MP082 - Weil Transformation einfach einfach ist
MP082 – Weil Transformation einfach einfach ist
In dieser Podcast-Folge betonen wir die Wirksamkeit einfacher Lösungen bei der gesellschaftlichen Transformation. Timo teilt seine Erfahrungen mit einem Carsharing- und Dämm-Projekt von Häusern und betont die Bedeutung von einfachen Prozessen bei gemeinschaftsbasiertem Wirtschaften. Wir ermutigen die Zuhörer, selbst aktiv zu werden und einfache Lösungen umzusetzen. Einfachheit ist der Schlüssel zur erfolgreichen Transformation.
Du willst Mitglied in der MYZELIUM Podcast-Gemeinschaft werden? Sende eine Mail an info@myzelium.com mit dem Betreff “PODCAST”
Du willst noch mehr über gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften erfahren? Folge uns auf Instagram und Facebook
Tobias 0:00:10–0:00:13 Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Mycelium-Podcasts, 0:00:13–0:00:16 der Podcast, in dem ihr alles über das gemeinschaftsbasierte Wirtschaften erfahrt. 0:00:16–0:00:23 Ja, heute wieder in kleiner Runde, in Anführungszeichen, gegenüber von mir virtuell der Timo. Hi Timo. Timo 0:00:23–0:00:23 Hallo. Tobias 0:00:24–0:00:28 Ja, und mich, den Tobias als Host, den kennt ihr ja mittlerweile ganz gut. 0:00:28–0:00:32 Heute, du kamst ja ganz spontan auf mich zu und hast gemeint, 0:00:32–0:00:36 ich möchte so ein bisschen nochmal aus meinem Leben erzählen, Timo. 0:00:36–0:00:42 Timo, ein paar Anekdoten und was dich daran so ein bisschen aufregt, 0:00:42–0:00:47 nämlich Transformation, das wissen wir alle, ist ein ganz anstrengendes, 0:00:47–0:00:50 schweres Thema. Oder ist das etwa nicht so? 0:00:51–0:00:57 Was waren so deine Erfahrungen? Weswegen kamst du auf mich zu mit dieser Podcast-Folge? Timo 0:00:57–0:01:03 Ja, genau, wie du eben schon beschreibst. Also ich war auf einer Veranstaltung 0:01:03–0:01:07 in Darmstadt mit Bürgermeistern und wenn man denen so zugehört hat, 0:01:07–0:01:09 dann sind wir in einer unmöglichen Situation. 0:01:09–0:01:13 Wir können eigentlich gar nichts ändern. Alles ist unglaublich kompliziert. 0:01:14–0:01:19 Transformation als Mammutaufgabe unserer Gesellschaft. Und ich habe einfach 0:01:19–0:01:22 gemerkt, dass ich ein innerliches Nö in mir habe. 0:01:23–0:01:28 Also eigentlich ist es gar nicht so schwierig. Es ist nur ein Perspektivenproblem. 0:01:28–0:01:31 Wenn du denkst, dass es kompliziert ist, dann ist es auch kompliziert. 0:01:31–0:01:34 Und wenn du denkst, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist, 0:01:34–0:01:37 dann findest du vielleicht auch Lösungen und siehst vielleicht auch Lösungen, 0:01:37–0:01:40 die vielleicht gar nicht so kompliziert sind. 0:01:40–0:01:49 Und genau, seitdem laufe ich damit durch die Gegend und mit einem inneren Perspektivwechsel 0:01:49–0:01:51 und bestehe darauf, dass Transformation einfach ist. Tobias 0:01:52–0:01:56 Okay, was sind denn so die Argumente der Bürgermeister? Ich denke mal, 0:01:56–0:01:59 es waren nur Männer gewesen. 0:02:00–0:02:08 Was für eine unfassbare Aufgabe wir hier gerade von den Menschen und der Politik fordern. 0:02:09–0:02:11 Warum klappt das denn nicht mit der Transformation so einfach? Timo 0:02:12–0:02:15 Ich glaube, das erste Problem ist, die denken überhaupt nicht in Transformation, 0:02:15–0:02:17 sondern die denken in ihren bestehenden Aufgaben. 0:02:18–0:02:21 Also die fühlen sich überfordert von dem, was sie jetzt schon zu tun haben. 0:02:22–0:02:29 Keine Ahnung. Flüchtlinge unterbringen und klassische Geschichten rund um Konflikte, 0:02:29–0:02:31 rund um Raumnutzung. Weiß der Geier. 