linie die offensichtlichen Problembereiche ermittelt. Dann gibt es in der nächstkomplexeren Analysenmethode die sogenannte topografische Gefährdungsanalyse. Dazu muss man eben eine gute Karte haben über die Orte, die zumindest auch die Höhenprofile kennt für alle Orte. Also nicht nur was wo ist, sondern auch wie hoch es ist. Auf der Basis dieser topografischen Daten kann man dann eben sehen, ja, hier liegt eine Fläche besonders tief oder wo würde das Wasser nicht hin abfließen. Um eben eine höhere Genauigkeit für diese topografischen Karten zu bekommen, benutzt man LIDAR-Messungen. Das ist dann so etwas ähnliches wie Radar, nur mit Lasern. Wenn man das Ganze von einem Flugzeug aus macht, kann man eben deutlich höher aufgelöst die Topografie vermessen. LIDAR ist etwas, was auch in manchen Autos zukünftig eingebaut wird. Aber zum Beispiel mein Staubsaugroboter benutzt auch LIDAR, um Möbel und Wände zu erkennen und den Ort zu kartieren. Das ist also eine durchaus nicht unübliche Technik, auch im Hausgebrauch. Auch wenn man jetzt selber vielleicht nicht unbedingt mitbekommt, dass das benutzt wird, wenn man sich nicht damit intensiver beschäftigt. Genau, das LIDAR benutzt man heutzutage, weil die Technologie jetzt da ist. Man könnte aber auch eine klassische Topografie-Karte verwenden für eben diese topografische Gefährdungsanalyse. Ja, und auf so Topografie-Karten sieht man in der Regel so Linien. Und eine Linie ist dann immer eine konstante Höhe. In der Regel sind diese dann auch geschlossen, außer die sind am Rand der Karte. Wenn sehr viele Linien auf so einer Topografie-Karte näher beieinander sind, dann ist es an dieser Stelle steiler. Was man auch gut aus den Linien erkennen kann, ist, wenn man jetzt zwei Hügel hat, dann sieht man halt, zwischen den Hügeln gibt es irgendwie einen Sattelpunkt, wo dann die Linien voneinander immer wegführen. Also die eine Linie auf der einen Seite geht niemals auf die andere Seite von den beiden Hügeln. Und das heißt dann im Wesentlichen, dass das Wasser, was auf der einen Seite runterkommt, auch auf dieser bleibt und nicht plötzlich den Ort zwischen den beiden Hügeln wechseln wird, weil es keinen Abflussweg dazwischen gibt. Genau, dann sieht man zum Beispiel in solchen Karten auch Bachläufe. Da sind die Konturlinien meistens sehr spitz, weil einfach Bachläufe in der Regel ein bisschen niedriger sind als die Umgebung. Das heißt, da ist es dann nach kurzem Moment ein bisschen steiler. Und daran erkennt man auch, dass da potenziell ein Gewässer ist. Aber dabei zeigt die Spitze dann auch immer nach oben. Ja, das erste Ziel bei so einer topografischen Gefährdungsanalyse ist es eben die Wasserscheiden zu identifizieren. So ein Ort, wo wenn auf beiden Seiten von dieser Wasserscheide Wasser runterkommt, dass es sich niemals wieder trifft. Oder was heißt niemals wieder? Erst nach dem Gewässer, auf dem man dann vielleicht den Abfluss berechnet. Also zum Beispiel gibt es ja große Flüsse, hier in der Gegend vor allen Dingen Weser und Elbe, zwischen denen wir liegen. Und da gibt es dann eben eine Wasserscheide, die besagt, dass alle Gewässer auf der einen Seite gehen in die Weser und alle auf der anderen Seite gehen in die Elbe. Und die treffen erst in der Nordsee wieder aufeinander. Genau, und wenn man eben sich diese Karten so angeguckt hat und weiß, wo das Wasser lang fließt, dann sieht man eben bei dieser Topografieanalyse auch, dass es nicht sogar Orte gibt, die gar keinen Abfluss haben. Und da fällt dann natürlich sehr schnell auf, wo sich das Wasser stark sammelt. Aber man weiß natürlich nicht unbedingt, wie viel Wasser wo lang fließt und wie schnell. Man kann höchstens feststellen, ja, da, wo es gar nicht abfließen kann, da bleibt es jetzt auf der und der Höhe. Also da ist es auf jeden Fall erstmal überflutet. Das lässt sich mit der topografischen Gefährdungsanalyse schon ganz gut ermitteln. Dann gibt es noch die dritte Methode, das ist dann die hydraulische Gefährdungsanalyse, die durch eine Überflutungssimulation stattfindet. Und da wird jetzt nicht nur die Topografie mit berücksichtigt, die spielt schon auch eine Rolle, aber eben noch andere Informationen. Und bei der Topografie muss man dann bedenken, dass, ja, also man braucht schon die Topografie und diese LIDAR-Messungen haben schon auch mindestens einen Messpunkt pro Quadratmeter und modernere Messungen oder frischere Messungen haben oft auch schon mehr Punkte pro Quadratmeter. Aber das kann nicht alle Informationen ersetzen. Deswegen muss man bestimmte Bauwerke und Strukturen noch manuell hinzufügen, damit die Simulation überhaupt sinnvoll funktionieren kann. Zum Beispiel kann man per LIDAR, wenn man das per Überflug misst von oben, jetzt nicht so gut Durchlässe und Unterführungen messen. Aber auch für die Höhe von Mauern und Bordsteinen reicht die Auflösung nicht aus, um sicher zu erkennen, dass da Mauern oder Bordsteine sind. Und das Gleiche gilt dann eben auch für manche Dämme und Wälle. Aber auch Gräben sind oft weniger als einen Meter breit. Also potenziell misst ein LIDAR-System die nicht. Ja, und dann gibt es auch bestimmte Bauwerke, die ein Abflusshindernis darstellen. Und ja, kleine Gewässer oder kleine Bäche sind halt potenziell auch zu klein. Und woher soll das LIDAR wissen, dass da Wasser fließt. Aber eben auch Straßenabläufe, also da, wo das Wasser wegfließen kann. Ja, dann gibt es die Oberflächenabflusswerte für die drei Szenarien, die man dann eben ermittelt auf Basis der Oberflächeneigenschaften. Und dann braucht man auch die Landnutzungsdaten, unter anderem zur Rauchigkeitsbestimmung, weil je nachdem wie rau die Oberfläche ist, fließt das Wasser unterschiedlich schnell. Also durch ein sehr glattes Rohr fließt das deutlich schneller, als wenn da zum Beispiel Rasen drauf wächst, dass das immer ein bisschen abblenkt. Ja, und dann gibt es auch noch die Wirkung bestimmter Bauwerke zu berücksichtigen, wie, ja, so Hauptsammler der Kanalisation, wo explizit Wasser gesammelt werden soll. Wobei jetzt bei dieser Gefährdungsanalyse nur das seltene Ereignis überhaupt davon ausgeht, dass die Kanalisation noch nützlich ist und Dinge Wasser abfließen lassen kann, weil bei den Extremereignissen oder bei dem außergewöhnlichen Ereignis geht man immer davon aus, dass die Kanalisation bereits komplett voll ist und nichts mehr aufnehmen kann und der Boden bereits so verschlemmt ist, dass er auch nichts mehr aufnehmen kann. Und da haben wir ja durchaus in der Praxis gesehen, dass das sehr sinnvolle Annahmen sind für die Extremereignisse, weil das ist dann auch eigentlich immer der Fall.
