MYZELIUM Podcast   /     MP080 - Waldwichtel: die solidarische Nähwerkstatt

Description

MP080 - Waldwichtel: die solidarische Nähwerkstatt

Subtitle
Duration
00:43:37
Publishing date
2024-06-10 19:29
Link
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Deep link
https://myzelium.uber.space/mp080-waldwichtel-die-solidarische-naehwerkstatt/#
Contributors
  MYZELIUM
author  
  Isabelle Kempf
contributor  
  Julia Engel
contributor  
Enclosures
https://myzelium.uber.space/podlove/file/544/s/feed/c/mp3-all/mp080.mp3
audio/mpeg

Shownotes

In dieser Podcast-Episode sprechen wir mit Julia Engel über gemeinschaftsbasierte Kinderkleidung der Waldwichtel in Mannheim. Mit der Begleitung von Isabelle Kempf von Umgekrempelt Mannheim hat sie ein gemeinschaftsbasiertes Konzept erarbeitet. Der Fokus liegt auf nachhaltiger, lokal produzierter Kinderkleidung, individuellen Bestellungen und einer offenen Nähwerkstatt. Das solidarische Gemeinschaftsmodell der Wooligens fördert faire und nachhaltige mitwachsende Kinderkleidung für alle. Die Wooligans erhalten für zurückgegebene Kleidung und ihren monatlichen Beitrag Guthaben und können den Laden so unterstützen und zu einer nachhaltigen Wirtschaft beitragen.

Waldwichtel Mannheim – https://www.waldwichtel-shop.de/
Umgekrempelt Mannheim – https://www.umgekrempelt-mannheim.de/

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Für diese Episode des MYZELIUM Podcast liegt machninell erstelltes Transkript vor. Es wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort.
Transkription

Tobias 0:00:09–0:00:12 Hallo und herzlich willkommen zum Bezellium-Podcast, der Podcast, 0:00:12–0:00:15 in dem ihr alles über das gemeinschaftsbasierte Wirtschaften erfahrt. 0:00:15–0:00:19 Und ich bin ganz froh, denn heute haben wir nochmal was aus der Praxis. 0:00:19–0:00:23 Aber wie immer, ja, meine Begrüßung an den Timo. Hi Timo. Timo 0:00:23–0:00:24 Hallo Tobi. Tobias 0:00:24–0:00:29 Und heute haben wir noch zwei weitere Gästinnen hier am Start. 0:00:29–0:00:34 Und zwar einmal die Isabel, die ihr schon aus vorherigen Folgen kennt. 0:00:34–0:00:37 Sie hat den Ungekrempelt-Laden in Mannheim. Hi Isabel. Isabelle Kempf 0:00:38–0:00:39 Hallo, guten Morgen, Tobi. Tobias 0:01:07–0:01:14 Du hast einen Waldwichtelladen, du hast die Waldwichtel Wuligens, 0:01:14–0:01:18 darüber werden wir gleich noch weitersprechen, als solidarisches Konzept. 0:01:18–0:01:22 Aber vielleicht müsstest du dich mal kurz nochmal vorstellen und sagen, 0:01:23–0:01:26 was denn die Waldwichtel überhaupt machen oder sind oder was gibt es da? Julia Engel 0:01:27–0:01:30 Die Waldwichtel, die gibt es in der Langen Rötterstraße in Mannheim. 0:01:30–0:01:31 Das ist die Neckarstadt. 0:01:31–0:01:36 Das ist ein sehr beliebter Stadtteil in Mannheim, auch gerade von Familien. 0:01:36–0:01:40 Und wir sind da seit vier Jahren mit unserem Laden, aber auch, 0:01:40–0:01:44 und das ist das Besondere bei unserem Laden, mit unserer Schneiderei. 0:01:44–0:01:47 Und wir produzieren Kinderkleidung direkt vor Ort. 0:01:48–0:01:52 Und dabei legen wir besonders Wert auf Qualität und mitwachsende Kleidung, 0:01:52–0:01:56 also Kleidung, die möglichst lange hält. Und natürlich, dass die Materialien, 0:01:56–0:01:59 die wir verwenden, auch nachhaltig und fair produziert wurden. 0:02:00–0:02:05 Und uns ist eben ganz wichtig, dass die Kleidung nicht sofort nach dem ersten 0:02:05–0:02:09 Waschen oder auch nach dem ersten Tragen des Kindes kaputt geht, 0:02:09–0:02:12 sondern dass sie möglichst lange genutzt werden kann. 0:02:13–0:02:17 Und bei uns vor Ort kann man eben diese Kleidung kaufen, man kann die aber auch 0:02:17–0:02:19 individuell bestellen. 0:02:19–0:02:23 Also je nachdem, ob das Kind vielleicht eine besondere Größe braucht, 0:02:23–0:02:27 weil es extrem lange Beine hat, kann man die Hose einfach anfertigen lassen. 0:02:27–0:02:32 Oder auch man hat jetzt einen besonderen Farbwunsch der Hose und wir können 0:02:32–0:02:36 das dann direkt vor Ort möglich machen. Uns gibt es jetzt seit vier Jahren. Tobias 0:02:37–0:02:40 Also das habe ich jetzt richtig verstanden, dass ihr nicht nur so ein Laden 0:02:40–0:02:46 seid, wo man Kinderklamotten kaufen kann, sondern ihr produziert da in Mannheim direkt selbst. Julia Engel 0:02:47–0:02:52 Genau, also wir haben da so eine kleine Nähwerkstatt, mittlerweile wieder im Laden integriert. 0:02:53–0:03:00 Und dort vernähen wir die Kleidung und entwerfen sie, vernähen sie. 0:03:01–0:03:07 Und genau, man kann uns quasi über die Schulter schauen, wie so in manchen Lokalen in die Küche. Tobias 0:03:07–0:03:11 Ah, wie so ein Open-Kitchen-System. Ja. 0:03:12–0:03:17 Ja, das ist ja eigentlich, also jetzt mal Isabel als Expertin mit eingebunden, 0:03:17–0:03:23 nachhaltiger und regionaler und fairer kann man ja eigentlich kaum produzieren, oder? Isabelle Kempf 0:03:24–0:03:31 Ja, auf jeden Fall. Also wir sind große Waldwichtel-Fans. Auch hier bei Umgekrempelt, 0:03:31–0:03:33 wo es ja vor allem Erwachsenenkleidung gibt, 0:03:33–0:03:40 haben wir auch schon sehr lange Waldwichtel-Kinderkleidung mit im Sortiment, 0:03:40–0:03:41 weil wir wirklich sagen, 0:03:41–0:03:45 ja, hier vor Ort das zu produzieren, was tatsächlich gebraucht wird, 0:03:45–0:03:50 ist einfach wahnsinnig sinnvoll und man kann es ja dann auch vor Ort wieder 0:03:50–0:03:51 reparieren und so weiter. 0:03:51–0:03:53 Also man hat ganz wenig Transport. 0:03:54–0:03:58 Es wird das produziert, was gebraucht wird. Also ja, nachhaltiger wird es, 0:03:58–0:03:58 glaube ich, wirklich nicht. Tobias 0:03:59–0:04:05 Ja, mega cool. Und jetzt gibt es darüber hinaus, haben wir ja eben schon angedeutet, 0:04:05–0:04:09 jetzt eine solidarische Nährwerkstatt der Waldwichtel. 0:04:09–0:04:12 Wie kam es zu der Idee oder was steckt dahinter? Julia Engel 0:04:13–0:04:17 Ja genau, also Isabel und ich kennen uns jetzt schon eine Weile und sie hat 0:04:17–0:04:23 ja vor einiger Zeit oder vor jetzt nicht ganz einem Jahr ihren Laden umgekrempelt. 0:04:23–0:04:29 Das heißt, mit dem Mycelium hat sie das gemeinschaftsbasierte Wirtschaften für 0:04:29–0:04:31 den ersten Kleiderladen entwickelt. 0:04:32–0:04:38 Und die Idee fand ich ziemlich gut, denn klar, das hört sich alles so toll an. 0:04:38–0:04:41 Wir produzieren hier in Deutschland faire Klamotten für Kinder, 0:04:41–0:04:47 Aber die Sache hat natürlich leider einen Haken, denn ich als kleine Nähwerkstatt 0:04:47–0:04:51 kann natürlich lange nicht für solche Kosten produzieren, wie das die großen Firmen machen. 0:04:51–0:04:55 In Deutschland Personalkosten und Raumkosten bezahlen. 0:04:55–0:05:01 Alle Unternehmer wissen, was das bedeutet. Und ja, wir kriegen da langfristig 0:05:01–0:05:05 ein Problem. Also es ist mit sehr viel Herzblut verbunden, dieses Projekt. 0:05:05–0:05:12 Und ja, wir haben einfach langfristig, kann man sagen, wird sich das nicht finanzieren 0:05:12–0:05:15 lassen, unsere Idee. Und deswegen sind wir... 0:05:16–0:05:20 Dank eben dem Mycelium auch auf die Idee gekommen, zu sagen, 0:05:20–0:05:25 ja, eigentlich wird es ja noch besser, wenn sich alle diese Kleidung leisten können. 