0:02:32–0:02:34 Schwule sanieren, sowas denken die. Tobias 0:02:35–0:02:38 Also du meinst, wenn man Parkplätze wegmacht, hat man ja gar keine Parkplätze mehr. Timo 0:02:39–0:02:42 Ja, oder wenn ich Parkplätze wegmachen will, dann habe ich ein Problem. 0:02:42–0:02:46 Deswegen ist Transformation schwierig, weil dann beschweren sich die Leute. 0:02:46–0:02:49 Besser Parkplätze da sein lassen, dann habe ich auch kein Problem. Tobias 0:02:49–0:02:50 Ja, okay. Timo 0:02:50–0:02:55 Keine Schwierigkeiten. So. Und das kannst du quasi übertragen auf sämtliche 0:02:55–0:02:58 Themen, Wärmewende, was der Geier. 0:02:58–0:03:01 Naja, aus dieser Perspektive heraus habe ich einfach gedacht, so ja, nee, 0:03:01–0:03:05 in der Welt, in der wir leben, machen wir das ja ständig, also wir machen ja 0:03:05–0:03:09 ständig transformative Lösungen und wir denken ja gar nicht in dem Konzept, 0:03:09–0:03:11 dass es schwierig ist, sondern eigentlich denken wir am Mycelium, 0:03:11–0:03:13 dass die Lösungen eigentlich einfach sind, 0:03:14–0:03:18 dass es nur schwierig oder kann schwierig werden, weil Leute nicht gewohnt sind, 0:03:18–0:03:21 einfache Lösungen auch als einfach zu begreifen. 0:03:22–0:03:26 Und das ist im Grunde unsere Herausforderung. Ich würde einfach mal sehr spontan 0:03:26–0:03:31 die These in den Raum werfen, wenn wir es zulassen würden, dass wir für die 0:03:31–0:03:35 Transformation einfach nur einfache Lösungen umsetzen müssen, 0:03:36–0:03:37 und die gar nicht kompliziert sind, 0:03:38–0:03:42 dann wären wir einen großen Schritt weiter und würden endlich auch anfangen, 0:03:42–0:03:44 einen anderen Diskurs zu führen. 0:03:44–0:03:47 Also einen Diskurs im Sinne von, lass uns doch die einfachen Lösungen umsetzen. 0:03:47–0:03:48 Aber den führen wir einfach nicht. Tobias 0:03:49–0:03:53 Ja, du hast jetzt schon mal sowas wie Wärmewende Wärmewende und auch Carsharing, 0:03:53–0:03:55 oder wir haben über Autos gesprochen. 0:03:56–0:03:59 Carsharing ist da ja so ein ganz, ganz einfaches Beispiel. 0:04:00–0:04:03 Was sind denn die einfachen Lösungen dafür? Also ich kann mir ja nicht vorstellen, 0:04:03–0:04:07 dass du in die Podcast-Folge gekommen bist, ohne da jetzt direkt was aus dem 0:04:07–0:04:07 Ärmel schütteln zu können. Timo 0:04:08–0:04:12 Ja, genau. Also lass uns mal mit den beiden Beispielen agieren. 0:04:12–0:04:20 Ja, Wärmewende und Automobil oder Verkehr oder wie Katja dir sprechen würde, 0:04:20–0:04:22 Leute von der Autokratie. 0:04:23–0:04:26 Also wenn du irgendwas mit Mobilität machen willst und Häuser sanieren, 0:04:26–0:04:29 dann sind das ja absolute politische Todesurteile. 0:04:29–0:04:33 Da darfst du nicht ran. Da kann man nichts dran ändern. 0:04:34–0:04:39 Das ist so auch gesellschaftliches Gefühl. Diese Perspektive verhindert aber 0:04:39–0:04:41 auf der anderen Seite auch, dass einfache Lösungen umgesetzt werden. 0:04:41–0:04:43 Und ich will einfach mal ein ganz konkretes Beispiel nennen. 0:04:44–0:04:48 Dort, wo ich lebe, in Neuhausen auf den Vierdern, eine kleine Kommune, 0:04:48–0:04:50 12.000 Einwohner bei Stuttgart. 0:04:50–0:04:56 Da gab es kein Carsharing-Auto und ich bin zum regionalen Carsharing-Anbieter 0:04:56–0:05:02 Stadtmobil gegangen und gefragt, was braucht ihr, damit meine Heimatdorf ein 0:05:02–0:05:03 Carsharing-Auto bekommt. 0:05:03–0:05:08 Und dann haben die gesagt, ja Timo, werd Mitglied in unserem Stadtmobil e.V. 0:05:09–0:05:13 Und dann sorgt dafür, dass auf diese Liste 20 Menschen draufschreiben, 0:05:13–0:05:16 dass sie sich grundsätzlich vorstellen könnten, dass es hier ein Carsharing-Auto 0:05:16–0:05:18 noch neu auskommt. Und dann, wenn 0:05:18–0:05:21 das passiert, dann stellen wir euch dein Carsharing-Auto hin, vereinfacht. 