HiKo-Cast   /     Ministerratsprotokolle als zentrale Quelle der bayerischen Nachkriegspolitik (1945-1962)

Description

1954 war das letzte Regierungsjahr des Kabinetts Ehard III, einer großen Koalition vor Antritt der sogenannten Viererkoalition. Trotz des sich abzeichnenden Wahlkampfes im Landtagswahljahr 1954 war die Regierungsarbeit weiterhin von einer bemerkenswerten Harmonie gekennzeichnet. Ausgenommen hiervon war nur die Haushaltspolitik, die vor dem Hintergrund eines angespannten Staatshaushalts zu erheblichen parteiübergreifenden Dissonanzen zwischen den Ressorts führte. Ein zentrales Thema war der Ausbau der Infrastruktur im Freistaat, das hervorstechendste Projekt war hier die Idee, im Herzen Münchens ein großes Autobahndreieck auf Hochtrassen zu errichten. Auch die Wiedergutmachung gegenüber den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus wurde im Ministerrat als “Chefsache“ behandelt, und in den Bereich der Kunstrestitution fiel der Rechtsstreit des Freistaates mit der Stadt Köln und mit der Tochter Hermann Görings um die Eigentumsverhältnisse an einem Bild von Lucas Cranach d.Ä. Und auch das bayerische Bier blieb ein Politikum: Das Innenministerium leitete 1954 den entschlossenen Kampf gegen den Import zuckerhaltigen Süßbieres und für den Erhalt des bayerischen Reinheitsgebotes ein.

Summary

1954 war das letzte Regierungsjahr des Kabinetts Ehard III, einer großen Koalition vor Antritt der sogenannten Viererkoalition. Trotz des sich abzeichnenden Wahlkampfes im Landtagswahljahr 1954 war die Regierungsarbeit weiterhin von einer bemerkenswerten Harmonie gekennzeichnet. Ausgenommen hiervon war nur die Haushaltspolitik, die vor dem Hintergrund eines angespannten Staatshaushalts zu erheblichen parteiübergreifenden Dissonanzen zwischen den Ressorts führte. Ein zentrales Thema war der Ausbau der Infrastruktur im Freistaat, das hervorstechendste Projekt war hier die Idee, im Herzen Münchens ein großes Autobahndreieck auf Hochtrassen zu errichten. Auch die Wiedergutmachung gegenüber den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus wurde im Ministerrat als “Chefsache“ behandelt, und in den Bereich der Kunstrestitution fiel der Rechtsstreit des Freistaates mit der Stadt Köln und mit der Tochter Hermann Görings um die Eigentumsverhältnisse an einem Bild von Lucas Cranach d.Ä. Und auch das bayerische Bier blieb ein Politikum: Das Innenministerium leitete 1954 den entschlossenen Kampf gegen den Import zuckerhaltigen Süßbieres und für den Erhalt des bayerischen Reinheitsgebotes ein.

Für die Fragen und die Produktion des Podcasts zeichnet Laura Räuber verantwortlich.

00:00:25 Begrüßung

00:01:02 Die Person Hans Ehard

00:01:55 Editionsarbeit an den Ministerratsprotokollen

00:03:02 Beispiele für Inhalte in Band 4

00:04:50 Gesetz zur Gleichberechtigung: Bundesebene und Landesebene

00:07:08 Entschädigung der nationalsozialistischen Opfer in Bayern

00:08:24 Restitutionen und Entnazifizierung

00:09:49 Entnazifierung im Kabinett Ehard und weiteren politischen Ämtern

00:11:10 Zielgruppe der Ministerratsprotokolle

00:12:12 Umstellung auf digitales Angebot

00:13:20 Maximilian Schrott: Unterschied Buchpublikation und dig. Auftritt

00:15:35 Maximilian Schrott: Verbindung des Online-Auftritts zur NDB-Online

00:16:48 Spannendste Punkte in der Recherche an Band 4

00:20:45 Weiterarbeit am digitalen Auftritt der Ministerratsprotokolle

Subtitle
<p>Ministerratsprotokolle als zentrale Quelle der bayerischen Nachkriegspolitik (1945-1962)</p>
Duration
0:22:16
Publishing date
2022-10-23 10:00
Link
https://www.historischekommission-muenchen.de/podcasts#c491
Contributors
  Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
author  
Enclosures
https://www.historischekommission-muenchen.de/fileadmin/user_upload/dateien/Podcasts/Braun_Interview_finfin.mp3
audio/mpeg

Shownotes

Ministerratsprotokolle als zentrale Quelle der bayerischen Nachkriegspolitik (1945-1962)