0:05:25–0:05:30 Deswegen wollen wir auch gemeinschaftsbasiert wirtschaften und den Laden umstellen. Tobias 0:05:31–0:05:35 Ah ja, cool. Und das werden dann die Wuligens, habe ich das richtig verstanden? Julia Engel 0:05:35–0:05:39 Das werden dann die Wuligens. Das heißt, wir sind kurz vor der Umstellung oder 0:05:39–0:05:42 das heißt Umstellung, es bleibt weiterhin auch ein Laden. Aber wir wollen eben 0:05:42–0:05:45 jetzt das Projekt starten. 0:05:45–0:05:47 Jetzt im Juli soll es losgehen. Tobias 0:05:48–0:05:54 Timo, mit so Sachen, die, ich sage es jetzt einfach mal, so ein bisschen idealistisch 0:05:54–0:06:01 sind und eigentlich eine super coole Sache, aber am Markt, in Anführungszeichen, sich nicht tragen. 0:06:02–0:06:06 Da kennst du dich bei den letzten Jahren, hast du dich ja spezialisiert da drauf. 0:06:06–0:06:10 Ja, ist da einfach der logische Schluss, dass es dann eine Gemeinschaft geben muss? Timo 0:06:10–0:06:14 Ja, ich glaube, was einfach wichtig ist, man braucht natürlich schon ein Angebot, 0:06:14–0:06:15 was sich die Menschen wünschen. 0:06:17–0:06:22 Aber das ist ja bei etablierten Unternehmen, wie zum Beispiel jetzt hier auch 0:06:22–0:06:23 Weidwichtel, ja auch der Fall. 0:06:23–0:06:28 Also es gibt ja Stammkunden, es gibt Fans, es gibt Menschen, 0:06:28–0:06:32 die das möchten und die es auch konsumieren wollen. 0:06:32–0:06:39 Und jetzt ist es aber so, dass es nach klassischen marktwirtschaftlichen Kategorien sich nicht trägt. 0:06:39–0:06:44 Und jetzt ist halt die Frage, was macht man jetzt? Es lassen ist ziemlich unbefriedigend, 0:06:44–0:06:48 weil dann wird ja quasi an den Bedarfen der Menschen vorbeiproduziert. 0:06:48–0:06:53 Und was wir halt haben, ist, wir haben faktisch ein totales Regulierungsproblem, 0:06:53–0:06:59 dass halt in der Modebranche, die, die am umfährsten produzieren, 0:06:59–0:07:02 die höchsten Margen haben, am meisten Geld verdienen und je fairer du unterwegs 0:07:02–0:07:06 bist, je weniger du auf die Gesellschaft, auf die Umwelt abwälzen willst, 0:07:06–0:07:11 umso kleiner werden deine Gewinnmargen, umso größer dein eigenes Risiko. 0:07:12–0:07:18 Und das ist einfach ein Regulierungsproblem. Also da haben sich die großen Unternehmen 0:07:18–0:07:23 durchgesetzt in ihrer Lobbymacht und trotz aller Lippenbekenntnisse ist es einfach so, 0:07:23–0:07:27 dass die Marge von einer fairen Jeans viel, viel kleiner ist, 0:07:27–0:07:34 das fast nicht mehr existent für den Produzenten, als wie quasi von jemand, 0:07:34–0:07:38 der das möglichst billig produziert, dann eine Marke drauf klatscht und sagt, 0:07:38–0:07:42 so jetzt hätte ich gern 200 Prozent Marge oder so. wenn es mal selber spitzt. 0:07:43–0:07:47 Und vor dem Hintergrund stehen wir halt eben da und sagen, okay, es muss sich rechnen. 0:07:47–0:07:50 Ja, das verstehen wir auch und wir wollen auch, dass es sich für die fairen 0:07:50–0:07:55 Unternehmer rechnet und gleichzeitig wirtschaften die Seite unter komplett unfairen 0:07:55–0:07:56 Bedingungen und brauchen deswegen 0:07:56–0:08:02 halt ganz dringend das Mit-in-Verantwortung-Gehen von den Stammkunden, 0:08:02–0:08:05 die sich genau diese Geschäftsmodelle wünschen, damit sie existieren können. 0:08:06–0:08:10 Deswegen einfach Einfach nochmal einmal ganz kurz zu dieser Wiederholung. 0:08:11–0:08:16 Ohne diese Regulierung, die halt große und möglichst ausbeutete Geschäftsmodelle 0:08:16–0:08:19 unterstützt, könnte es die großen gar nicht geben. 0:08:20–0:08:24 Muss man eben auch sagen. Und wir brauchen halt jetzt aber sowas wie so ein 0:08:24–0:08:28 bisschen die Gegenregulierung für die Kleinen. Und das sind halt die Gemeinschaften. So. Tobias 0:08:28–0:08:31 MARKUS TRANTOW Ja, wie konkret? Also wie funktioniert das dann? 0:08:31–0:08:37 Also wie werden die Wuligens zu Wuligens? Wie wird das eine Gemeinschaft? Julia Engel 0:08:38–0:08:43 Genau, also die Idee ist, dass die Gemeinschaft, also die haben wir jetzt einfach 0:08:43–0:08:45 die Wooligans genannt, weil es ist immer schön, 0:08:45–0:08:47 wenn man die Gruppe nicht einfach nur die Menschen oder die Gemeinschaft nennt, 0:08:47–0:08:53 sondern wenn die irgendwie so eine Verbindung auch haben und die werden wie Mitglied in dem Laden. 0:08:53–0:08:59 Das heißt, die zahlen monatlich einen Ladenkostenbeitrag, den wollen wir WULE-Beitrag 0:08:59–0:09:03 nennen oder können auch mal gucken, wie die Gemeinschaft das findet, aber wieso. 0:09:04–0:09:08 Und was sind diese Ladenkosten? Die Ladenkosten sind die Fixkosten, 0:09:08–0:09:11 die monatlich einfach so ein Unternehmen zu tragen hat, wie Raum, 0:09:11–0:09:15 Miete, Strom, Personalkosten und der Unternehmerlohn. 0:09:15–0:09:19 Einfach damit diese Kosten, die einfach monatlich anfallen, gedeckt sind. 0:09:19–0:09:23 Und wenn diese Kosten gedeckt sind, dann können wir eben ganz tolle Angebote 0:09:23–0:09:25 für diese Wohligens-Gemeinschaft machen. 0:09:26–0:09:29 Auch wenn sie schon zum Teil gedeckt sind, können die da schon von publizieren. 0:09:29–0:09:32 Aber das große Ziel wäre eigentlich natürlich, es wäre mega, 0:09:32–0:09:33 wenn die komplett gedeckt wären. 0:09:33–0:09:40 Denn dann könnten die Wohligens einfach zu günstigeren Konditionen einkaufen. 0:09:40–0:09:43 Das heißt, wir müssen ja, wenn wir so ein Teil produzieren, müssen wir ja immer 0:09:43–0:09:47 natürlich die Materialkosten einrechnen, aber auch alles andere, was da dran hängt. 0:09:48–0:09:52 Also Personalkosten, Produktionskosten, alles, was da dran hängt. 0:09:52–0:09:55 Und das hat ja Timo eben auch schon gesagt. 0:09:55–0:10:00 Also dieser Teil, der ist natürlich bei mir immens hoch, weil ich eben so kleine 0:10:00–0:10:05 Teile, kleine Serien in Deutschland produziere. Und den könnten wir halt damit deutlich senken. 0:10:06–0:10:11 Das heißt, die Preise könnten damit gesenkt werden, sodass sich alle eben diese 0:10:11–0:10:12 faire Kleidung leisten können. Tobias 0:10:14–0:10:16 Ich finde das ganz schön, weil wir haben jetzt auch Isabel dabei, 0:10:16–0:10:19 dass ihr beide jetzt so ein bisschen, ich sag mal, so ein Begriff Hooligans, 0:10:19–0:10:24 kommt ja klar von Hooligans und Isabel mit ihren Ultras, das so ein bisschen 0:10:24–0:10:30 anders besetzt, als das vielleicht sonst in der Gesellschaft aufgenommen wird. 0:10:30–0:10:35 Und ist ja auch kein Geheimnis, Isabel, dass du das ja schon machst mit deiner Gemeinschaft. 0:10:36–0:10:39 Warst du so ein bisschen Vorreiter dann auch für die Hooligans oder unterstützt 0:10:39–0:10:40 ihr euch da gegenseitig? Isabelle Kempf 0:10:41–0:10:44 Ja, genau. Also die Ungegrämmelt Ultras, so heißt meine Gemeinschaft, 0:10:44–0:10:46 die gibt es jetzt seit November 23. 0:10:48–0:10:52 Also wir sind jetzt im Mai 24, also das ist ein gutes halbes Jahr. 0:10:52–0:10:56 Ja, wir haben uns das ausgedacht und ich habe Julia sehr darin bestärkt, 0:10:56–0:10:59 ihre Gemeinschaft Wuligens zu nennen, weil ich das schön finde, 0:10:59–0:11:01 dass das auch so ähnlich ist. 0:11:01–0:11:05 Und wir sind da ja ähnlich rebellisch unterwegs und wir merken auch so, 0:11:05–0:11:08 was es mit der Gemeinschaft macht, dass wir sie Ultras nennen. 0:11:09–0:11:13 Also das macht was mit den Menschen, wenn sie sich damit identifizieren können. 