Zeit heilt keine Wunden, schnelles Handeln aber schon: Kinder, die Schlimmes erlebt haben, können schwer psychisch erkranken. Die Traumatherapeutin Nicole Szesny-Mahlau versucht, das zu verhindern. Ihre Arbeit beginnt, wo die Berichterstattung über Gewalt, Verlust, Übergriffe und Vernachlässigung oft endet: wenn das Erlebte aufhört, bekannt wird oder Täterinnen und Täter gefasst wurden. Wie hilft man Kindern, die ein Trauma erlebt haben, und wie erkenne ich überhaupt, dass ein Kind Unterstützung braucht? Das erzählt Nicole den Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm. Sie erklärt, worauf es in der Traumatherapie ankommt, wie wichtig Eltern und andere Bezugspersonen bei diesem Prozess sind und warum man nur dann viel tun kann, wenn alle Beteiligten bereit sind, traumatische Erlebnisse nicht zu verdrängen. Mehr zu unserer Gästin und weitere Infos - Nicole Szesny-Malau ist Psycho- und Traumatherapeutin in eigener Praxis in München. Ihr Schwerpunkt sind Traumafolgeerkrankungen über die Lebensspanne. - Nicole hat trauma.help – Deutsches Traumakompetenznetz e.V gegründet und ist dort Vorständin. Der Verein will die Versorgung traumatisierter Kinder und Jugendlicher im deutschen Sprachraum stärken. - 2023 ist ihr Buch Traumatherapie mit Kindern und Jugendlichen: Eine Orientierungshilfe für die Behandlung der (komplexen) PTBS erschienen, das sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Patrick Fornaro und ihrer Kollegin Johanna Unterhitzenberger verfasst hat. - Jedes dritte Mädchen und jeder dritte Junge wurde im Netz schon einmal sexuell belästigt (Studienreihe Jugend, Information, Medien; 2023). - Aktuelle Daten zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Erwachsene sind in der polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes erfasst. Hilfe und Unterstützung Eine spezialisierte Psychotherapie kann dabei helfen, die Folgen von sexueller Gewalt und anderen Traumatisierungen zu bewältigen. Psychotherapeutinnen und -therapeuten mit einer traumaorientierten Zusatzausbildung sind hier zu finden: - Traumaambulanzen: in verschiedenen Städten bundesweit, ein Verzeichnis bietet etwa projekt-hilft.de. - Therapeutinnen- und Therapeutensuche der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) - Auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden sich viele Informationen, etwa zur Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch. - Das Hilfeportal sexueller Missbrauch bietet Hilfe für Betroffene von sexueller Gewalt in der Kindheit, ihre Angehörigen und andere Menschen, die sie unterstützen wollen. - Unter 0800 22 55 530 oder übers Internet können sich Menschen jederzeit auch anonym ans Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch wenden, wenn sie sich Sorgen um ein Kind machen oder von Übergriffen erfahren haben. Literaturhinweise zum Thema Gewalt und Trauma - Zu sexuellen Problemen nach sexuellen Gewalterfahrungen und zu deren Behandlung: Sexualität und Trauma von Melanie Büttner - Zu seelischen Folgen von Kindheitstraumatisierungen: Trauma und die Folgen von Michaela Huber - Zur Behandlung von Traumafolgestörungen gibt es zwei Empfehlungen: zum einen Schonende Traumatherapie von Martin Sack und, ebenfalls von Michaela Huber, Wege der Traumabehandlung. Weitere Sexpodcastfolgen zum Thema - "Hat das Grooming funktioniert, wird Ihr Kind den Täter verteidigen" - "Zu wissen, was schön ist, schützt Kinder vor sexualisierter Gewalt" - "Ich dachte an männliche Täter, bis ich begriff: Es ist meine Mutter" Alle Sexpodcastfolgen auch auf www.zeit.de/sexpodcast. Kennst du unser Buch? Ist das normal? Sprechen wir über Sex, wie du ihn willst Folge den Sexpodcasthosts, der Ärztin und Sexualtherapeutin Melanie Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf Instagram unter @dr.melanie.buettner und @svensonst. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Nach Gewalt, Verlust und Missbrauch hilft Therapeutin Nicole Szesny-Mahlau traumatisierten Kindern. Je frĂĽher, desto besser. Das Schlimmste sei Schweigen und Nichtstun.
Zeit heilt keine Wunden, schnelles Handeln aber schon: Kinder, die Schlimmes erlebt haben, können schwer psychisch erkranken. Die Traumatherapeutin Nicole Szesny-Mahlau versucht, das zu verhindern. Ihre Arbeit beginnt, wo die Berichterstattung über Gewalt, Verlust, Übergriffe und Vernachlässigung oft endet: wenn das Erlebte aufhört, bekannt wird oder Täterinnen und Täter gefasst wurden.
Wie hilft man Kindern, die ein Trauma erlebt haben, und wie erkenne ich überhaupt, dass ein Kind Unterstützung braucht? Das erzählt Nicole den Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm. Sie erklärt, worauf es in der Traumatherapie ankommt, wie wichtig Eltern und andere Bezugspersonen bei diesem Prozess sind und warum man nur dann viel tun kann, wenn alle Beteiligten bereit sind, traumatische Erlebnisse nicht zu verdrängen.
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Hilfe und UnterstĂĽtzung
Eine spezialisierte Psychotherapie kann dabei helfen, die Folgen von sexueller Gewalt und anderen Traumatisierungen zu bewältigen. Psychotherapeutinnen und -therapeuten mit einer traumaorientierten Zusatzausbildung sind hier zu finden:
Literaturhinweise zum Thema Gewalt und Trauma
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