Janine: Ja, ein bisschen was zu quasi Vergleich und Überprüfbarkeit der Modelle kommt dann später auch noch bei der Starkregenanalyse der Stadt Braunschweig. Also zwei, drei Sätze auf jeden Fall.
Helena: Ja, die Berechnung von diesen Simulationen erfolgt dann iterativ. Das heißt, man berechnet einmal für eine Region eben das Modell und verschiedene Szenarien und dann schaut man eben, ob das Modell überhaupt mit den Erfahrungswerten aus der Vergangenheit zusammenpasst und wiederholt dann die Berechnung, indem man kleine Änderungen durchführt. Und wenn das gut zusammenpasst, dann geht man davon aus, dass das schon ungefähr so klappen könnte. Ja, was kommt dann da raus bei der Berechnung? Also zum einen die Überflutungsausdehnung, welche Fläche ist überflutet. Dann die Wasserspiegellage über Normal Null. Damit ist dann eben gemeint, wie hoch steht das Wasser verglichen mit Normal Null. Also man sagt oft Meeresoberfläche. Diese Information ist jetzt nicht so für den Endanwender interessant. Für den ist dann eher die Überflutungstiefe interessant, weil das dann, wie hoch steht das Wasser über der Oberfläche. Dann eben noch die Fließgeschwindigkeit und der zeitliche Ablauf dieses Ereignisses.
Janine: Das klingt auf jeden Fall alles nach sinnvollen Angaben, die dann dabei rausfallen. Aber es gehen echt sehr, sehr viele Daten da rein und auch aus verschiedenen Quellen.
Helena: Genau, deswegen gibt es eben auch drei Verfahren, weil das natürlich beste Verfahren, was auch die genauesten Daten liefert, eben auch den größten Aufwand bedeutet und man trotzdem auch Methoden braucht, um erstmal überhaupt einen Ansatz zu bekommen, wenn man noch nicht den Aufwand getrieben hat, diese Starkregengefahrenkarten zu erstellen.
In der Starkregengefahrenkarte werden dann Teile des Ergebnisses dargestellt und vor allem die Wassertiefen und manchmal werden auch Fließgeschwindigkeiten eingetragen. Also bei Hochwassern werden die Gefahrenkarten ja oft in so Jährlichkeitskategorien geparkt wie Jahrhunderthochwasser. Aber das wird bei Starkregengefahrenkarten nicht gemacht, weil man irgendwie ja, sich da nicht so sicher ist. Also ganz grob heißt häufig bei einem Starkregenereignis, dass das alle ein bis zehn Jahre passiert und mit selten ist dann gemeint, das sollte eigentlich nur alle 30 bis 50 Jahre passieren. Und außergewöhnlich und extrem sind dabei als möglich anzusehen, aber eben sehr selten Ereignisse, wo man nicht sagen kann, ja, das passiert nur alle 1000 Jahre oder so, weil das weiß man nicht. So lange hat man keine Daten.
Janine: Ja und wie auch so ein bisschen im Einspieler ja auch rauskam, so Starkregenereignisse können ganz massiv lokale Unwetter sein, die vorher gar nicht so richtig planbar sind und sich aus verschiedenen Faktoren ziemlich plötzlich und heftig entladen können.
Helena: Ja und wenn das so lokal ist, dann ist es ja vielleicht immer noch so, dass jetzt auf die gesamte Fläche Deutschlands berechnet die Häufigkeit immer noch nur 1 pro 1000 Jahre ist, aber für die Orte, wo es dann passiert, ist es halt passiert.
Janine: Genau und vielleicht passiert es da ja auch öfter, weil die Bedingungen da nun mal so sind, dass Wetterlagen sich so entwickeln.
Helena: Das kann auch sein, ja.
Janine: Ja, aber das ist Spekulation. Ähm, gut. Was machen wir denn jetzt noch?