0:11:13–0:11:18 Genau, wir haben das Modell bei uns umgesetzt mit dem Mycelium zusammen und 0:11:18–0:11:23 jetzt darf ich die Julia bei diesem Prozess begleiten, auch im Rahmen des Myceliums. 0:11:23–0:11:26 Und das ist natürlich sehr cool, weil wir jetzt die Erfahrungen, 0:11:26–0:11:31 die wir schon gemacht haben, übertragen können und das Ganze sozusagen nochmal 0:11:31–0:11:32 einen Schritt weiter denken. 0:11:33–0:11:36 Und das ist das, was mich dabei persönlich sehr fasziniert, weil wir haben es 0:11:36–0:11:41 eben uns ausgedacht für wie funktioniert das für einen Klamottenladen, 0:11:41–0:11:44 der vor allem für Erwachsene ist, wo es aber auch Reparaturen gibt und so. 0:11:44–0:11:49 Also ein sehr nachhaltiges Konzept für faire Mode für Erwachsene mit Reparaturen 0:11:49–0:11:50 und Workshops mit dabei. 0:11:51–0:11:55 Dieses Modell haben wir uns ausgedacht und jetzt drehen wir es mit Julia einen 0:11:55–0:11:57 Schritt weiter. Wie funktioniert das für Kinderkleidung? 0:11:57–0:12:04 Was braucht es da nochmal für andere Elemente, damit es für Kinderkleidung funktioniert. 0:12:04–0:12:10 Weil ich meine, für Erwachsene, klar, kann man auch das Problem haben, 0:12:10–0:12:14 dass sich der Körper verändert und man deswegen Klamotten aussortieren muss. 0:12:14–0:12:18 Passiert bei Erwachsenen logischerweise aber sehr viel seltener als bei Kindern, 0:12:18–0:12:20 wo es automatisch immer passiert. 0:12:20–0:12:24 Weil Kinder wachsen und wachsen deswegen aus Dingen heraus, die aber eigentlich 0:12:24–0:12:32 noch gut sind. Und deswegen ist dieses Weitergeben und auch Secondhand und Reparieren 0:12:32–0:12:34 bei der Kinderkleidung noch sehr viel relevanter. 0:12:34–0:12:40 Und da haben wir eben jetzt noch weitere Elemente mit eingebaut. 0:12:40–0:12:45 Und ja, das ist eben sehr cool, das gemeinsam weiterzudenken und natürlich die 0:12:45–0:12:49 Tatsache, dass wir an einem Ort sind, ist natürlich auch cool, 0:12:49–0:12:55 weil wir auch quasi unsere Gemeinschaften miteinander verbinden können, da in Austausch gehen, 0:12:55–0:12:59 sogar einfach Treffen vor Ort organisieren und ja, das ist sehr schön. Tobias 0:13:00–0:13:04 Ja, voll cool. Wollt ihr da nochmal genauer drauf eingehen, auf dieses, 0:13:04–0:13:11 ja, du hast es jetzt eben schon angesprochen, mitwachsende Second-Hand-Kleidung 0:13:11–0:13:16 oder Second-Hand ist da gefallen oder weitergeben eher. 0:13:17–0:13:21 Wie läuft das? Weil das ist ja dann auch, also ich kenne es von meinem Kleinen, 0:13:21–0:13:27 klar, der hat sehr, sehr wenig Neugekauftes und auch viel Weitergegebenes. 0:13:28–0:13:32 Läuft das bei euch auch so? Aber dann halt in diesem wohligen Gemeinschaftskonstrukt? Julia Engel 0:13:32–0:13:37 Genau, also im Prinzip passt es auch zu dem, was Timo für ihn gesagt hat. 0:13:37–0:13:42 Es ist ja so, wenn diese Kleidung nicht sich verschleißt, dann brauchst du auch nichts Neues. 0:13:43–0:13:47 Oder wenn sie gut weitergegeben werden kann. Und genau da wollte ich eigentlich 0:13:47–0:13:49 die ganze Zeit schon ansetzen. 0:13:49–0:13:51 Aber mit dem konventionellen Konzept ist es eben sehr schwierig, 0:13:51–0:13:54 weil ich muss ja irgendwie einen gewissen Gewinn einfach machen. 0:13:54–0:13:57 Und den mache ich am besten mit Neuware. Und das ist ja gerade der Quatsch an 0:13:57–0:14:00 dieser Geschichte, dass man immer wieder Neues auf den Markt bringen muss und 0:14:00–0:14:02 man das nutzen kann, was eh schon da ist. 0:14:02–0:14:05 Und deswegen haben wir uns halt überlegt, dass es cool wäre, 0:14:05–0:14:09 wenn die Waldwichtelkleidung einfach wieder zu uns in den Laden zurückkommt. 0:14:09–0:14:14 Eben von den Wooligans, die bringen dann ihr gebrauchtes Teil wieder, 0:14:14–0:14:18 bekommen dafür ein Guthaben und die Waldwichtel sorgen dafür, 0:14:18–0:14:21 dass dieses Teil wieder in den Verkauf kommt. 0:14:21–0:14:26 Das heißt, es wird dann als getragenes Teil im Waldwächtelladen angeboten. 0:14:26–0:14:31 Und so können natürlich auch noch mehr Leute an dieser Ferienkleidung teilnehmen, 0:14:31–0:14:32 weil es sich der Preis senkt. 0:14:32–0:14:35 Jeder kann sich eine Hose für 45 Euro neu leisten. 0:14:36–0:14:40 Und vor allem kriegen die Kleider dadurch natürlich einen viel höheren Wert, 0:14:41–0:14:42 weil sie einfach mehrfach genutzt werden. 0:14:43–0:14:47 Jetzt könnte man ja sagen, klar, ich kann die doch aber auch auf dem Flohmarkt verkaufen. 0:14:47–0:14:50 Es gibt aber da nochmal einen großen Unterschied. Denn wenn du sie zu uns bringst, 0:14:50–0:14:53 hast du sie ab sicher verkauft. Wenn du dich auf den Flohmarkt stellst, 0:14:53–0:14:54 musst du erstmal einen Käufer finden. 0:14:54–0:14:59 Und außerdem kriegst du bei uns, je höher die Ladenkosten gedeckt sind, 0:14:59–0:15:03 auch viel mehr für diese Hose zurück. Zum Beispiel jetzt an dem Beispiel der Hose. 0:15:03–0:15:08 Und weißt auch, dass es sicher wieder genutzt werden kann, weil wir halt auch 0:15:08–0:15:10 nochmal Reparaturarbeit und so weiter reinstecken. 0:15:10–0:15:15 Und das Ganze funktioniert halt eigentlich nur, wenn die Ladenkosten mitfinanziert werden. 0:15:15–0:15:19 Denn der Aufwand, der dahinter steckt, die Kleidung zurückzunehmen, 0:15:19–0:15:23 zu reparieren, gegebenenfalls nochmal was Neues anzunehmen, der ist einfach 0:15:23–0:15:27 sehr hoch und dafür brauchen wir halt auch wieder einfach Personal, 0:15:27–0:15:31 Zeit und so weiter und dann einfach Geld. 0:15:31–0:15:37 Und deswegen müssen die Ladenkosten gedeckt sein, damit wir sowas Tolles anbieten können. Tobias 0:15:38–0:15:43 Ja, aber super coole Sache. Also das ist ja quasi, ja, gerade bei Kinderklamotten, 0:15:43–0:15:47 die sind ja wirklich, wenn der Kleine oder mein Kleiner rausgewachsen ist, 0:15:47–0:15:50 die sind ja eigentlich noch wie neu, so nach dem Motto. 0:15:50–0:15:54 Und dann mit kleineren Reparaturen einfach locker weiterzugeben. Isabelle Kempf 0:15:54–0:15:59 Ich würde gerne als Mutter auch einfach was dazu sagen, weil, 0:15:59–0:16:04 also ich meine, man hätte gerne richtig gute Klamotten, aber die neu zu kaufen, 0:16:04–0:16:08 also was fair und ökologisch produziert ist, neu zu kaufen, ist einfach richtig teuer. 0:16:09–0:16:14 Das ist das eine, sprich, wenn das besser zugänglich wird, ist es einfach fantastisch. 0:16:14–0:16:18 Und dann aber auch dieses Problem, ja, dann ist es rausgewachsen und dann muss 0:16:18–0:16:21 ich mich um diese Berge von Klamotten ständig wieder kümmern. 0:16:21–0:16:26 Also diese Zeit habe ich oft einfach nicht und natürlich will ich es gut machen 0:16:26–0:16:30 und natürlich ist es schön, wenn der Wert, der eigentlich da ist, 0:16:30–0:16:32 wenn ich auch von dem profitieren kann. 0:16:32–0:16:35 Das, was Julia gesagt hat, natürlich kann ich mich auf den Flohmarkt stellen, 0:16:35–0:16:40 aber erstens ist das nicht mein Ding. Ich habe die Zeit nicht und ich kriege 0:16:40–0:16:43 halt auf dem Flohmarkt für die Hose, die ich mal für 45 Euro gehauft habe, 0:16:43–0:16:45 vielleicht noch 10, wenn ich Glück habe. 0:16:46–0:16:49 Weil Flohmarktpreise sind einfach anders. 0:16:49–0:16:56 Wenn ich sie aber halt im Laden zurückgebe, dann ist das einfach ja immer möglich. 