0:05:21–0:05:25 Auf der einen Seite habe ich mich gefreut, auf der anderen Seite bin ich innerlich 0:05:25–0:05:28 fast explodiert, weil diese Hürde ist ja so unglaublich niedrig. 0:05:29–0:05:36 Dass es einfach nicht vorstellbar ist, dass offensichtlich meine Kommune Stadtmobil 0:05:36–0:05:41 diese Frage nie gestellt hat oder irgendjemand anderes nicht mit genügend Werf 0:05:41–0:05:46 und Energie und dem Thema angemessen da losgelaufen ist. 0:05:46–0:05:50 Und ich bin schon auch irgendwie der Meinung, dass es Aufgabe der Stadt ist, das zu tun. 0:05:50–0:05:56 Und was dann aber passiert ist, ist, dass ich und zusammen mit Heinz Beinert, 0:05:56–0:06:04 dem aufrechten Alt-SWDler hier, losgetigert sind und ehrenamtlich dafür gesorgt haben, 0:06:04–0:06:08 dass dieses Auto jetzt hier hinkommt. 0:06:08–0:06:11 Und wir reden jetzt im Juli, das Auto kommt jetzt, Parkplatz ist auch da, 0:06:12–0:06:18 die Kommune kooperiert auch und ja, aber wir haben uns jetzt auch ganz ehrlich 0:06:18–0:06:21 nicht überarbeitet, wir haben das Thema ein Dreivierteljahr langsam vor sich 0:06:21–0:06:26 hin, immer einen Schritt nach dem anderen gemacht und jetzt ist das Auto da, so. 0:06:28–0:06:32 Wir haben ein bisschen mit den Fraktionen geredet, eine Infoveranstaltung gemacht, 0:06:32–0:06:35 das Thema ist jetzt virulent, genau. 0:06:35–0:06:37 Ich meine, das klingt ja fast schon langweilig, oder? Tobias 0:06:38–0:06:40 Das ist ein bisschen langweilig. Frage. Timo 0:06:43–0:06:43 Voll so. 0:06:47–0:06:50 Transformation, eine langweilige Geschichte. Ein Beispiel eines Carsharing-Autos. Tobias 0:06:52–0:06:58 Ja, was für mich jetzt natürlich eine Frage wäre, wie kommt das an in deinem Umfeld? 0:06:58–0:07:02 Also wie wird das aufgenommen von der, ja einmal von der Gemeinde selbst, 0:07:02–0:07:07 also von der politischen Ebene, aber auch von den Menschen, die da wohnen? Timo 0:07:08–0:07:11 Also von der politischen Ebene, das ist glaube ich so, wir haben eine Veranstaltung 0:07:11–0:07:16 gemacht und da sind auch alle Fraktionen gekommen und da war einfach so, 0:07:16–0:07:21 ja, macht es doch, voll gut, braucht einen Parkplatz. 0:07:22–0:07:24 Da haben wir ein bisschen mit der Verwaltung noch rumgemacht, 0:07:25–0:07:28 irgendwie so ein bisschen Hütchenspiel gemacht, wo wir einen Parkplatz hin machen. 0:07:28–0:07:31 Es gab jetzt eine sehr bezeichnete Lösung. 0:07:31–0:07:34 Wir haben wirklich den absoluten Premium-Parkplatz, weil wir einen neu geschaffenen 0:07:34–0:07:38 Parkplatz bekommen, direkt an der Längsseite des Rathaus, super prominent. 0:07:39–0:07:45 Der innere Kritiker in mir sagt, naja, ein neu geschaffener Parkplatz tut ja 0:07:45–0:07:49 keinen bestehenden Parkplatz umwandeln in einen Karscheng-Parkplatz. 0:07:51–0:07:54 Könnte eine Gedanke gewesen sein, ich weiß es nicht, aber ich beschwere mich auch nicht. 0:07:55–0:07:58 Und ja, es kommt. Es gab auch keinen Konflikt darum. 0:07:59–0:08:04 Also das ist übrigens auch so, Transformation muss immer Konflikt sein? Nö. 0:08:05–0:08:09 Also wir haben eine Infoveranstaltung gemacht, dann hat der Gemeinderat mal drüber geredet, 0:08:10–0:08:14 dann hat Stadtmobil gesagt, okay, da ist genügend Bewegung drin, 0:08:14–0:08:17 wir bestellen das Auto, es sind noch kleine Sachen passiert, 0:08:17–0:08:23 dass jetzt irgendwie noch der neu geschaffene Parkplatz muss jetzt noch markiert werden mit, 0:08:24–0:08:29 und so und dann hat noch die Zulassungsstelle in Stuttgart noch für zwei Monate 0:08:29–0:08:32 gebraucht, um das Auto zuzulassen, so kleine Sachen. 