Helena: Genau, also man kann diese Daten, außer um selber abzuschätzen, wie gefährdet man ist, natürlich auch nutzen, um, ja, Neubauten zu planen. Und wenn man jetzt zum Beispiel in Städten neue Anlagen plant, dann plant man das so, dass Stadtzentren und Gewerbegebiete ja einmal in 30 Jahren überflutet sein sollen. Ja und bei ländlichen Gebieten rechnet man eher mit einmal in 10 Jahren und bei Wohngebieten ist die Zahl eher einmal in 20 Jahren. Das ist natürlich nur, das sollte das maximal häufigste Szenario sein. Es gibt natürlich Gebiete, die viel seltener gefährdet sind. Das heißt, nur weil man das noch nie erlebt hat, heißt das nicht, dass es überall einmal in 20 Jahren das Wohngebiet überflutet sein kann. Aber das ist so die höchste Seltenheitsstufe, die man planen kann.
Janine: Genau, es wird quasi so geplant, dass, wenn es passiert, dass das Maximum ist.
Helena: Genau, dass halt nicht plötzlich das Wohngebiet alle 10 Jahre überflutet ist. Also das ist halt das Ziel. Wenn es regelmäßig überflutet wird, maximal alle 20 Jahren ist.
Janine: Das heißt, man würde wahrscheinlich dann sowas machen wie, in diesem Gebiet sagt die Starkregen-Gefahrenkarte, das und das kann passieren. Diese Überflutungstiefen können wir erreichen, also müssen wir entsprechend die Kanalisation anlegen, sodass das abgefangen werden kann, wenn so ein Ereignis eintritt. So ein bisschen in die Richtung, wahrscheinlich mit so einem Mittelwert, wie wahrscheinlich ist es, dass es eintritt.
Helena: Ja, oder auf welchen Höhen man das überhaupt machen kann. Sollte man heutzutage noch neben einem Fluss bauen. Also sicherlich nicht im Auffangbecken.
Janine: Ja.
Helena: Aber wahrscheinlich ist das dann auch einer der Gründe, warum bei Neubauten eben Keller seltener werden. Zusammen damit, dass es natürlich auch mehr Energie bedarf im Winter, wenn man auch einen Keller mitheizen muss. Ja, im Gegensatz zu diesen ganzen Dingen wie Wohngebiete, Stadtzentren, Gewerbegebiete und so weiter, gibt es natürlich auch noch andere Nutzungsarten, wie zum Beispiel unterirdische Anlagen, also Tiefgaragen oder Unterführungen. Und die werden eigentlich so geplant, dass sie maximal einmal in 50 Jahren überflutet sein sollen. Weil dadurch, dass sie tiefer liegen, sind sie natürlich auch deutlich gefährdeter. Das heißt, man muss hier auch deutlich mehr Aufwand treiben, das zu verhindern, weil das Wasser ja auch gar nicht einfach so abfließen kann, wenn es dann zum Beispiel ein Starkregenereignis oder das Hochwasser vorbei ist. Ja, und einmal in 50 Jahren finde ich jetzt, gut, wahrscheinlich kann man nicht seltener das einplanen, aber das finde ich jetzt durchaus gar nicht so selten. Also wenn man sein Leben lang in einem Haus wohnt, wo man eine Tiefgarage hat, kann man damit rechnen, dass die einmal überflutet sein wird.
Janine: Ja, das stimmt.
Helena: Oder sogar zweimal im eigenen Leben.
Janine: Wir hatten jetzt schon hier und da angedeutet, dass die Intensität und die Häufigkeit von Starkregen zunimmt. Wie sieht denn das da so aus? Gibt es dazu überhaupt so konkrete Aussagen? Weil es steht halt überall, aber wo finden wir dafür so eine Art Beleg?
Helena: Ja, also der Deutsche Wetterdienst hat sich mal mit der Frage beschäftigt. Die haben ja auch die Wetterdaten.
Janine: Ja.
Gut. Und wenn man jetzt sich die Häufigkeit von Starkniederschlagstagen anguckt, also das sind dann Tage, an denen mehr als 20 Liter pro Quadratmeter runterkommen und 20 Liter pro Quadratmeter entspricht dann eben auch einer Höhe von 20 Millimetern, weil das zufälligerweise genau rauskommt. Ein Millimeter entspricht einem Liter auf einem Quadratmeter.
Janine: Ah!
Helena: Die Zahlen sind dann die gleichen, nur die Einheiten kann man unterschiedlich sehen. Genau. Und wenn dann eben mehr als 20 Liter pro Tag sind, dann wird das gezählt eben als entsprechender Tag. Und die Häufigkeit hat in Deutschland über die letzten 70 Jahre nur sehr geringfügig zugenommen. Und die stärksten Änderungen ist dabei im Winter. Also im Winter hat die Menge an Starkregen Tage irgendwie um ein Viertel zugenommen, während es im Sommer sich jetzt nicht unbedingt geändert hat, wie oft Starkregen passieren. Und das wird jetzt darauf zurückgeführt, dass zum einen es einfach weniger regnet aufgrund des Klimawandels. Also das beobachtet man halt schon. Aber dann, wenn es regnet, ist für ein einzelnes Regenereignis selber die Wahrscheinlichkeit höher, dass es Starkregen wird. Und das hat sich zumindest in Deutschland bisher weggemittelt, sodass es noch keine Zunahme an Starkregen an sich gibt im Sommer.
Janine: Also sozusagen nicht die Häufigkeit, aber die Intensität eventuell schon, weil es gibt weniger Regen und wenn es regnet, dann dafür stärker.
Helena: Ja, also dann ist die Wahrscheinlichkeit für, dass es stärker regnet, höher. Weil insgesamt regnet es ja, ist Starkregen selber ja nicht mehr geworden. So die einzelnen Ereignisse sind intensiver gewesen oder schlimmer und auffällig. Aber jetzt übers ganze Land gemittelt ist es halt nicht mehr geworden.
Janine: Ja, spannend.
Helena: Gut, das war jetzt eher allgemein. Jetzt gab es natürlich in Braunschweig das Starkregenreignis letztes Jahr, bei dem ich zufälligerweise gerade im Urlaub war und deswegen nur von allen Leuten, die ich so kenne, mitgekriegt habe, was da eigentlich los war, aber selber nicht gesehen habe oder erlebt habe, wie das war. Aber du warst ja da in Braunschweig. Kannst du mir erzählen, wie war denn das?