0:16:56–0:17:00 Das heißt, ich spare mir diese ganze Zeit, ich gebe es einfach in Zahlung und 0:17:00–0:17:04 kann direkt die neue Hose, die ich jetzt brauche, mitnehmen. 0:17:04–0:17:07 Und zwar kann ich ja gucken, will ich dann wieder eine neue haben oder ist vielleicht 0:17:07–0:17:11 bei den Gebrauchten, die da hängen, eine für mich dabei, die jetzt meinem Kind passt. 0:17:12–0:17:17 Also ich finde auch dieses, wir nehmen den Eltern mit diesem Konzept da Mühe 0:17:17–0:17:23 ab und stellen einfach Lösungen bereit für das, was Eltern irgendwie ständig haben an. 0:17:24–0:17:29 Ja, schon ein Problem oder Arbeit mit dieser Kinderkleidung, 0:17:29–0:17:31 wo man ja ständig was verändern muss. 0:17:32–0:17:36 Und das ist eben die Arbeit, 0:17:36–0:17:44 die der Waldwichtelladen dann eben leistet und dafür sind eben dann diese Solidarbeiträge 0:17:44–0:17:48 und auch quasi der Beitrag noch, 0:17:48–0:17:52 der dann schon auch nochmal verdient wird an einem gebrauchten Teil. 0:17:52–0:17:55 Also auch das war ja eine bewusste Entscheidung, dass wir gesagt haben, 0:17:55–0:18:00 naja, also auch in das gebrauchte Kleidungsstück wird nochmal Arbeit und Mühe reingesteckt. 0:18:02–0:18:06 Und ja, der Preis, den man wiederbekommt, ist niedriger als der, 0:18:06–0:18:09 den man nachher wieder dafür im Laden bezahlt. Tobias 0:18:10–0:18:12 Ja gut, jetzt haben wir ja schon so ein bisschen die Theorie besprochen. 0:18:13–0:18:14 Wir machen jetzt mal ein kleines Rollenspiel. 0:18:15–0:18:17 Ich, oder eigentlich brauche ich gar kein Rollenspiel machen, 0:18:17–0:18:20 weil mein Sohn, der ist jetzt gerade fünf geworden, Er hat irgendwie in den 0:18:20–0:18:24 letzten Monaten gefuttert bis zum Gehtnichtmehr und eigentlich braucht er ganz viele neue Klamotten. 0:18:25–0:18:27 Jetzt habe ich hier so eine Waldwichtelhose. 0:18:28–0:18:31 Die wird jetzt gerade so ein bisschen zu kurz. Also die in der Kita, 0:18:31–0:18:35 die gucken schon immer so ein bisschen morgens, wenn er die noch anhat, 0:18:35–0:18:37 weil das eher so eine Dreiviertelhose ist. 0:18:38–0:18:42 So, jetzt bringe ich die, jetzt habe ich ja hier gehört im Podcast, 0:18:43–0:18:44 okay, ich kann die zurückbringen. 0:18:45–0:18:49 Jetzt klingelt bei dir quasi die Ladentür und ich stehe da als, 0:18:49–0:18:53 wie die Väter ja immer so sind, unwissender Papa mit so einer Hose. 0:18:54–0:18:57 Wie holst du mich ab? Julia Engel 0:18:58–0:19:04 Ja, genau. Also möchtest du die Hose gerne zurückbringen und dir eine neue kaufen? Tobias 0:19:05–0:19:12 Genau, am besten, weil die ist ja jetzt viel zu klein, aber ohne Hose ist auch schwierig. Julia Engel 0:19:12–0:19:14 Du brauchst quasi eine neue Hose für dein Kind. Tobias 0:19:15–0:19:15 Genau. Julia Engel 0:19:16–0:19:20 Ja, also wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Du kannst jetzt einfach mir die Hose zurückgeben. 0:19:20–0:19:23 Wir gucken mal rein, was das für eine Größe ist und wir schauen, was da hängt. 0:19:23–0:19:28 Was du stattdessen für eine Hose brauchst, also die nächste Größe. 0:19:28–0:19:30 Dann kannst du dir da die Farben und so weiter aussuchen. 0:19:30–0:19:33 Wenn du uns die Hose jetzt zurückgibst, du bist noch nicht bei den Bullygans, oder? Tobias 0:19:34–0:19:37 Nee, leider noch nicht. Aber was ist das? Klingt ja eher nach Fußball. Julia Engel 0:19:39–0:19:43 Genau. Hat nicht so richtig viel mit Fußball zu tun, wobei wir uns schon so 0:19:43–0:19:45 ein bisschen die Kleider wie Bälle hin und her schieben. 0:19:46–0:19:51 Aber genau, die Wuligens ist meine Gemeinschaft, die mich dabei unterstützt, 0:19:51–0:19:56 dass ich den Laden hier weiter betreiben kann und dieses coole Tauschmodell hier anbieten kann. 0:19:56–0:20:01 Wenn du jetzt ein Wooligan bist, dann kannst du mir die Hose so oder so zurückgeben. 0:20:01–0:20:04 Als Wooligan bekommst du aber für die Hose ein Guthaben. 0:20:04–0:20:07 Also ich gucke mir die mal an. Ja, man sieht schon, ich glaube, 0:20:07–0:20:09 ihr habt die sicher zwei Jahre getragen, weil die wächst ja super lange mit. 0:20:09–0:20:12 Also man sieht, da müsste man jetzt mal noch das Bündchen austauschen. 0:20:12–0:20:16 Also wir müssen da ein bisschen Arbeit reinstecken, da wir aktuell... 0:20:17–0:20:22 Unsere Fixkosten noch nicht ganz gedeckt haben, bekommst du einen Teil des Wiederverkaufswerts 0:20:22–0:20:24 von dieser Hose jetzt gut geschrieben als Wohligan. 0:20:25–0:20:28 Wenn du jetzt noch kein Wohligan bist, dann danke ich dir sehr für diese Hose. 0:20:28–0:20:32 Die kommt einfach in unseren Kreislauf und du kannst jetzt schauen, 0:20:32–0:20:36 ob bei den getragenen Hosen eine für dein Kind dabei ist in der richtigen Größe 0:20:36–0:20:38 und kannst dir die gebrauchte Hose kaufen. 0:20:38–0:20:42 Die ist etwas günstiger als die neu produzierten. Du darfst dir natürlich aber 0:20:42–0:20:45 auch gerne eine neue Hose aussuchen und die dann wieder zurückbringen. 0:20:45–0:20:47 Der Vorteil, wenn du wo du halt bei uns Wohligant bist, ist, 0:20:47–0:20:53 dass du nochmal quasi dieses Guthaben für die Hose zurückbekommst. Tobias 0:20:53–0:20:55 Außerhalb des Guthabens ist 0:20:55–0:20:58 da noch irgendwie, also ist das wie so ein Abo-Modell oder wie läuft das? Julia Engel 0:20:58–0:21:01 Du kannst selbst festlegen, wie deine monatlichen Beiträge sind. 0:21:02–0:21:05 Im Prinzip gibt es zwei Beiträge, die du zahlst. 0:21:05–0:21:08 Einmal ist es der Ladenkostenbeitrag. Der ist einfach dafür da, 0:21:08–0:21:13 dass wir da sind, dass wir dir diesen Service bieten, dass wir die Hosen reparieren, 0:21:13–0:21:18 den Kreislauf managen und hier den Laden aufrechterhalten, also für die Personalkosten, 0:21:18–0:21:19 Raumkosten und so weiter. 0:21:19–0:21:23 Und dann kannst du noch ein sogenanntes Gutschein-Abo machen. 0:21:24–0:21:27 Das heißt, du kannst, wenn du sowieso hier häufiger hinkommst zum Einkaufen, 0:21:27–0:21:31 ich habe dich ja jetzt eh schon ein paar Mal gesehen, dann kannst du überlegen, 0:21:31–0:21:35 wie viel Geld gebe ich wohl im Jahr hier bei Waldrichtl aus und kannst das in 0:21:35–0:21:37 Form eines Gutschein-Abos einfach monatlich zahlen. 0:21:37–0:21:42 Der Vorteil für uns dabei ist, dass wir einfach viel mehr Ware regelmäßig im 0:21:42–0:21:44 Sortiment haben, denn du gibst 0:21:44–0:21:48 uns damit sozusagen ein bisschen eine Vorleistung, also in Form von Geld, 0:21:48–0:21:52 dass wir gerade wenn jetzt im Sommer alle im Urlaub sind, trotzdem schon die 0:21:52–0:21:54 Sachen für den Winter einkaufen können. 0:21:54–0:21:59 Denn meistens müssen wir ja Material für die neue Stoffe oder auch die anderen 0:21:59–0:22:02 Produkte, die wir anbieten, müssen wir ja in großen Mengen einkaufen. 0:22:02–0:22:06 Und wenn wir dafür einfach schon ein bisschen Kapital haben, ist es super. 0:22:06–0:22:09 Und dann, wenn du kommst und was brauchst, kannst du von diesem Gutschein, 0:22:09–0:22:12 Guthaben, einfach deinen Einkauf bezahlen. 0:22:13–0:22:15 Das heißt, der ist dann sozusagen schon wie bezahlt. Tobias 0:22:16–0:22:17 Ah, okay. Julia Engel 0:22:17–0:22:21 Und wenn du jetzt diese Hose zurückgebracht hast, dann erhöht sich dein Guthaben, 0:22:21–0:22:22 dein Gutschein-Abo sozusagen. 