In Deutschland leben Frauen rund fünf Jahre länger als Männer. Woran liegt das? Antworten liefert Dr. Markus Sauerberg vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). Dazu richtet er den Blick auch auf die Entwicklung in Europa. Obwohl weltweit ein Vorsprung der weiblichen Lebenserwartung gegeben ist, unterscheidet sich der Abstand zwischen den Geschlechtern je nach Land erheblich. Ursachen dafür sind unter anderem Lebensstilfaktoren wie das Rauchen, mangelnde Bewegung, erhöhter Alkoholkonsum oder schlechte medizinische Versorgung. Insgesamt ist die Lebenserwartung ein guter Indikator für die Bewertung der Lebensqualität eines Landes, einer Region oder einer Bevölkerungsgruppe, denn es fließen Gesundheit, sozioökonomische Lage und der Bildungsstand in diesen Wert ein. Einkommensunterschiede, die sich in der Sterblichkeit zeigen, sind zudem ein gutes Beispiel für Geschlechterunterschiede. Der Grund dafür ist, dass der Unterschied in der Sterblichkeit zwischen armen und reichen Frauen durch den Einfluss des Einkommens ihres Partners verzerrt wird. Publikation zu Geschlechterunterschieden in der Lebenserwartung in Europa: https://doi.org/10.1093/eurpub/ckad111 Publikation zur Sterblichkeitsentwicklung Deutschlands im internationalen Kontext: https://doi.org/10.1007/s00103-024-03867-9