Janine: Ja, ich war da. Es war ziemlich heftig. Also ja, das war im Juni 2023. Da hat es in Braunschweig, also es ist ja dieses Starkregengebiet, ist über einen großen Teil von Deutschland gezogen und hat in vielen Regionen Überschwemmungen verursacht. Also was mir jetzt noch einfällt, sind, ist zum Beispiel die Region Kassel, war auch stark betroffen. Und in Braunschweig habe ich dann später gelesen, sind irgendwie drei Gewitterzellen oder so aufeinandergekommen, weswegen es dann eben besonders heftig wurde. Ich habe auch auf der Seite der Stadt Braunschweig gesehen, dass dieses Starkregenereignis von der Intensität her in die höchste Kategorie eingestuft wird. Und ja, aber da gleich noch mal etwas zu. Es führt auf jeden Fall auch dazu, dass ich hier beobachtet habe, also unser Keller ist vollgelaufen zu einem nicht gerade geringen Teil. Und ja, man konnte halt ganz viel über Social Media ja auch verfolgen, wie die Stadt überflutet war. Der gesamte Innenstadtbereich um den Bohlweg rum war auch relativ hoch überflutet, was ich so auch noch nicht erlebt habe in den letzten fast 20 Jahren oder so.
Helena: Ja, ich kannte auch nur, dass so an alten Kunstwerken oder Skulpturen oder so gab es ja manchmal so so Marker mit. Dann und dann war hier, stand hier das Wasser auf der Höhe bei dem und dem Hochwasser. So das kannte ich schon.
Janine: Ja.
Helena: Also ich hatte schon mal gesehen, dass das irgendwann in der Vergangenheit schon mal gab.
Janine: Ja, und was aber jetzt eigentlich der Punkt ist, warum wir die Folge machen, war gar nicht so sehr das Ereignis im Juni selbst, sondern dass im August oder September ich bin mir gerade nicht mehr genau sicher, vom Deutschen Wetterdienst nochmals eine Warnmeldung vor einem Starkregenereignis rausgegeben wurde. Und ich habe mir die Meldung halt angeguckt und war ja so ein bisschen durch die Erlebnisse im Juni quasi vorgeprägt und habe mir gedacht, gut, hoffentlich wird es nicht wieder genauso schlimm. Und in den Warnmeldungen vom Deutschen Wetterdienst sind eben auch diese Literangaben enthalten. Das heißt, es wird dann angegeben, wie auch im Einpsieler beschrieben, wie viel Liter pro Quadratmeter in entweder einer oder in sechs Stunden fallen. Und mich hat diese Literangabe sehr interessiert. Da stand irgendwie circa, ich glaube, 75 Liter oder so. Und ich habe mich dann gefragt, ist das jetzt genauso intensiv wie das, was im Juni passiert ist, ja oder nein? Und habe ich mich auf die Suche gemacht, ob ich noch Angaben finde, wie hoch die Niederschlagsmenge war, die im Juni bei diesen Überschwemmungen gefallen ist. Und habe dann auf der Seite der Stadt Braunschweig eben tatsächlich die Starkregenanalyse gefunden, wo unter anderem auch das Ereignis vom 22. Juni beschrieben war, und zwar wurde da dann genannt, dass 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen sind innerhalb einer Stunde. War also tatsächlich noch etwas mehr, aber ich meine, nicht sehr viel mehr als bei der Warnung, die dann im August, September da rausging. Also war ich so ein bisschen alarmiert und habe halt wieder Vorbereitungen getroffen. Und ja, tatsächlich hat sich dann dieses zweite Ereignis als weniger dramatisch herausgestellt. Es hat zwar sehr viel geregnet. Es standen auch, stand auch das Wasser teilweise, aber es ist nicht so intensiv geworden wie das Ereignis im Juni. Das heißt also, die Warnung war gut. Es hätte passieren können, weil man weiß ja nie, wie sich das lokal entwickelt. Aber es ist dann zum Glück nicht noch mal so heftig geworden. Aber ja, das war der Grund, warum ich eben dann über diese Starkregenanalyse gestolpert bin und fand das doch ein extrem spannendes Thema. Die Stadt Braunschweig hat diese Analyse beauftragt bei einem Ingenieursbüro und wurde dann, hat diese Analyse dann Ende 2022 veröffentlicht.
Helena: Also rechtzeitig.
