Vor wem schützt uns eigentlich das Bundesheer? Wir geben Milliarden für neue Panzer und Raketen aus – aber auf welchen Gegner bereiten wir uns vor? Was müsste passieren, damit wir uns gegen feindliche Panzer, Flieger und Soldaten verteidigen können? Darüber habe ich mit dem Militäranalysten Franz-Stefan Gady gesprochen.
Vor wem schĂĽtzt uns eigentlich das Bundesheer? Wir geben Milliarden fĂĽr neue Panzer und Raketen aus – aber auf welchen Gegner bereiten wir uns vor? Was mĂĽsste passieren, damit wir uns  gegen feindliche Panzer, Flieger und Soldaten verteidigen können? DarĂĽber habe ich mit dem Militäranalysten Franz-Stefan Gady gesprochen.Â
Franz-Stefan Gady ist unabhängiger Militäranalyst.Â
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Drei Buchtipps von Franz
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Zusammenfassung des Podcast-Interviews mit Franz-Stefan Gady:Â
1. Ă–sterreich bekommt erstmals eine funktionsfähige Luftabwehr. Bisher war das Land Angriffen aus der Luft hilflos ausgeliefert. Die Beschaffung moderner Systeme hat nun oberste Priorität.Â
2. Das größte Problem bleibt der Personalmangel. Von den 950.000 Männern, die ihren Grundwehrdienst geleistet haben, mĂĽssten 30-40.000 regelmäßig zu MilizĂĽbungen. Doch das ist freiwillig - ein Fehler.Â
3. Der Grundwehrdienst von 6 Monaten reicht nicht aus. Er muss verlängert und die Ausbildung verbessert werden. Nur so lässt sich im Ernstfall die Kampfkraft aufrechterhalten.Â
4. Kulturell ist das Bundesheer zerrissen: Im Frieden dient es als Katastrophenschutz, doch im Krieg geht es ums Töten und Sterben. Viele verdrängen das. Doch nur realistische Ăśbungen machen die Truppe fit fĂĽr den Ernstfall.Â
5. Der russische Angriffskrieg zeigt: Ohne eine starke Miliz geht es nicht. In der Ukraine fehlen trotz Wehrpflicht und riesiger Personalreserven gut ausgebildete Soldaten an der Front. Die Folge sind hohe Verluste.Â
6. Wie wichtig LuftĂĽberlegenheit ist, zeigt sich in der Ukraine täglich. Keine Seite kontrolliert den Luftraum. Stattdessen kommen Kampfdrohnen zum Einsatz. Auch Ă–sterreich setzt kĂĽnftig auf diese unbemannten Systeme.Â
7. Gady fordert vor allem eines: Ehrlichkeit. Wer die Sicherheit Ă–sterreichs und Europas stärken will, muss endlich unpopuläre Entscheidungen treffen. Sonst wird das Bundesheer nie verteidigungsfähig.Â
8. Trotz aller Mängel ist Gady optimistisch: Im Verteidigungsministerium hat ein Umdenken eingesetzt. Wichtige RĂĽstungsprojekte wie der Kauf neuer Hubschrauber und der Ausbau der Cyberabwehr laufen bereits.Â
9. Trotzdem reicht guter Wille allein nicht. Das Bundesheer muss attraktiver werden, damit sich genug Freiwillige fĂĽr den Dienst melden. Bessere Bezahlung, moderne AusrĂĽstung und realistische Ăśbungen sind der SchlĂĽssel.Â
10. Am Ende bleibt eine unbequeme Wahrheit: Ohne Wehrpflicht und verpflichtende Milizübungen wird Österreich nie verteidigungsfähig sein. Darüber muss die Politik nach der nächsten Wahl ehrlich diskutieren - im Interesse der Sicherheit aller Bürger.
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Weiterführende Links zum Gespräch
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