0:22:23–0:22:26 Das heißt also, wenn du jetzt Kleidung hast, die du gerade zurückbringst, 0:22:27–0:22:30 aber du brauchst gar nichts Neues, stellst du einfach das Gutgeschrieben und 0:22:30–0:22:32 wenn du dann was brauchst, kommst du und rufst das Guthaben ab. Tobias 0:22:33–0:22:39 Ah ja, super. Das ist ja dann quasi, ja, wie wenn ich einfach schon mal so in 0:22:39–0:22:43 Raten vorzahle und euch damit was Gutes tue und ich selber aber dann, 0:22:43–0:22:46 wenn ich dann dringend was brauche, gar nicht so in, 0:22:46–0:22:48 ich sage jetzt mal, in den Finanzierungsdruck komme. Julia Engel 0:22:49–0:22:53 Genau, ja. Es ist wie wenn du dir schon den Bike overall, den du im Winter kaufen 0:22:53–0:22:56 möchtest, ansparst sozusagen. Tobias 0:22:57–0:23:02 Ja, cool. Ist das dann auch das, um jetzt nochmal aus dem Rollenspiel rauszukommen, 0:23:02–0:23:04 was dann so inklusiv ist, 0:23:04–0:23:10 was dann auch vielleicht Familien oder Menschen ermöglicht, da eine Teilhabe 0:23:10–0:23:16 zu haben an dieser fairen, guten Kinderkleidung, die sich vielleicht sonst nicht 0:23:16–0:23:17 so etwas leisten könnten? Julia Engel 0:23:18–0:23:23 Genau, das ist sozusagen der Punkt. Dadurch, dass ja die Beiträge selbst gewählt 0:23:23–0:23:28 sind, können also die, die etwas mehr haben, auch gerne mehr geben monatlich, 0:23:28–0:23:32 damit die, die weniger haben, trotzdem an diesem Kreislauf und an dem ganzen 0:23:32–0:23:33 Prozess teilnehmen können. 0:23:33–0:23:38 Und wir wollen natürlich, wenn unsere Fixkosten finanziert sind, 0:23:38–0:23:42 dann können wir auch in Form von Rabatten, das hört sich ja immer gut an, 0:23:42–0:23:49 können wir den Mitgliedern natürlich auch die Produkte, die wir hier verkaufen, 0:23:49–0:23:53 zu günstigeren Konditionen anbieten, weil wir ja mit dem Produkt einfach nicht 0:23:53–0:23:56 mehr den Gewinn machen müssen, um unsere Kosten zu decken. 0:23:58–0:24:00 Das ist eigentlich der Clou an der Sache. Und dann ist es egal, 0:24:00–0:24:04 ob du jetzt jemand bist, der viel einbringt oder wenig einbringt. 0:24:04–0:24:09 Im Endeffekt zahlen alle den gleichen Preis für die Produkte und eben günstiger, 0:24:09–0:24:10 als wenn sie eben kein Wohligern sind. Tobias 0:24:11–0:24:14 Ja, cool. Ich glaube, der Knackpunkt ist wirklich dann auch diese, 0:24:14–0:24:19 ja, nicht so fast fashion von der Stange für die Kinder zu haben, 0:24:19–0:24:26 sondern auch was, was langlebig ist und wo die Kinder sich womöglich auch mehr wohl drin fühlen. Julia Engel 0:24:27–0:24:31 Ja, und ein Punkt ist auch, ich meine, wir sind hier direkt in einer Neckarstadt, 0:24:31–0:24:34 wo viele Familien leben und wir bieten ja auch noch kleine Geschenke und so an. 0:24:34–0:24:37 Und es gibt ganz viele, die unglaublich dankbar sind, dass wir einfach da sind, 0:24:37–0:24:41 wenn man mal einen Kindergeburtstag hat oder eben auch gerade auch für die Kleidung. 0:24:41–0:24:45 Weil man möchte einfach, also ich bin ja auch Mutter, ich finde es ganz furchtbar 0:24:45–0:24:47 für Kinder, online Sachen zu bestellen, weil gerade bei Hosen, 0:24:47–0:24:49 die muss man einfach anprobieren oft. 0:24:49–0:24:52 Ja, weil die passen dann nicht. Das sind zwar ewig lange Beschreibungen, 0:24:52–0:24:54 aber ich finde das sehr schwierig. 0:24:55–0:24:58 Und die meisten wünschen sich ja eigentlich, dass die Läden bleiben und ich 0:24:58–0:25:03 glaube halt, dass es nur so funktionieren kann langfristig, denn die meisten 0:25:03–0:25:06 Läden schließen nach drei Jahren wieder, weil man einfach merkt, 0:25:06–0:25:07 mit der Finanzierung geht es nicht auf. 0:25:07–0:25:10 Ich denke, dass dieses Wirtschaftsmodell da eine große Chance hat, 0:25:11–0:25:15 dass wir da gut auch einfach vor Ort bleiben und es vor Ort anbieten und die 0:25:15–0:25:17 Leute können einfach kommen, wenn was mit dem Teil ist. Wir können es direkt 0:25:17–0:25:19 bearbeiten, direkt reparieren. 0:25:19–0:25:22 Man muss es nicht von A nach B schicken oder bekommt dann so eine E-Mail mit, 0:25:22–0:25:26 ja, wir schreiben Ihnen einen Teil des Betrags gut, bitte behalten Sie das defekte 0:25:26–0:25:27 Teil. Das passiert ja auch immer häufiger. 0:25:28–0:25:30 Also das ist ja absolut eine Katastrophe. Tobias 0:25:31–0:25:36 Ja, danke für dieses kleine Rollenspiel, Julia. Ich glaube, so können die Leute 0:25:36–0:25:39 das ganz gut nachvollziehen, wie das denn läuft. 0:25:40–0:25:43 Ja, ich würde sagen, wir geben einfach mal ab an Timo und noch so einen kleinen 0:25:43–0:25:46 Theorieblock, weil wir sind ja im Mycelium-Podcast. 0:25:46–0:25:53 Genau, einfach diese gemeinschaftsbasierten Komponenten dahinter noch mal gerade herausstellen. Timo 0:25:54–0:25:56 In einem anderen Podcast hat sich mal jemand dafür entschuldigt, 0:25:56–0:26:03 dass so Mycelium-Podcasts immer so ein bisschen rüberkämen, wie so kleine wissenschaftliche Exkurse. 0:26:04–0:26:08 Aber ich glaube, was, glaube ich, immer wichtig ist, einfach noch mal zu verstehen, 0:26:08–0:26:09 warum machen wir das Ganze so? 0:26:10–0:26:12 Also wir übertragen ja hier immer das Modell der solidarischen Landwirtschaft 0:26:12–0:26:14 auf andere Bereiche des Wirtschaftens. 0:26:14–0:26:18 Und jetzt gerade bei Julias Laden haben wir wirklich einige Zeit knubbeln müssen, 0:26:18–0:26:20 bis wir das Modell dann gut raus hatten. 0:26:21–0:26:26 Wir wollen ja immer bestimmte Elemente des gemeinschaftsbasierten Wirtschaftens sicherstellen. 0:26:26–0:26:29 Wir wollen auf jeden Fall eine Kostendeckung. Also wir wollen, 0:26:29–0:26:32 dass sowohl die Konsumenten als auch die Unternehmer sich die Verantwortung 0:26:32–0:26:36 teilen für die Kosten, die anfallen, um so einen Laden halt eben aufrecht zu 0:26:36–0:26:41 erhalten und damit eben auch eine Resilienz, eine Krisensicherheit eben herzustellen. 0:26:42–0:26:46 Das gehört eben auch, dass man sich auch für die Vorfinanzierung quasi in Verantwortung 0:26:46–0:26:54 geht zusammen und sich dann am Ende aber auch teilt, was man eben zusammen möglich macht. 0:26:54–0:26:59 Und da gibt es eben verschiedene Solidaritäten, also einmal zum Unternehmer, 0:26:59–0:27:03 das habt ihr schon gehört, durch die beiden Beitragsmodelle. 0:27:04–0:27:08 Auf der einen Seite das Gutschein-Abo, würde ich einmal ganz kurz nochmal zeigen, 0:27:08–0:27:13 welche Wirkung das im Laden entfaltet. Im Laden entfaltet das halt die Wirkung, 0:27:13–0:27:15 dass dieses Geld monatlich kommt. 0:27:16–0:27:20 Das heißt, dass dafür ganz konkret Geld gespart werden kann, 0:27:20–0:27:23 gerade beim Einkauf von Ware. 0:27:24–0:27:29 Also viele Produzenten geben ja auch ein sogenanntes Skonto, 0:27:30–0:27:32 also so einen Rabatt, wenn du besonders schnell zahlst. 0:27:32–0:27:36 Das heißt, das, was die Mitglieder günstiger kriegen, das teilt man sich quasi 0:27:36–0:27:40 innerhalb der Gemeinschaft dann eben auch, weil der Laden das gar nicht erst bezahlen muss. 0:27:41–0:27:46 Und gleichzeitig aber auch so banale Sachen wie Dispo-Zinsen und so fallen halt 0:27:46–0:27:48 einfach nicht mehr an, wenn das Geld halt einfach schon auf dem Konto ist. 0:27:48–0:27:52 Also selbst wenn ihr zum Beispiel sagt, ach, ich kaufe jetzt im August nichts, 0:27:52–0:27:56 dafür im Dezember ist das Problem, dass das Klamottenläden den Juli und den 0:27:56–0:27:58 August vorfinanzieren müssen. 