Party! Cosmic Latte wird 2 Jahre alt. Deswegen sind diesmal Eva, Elka und Jana zu dritt und tauschen Geschenke aus. Es gibt eine fliegende Teekanne, eine Blick von hoch oben, ein Weltraumabenteuer, romantische Wunscherfüllung, jede Menge Luftballons und am Ende einen Ausflieg in die kosmische Partywolke voller Alkohol. Und weil es eine Party ist, kriegt auch die Hörerschaft ein Geschenk: Es gibt ein Gewinnspiel mit coolen Preisen. Ihr könnt uns gerne unterstützen und zwar bei Steady (https://steadyhq.com/de/cosmiclatte/), Patreon (https://patreon.com/CosmiclattePodcast) oder Paypal (https://paypal.me/cosmiclattepod)!
Cosmic Latte hat Geburtstag!
Am 23. Juni 2024 hat Cosmic Latte seinen 2. Geburtstag gefeiert. Die erste Folge ist am 23. Juni 2022 erschienen und seitdem hat sich viel getan. Teresa, mit der Eva den Podcast damals im Rahmen einer Uni-Lehrveranstaltung gestartet hat, ist mittlerweile nicht mehr mit dabei, weil sie sich auf ihre Masterarbeit konzentrieren musste. Dafür sind Elka, Jana und Peter mit dazu gekommen. Seit es Cosmic Latte gibt, sind die Folgen ungefähr 130.000 Mal runtergeladen worden und Podcasts haben sich ganz allgemein gut entwickelt.
Eine Analyse hat ergeben, dass 2022 weltweit circa 4 Millionen Podcasts existiert haben, davon sind aber nur 4% aktiv, nämlich 156.000. Das heißt: Cosmic Latte ist schon mal besser dabei als 96% aller Podcasts weltweit!
Astronomy High: Warum wir Podcasts machen!
Wer läuft, kennt das "Runners High", das von uns aber bis jetzt nur Elka erlebt hat. Was wir aber alle kennen ist das "Astronomy High" und das wollen wir gerne teilen. Astronomie kann einen Perspektivwechsel auslösen; kann neugierig machen und faszinieren und all das wollen wir gerne mit so vielen Menschen wie möglich teilen.
Geburtstagsgeschenk 1: Russells Teekanne
Weil es unsere Geburtstagsfolge ist, haben wir alle Geschenke mitgebracht. Eva möchte gerne eine Teeparty machen und präsentiert deshalb Russells Teekann. Diese Idee stammt vom Philosophen Bertrand Russell und aus dem Jahr 1952. Stellen wir uns vor, wir würden behaupten, da wäre eine kleine Teekanne, die in einer elliptischen Bahn um die Sonne zwischen Erde und Mars kreist. Niemand könnte das beobachten, auch nicht mit dem größten Teleskop der Erde. Es kann also niemand widerlegen, dass die Kanne NICHT da ist. Aber das ist noch lange kein Grund, an die Existenz der Teekanne zu glauben. Natürlich geht es nicht wirklich um eine Teekanne, Russell hat die Geschichte als Argument dafür gebracht, dass die Beweislast bei der Person liegt, die eine Behauptung aufstellt, und nicht bei denjenigen, die die Behauptung anzweifeln. Russells Teekanne wird oft in Diskussionen über Religion und Wissenschaft zitiert, um zu verdeutlichen, dass es unvernünftig ist, von anderen zu verlangen, den Nichtnachweis von etwas Unbeweisbarem zu liefern.
Das ist natürlich wichtig, wenn es um wissenschaftliche Belege geht, aber auch wenn wir um so etwas wie Astrologie nachdenken…
Geburtstagsgeschenk 2: Der Overview-Effekt
Elka hat zur Party einen Blick von oben mitgebracht. "Raumfahrt macht links" könnte man ihre Geschichte zusammenfassen; tatsächlich geht es um den Overview-Effekt, den Frank White 1987 beschrieben hat: Wer einmal die Erde aus dem All gesehen hat, ändert dadurch auch seine gesamte Einstellung gegenüber dem Planeten. Es entwickelt sich ein Gefühl der "Verbundenheit allen Lebens auf der Erde" und eine Verantwortung für die Umwelt. Der syrische Astronaut Mohammed Faris meinte zum Beispiel: „Aus dem Weltall sah ich die Erde – unbeschreiblich schön, die Wunden durch nationale Grenzen verschwunden.“ Und der erste Mensch im All, Juri Gagarin, sagte: „Ich sah, wie schön unser Planet ist. Leute, lasst uns diese Schönheit erhalten und vermehren, nicht zerstören.“
Geburtstagsgeschenk 3: Apollo 13
Jana hat für die Party die Geschichte von Apollo 13 mitgebracht. Eigentlich wollte man zum Mond fliegen und dort landen. Aber dann explodierte ein Treibstofftank. Die drei Astronauten an Bord konnten nur durch eine sehr aufwendige Operation gerettet werden und waren dabei weiter von der Erde entfernt als alle anderen Menschen bisher. Weltweit erweckte die Mission durch ihre Dramatik natürlich großes Aufsehen. Selbst sowjetische Schiffe näherten sich am 17. April 1970, während des kalten Kriegs der Landestelle im Pazifik, um Hilfe zu leisten, falls nötig. Jack Gould von der New York Times sagte damals, dass Apollo 13, die so nah einer schrecklichen Tragödie kam, womöglich die Welt in gemeinsamer Sorge wohl mehr vereint hat als jede erfolgreiche Mondlandung es jemals gekonnt hätte.