0:08:33–0:08:36 Aber das Ding kommt jetzt und je mehr ich darüber rede, ich weiß gar nicht, 0:08:36–0:08:40 ob unsere Zuhörer hier einschlafen, weil es gibt einfach keinen Peak, 0:08:41–0:08:47 es ist einfach wie so ein es ist eine total langweilige, einfache Geschichte. 0:08:47–0:08:49 Das, was wir da machen, könnte wirklich jeder machen. 0:08:50–0:08:56 Tun aber nicht jeder. Jeder Mensch könnte theoretisch so lostigern und sagen, 0:08:56–0:08:59 okay, ich hätte gerne ein Kassel-Auto vor meiner Haustür in meiner Kommune. 0:08:59–0:09:01 Und Stadtmobil würde sagen, ja, voll gut. 0:09:02–0:09:04 Hast du hier ein paar Leute gefunden. Und dann kommt das. 0:09:05–0:09:07 Ja gut, ich glaube. Tobias 0:09:07–0:09:11 Da ist echt noch in diesen Köpfen, okay, aber ein Auto teilen, 0:09:11–0:09:19 also ich glaube, da ist wirklich ja irgendwie Angst davor, ein Auto auch anderen 0:09:19–0:09:22 Menschen in die Hände zu geben oder so, weil dann brauche ich das ja vielleicht 0:09:22–0:09:26 spontan mal und dann ist es nicht da oder was weiß ich, ne? Timo 0:09:27–0:09:29 Ja, genau, diese Probleme gibt 0:09:29–0:09:32 es und total spannend, also nochmal so eine kleine Story hier bei mir, 0:09:33–0:09:38 so, ich erzähle jetzt einfach Geschichten aus meinem Kleinstadt-Dasein, 0:09:38–0:09:43 genau, und tatsächlich ist es jetzt auch so, dass ich den Leuten erzähle, 0:09:43–0:09:45 das Carsharing-Auto kommt und ich erzähle das halt so, 0:09:45–0:09:50 hier gestern im Freibad habe ich das meiner Mutter von meiner Tochter quasi 0:09:50–0:09:52 erzählt und ich so, ja, voll gut, ich habe ja auch ein Auto, 0:09:52–0:09:53 das steht eigentlich nur rum 0:09:53–0:09:56 und dann haben wir uns auch mal begonnen, so ein bisschen durchzurechnen und 0:09:56–0:09:57 das hat dann auch Sinn gemacht, 0:09:58–0:10:01 und dann wurde es total witzig, weil dann kam ihr Mann und dann hat sie das 0:10:01–0:10:02 mit ihrem Mann diskutiert. 0:10:04–0:10:07 Und das ist immer so ein Moment, wo ich immer denke, jetzt wird schwierig. 0:10:08–0:10:10 Meistens sind die Männer nicht die, die es einfach machen, aber dann haben die 0:10:10–0:10:12 so ein bisschen hin und her diskutiert und irgendwann hat er halt auch gesagt, 0:10:12–0:10:16 ja, probier es halt mal aus, schaffst das Auto nicht ab und dann probierst du 0:10:16–0:10:19 es halt mal und wenn es sich dann gut ausgeht, dann mach es. 0:10:19–0:10:24 Und ich so, ja genau, einfach mal ausprobieren, weil man kann das einfach ausprobieren 0:10:24–0:10:26 und dann auch wieder lassen, tut auch überhaupt nicht weh. 0:10:26–0:10:31 Und ich habe mich auch gedacht, warum immer direkt in alle guten Lösungen erstmal 0:10:31–0:10:36 abschieben, schießen, alles problematisieren, was denn schief gehen könnte. 0:10:37–0:10:39 Und da hat sie mir auch Fragen gestellt und ich habe gesagt, 0:10:39–0:10:41 nee, es gibt gar kein Problem, kostet auch nichts, wenn du es nicht nutzt. 0:10:43–0:10:49 Hier eine App. Und was ist, wenn ich da meine Kind immer zum Turnen fahren muss oder zum Reiten? 