Janine: Also rechtzeitig, ja, sogar vor Juni 2023. Ich habe mir das dann angeguckt. Also ja, erst mal auch die Stadt Braunschweig gibt an, Ziel solcher Analysen ist, dass Bereiche der Stadt erkannt werden sollen, in denen so ein Ereignis besondere Konsequenzen haben kann, die besonders betroffen sind. Und wie Helena ja auch erklärt hat, werden dann eben diese verschiedenen Daten genommen und daraus wird eine Modellierung gemacht, die dann in einer kartografischen Darstellung, nämlich der Starkregengefahrenkarte, mündet. Also das Ergebnis ist quasi die Karte und die zeigt auch für die Stadt Braunschweig die Ereignisse in drei verschiedenen Szenarien beziehungsweise ja Intensitäten an. Wir hatten uns auch gefragt, wie eigentlich diese Modellierungen tatsächlich stattfinden. Also Helenas Frage war insbesondere, welche Modellierungen werden angewendet. Das konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen. Wir hatten versucht, mit der Stadt Braunschweig noch zu reden, aber leider kamen deren Antworten jetzt nicht rechtzeitig. Sie geben zumindest an auf der Homepage, dass die Analyse mithilfe einer hydraulischen Computermodellierung mit dem Programm Surface Water Modelling System gemacht wurde, also ein Oberflächenwasser Modellierungssystem und Hydro AS2D. Whatever that means, das ist nicht mein Spezialgebiet. Und sie geben eben auch die wesentlichen Eingangsdaten an, die neben dem Niederschlag wichtig sind. Das ist das Geländemodell. Auch wie Helena schon erklärt hat, das Raster ist ein Quadratmeter oder ein Meter Raster, das steht hier. Und dann werden halt die verschiedenen Annahmen im Vorfeld getroffen, um überhaupt eine Analyse möglich zu machen. Also auch es wird eben, was Helena alles erklärt hat, führt die Stadt Braunschweig hier auch auf. Es wird der Wasserabfluss angenommen, mögliche Rück- oder Überstauereignisse, was Kanäle angeht. Und ja, manches wird nicht berücksichtigt, weil es keine Eingangsdaten gibt. Und dann werden eben Testsimulationen durchgeführt. Und eine der wichtigen Annahmen ist eben auch, dass der Boden nahezu gesättigt ist, keinen Niederschlag mehr aufnimmt. Fließhindernisse wie Gebäude werden eben wieder erfasst. In diesem Fall wurden keine Vor-Ort-Begehungen durchgeführt. Deswegen geben sie auch an, es kann aufgrund dessen auch im Einzelfall zu Fehlern kommen, weil eben örtliche Durchlässe nicht erfasst sind oder so. Also was Helena auch meinte, nur der Überflug von oben reicht ja eigentlich nicht. Ich muss ja auch wissen, wie sieht die Unterführung aus und so weiter. Wurde hier auch nicht gemacht. Das ist dann unter Annahmen gefallen. Ja, das im Vorfeld noch dazu, wie die Stadt Braunschweig das gemacht hat. Sehr viel mehr geben sie dazu nicht an. Und bei der Braunschweiger Gefahrenkarte sind die Ereignisse eingeteilt in intensiven Starkregen, außergewöhnlichen Starkregen und extremen Starkregen.
Helena: Und intensiv ist quasi das Äquivalent zu dem, was bei Baden-Württemberg selten genannt wird, außer dass bei Braunschweig, glaube ich, auch da schon von einer vollgenaufenen Kanalisation die Rede war.
Janine: Genau, so habe ich das auch verstanden.
Helena: Ja.
Janine: Die Szenarien sind in einen Starkregenindex eingeteilt. Der intensive Starkregen hat einen Starkregenindex von 4 bis 5. Dabei wird eine Niederschlagsumme von 41 Millimetern, also äquivalent zu 41 Litern pro Stunde angenommen. Dazu sagt die Stadt, dass so ein Ereignis statistisch etwa alle 30 Jahre auftrat und gibt an dieser Stelle aber auch an, durch den Klimawandel verkürzen sich allerdings in der Tendenz diese Wiederkehrzeiten. Also die gehen schon davon aus, dass es häufiger auftreten wird. Das außergewöhnliche Starkregenereignis entspricht dem Starkregenindex 7. Es wird eine Niederschlagsumme von 51 Millimetern pro Stunde angenommen. Und sie geben hier an, statistisch tritt so ein Ereignis etwa alle 100 Jahre auf.
Helena: Okay, und bei dem Extremereignis?
Janine: Ja, das ist der Starkregenindex 10. Es wird eine Niederschlagsumme von 75 Millimetern pro Stunde angenommen. Und tatsächlich, da hast du ja vorhin die Zahl auch schon benutzt, statistisch tritt so ein Ereignis etwa alle 1000 Jahre auf.
Helena: Ja gut, und wie oft tritt Statistik das Ereignis auf, was wirklich passiert ist? Im Vergleich dazu, wo ist das in dieser Kategorisierung?
Janine: Zum Vergleich sagt die Stadt Braunschweig zwischen 1985 und 2020 gab es in Braunschweig mindestens 10 Starkregenereignisse. Eines dieser Ereignisse lag bei einem Starkregenindex von 6 und einer Wiederkehrzeit von 65 Jahren. Und das bisher größte Starkregenereignis, von dem wir jetzt quasi auch inspiriert sind, diese Folge zu machen, vom Juni 2023, hat ja eben tatsächlich den Starkregenindex 10 erreicht. Aber genauer geben sie es tatsächlich leider nicht an.
Helena: Man kann auf jeden Fall sagen, es gab mehr Niederschlag als in dem Extremereignis auf der Karte der höchsten Seltenheitsstufe drin war.
Janine: Ja.
Helena: Also es war schlimmer als das schlimmste Szenario für das Veröffentlichung existierten.
Janine: Genau, und das ist ein Punkt, den wir auch im Hinterkopf behalten können. Denn wenn wir uns dann die Karte angucken, wir haben übrigens alle sinnvollen Links versucht, so gut es geht, in den Shownotes wiederzugeben. Leider kann ich nicht direkt auf die beste Ansicht für die Starkregengefahrenkarte verlinken. Da muss man sich ein bisschen durchklicken, weil das keinen Direktlink gibt zu allen Informationen. Es gibt da auf jeden Fall, wenn man sich so ein bisschen durchklickt, unter der Starkregenanalyse noch eine Legende. Und was halt zu sehen ist auf der Karte dann ist, dass man die Layer auswählen kann, welches Starkregenereignis man sich angucken möchte. Entweder eben das intensive, das außergewöhnliche oder das Extremeereignis. Dann hat man halt so eine Karte der Stadt und es sind in fünf Varianten von weiß bis dunkelblau sozusagen, also in fünf Farbabstufungen, die Überflutungshöhen angegeben. Alles, was weiß belassen ist, ist beim extremen Starkregen halt 0 bis 5 Zentimeter. Also nicht zwingend gar nicht, sondern 0 bis 5 Zentimeter überflutet. Dann die geringe Überflutungshöhe ist ein sehr helles Blau, das von 5 bis 10 Zentimeter gibt. Dann die mäßige von 10 bis 30, die Überflutungshöhe hoch, 30 bis 50. Und wo es sehr hoch überflutet ist, mehr als 50 Zentimeter, ist es dann eben sehr dunkelblau. Dann kann man eben in die Karte reinzoomen und die einzelnen Gebiete angucken, wo für dieses Szenario eben diese Überflutungshöhe angegeben ist. Das hat mich natürlich auch sehr interessiert, weil ich ja quasi den visuellen Vergleich hatte. Ich wusste, wie hoch stand bei uns im Hof das Wasser. Und ich habe mir das dann auf der Starkregengefahrenkarte angesehen und konnte tatsächlich feststellen, dass diese Abschätzung sehr gut war.