0:27:58–0:28:03 Und das hat wiederum Kosten. Und dadurch, dass halt eben durch eure Gutschein-Abos 0:28:03–0:28:06 das Geld schon auf dem Konto ist, müssen diese Vorkonanzierungskosten vom Laden 0:28:06–0:28:07 gar nicht getragen werden. 0:28:08–0:28:12 Das ist das Besondere in der Klamottenbranche, also die Wirkung, 0:28:12–0:28:13 die wir da zusammen mitfalten. 0:28:14–0:28:18 Und gleichzeitig können aber auch die Rechnungen der Produzenten von diesen 0:28:18–0:28:20 fairen Produkten auch sofort bezahlt werden. 0:28:20–0:28:24 Also wenn zum Beispiel ein Laden erst nach der dritten Mahnung bezahlt, 0:28:24–0:28:28 produziert das entlang der Wertschöpfungskette oder wie wir das nennen, 0:28:28–0:28:30 Wertschätzungskette ja wiederum auch Kosten. 0:28:30–0:28:34 Und durch eure Gutschein-Abos, die ja für die variablen Kosten, 0:28:35–0:28:41 also für Wareneinkauf insbesondere da sind, tun wir entlang der gesamten Kette 0:28:41–0:28:45 jetzt schon dafür Sorgen, dass die besser finanziert ist und dabei aber auch 0:28:45–0:28:50 geringere Finanzierungskosten anfallen, die wiederum an euch, Wuligens, 0:28:50–0:28:56 als Gemeinschaft hier auch weitergegeben werden kann, weil es der Laden erst 0:28:56–0:28:57 gar nicht bezahlt werden muss. 0:28:57–0:29:00 Also rein ökonomisch gesehen, das ist das Argument von vorher, 0:29:00–0:29:02 da muss ich doch rechnen. 0:29:02–0:29:06 Naja, das rechnet sich, wenn alle Beteiligten dafür Verantwortung übernehmen, 0:29:06–0:29:09 übrigens alle zusammen günstiger, weil Kosten gar nicht erst Anfall. 0:29:09–0:29:17 Und das andere ist Verhaltensänderung. In dem Moment, wo ihr euren Gutschein-Abo bei den Wuligerns habt. 0:29:18–0:29:21 Dann wird es euch weniger häufig passieren, dass ihr mal so ganz nebenbei dann 0:29:21–0:29:24 doch bei H&M landet, weil es halt gerade praktisch ist oder weil es vor der 0:29:24–0:29:26 Nase ist. Ihr wollt es eigentlich gar nicht. 0:29:27–0:29:29 Ist auch nicht, weil ihr schlechte Menschen seid, aber so funktioniert das System 0:29:29–0:29:30 und die Strukturen halt. 0:29:32–0:29:33 Gelegenheitskäufe werden animiert 0:29:33–0:29:36 und die sind in der Regel immer zum Nachteil von den fairen kleinen. 0:29:38–0:29:41 Und ja, in den Köpfen verändert sich. Das ist die Wirkung von dem Gutscheinarbeit. 0:29:41–0:29:46 Aber weil sie im Grunde Ausfinanzierung des gesamten Systems ermöglichen, 0:29:46–0:29:50 voranbringen, aber auch Verhaltensänderungen von euch möglich machen, 0:29:50–0:29:51 ohne dass es euch wehtut. 0:29:51–0:29:57 Ja, es ist im Grunde etwas, was in eurem Alltag ganz leicht Platz haben wird. 0:29:57–0:30:02 Und der andere Beitrag, der Woolly-Beitrag, also für den Ladenkosten, 0:30:02–0:30:05 naja, hier geht es einfach sehr stark einfach darum, auszugleichen, 0:30:05–0:30:08 dass die Marge in den Geschäftsmodellen halt einfach viel zu klein ist. 0:30:08–0:30:13 Ja, also weil Betrieb ist zu klein, faire Stoffe einkaufen ist vor allem auch teurer. 0:30:14–0:30:17 Und hier geht es vor allem um Menschen, die es halt eben schon verstanden haben, 0:30:17–0:30:20 die gesagt haben, ja, ich verstehe, wenn es diesen Laden geben soll, 0:30:20–0:30:23 muss ich ein gewisses Maß eben an Verantwortung übernehmen. 0:30:23–0:30:26 Es ist einfach eine Investition in eure Nachbarschaft. Ja, so. 0:30:26–0:30:29 Aber eine Sache ist ja auch klar, ihr merkt es ja schon, es sind schon vier 0:30:29–0:30:35 Läden in Mannheim, es werden bald noch mehr werden und da einfach auch dieses 0:30:35–0:30:39 Verständnis zu haben, ich gebe jeden Monat Geld für Netflix und Amazon Prime aus, 0:30:39–0:30:43 wenn es wirklich eine Geldfrage ist, geht es hier ums Umschichten. 0:30:43–0:30:47 Oder halt zu sagen, ganz bewusst, also ich empfehle es wirklich auch zu sagen, 0:30:47–0:30:51 wenn man wirklich auf der Suche nach einem nachhaltigen Invest, 0:30:51–0:30:52 nachhaltigen Geldanlage ist, 0:30:52–0:30:58 macht einen Mitgliedsbeitrag bei Umgekrempelt oder bei den Beitwichtern. 0:30:59–0:31:04 Das ist Geld auf jeden Fall richtig angelegt. Gemeinschaft wird gefördert und 0:31:04–0:31:08 eben auch Strukturen resilient und krisensicher aufgebaut. 0:31:08–0:31:10 Und ganz nebenbei entsteht halt ein nachhaltiges Wirtschaften, 0:31:10–0:31:15 Quettel zu Quettel, Sachen behalten ihren Wert, bekommen ihn immer wieder auch zurück. 0:31:17–0:31:23 Und so viel vielleicht so als kleinen Exkurs und Ergänzung, aber was alles Tolles 0:31:23–0:31:27 in diesem Geschäftsmodell so drinsteckt, was man möglich machen kann und vor 0:31:27–0:31:30 allem mit Kosten, die man ja monatlich sowieso hat. Isabelle Kempf 0:31:31–0:31:35 Ich würde gerne noch zwei kleine, vielleicht weiche Aspekte hinzufügen. 0:31:35–0:31:38 Das eine ist wirklich dieses Gemeinschaftsgefühl. 0:31:38–0:31:42 Also die Ultras gibt es ja jetzt schon eine Weile und wir hatten es gerade gestern 0:31:42–0:31:46 wieder, Da kommt das erste Gemeinschaftsmitglied, wir unterhalten uns, 0:31:46–0:31:49 plötzlich kommt das zweite Gemeinschaftsmitglied zur Tür rein und wir freuen uns schon. 0:31:49–0:31:53 Dann kam das dritte, dann kam das vierte und dann waren plötzlich fünf Gemeinschaftsmitglieder 0:31:53–0:31:55 gestern Nachmittag im Laden. 0:31:55–0:32:00 Und das war so, man ist irgendwie gemeinsam Teil von etwas Größerem. 0:32:00–0:32:03 Wir wollen alle irgendwie diese Transformation, aber wir wissen es im Alltag 0:32:03–0:32:05 nicht, wie wir das eigentlich anstellen sollten. 0:32:05–0:32:10 Und hier ist die konkrete Möglichkeit, wirklich Teil dieser Transformation zu 0:32:10–0:32:16 sein und es wird greifbar und spürbar, weil in unsere Leben kann man halt reingehen. 0:32:16–0:32:20 Man kann da reingehen und man ist Teil davon, man kann es fühlen, 0:32:20–0:32:24 man begegnet diesen Menschen und kann sich austauschen. 0:32:24–0:32:26 Also das kriegen wir auch als Rückmeldung, dass es einfach so, 0:32:26–0:32:31 so wertvoll ist, dass man gleichgesinnte Menschen trifft und die ähnliche Themen 0:32:31–0:32:35 irgendwie haben, mit denen sie sich beschäftigen und dass man sich da unterhalten kann. 0:32:37–0:32:40 Also das ist das eine, was ich wirklich großartig finde daran. 0:32:40–0:32:45 Und das andere ist mehr auf der Produktebene, dass wenn wir als Läden einfach, 0:32:45–0:32:50 wenn unsere Existenz gesichert ist, können wir Dinge tun, die sich wirtschaftlich 0:32:50–0:32:52 überhaupt nicht rechnen, aber die sehr nachhaltig sind. 0:32:53–0:32:56 Also zum Beispiel sehr kaputte Hosen reparieren, wo irgendjemand dran hängt. 0:32:58–0:33:02 Ich habe gerade eine Freundin besucht und die lässt immer ihre Kinderhosen bei mir reparieren. 0:33:03–0:33:07 Es ist großartig, dass sie das tut, aber ich meine, sie muss dann 15 Euro für 0:33:07–0:33:11 eine Kinderhosenreparatur bezahlen und sie könnte sie auch im nächsten Second-Hand-Laden 0:33:11–0:33:12 für drei Euro eine neue gebrauchte kaufen. 