0:10:50–0:10:53 Ja, dann blockierst du halt das immer und dann ist das Auto auch immer da, 0:10:53–0:10:56 weil in der Regel machst du ja keine Spontanfahrten, nee, mach ich nicht ja, 0:10:56–0:10:59 das hört sich das ja eigentlich gut an, so, ja und was es dann so braucht, 0:10:59–0:11:02 das merke ich so jemand wie ich, der halt auch gar keine Hürde aufkommen lässt, 0:11:02–0:11:06 ne, so, nee, ist alles gar kein Problem, alles gar nicht so schwierig ja, 0:11:07–0:11:10 Wenn ich mich dann auch hinstelle und sage, ja, das ist natürlich nicht für 0:11:10–0:11:16 jeden was und ich kann voll verstehen, dass du immer spontan in dein Auto und 0:11:16–0:11:20 aufs Gas treten willst und losfährst, dann ist das natürlich nichts für dich. 0:11:20–0:11:23 Wenn ich natürlich so einen Diskurs führe, dann ist natürlich alles total schwierig 0:11:23–0:11:26 und die Hürde ist voll da, aber man kann es genauso gut andersrum führen, 0:11:27–0:11:31 warum eigentlich dieses Modell perfekt für dich ist, warum es dein Leben erleichtert, 0:11:31–0:11:34 warum du dich nicht mehr um dein Auto kümmern musst und so weiter. 0:11:35–0:11:38 Und ich glaube, ich weiß gar nicht, ich frage mich, wie unsere Zuhörerinnen 0:11:38–0:11:41 hier eigentlich darauf reagieren auf diese Folge, ob die mittlerweile das zum 0:11:41–0:11:44 Einschlafen benutzen. Vielleicht wird das hier so ein Einschlaf-Podcast. 0:11:45–0:11:48 Oh, Transformation als Einschlaf-Podcast. Vielleicht ist das auch ein geiler Twist. 0:11:50–0:11:54 Genau, weil die Nadel wird sich in der Empörungsspirale nicht heben. 0:11:54–0:11:57 Das war's. Eine ganz einfache, umsetzbare Lösung. 0:11:57–0:12:01 Kannst du hier bei der Region wahrscheinlich mit den meisten Carsharing-Anbietern 0:12:01–0:12:02 kannst du sowas ähnliches machen. 0:12:04–0:12:07 Ein Carsharing-Auto vor die Haustür setzen. 0:12:07–0:12:10 Es gibt vielleicht immer wieder ein bisschen andere Bedingungen. 0:12:10–0:12:15 Die wünschen sich vielleicht ein bisschen mehr. Also die Hürde hier war wirklich niedrig. Aber ja, so. 0:12:15–0:12:18 Und dann ein anderer Diskurs, der so ein bisschen kam, war, ja, 0:12:19–0:12:20 aber das bringt ja gar nichts. 0:12:20–0:12:24 Sie hat 12.000 Einwohner, 10.000 Autos. Jetzt ist ein Carsharing-Auto da, 0:12:24–0:12:26 reduziert vielleicht 10 Autos. 0:12:26–0:12:30 Und da habe ich halt auch innerlich gedacht, so, yo, also ich wäre auch motiviert, 0:12:31–0:12:33 hier 200 Carsharing-Autos einzustellen. 0:12:34–0:12:38 Aber dann halt eben auch mit diesem Diskurs ist es total einfach, 0:12:38–0:12:45 man müsste es halt machen Ja Und also man stelle sich vor, man motiviert in 0:12:45–0:12:48 Neuhausen theoretisch 200 Menschen, 0:12:49–0:12:53 oder 200 Haushalte dass die halt sagen, okay in meiner Straße, 0:12:54–0:12:56 ich weiß gar nicht wie viele Straßen Neuhausen hat, aber wenn man die Idee hat, 0:12:56–0:12:58 in jeder Straße soll ein Carsharing-Auto stehen, 0:12:59–0:13:03 dass man in jeder Straße theoretisch eine Person findet, die halt ein bisschen 0:13:03–0:13:07 ihre Nachbarschaft organisiert und so Aufsuchen der Mobilitätsberatung macht, 0:13:08–0:13:11 du hast ja drei Autos, eins steht nur rum, 0:13:12–0:13:14 wie wär's, willst du das mal ausprobieren? Tobias 0:13:15–0:13:15 Ja. Timo 0:13:17–0:13:23 Das wäre doch mal ein spannendes Projekt. Genau. Wäre möglich, meiner Meinung nach. 0:13:23–0:13:29 So, okay, da merkt man schon, okay, dann steigt die Fiebernaht schon ein bisschen 0:13:29–0:13:32 bei der Vorstellung, bei mir beginnt es auch schon mehr zu kribbeln, so. 0:13:33–0:13:37 Aber ja, ich meine, man muss ja nicht alles so im Schlafwagen versuchen genau, 0:13:38–0:13:42 das ist so ein Beispiel, wie Transformation eigentlich ganz einfach geht ohne 0:13:42–0:13:48 Widerstände ohne Probleme keiner regt sich auf, alle zucken mit der Schulter 0:13:48–0:13:51 und sagen, jo, so ist das hier gelaufen ja. Tobias 0:13:51–0:13:58 Cool einfach ja, einfach, einfach, genau jetzt hatten wir noch ein anderes Beispiel 0:13:58–0:14:01 mit ja, dem Dämmen von Häusern, 0:14:02–0:14:05 Hast du da auch noch eine schöne anekdotische Geschichte für uns? Timo 0:14:06–0:14:11 Ja, ich glaube, also das ist jetzt nicht so eine Story wie alles geht einfach 0:14:11–0:14:12 und das ist doch easy peasy. 