Helena: Oh.
Janine: Das hat mich ein bisschen überrascht tatsächlich, dass das so zutreffend war. Und es war eben die Überflutungshöhe, die hier für das Extremereignis prognostiziert wurde. Und ja, das hat dann schon den Vorteil, dass wenn man einmal ein Erlebnis hatte und das eben selbst auch vergleichen kann, vielleicht tatsächlich viel besser einschätzen kann, wie sehr ist die direkte Umgebung, in der ich lebe, betroffen und was kann ich oder muss ich für Maßnahmen tun? Das ist eben der große Vorteil dann daran, wenn man sich damit mal auseinandergesetzt hat. Was ich auch noch sehr interessant fand, war, auf der Homepage der Stadt Braunschweig stand im Anschluss an das Starkregenereignis im Juni 2023 hat die Stadtverwaltung Bürgerinnen und Bürger darum gebeten, Fotos einzureichen, um die Starkregen-Simulationen, die sie haben, zu evaluieren, zu vergleichen und zu gucken, wie zutreffend ist eigentlich die Modellierung, die sie im Dezember 2022 veröffentlicht haben. Und dann wurden tatsächlich Fotos eingereicht und der Abgleich mit diesen Fotos hat dann ergeben, dass es eine sehr hohe Übereinstimmung mit den berechneten Überflutungen gibt. Das war so für die Stadt eine wichtige Bestätigung dafür, dass halt die Simulationen, die sie da drin stehen haben, recht zuverlässige Auskünfte gibt, mit welchen Überflutungen eben bei Starkregen gerechnet werden kann in den Bereichen, die da angegeben waren.
Helena: Ja.
Janine: Das ist schon so ein bisschen die Frage, auf die ich auch noch eingehen wollte. Wie hilft so eine Karte? So eine Karte allein hilft natürlich nicht. Ich muss die Warn-Apps haben, die mir sagen, es steht ein Starkregenereignis an.
Helena: Ja.
Janine: Und ich muss halt interpretieren können, was bedeutet die Wassermenge, die in dieser Warnmeldung ausgegeben wird. Und dann kann ich eben mit Hilfe der Karte gucken, wie hoch kann die Überschwemmung sein in dem Gebiet, in dem ich lebe. Und in diesem Fall hilft mir halt akut dann so eine Karte oder jedem anderen Menschen, der sich auch diese Informationen beschafft und damit eben umgeht. Genau. Gibt noch so ein paar Vorsorgesachen, die jeder Mensch dann für sich selbst so treffen kann, wenn so ein Ereignis ansteht. Wir hatten zum Beispiel eine Webcam im Keller aufgebaut und zu gucken, ob Überflutung stattfindet oder nicht. Also nach dem Ereignis tatsächlich.
Helena: Für das potenziell zweite Ereignis.
Janine: Ja, auch wir wussten ja nicht. Es war halt noch, es hat noch sehr, sehr lange geregnet nach dem Starkregenereignis im Juni. Und wir wussten einfach nicht, ja, können wir jetzt schlafen gehen? Das ist das Thema jetzt vom Tisch. Oder kommt da noch mal was? Und dann hatten wir einen Wasserstandsensor in den Keller gesetzt an eine Stelle, wo, wenn Überflutung stattfände, wir das sehr schnell mitkriegen und eben eine Videokamera, so dass man mal runtergucken kann, ohne direkt hinrennen zu müssen. Es sind so kleine technische Sachen, die man dann vielleicht machen kann. Aber ja, das Wichtigste ist halt zu wissen, es gibt diese Informationen und dazu kann es eben auch helfen, sich auf den Seiten der eigenen Kommune, der Region zu informieren. Gibt es vielleicht für meine Region eine Starkregengefahrenkarte? Oder welche Informationen stellt die Kommune bereit, auf die ich dann irgendwie zurückgreifen kann? Gibt es Vorherfahrungen, Berichte, die ich mir angucken kann, um halt einfach für solche Sachen gewappnet zu sein, wenn sie denn wieder auftreten. Also zusammengefasst wäre das halt Informationen sammeln, Angaben von Regenmengen in irgendeiner Form einordnen können, vielleicht durch Vergleichsereignisse und dann für sich selbst festlegen, was ist der Schwellwert, ab dem ich mich tatsächlich konkret kümmern muss? Und dann halt künftige Warnmeldungen genau daraufhin untersuchen.
Helena: Hmhm.
Janine: Genau. Was ich, glaube ich, noch ganz wichtig finde, ist, weil nämlich bei dem zweiten Ereignis waren wir so ein bisschen auf dem Sprung zum Wegfahren. Falls man in einem Gebiet wohnt, das betroffen sein könnte, ist es natürlich auch nicht verkehrt, ein kleines Netzwerk zu haben aus Familie oder Nachbarschaft, die gegebenenfalls auch einspringen und helfen können und sich über die Infrastruktur des eigenen Hauses informieren. In unserem Gebäude gibt es einen Abfluss im Keller und es ist gut zu wissen, dass so ein Abfluss zum Beispiel eine Rückstaufunktion hat, sodass halt kein Wasser von unten in den Keller gedrückt werden kann.
Helena: Ja, wenn die Kanalisation voll ist und dann kommt das Wasser einfach durch die Kanalisation, ist das dann schon besonders unschön.