0:33:14–0:33:20 Also das ist einfach bisher so, dass man das wirklich aktiv entscheiden muss 0:33:20–0:33:24 und volle Kanne drauflegt, wenn man sich nachhaltig verhält. 0:33:24–0:33:29 Aber wenn wir als nachhaltige Läden, nachhaltige Orte quasi einfach da sein 0:33:29–0:33:34 können, dann können wir diese Dinge machen, weil die Gemeinschaft sozusagen 0:33:34–0:33:38 dafür sorgt, dass wir existieren können. 0:33:38–0:33:41 Und wir haben halt die Skills, es zu tun. Wir tun es nur nachher nicht, 0:33:41–0:33:45 weil kein Mensch unsere Arbeitsstunden dafür halt bezahlen kann. Tobias 0:33:45–0:33:49 Jetzt gäbe es zum Abschluss, nachdem wir jetzt erfahren haben, 0:33:49–0:33:53 warum das alles super cool ist, noch eine wichtige Frage. 0:33:53–0:33:58 Und zwar, wie werde ich denn Mitglied oder wie werde ich denn Wuligin noch besser? Julia Engel 0:33:58–0:34:02 Ja, also unsere Beitragsrunde ist am 25. Juni 2024. 0:34:03–0:34:07 Das heißt, wenn ihr jetzt nach dem 25. Juni den Podcast hört, 0:34:07–0:34:09 könnt ihr natürlich immer noch wohligen werden. 0:34:09–0:34:12 Dann einfach bei mir melden oder auf der Website vorbeischauen, 0:34:12–0:34:13 mir eine E-Mail schreiben. 0:34:14–0:34:20 Die Idee ist an diesem Beitragsabend, dass sich dort alle interessierten zukünftigen 0:34:20–0:34:24 Mitglieder versammeln und gemeinsam einfach ihre Gebote abgeben. 0:34:24–0:34:28 Das heißt, wie viel gebe ich an Ladenkosten, Wie viel gebe ich an Gutschein, Abo monatlich? 0:34:29–0:34:32 Und damit schaut man einfach mal, wie weit kommen wir damit? 0:34:32–0:34:37 Also wie hoch sind die jeweiligen Gesamtbeiträge, wenn man die dann addiert? 0:34:39–0:34:42 Und cool wäre natürlich, wenn wir da schon relativ viel zusammenbekommen. 0:34:43–0:34:47 Aber wir sind natürlich realistisch. Das ist so, dass eine Gemeinschaft auch wachsen muss. 0:34:47–0:34:51 Das heißt, es ist auch immer möglich, jederzeit da noch mit einzusteigen. 0:34:51–0:34:55 Wenn man jetzt das bis dahin nicht geschafft hat, einfach im Laden mich ansprechen 0:34:55–0:34:57 oder eine E-Mail schreiben oder auf der Website vorbeikommen. 0:34:58–0:35:03 Gibt es dann die nötigen Formulare bzw. genau, da wird es dann alle weiteren 0:35:03–0:35:06 Infos geben, wie man zum Hooligan werden kann. Tobias 0:35:06–0:35:11 Ja, cool. Geht das nur regional oder kann man auch deutschlandweit Hooligan werden? Julia Engel 0:35:11–0:35:14 Das ist eine gute Frage. Danke. 0:35:17–0:35:19 Ja, also ich denke schon, dass man das deutschlandweit kann. 0:35:20–0:35:24 Was halt natürlich dann dazu kommt, ist, also du kannst ja einfach den Laden 0:35:24–0:35:26 unterstützen mit einem Ladenkostenbeitrag. 0:35:26–0:35:30 Du darfst natürlich auch gerne deine gebrauchte Kleidung zurücksenden und wir senden dir Neues. 0:35:30–0:35:35 Wir haben aktuell noch einen Online-Shop, wobei das natürlich sehr viel Zeit und Ressourcen kostet. 0:35:35–0:35:39 Den werden wir definitiv verschmälern und nur noch auf Weißlichtkleidung auslegen. 0:35:39–0:35:40 Das ist so der Plan. waren. 0:35:41–0:35:47 Aber klar, es gibt ja mittlerweile so viele Möglichkeiten einzukaufen über Videotelefonie und so weiter. 0:35:47–0:35:50 Also wenn du da jetzt in einer anderen Stadt bist und sagst, 0:35:50–0:35:52 ich will trotzdem oder ich habe schon weit nicht gekleidet von euch und ich 0:35:52–0:35:55 möchte trotzdem mitmachen, geht das auch anders. 0:35:55–0:35:57 Man braucht halt dann ein bisschen Flexibilität. 0:35:58–0:36:02 Schreib mich an und dann finden wir eine Lösung, wie du zu unseren Produkten 0:36:02–0:36:05 kommst und wie wir deine gebrauchte Kleidung wieder zurückbekommen. Isabelle Kempf 0:36:05–0:36:08 Also da kann ich vielleicht kurz unsere Erfahrungen teilen jetzt, 0:36:09–0:36:11 wo wir schon ein paar Monate am Start sind. 0:36:11–0:36:14 Also wir haben durchaus sehr in Deutschland verstreute Mitglieder. 0:36:14–0:36:17 Natürlich ist der Großteil hier regional, aber wir haben verstreute Mitglieder, 0:36:17–0:36:22 weil das unterscheidet uns ja von der Nahrungsmittelbranche. 0:36:23–0:36:26 Klamotten kauft man nicht jede Woche. Deswegen kann man das durchaus planen, 0:36:26–0:36:29 auch mit einem Ausflug verbinden oder eben doch mal ein Paket schicken. 0:36:30–0:36:35 Also da wirklich die Einladung, sich damit zu beschäftigen und Mitglied zu werden, 0:36:36–0:36:38 wenn das irgendwie spannend erscheint. 0:36:38–0:36:41 Also eine räumliche Distanz, daran sollte es wirklich nicht scheitern. Timo 0:36:42–0:36:47 Da bin ich ja auch Beispiel. Ich mache ja auch bei Isabel Umgekrimmel mit und 0:36:47–0:36:48 kaufe da zum Beispiel meine Rosen. 0:36:49–0:36:52 Und ich bin ja alle paar Monate mal in Mannheim, da kann ich die auch anprobieren 0:36:52–0:36:57 und habe dann auch eine Rose bestellt und wird mir dann nachgeschickt. 0:36:57–0:36:59 Geht schon, wenn man denn möchte. 0:37:00–0:37:03 Und das ist glaube ich auch so, was ich einfach merke, 0:37:05–0:37:08 Ich habe einen enormen weniger Stress, wenn ich einfach weiß, 0:37:09–0:37:10 wo ich meine Sachen kaufe. 0:37:11–0:37:16 Also dieses Ding, ich habe immer volle Wahlfreiheit, sorgt bei mir persönlich für Stress. 0:37:16–0:37:19 Und wenn ich mich einfach entscheiden kann, wo ich meine Sachen kaufe, 0:37:19–0:37:23 habe ich schon einen Entscheidungsstresspunkt in meinem Leben weniger. 0:37:24–0:37:29 Und ich weiß, mein Geld geht auf jeden Fall an die Richtigen. 0:37:30–0:37:35 Ich unterstütze die. auch ganz egoistisch gesehen, kaufe ich meine Hosen einfach bei Isabel. 0:37:36–0:37:38 Punkt. Ich muss mich darüber nie wieder Gedanken machen. 0:37:38–0:37:45 Und so eben auch zum Vorteil zu sagen, ich kaufe meine Kinderklamotten hier 0:37:45–0:37:48 bei den Waldwichteln und werde dafür wohligen. 0:37:50–0:37:53 Genau. Und weiß, dass es mir halt eben auch ermöglicht wird, 0:37:53–0:37:56 wir räumen zusammen, die würden aus dem Weg hier potenziell stehen, 0:37:56–0:38:01 aber so eine Entscheidung einfach mal im Leben getroffen zu haben, ist auch, 0:38:02–0:38:05 beruhigt auch einfach mal so ein bisschen das Nervensystem und so in unserer 0:38:05–0:38:09 Welt und man geht halt auch nicht mit schlechtem Gewissen aus dem Laden, 0:38:09–0:38:12 wo man sich so ein bisschen denkt, Mist, eigentlich wollte ich ja jetzt gar 0:38:12–0:38:15 nicht rein, aber jetzt haben sie mich doch gekriegt, weil mein Leben hektisch ist, 0:38:16–0:38:18 und da sind solche Geschäftsmodelle, 0:38:19–0:38:23 die solidarisch sind, aber auch einfach entschleunigend und regeln einfach im 0:38:23–0:38:29 Leben bestimmte Themen und Und ja, ich glaube, das ist das Spannende. 0:38:29–0:38:34 Im Gefühl und in der Mitgliedschaft ist das eine Bereicherung und keine Einschränkung, 0:38:35–0:38:38 sondern die bestimmte Entscheidung sorgt eben auch für eine Entspannung. 