0:14:13–0:14:16 Weil ich ganz kurz einen Einschieb zum CarShank, also natürlich müssen die Leute 0:14:16–0:14:17 das Auto jetzt noch fahren, ne? 0:14:18–0:14:21 Aber irgendwie, so wie das hier durchgelaufen bin, gehe ich davon aus. 0:14:22–0:14:25 Und das Ding hat natürlich schon auch so ein bisschen Vorteil, 0:14:25–0:14:27 weil ich natürlich schon durch die Kommune gehe und Leute anspreche. 0:14:27–0:14:30 Also ich mache schon Gemeinschaftsaufbau hier. 0:14:30–0:14:33 Aber weil, das muss man vielleicht auch mal erleben, ich mache in meinem Leben 0:14:33–0:14:36 ja nichts anderes als gemeinschaftsbasierte Projekte, das ist so mein Leben, 0:14:36–0:14:40 meine Haltung, wie ich Probleme löse und das mache ich hier jetzt einfach so 0:14:40–0:14:42 nebenbei und wahrscheinlich funktioniert es. 0:14:42–0:14:46 Aber Leute, die halt auch so ein Leben führen wie ich, können sowas halt theoretisch 0:14:46–0:14:47 halt eben wahrscheinlich auch machen. 0:14:49–0:14:53 Fällt mir besonders einfach, weil ich die Denke habe, weil ich das gar nicht als Problem betrachte. 0:14:54–0:14:57 Genau. Und vielleicht ganz kurz zum Thema Dämmen. 0:14:58–0:15:01 Da gibt es gerade ein neues Projekt, das heißt Dammit. 0:15:02–0:15:06 Die Idee ist, früher haben die Leute sich gegenseitig geholfen, noch weiter zu bauen. 0:15:07–0:15:09 Jetzt geht es darum, dass sie sie sanieren. Wir werden dazu nochmal eine ganz 0:15:09–0:15:11 extra Folge demnächst mal machen. 0:15:12–0:15:16 Machen wir in Tübingen mit der Klima-Taskforce, das ist ein Verein für Klimatransformation. 0:15:18–0:15:20 Und jetzt erzähle ich wahrscheinlich schon ein bisschen zu viel, 0:15:20–0:15:25 aber die grundsätzliche Idee dahinter ist, Wärmewende ist auch so etwas, 0:15:25–0:15:29 was, das klingt maximal kompliziert und unmöglich. 0:15:30–0:15:32 Und wir haben uns jetzt mal einfach die Aufgabe gestellt und sagen, 0:15:33–0:15:37 wie kann denn Dämmung einfach sein? Also wie kann denn Dämmen einfach sein? 0:15:38–0:15:43 Und dann haben wir eine ganze Zeit damit verbracht, ein Dämmsystem zu finden, was einfach ist. 0:15:45–0:15:50 Ja, also da sind wir halt komplett davon weggekommen, irgendwelche Platten mit 0:15:50–0:15:52 Kleber an Wände zu kleben. 0:15:52–0:15:54 Das ist hochgradig kompliziert. 0:15:55–0:15:57 Sehr schwierig zu machen und da sind wir so ein bisschen dabei, 0:15:57–0:15:59 wie Marktlösungen halt auch agieren. 0:15:59–0:16:02 Leute, die am Markt unterwegs sind, also auch diese Handwerksbetriebe, 0:16:02–0:16:07 die wollen gar nicht, dass das einfach ist, weil ihre und also die finden auch 0:16:07–0:16:14 komplexe Lösungen tendenziell gut, also sowas wie ein Ölkessel oder so, ja? Oder. 0:16:16–0:16:21 Warum finden Autowerkstätten Elektroantriebe blöd? Naja, weil es ja nicht so kompliziert ist. 0:16:24–0:16:28 Je komplexer umso höher sind die Markteintrittshürden umso mehr können Leute verdienen, 0:16:28–0:16:33 die diese Hürden überwunden haben wenn es jetzt einfache Lösungen gibt ist dieses 0:16:33–0:16:38 Potenzial, diese Hürde die du mal erklommen hast die Anstrengung, 0:16:38–0:16:42 die du da reingeschickt hast ist irgendwie auch immer nichts mehr wert und deswegen 0:16:42–0:16:46 war auch unsere Erfahrung dass so diese Profi-Handwerker uns gar keine große Hilfe waren, 0:16:46–0:16:49 weil die immer sagen nee, nee, das ist viel zu kompliziert und in ihrer Welt 0:16:49–0:16:51 ist das vielleicht auch so, sie haben halt eine Lösung gefunden, 0:16:51–0:16:55 wie sie in Anführungsstrichen komplizierte Dämmmethode professionell, 0:16:56–0:16:59 umsetzen und damit auch noch Geld verdienen. Und da haben sie einen gewissen Stolz drin entwickelt. 