Auf in die Parytwolke
Für eine Geburtstagsparty brauchen wir natürlich auch ein bisschen Sekt. Also machen wir uns auf in die Partywolke. Oder besser gesagt: Wir fliegen zu Sagittarius B2, eine riesige Molekülwolke nur 390 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße entfernt. Die Wolke hat 3 Millionen Mal so viel Masse wie die Sonne und besteht im Wesentlichen aus Wasserstoff. Dort finden sich aber auch jede Menge komplexe Moleküle, unter anderem Ethanol. Das ist das, was wir als Alkohol kennen und gerne trinken (wenn auch selten pur). Die Zusammensetzung der Wolke wurde mit Hilfe eines Spektrographen entdeckt, als man versuchte, Aminosäuren zu finden. Es wurde auch ein Ester, Ethylformiat, entdeckt, der ein wichtiger Vorläufer der Aminosäuren ist. Dieser Ester ist auch für den Geschmack von Himbeeren verantwortlich und für das typische Rum-Aroma verantwortlich. In der Wolke ist also alles da, was man für einen ordentlichen Party-Cocktail braucht.
Party auf der ISS
Auf der Raumstation herrscht eigentlich Alkoholverbot. Aber kreative Menschen haben es immer wieder geschafft, ein bisschen Cognac oder Vodka ins All zu schmuggeln. Hochoffiziell an Bord gebracht wurde 2019 ein Bordeaux-Wein (Château Petrus, Jahrgang 2000) um herauszufinden, wie die Mikrogravitation den Reifeprozess beeinflusst. Nach 438 Tage im All kehrte der Wein zur Erde zurück und wurde mit einem gleichartigen Wein verglichen, der auf der Erde gealtert war. Tatsächlich stellte sich heraus, dass der Weltall-Wein weiter gereift war, als der auf der Erde. Prost!
Wünsch dir was!
Für die romantische Stimmung erzählt uns Elka noch ein wenig was über die Sternschnuppen. Eine Sternschnuppe entsteht, wenn kleine Partikel aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eintreten und dort verglühen. Diese Partikel, oft nicht größer als ein Sandkorn, werden Meteoroiden genannt. Der sichtbare Lichtstreifen wird als Meteor oder umgangssprachlich als Sternschnuppe bezeichnet. Größere Meteoroiden, die nicht vollständig verglühen und die Erdoberfläche erreichen, werden Meteoriten genannt. Meteorströme, wie die Perseiden im August, entstehen, wenn die Erde die Bahnen von Kometen oder Asteroiden kreuzt, die große Mengen an Staub und Trümmern hinterlassen haben. Andere Meteorschauer sind zum Beispiel die Geminiden Mitte Dezember, verursacht durch den Asteroiden Phaethon oder die Quadrantiden, Anfang Januar, verursacht durchden Asteroiden 2003 EH1 (der Name stammt vom ehemaligen Sternbild Mauerquadrant).
Luftballons
Jede Party braucht Luftballons und Jana erzählt uns etwas darüber, was sie zum fliegen bringt, nämlich Helium. Helium ist ein geruch-, geschmack- und farbloses Edelgas. Es wird erst nahe 0 Kelvin flüssig und ist die einzige Substanz, die bei 0 K und Normaldruck nicht fest wird, was es für Kühlzwecke, z.B. bei Teleskopen oder in der Supraleitung, unverzichtbar macht. Der Name stammt vom Sonnengott "Helios". Helium wurde am 18. August 1868 von Jules Janssen in Indien bei einer Sonnenfinsternis entdeckt. Helium entstand größtenteils in den ersten drei Minuten nach dem Urknall und macht 23% der Masse der baryonischen Materie aus. In Sternen mittlerer Masse (bis 2,2 Sonnenmassen) kann es zum sogenannten Helium Flash kommen, einem explosionsartigen Fusionsprozess, bei dem Helium zu Kohlenstoff wird. Dies geschieht, wenn im Kern kein Wasserstoff mehr für die Proton-Proton-Reaktion übrig ist, was zu einer Kontraktion des Sterns und einem Anstieg der Kerntemperatur führt. Bei etwa 100 Millionen Kelvin beginnt das Heliumbrennen explosionsartig, erzeugt enorme Energiemengen und stabilisiert schließlich. Bei massereicheren Sternen (über 2,2 Sonnenmassen) zündet das Heliumbrennen ohne diese explosive Phase.
Ein Großteil des Heliums auf der Erde entsteht allerdings ganz anders, und zwar durch den radioaktiven Zerfall von Uran und anderen Elementen. Dabei entstehen Alpha-Teilchen, die Elektronen einfangen und so zu Heliumatomen werden.
Wenn man Helium einatmet, klingt die Stimme etwa 2,5 Oktaven höher, da Helium weniger dicht als Luft ist und Schallwellen sich schneller bewegen, was die Frequenz der Stimme erhöht.
Gewinnspiel
Natürlich gibt es auch für die Hörerinnen und Hörer ein Geschenk. Aber nur, wenn zuerst ein paar Fragen beantwortet werden, die zeigen, ob ihr in den bisherigen 35 Folgen gut aufgepasst habt:
Schickt uns eure Antworten bis 31. Juli 2024 an kontakt@cosmiclatte.at und mit ein wenig Glück gewinnt ihr das Buch "Alien Earths" von Lisa Kaltenegger.
Unterstützt den Podcast
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Kontakt
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