1954 war das letzte Regierungsjahr des Kabinetts Ehard III, einer großen Koalition vor Antritt der sogenannten Viererkoalition. Trotz des sich abzeichnenden Wahlkampfes im Landtagswahljahr 1954 war die Regierungsarbeit weiterhin von einer bemerkenswerten Harmonie gekennzeichnet. Ausgenommen hiervon war nur die Haushaltspolitik, die vor dem Hintergrund eines angespannten Staatshaushalts zu erheblichen parteiübergreifenden Dissonanzen zwischen den Ressorts führte. Ein zentrales Thema war der Ausbau der Infrastruktur im Freistaat, das hervorstechendste Projekt war hier die Idee, im Herzen Münchens ein großes Autobahndreieck auf Hochtrassen zu errichten. Auch die Wiedergutmachung gegenüber den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus wurde im Ministerrat als “Chefsache“ behandelt, und in den Bereich der Kunstrestitution fiel der Rechtsstreit des Freistaates mit der Stadt Köln und mit der Tochter Hermann Görings um die Eigentumsverhältnisse an einem Bild von Lucas Cranach d.Ä. Und auch das bayerische Bier blieb ein Politikum: Das Innenministerium leitete 1954 den entschlossenen Kampf gegen den Import zuckerhaltigen Süßbieres und für den Erhalt des bayerischen Reinheitsgebotes ein.
1954 war das letzte Regierungsjahr des Kabinetts Ehard III, einer großen Koalition vor Antritt der sogenannten Viererkoalition. Trotz des sich abzeichnenden Wahlkampfes im Landtagswahljahr 1954 war die Regierungsarbeit weiterhin von einer bemerkenswerten Harmonie gekennzeichnet. Ausgenommen hiervon war nur die Haushaltspolitik, die vor dem Hintergrund eines angespannten Staatshaushalts zu erheblichen parteiübergreifenden Dissonanzen zwischen den Ressorts führte. Ein zentrales Thema war der Ausbau der Infrastruktur im Freistaat, das hervorstechendste Projekt war hier die Idee, im Herzen Münchens ein großes Autobahndreieck auf Hochtrassen zu errichten. Auch die Wiedergutmachung gegenüber den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus wurde im Ministerrat als “Chefsache“ behandelt, und in den Bereich der Kunstrestitution fiel der Rechtsstreit des Freistaates mit der Stadt Köln und mit der Tochter Hermann Görings um die Eigentumsverhältnisse an einem Bild von Lucas Cranach d.Ä. Und auch das bayerische Bier blieb ein Politikum: Das Innenministerium leitete 1954 den entschlossenen Kampf gegen den Import zuckerhaltigen Süßbieres und für den Erhalt des bayerischen Reinheitsgebotes ein.
Für die Fragen und die Produktion des Podcasts zeichnet Laura Räuber verantwortlich.
00:00:25 Begrüßung
00:01:02 Die Person Hans Ehard
00:01:55 Editionsarbeit an den Ministerratsprotokollen
00:03:02 Beispiele für Inhalte in Band 4
00:04:50 Gesetz zur Gleichberechtigung: Bundesebene und Landesebene
00:07:08 Entschädigung der nationalsozialistischen Opfer in Bayern
00:08:24 Restitutionen und Entnazifizierung
00:09:49 Entnazifierung im Kabinett Ehard und weiteren politischen Ämtern
00:11:10 Zielgruppe der Ministerratsprotokolle
00:12:12 Umstellung auf digitales Angebot
00:13:20 Maximilian Schrott: Unterschied Buchpublikation und dig. Auftritt
00:15:35 Maximilian Schrott: Verbindung des Online-Auftritts zur NDB-Online
00:16:48 Spannendste Punkte in der Recherche an Band 4
00:20:45 Weiterarbeit am digitalen Auftritt der Ministerratsprotokolle
Ministerratsprotokolle als zentrale Quelle der bayerischen Nachkriegspolitik (1945-1962)