0:17:00–0:17:03 Aber das hilft uns halt transformatorisch nicht, wenn wir sagen, 0:17:03–0:17:07 Dämmung ist kompliziert und das können nur Profis machen, weil es werden gerade 0:17:07–0:17:10 nur 1% aller Häuser saniert im Jahr. 0:17:12–0:17:15 Genau, Ende der Story, so werden wir es nicht packen. 0:17:16–0:17:19 Und dann haben wir uns irgendwann gedacht, was ist denn ein Dämmsystem, 0:17:19–0:17:21 System, was so ähnlich funktioniert wie ein Balkonkraftwerk. 0:17:24–0:17:25 Nicht jeder kann sich. 0:17:29–0:17:32 Solaranlagen aufs Dach bauen, außer er arbeitet natürlich mit so Local Energy 0:17:32–0:17:34 zusammen, dann geht das, haben wir auch eine Podcast-Folge hier gemacht. 0:17:36–0:17:38 Aber ein Balkonkraftwerk ist ja noch viel einfacher. Du steckst das Ding einfach 0:17:38–0:17:41 in die Steckdose, hängst es über den Balkon und zack, kriegst du Energie. 0:17:43–0:17:45 Du musst dafür einfach nichts können. 0:17:46–0:17:49 Außer vielleicht, wenn du unbedingt möchtest, das Ding bei deinem Stromversorger 0:17:49–0:17:52 anmelden und dann noch zehn Formulare ausfüllen. 0:17:53–0:17:56 Wobei, ich habe gehört, die wenigsten machen das. Es gibt anscheinend schon 0:17:56–0:17:57 zwei Millionen Balkonkraftwerke. 0:17:58–0:18:02 Das ist auch irgendwie ganz spannend, dass, wenn die Erlösung so einfach ist, 0:18:03–0:18:07 die Idee ist, zu verkomplizieren, einfach überhaupt nicht mehr funktioniert, 0:18:07–0:18:12 weil die Leute so sagen, okay, ich gehe das potenzielle Risiko ein. Nein, also. Tobias 0:18:14–0:18:18 Sogar mittlerweile gibt es ja in Kommunen sogar Förderung dafür und so. Timo 0:18:18–0:18:20 Ja, genau. Also finde ich sehr toll. Tobias 0:18:20–0:18:24 Dass es da ein bisschen, dass es da auch in der Politik ankommt und den Leuten 0:18:24–0:18:26 ein bisschen entspannter gemacht wird. 0:18:27–0:18:29 So eine einfache Lösung einfach umzusetzen. Timo 0:18:30–0:18:33 Ja, bei mir zwei Orte weiter wurde das auch gemacht und irgendwie am ersten 0:18:33–0:18:36 Tag war diese gesamte Förderung weg, weil niemand sich vorstellen könnte, 0:18:36–0:18:39 so haben die ja die Leute alle geholt. 0:18:40–0:18:46 Und das ist so mein Ding, also die Transformation ist nicht ein Atomkraftwerk 0:18:46–0:18:50 bauen, sondern jeden Menschen dazu motivieren, sich ein Balkonkraftwerk in die 0:18:50–0:18:54 Steckdose zu stecken, so in der Art, ja, und davon wird es Millionen brauchen, 0:18:54–0:18:58 genau, aber Millionen Menschen, die es schaffen, sich ein Balkonkraftwerk in 0:18:58–0:18:59 die Steckdose zu stecken, 0:19:00–0:19:06 das ist die Transformationsweg, ja, und nicht wir bauen zehn Jahre lang ein 0:19:06–0:19:08 Atomkraftwerk und hoffen, dass es da irgendwann mal Geld gibt, 0:19:08–0:19:10 aber das ist die Marktlösung, ja? 0:19:11–0:19:15 Genau, so, und genau, jetzt kommen wir noch ganz kurz wieder zum Dämmen, 0:19:15–0:19:19 also wir haben dann überlegt, was ist das Äquivalenz, ne? 0:19:20–0:19:23 Und ja, sagen wir es mal so, warum macht das keiner, weil sich also diese Form 0:19:23–0:19:26 der Gedanken zu machen und auch wie daraus dann in den Prozessen steht, 0:19:27–0:19:31 das hat uns halt schon ein Jahr gekostet, aber wir haben es halt gemacht und ähm. 0:19:33–0:19:36 Auch weil wir so ein bisschen verrückt sind und nicht ständig alles durchrechnen 0:19:36–0:19:39 an Aufwand, sondern einfach der Meinung waren, dass es das braucht, 0:19:39–0:19:40 dann haben wir es halt gemacht. 