0:38:38–0:38:43 Ich glaube, es ist ein großes Missverständnis, dass diese Wahl und Entscheidungsfreiheit 0:38:43–0:38:45 zwischen 20.000 Anbietern uns gut tut. 0:38:46–0:38:49 Also ich merke für mich persönlich, dass mich das sehr entspannt. Isabelle Kempf 0:38:50–0:38:54 Ich glaube, auch der Aspekt, sich damit zu beschäftigen, was gebe ich eigentlich 0:38:54–0:38:57 für Kleidung, für Kinderkleidung aus und dann zu sagen, okay, 0:38:57–0:39:01 jetzt spare ich das monatlich an und dann hat man ja auch eine Kontrolle, 0:39:01–0:39:04 dann ist es ein fester Betrag und dann kann man am Ende vom Jahr sehen, 0:39:04–0:39:05 okay, reicht der eigentlich, 0:39:06–0:39:10 ist es mehr, ist es weniger, also auch das bringt ja eine Transparenz und eine Entspannung. Julia Engel 0:39:11–0:39:15 Ja, was auch eine Entspannung bringt, ist einfach auch zu wissen, hey, die bleiben da. 0:39:15–0:39:18 Also ich finde, gerade gestern Abend habe ich wieder mit einer Freundin gesprochen, 0:39:18–0:39:22 die hat gesagt, ich wollte in den einen Laden gehen, der hat schon wieder zugemacht. 0:39:22–0:39:25 Also es ist einfach auch eine Konstante zu haben. 0:39:25–0:39:28 Also gerade auch bei Kinderkleidung, wenn man weiß, da habe ich jetzt einmal 0:39:28–0:39:31 echt die passenden Sachen gefunden, die haben den Stil, der mir gefällt und so weiter. 0:39:31–0:39:35 Und so ein Kind, das braucht ja Kleidung. Also ich sage ja, wir haben ja ungefähr 0:39:35–0:39:38 so bis neun Jahre, kann man ja bei uns die neun, zehn Jahre, 0:39:38–0:39:41 je nachdem wie groß die Kinder sind, kann man die bei uns einkleiden. 0:39:41–0:39:45 Und das ist schon eine echt lange Zeit. Und wenn ich da einfach einen zuverlässigen 0:39:45–0:39:49 Ansprechpartner habe, wo ich das immer finde, wo mein Kind den Laden auch kennt, 0:39:49–0:39:52 ja, man muss das ja auch, also Kinder müssen ja auch motiviert werden, 0:39:52–0:39:55 mitzumachen beim Anprobieren oder beim Aussuchen. 0:39:55–0:39:58 Es gibt auch, also finde ich, eine große Leichtigkeit, dass man weiß, 0:39:59–0:40:01 die sind dann einfach da. 0:40:01–0:40:04 Wir haben nicht selten Leute, die kommen und sagen, wir haben vor zwei Jahren 0:40:04–0:40:06 hier so eine tolle Hose gekauft. Jetzt passt sie nicht mehr. 0:40:07–0:40:11 Und wir sind froh, dass ihr noch da seid. Also die Leute, das ist ihnen schon 0:40:11–0:40:13 klar, dass das auch nicht selbstverständlich ist. 0:40:13–0:40:17 Aber genau da liegt ja das Problem. Wenn ich zwei Jahre lang eigentlich nicht 0:40:17–0:40:19 brauche, weil die Hose so lange passt, 0:40:20–0:40:23 Es ist halt auch schwierig, weiter zu existieren. Da brauchen wir richtig viele Kunden. Timo 0:40:23–0:40:28 Vielleicht an der Stelle auch nochmal reinzugehen. Also ihr tut euch auch selber einen Gefallen. 0:40:28–0:40:32 Es geht nicht nur darum, dass jetzt eine Unternehmerin unterstützt, ihr als Konsumentin. 0:40:33–0:40:35 Also wenn ihr Konsumentin seid, die das hört, also wahrscheinlich hören das 0:40:35–0:40:37 sowohl Unternehmerinnen als auch Konsumenten. 0:40:37–0:40:40 Eine Unternehmerin hat sehr viel Stabilität, sehr viel mehr Ruhe, 0:40:41–0:40:42 kann das machen, was sie wirklich machen will. 0:40:43–0:40:46 Nach vorne denken, Missionen umsetzen, vielleicht schauen, was sonst noch möglich ist. 0:40:47–0:40:50 Aber ihr als Konsumenten habt einfach die Sicherheit, ihr habt eine Form von 0:40:51–0:40:54 Versorgungssicherheit euch geschaffen, ihr wisst einfach, dieses Element wird weiter existieren, 0:40:56–0:40:59 und zusammen erzählen wir uns halt daneben auch tolle Geschichten, 0:40:59–0:41:02 man kann halt eben zusammen am Küchentisch sich dann gegenseitig die Geschichte 0:41:02–0:41:05 erzählen, wie man diesen Laden halt eben einmal aufnimmt, 0:41:05–0:41:08 das ist eine Geschichte des Gelingens und ich glaube da ist halt auch einfach 0:41:08–0:41:12 zu verstehen, was macht das Mycenium, das Mycenium begleitet auf der einen Seite 0:41:12–0:41:14 die Unternehmerin beim Aufbau der Geschäftsmodelle, 0:41:14–0:41:17 aber Aber auf der anderen Seite ermöglichen wir auch für euch Konsumentinnen, 0:41:17–0:41:19 dass diese Läden halt eben weiter existieren. 0:41:19–0:41:22 Und da stehen wir zwischendrin. 0:41:22–0:41:24 Und ich glaube, das ist ein richtig tolles Angebot und freue mich, 0:41:24–0:41:27 dass das bald existiert. 0:41:27–0:41:31 Und falls ihr übrigens aus Mannheim kommt und euch noch was fehlt, 0:41:32–0:41:34 entweder seid ihr Unternehmerin und habt selber irgendwie einen coolen Laden. 0:41:34–0:41:37 Und hier können wir sagen, komplett egal was. 0:41:37–0:41:44 Also vom Kaffee über Lebensmittel. Die beiden Unverpackt-Läden machen bei uns 0:41:44–0:41:48 ja auch mit in Mannheim oder vielleicht was ganz anderes. 0:41:49–0:41:52 Ja, auch das geht gemeinschaftsbasiert, siehe dieser Podcast. 0:41:53–0:41:58 Und wenn ihr als Konsumentin vielleicht auch selber einen Lieblingsladen habt, 0:41:58–0:42:01 dem es nicht so gut geht, geht auch auf unsere Homepage. 0:42:02–0:42:07 Unter 10x10 kann man da auch Läden eintragen, die aus eurer Meinung unbedingt 0:42:07–0:42:10 gerettet werden müssten und das machen wir auch tatsächlich Menschen und dann 0:42:10–0:42:14 melden wir uns bei denen und dann gucken wir mal, ob die Unternehmerinnen mitmachen wollen. Tobias 0:42:15–0:42:20 Sehr schön. Ja, danke euch. Ich glaube, da haben wir jetzt einen ganz schönen 0:42:20–0:42:25 Einblick bekommen, was denn die Waldwächter Wuligens werden werden. 0:42:26–0:42:28 Ist das ein Satz? Ich weiß gar nicht. 0:42:29–0:42:31 Ja, cool. Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Erfolg, Julia. 0:42:31–0:42:35 Bei deiner Beitragsrunde ist jetzt noch ein bisschen Vorbereitung und, 0:42:36–0:42:40 ich weiß aus eigener Erfahrung und auch aus den ganzen Podcast-Folgen, 0:42:40–0:42:42 das ist immer ein bisschen spannend, 0:42:42–0:42:46 bis es dann losgeht, aber Aber da kann man ja vielleicht auch nochmal darauf 0:42:46–0:42:49 hinweisen, dass die Isabel da eine 0:42:49–0:42:53 ganz wunderbare Begleitung ist und auch Begleitung für andere anbietet. Isabelle Kempf 0:42:54–0:42:58 Ja, im Rahmen des Myceliums eben. Macht mir sehr viel Freude, 0:42:58–0:43:03 das zu tun und meine Erfahrungen, die wir hier mit den Ultras sammeln, 0:43:03–0:43:05 einfach weiterzugeben und weiter zu spinnen auch. 0:43:06–0:43:10 Also das finde ich echt großartig, darüber nachdenken zu dürfen, 0:43:10–0:43:12 gemeinsam mit anderen Menschen im Mycelium. Tobias 0:43:12–0:43:20 Ja, sehr schön. Dann nochmal danke an euch für die guten Einblicke hier und 0:43:20–0:43:24 bei allen Zuhörenden bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit. Ciao, ciao. Timo 0:43:25–0:43:27 Tschüss. Tschüss.

Deeplinks to Chapters

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00:00:10.001 Begrüßung
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00:01:01.896 Julia und die Waldwichtel
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00:04:01.106 Die Waldwichtel Wooligans
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00:08:28.828 Wie funktioniert die solidarische Nähwerkstatt
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00:12:59.971 Mitwachsende Kinderkleidung
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00:18:10.137 Praxisbeispiel
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00:25:31.285 Gemeinschaftsbasierte Komponente
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00:33:45.936 Wie Wooligan werden?
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00:42:15.684 Verabschiedung
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