Janine: Bei uns war tatsächlich das Problem, dass die Rückstaufunktion hat funktioniert, es kam kein Wasser von unten. Aber weil die Kanalisation so massiv überlastet war, konnte das Wasser aus dem Keller auch nicht abfließen.
Helena: Nee, natürlich nicht.
Janine: Und so, also es war dann sehr schnell weg, als das genug abgeklungen ist. Das war so ein bisschen unser Glück, sodass wir da nicht so richtig viel Aufwand mit hatten, dass wir irgendwie die Feuerwehr rufen mussten oder so. Und ja, das ist so der nächste Punkt. Was mache ich, wenn? Auf jeden Fall nicht in überflutete Räume gehen. Tu das nicht. Es gibt Strom und wenn der nicht aus ist, kann das gefährlich werden. Das ist immer so ein Hinweis, den es gibt. Die Stadt Braunschweig zum Beispiel hat einen netten Flyer zusammengestellt mit verschiedenen Informationen, wie sich im Falle einer Überflutung richtig verhalten werden kann. Den verlinken wir auf jeden Fall auch. Da gibt es so ein paar Punkte zur Vorsorge, wie mit einer Warnmeldung umgegangen wird, wie die akute Situation ablaufen sollte und was dann nach der Überflutung getan werden kann oder sollte in Verbund mit wichtigen Rufnummern der Stadt. Also es empfiehlt sich auch da zu gucken, ob die eigene Kommune oder Stadt solche Flyer hat, weil da manchmal konkrete Telefonnummern für bestimmte Dienste oder notwendige Hilfeleistungen angegeben sind, die jetzt nicht den allgemeinen Notruf betreffen.
Helena: Ja, da gibt es so Richtwerte, wie wenn jetzt in der Starkregengefahrenkarte steht, ja, bei dem Extremereignis ist beim eigenen Haus das Wasser potenziell höher als einen Meter. Dann sollte man rechtzeitig vielleicht das Gebäude verlassen, weil ab einem Meter, je nachdem wie alt und woraus das Haus gebaut ist, man nicht mehr hundertprozentig sicher sein kann, dass es stabil ist. So als ganz groben Richtwert.
Janinen: Genau, und das ist ja auch zum Beispiel etwas, was die Situation im Ahrtal so extrem gefährlich und katastrophal gemacht hat, dass eben da tatsächlich solche Mengen geflossen sind, dass die Integrität von Gebäuden einfach aufgegeben hat und vom Boden grundsätzlich.
Helena: Wenn der Boden wegrutscht, dann muss ja nicht mal im Gebäude so schlimm sein. Das ist aber noch mal unabhängig davon.
Janine: Genau, also es gab auch beide Fälle da. Und ja, das sind einfach wichtig zu wissende Sachen und so etwas. Also ich denke, viele waren einfach von der Intensität damals überrascht. Und ja, das sind Gedanken, die man sich dann erst macht, wenn so etwas mal vorgekommen ist. Aber es sind eben wichtige Gedanken, weil sie für die Zukunft doch hilfreich sein können.
Helena: Ja, und jetzt bezahlt die Versicherung der Leute, bezahlen nur Neubauten am selben Ort.
Janine: Ja, kein Kommentar. Aber ich würde sagen, dann können wir so ein bisschen zum Fazit kommen.
Helena: Ja, Fazit. Ja, keine Ahnung, willst du anfangen, soll ich anfangen?
Janine: Ich kann gerne anfangen. Erstmal hoffe ich natürlich, dass auch wenn das Thema - Achtung Wortspiel - relativ trocken ist mit den ganzen Aufzählungen, die wir gemacht haben, hoffe ich doch, dass es interessant für euch war, zu erfahren, dass eben bestimmte Informationen wie die Bodenbeschaffenheit in diese Untersuchungen eingehen, um herauszufinden, wann, wo, etwas, wie stark überflutet werden kann, dass da die topografischen Informationen eben relevant sind und all diese ganzen Sachen, die da grundsätzlich einfließen und vor allem hoffe ich, dass ihr was daraus mitnehmen konntet, wie ihr vielleicht selbst mit solchen Starkregen-Gefahrenkarten dann eben umgehen könnt, dass bestimmte Informationen und Schwellenwerte dann daraus für euch selbst abzulesen sind, dass ihr sinnvoll handeln könnt, wenn so etwas eure Region betrifft.
Helena: Ja, ich fand es auf jeden Fall gut, mich mal mit dem Thema zu beschäftigen. Mir war, bevor das Hochwasser im Ahrtal so kurzfristig so schlimm geworden ist, nicht klar, dass wir hier so gefährdet sind. Und erst recht, als dann auch Braunschweig betroffen war. Klar, mit einem ganz anderen Level an Zerstörung als jetzt das Ahrtal. Aber auch hier ist immer noch das extreme Ereignis deutlich über dem oder beziehungsweise das tatsächliche Ereignis war immer noch über dem höchsten Ereignis, was man als extremes Szenario berechnet hatte.
Janine: Ja.
Helena: Also es ist halt realistisch, es kann halt passieren. Nur weil man selber nicht davon betroffen ist, heißt das nicht, dass man nicht irgendwann mal betroffen sein könnte. Von daher macht es Sinn, damit zu rechnen, auch mit den Worst-Case-Szenarien. Fand es auf jeden Fall auch ganz interessant herauszufinden, wie jetzt eigentlich diese Berechnungen durchgeführt werden. Jetzt nicht auf dem Level, was jetzt ein Hydrologe oder eine Hydrologin hätte, aber zumindest so grob, dass man eben außer der Topografie eben noch verschiedene andere Informationen braucht, wie was für eine Oberfläche hat man, wie gut kann das Wasser abfließen, wohin soll das überhaupt abfließen, wie rechnet man das? Und dass man auch eben davon ausgeht, dass die Kanalisation zu ist, dass die nicht mehr funktioniert. Das fand ich auch interessant, weil in Braunschweig hat man nach diesem Ereignis öfter gehört, ja, ein Problem sei auch gewesen, dass die ganzen Abflüsse verstopft gewesen seien. Aber man hat ja immerhin eingeplant dieses Szenario.
Janine: Ja, ich finde das auch interessant, dass das eben tatsächlich auch ein Ereignis ist, wo man eben, also eigentlich sagen wir immer so, kenne dein Messverfahren, das heißt, wisse über die Daten, die du hast, wie du es umsetzt und woher das alles kommt und so weiter. Aber hier werden ja großzügig Annahmen getroffen, Vermutungen als Grundlage genommen, um eine Modellierung zu machen und dass diese dann am Ende aber trotzdem im Abgleich mit einem realen Ereignis so zutreffend war. Das ist dann schon eigentlich wirklich sehr spannend.
Helena: Ja, und gleichzeitig wird das neue Ereignis genutzt, um die Modelle noch besser zu machen.
Janine: Ja.
Helena: Weil man die Details, wo man wirklich nur Annahmen hatte, wo es dann fehlgeschlagen oder falsch lag dann auch jetzt ausmerzen kann. Das ist auch sehr schön.
Janine: Ja, bevor wir dazu kommen, die nächste Folge anzukündigen, hatte ich ja ganz am Anfang schon gesagt, wir haben hier noch einen kleinen Aufruf. Und zwar möchten wir wieder beim Women in Data Science Datathon mitmachen. Für diese Folge haben wir jetzt mehr mit Beschreibungen von Herangehensweisen zu tun. Bei diesem Datathon geht es aber darum, tatsächlich selbst mit Daten an interessanten Fragestellungen zu arbeiten. Also es ist halt, wie vorhin schon gesagt, eine globale Veranstaltung. Das findet weltweit und digital statt. Es gibt auch wohl hier und da an Universitäten einzelne Präsenzveranstaltungen dazu. Aber ja, insgesamt geht es darum, Data Science Skills anzuwenden, kennenzulernen und auch weiterzuentwickeln, und zwar auf allen Niveaus. Es werden Daten zur Verfügung gestellt, Aufgaben und Probleme, und die können dann entweder allein oder im Team bearbeitet werden. Und die Lösung kann dann am Ende eingereicht werden. Und ja, die Themen sind meistens wirklich sehr interessant und beschäftigen sich mit einem kritischen Blick zum Beispiel auf Klimawandel oder auf soziale Inhalte. Dieses Jahr ist das Thema Equity in Healthcare, also Gerechtigkeit im Gesundheitswesen. Und da gibt es drei Wettbewerbe beziehungsweise drei Datathons. Die ersten zwei sind Challenges, die eher auf Einstiegsniveau angesiedelt sind. Die erste läuft aktuell schon und wir würden gerne an der zweiten teilnehmen, die am 9. April startet. Und ja, der Aufruf ist jetzt entweder macht doch selbst mit und sucht euch Leute, mit denen das spaßig wäre zu machen. Also wir hatten beim letzten Mal sehr viel Spaß in unserer Vierergruppe und wir würden eben auch gerne dieses Mal wieder mit Menschen zusammenarbeiten. Das heißt, wenn hier ein bis zwei Leute zuhören, die Interesse hatten, mit uns ein Team zu gründen und sich dieser zweiten Challenge zu stellen, dann schreibt uns gern bis zum 25. März, entweder über Mastodon oder auch per E-Mail. Ihr findet alle Links dazu und auch zum Datathon in unseren Show Notes. Wir würden uns freuen, weil selbst mit Daten umgehen ist natürlich auch immer was Schönes.
Helena: Ja, die nächste Folge, die dann Ende März erscheinen wird, voraussichtlich, dreht sich dann mal wieder um das tolle Thema Machine Learning. Und zwar geht es um die Vesuv-Challenge, bei der es darum geht, dass man vor einigen hundert Jahren Schriftrollen ausgegraben hat.
Janine: Genau, und zwar wurde im Jahr 79 nach unserer Zeitrechnung die antike Stadt Herkulaneum unter einer bis zu 20 Meter dicken Vulkanschicht begraben.
Helena: Ja, wo es dann teilweise noch erhaltene Gebäude gibt, aber eben auch Schriftrollen, die jetzt halt komplett verkohlt sind. Man hat die damals aufgerollt und kaputt gemacht erfolgreich und dann beschlossen, ja, wir lassen die jetzt in Ruhe in der Hoffnung, dass man später die vielleicht analysieren kann. Und die Zeit ist jetzt scheinbar schon gekommen. Und zwar gab es eben diese Challenge und man konnte da teilnehmen. Und das Ziel war es, einen Text von einer Schriftrolle zu entziffern. Und wie das jetzt gelungen ist und wie das funktioniert
Janine: Vor allem ohne sie zu zerstören.
Helena: Darum soll es in der nächsten Folge gehen.
Janine: Ja, und wenn ihr das nicht und auch jede weitere Folge nicht verpassen möchtet, dann folgt uns doch gerne auf Mastodon unter @datenleben@podcasts.social oder besucht unsere Webseite www.datenleben.de Da findet ihr auch alle unsere Folgen. Ihr könnt uns da auch gerne Feedback hinterlassen zu unseren Episoden. Darüber freuen wir uns immer sehr. Und ja, ansonsten, wenn euch unsere Arbeits- und Denkweise gefällt, könnt ihr uns auch als Data Scientist buchen für Projekte. Oder ihr habt interessante Themen, die wir uns mal näher angucken können, dann könnt ihr uns auch das gerne jederzeit schreiben. Ja, die E-Mail-Adresse ist podcast@datenleben.de Wir freuen uns, wenn ihr euch meldet.
Helena: Dann bleibt mir nur noch für eure Aufmerksamkeit zu danken. Ja, vielen Dank und bis zum nächsten Mal. Ciao.
Janine: Tschüss.