0:19:40–0:19:46 So, und dann haben wir ein Dämmsystem gefunden, wo man im Grunde auch Leinen, 0:19:46–0:19:51 eine Holzverschalung machen und dann eine Firma kommt, die eine Ausblasdämmung reinmacht. 0:19:52–0:19:58 Und dann bist du wieder bei dem Punkt, wo du so denkst, also okay, 0:19:58–0:20:02 wir bauen ein Gerüst auf, wenn wir es brauchen und dann hämmern wir so ein bisschen 0:20:02–0:20:06 Holz an so einen Rahmen und dann kommt die Dämmung. 0:20:06–0:20:08 Das klingt ja irgendwie so unkomplex. 0:20:11–0:20:14 Aber weißt du, das ist wirklich so, hä, das ist jetzt die Lösung? 0:20:16–0:20:22 Weißt du, das ist echt teilweise auch schwer auszuhalten, wenn die Lösung dann einfach einfach ist. 0:20:22–0:20:27 Natürlich, die Bürokratie hilft dir noch ein bisschen, die Komplexität kommt schon rein. 0:20:27–0:20:32 Du musst natürlich schon auch KfW-Förderung, Also bei Papierkram kommt schon. 0:20:33–0:20:38 Wenn du jetzt natürlich sagst, ich pfeife auf die Förderung und dann hast du 0:20:38–0:20:40 auch wieder weniger Papierkram theoretisch. 0:20:40–0:20:48 Und ich glaube, am Ende könnte es auch sein, dass wenn die, also diese Fördergeschichten 0:20:48–0:20:51 mit den KfW-Förderungen und so weiter, die führen auch dazu, 0:20:51–0:20:54 dass Leute gerade nicht dämmen, weil sie sagen wollen, 0:20:54–0:20:58 irgendwas passt mir jetzt gerade nicht mit der Förderung oder der Fördertopf 0:20:58–0:21:00 ist ausgeschöpft und dämme ich nächstes Jahr. 0:21:01–0:21:05 Voll blöd für die Transformation. Und unser Gedanke ist, kann es einfach so 0:21:05–0:21:10 einfach werden mit dem und so günstig, dass die Leute es einfach machen, weil sie sagen. 0:21:13–0:21:16 Ich mache es einfach, ja. Ich mache das mit meinem Nachbar, so. 0:21:17–0:21:20 Und ich glaube, das ist der Weg, wo wir hinkommen müssen. Wir dürfen einfach 0:21:20–0:21:24 nicht zulassen, dass Transformation irgendwie kompliziert ist. 0:21:24–0:21:29 Alle Lösungen müssen einfach umsetzbar sein. Und wie machst du das? 0:21:29–0:21:31 Ja, du fragst deinen Nachbarn bei Mitnacht. 0:21:32–0:21:34 Und dann gehst du zu deinem Nachbarn und sagst, und danach machen wir es bei 0:21:34–0:21:39 dir. Jo, kasten Bier noch in die Mitte und dann dämmen wir unsere Häuser. 0:21:39–0:21:43 Jetzt war überspitzt, ja. Und dann laden wir noch den Dämp-Papst der Region 0:21:43–0:21:49 ein, der das halt ein bisschen überwacht, der guckt, dass das Ganze auch dicht 0:21:49–0:21:52 ist und dann läuft das. Also das ist so das Mindset. 0:21:54–0:21:58 Und dann kommt natürlich direkt so, ja, wie läuft das mit dem Versicherungsschutz? 0:21:58–0:22:00 Dafür gibt es eine ganz einfache Lösung. 0:22:00–0:22:05 Darf man das? Ja, man darf das. das, also das ist das, was wir halt gemacht haben im Hintergrund. 0:22:05–0:22:09 Wir haben halt diese ganzen Hürden. Das ist ähnlich wie beim Carsharing. 0:22:11–0:22:15 Man baut die ganzen Hürden auf und sorgt dafür, dass es gar nicht kompliziert wird. 0:22:15–0:22:20 Und witzig ist, wir hatten jetzt einen Infotermin und da haben dann immer wieder 0:22:20–0:22:24 Leute gesagt, ja, das ist ja jetzt die einfache Lösung, aber können wir es nicht 0:22:24–0:22:25 auch komplizierter machen? 0:22:25–0:22:29 Also ich habe da so eine Lieblings- Dämm-Methode, die habe ich mir jetzt in 0:22:29–0:22:33 meinem Selbststudium über mehrere Monate hinweg ausgesucht. und ich hätte gern 0:22:33–0:22:36 genau diese eine der Methode, weil die gefällt mir am besten. 0:22:37–0:22:40 Und dann haben wir halt auch gesagt, ja, kann man schon machen, 0:22:40–0:22:42 aber dann ist es halt wieder kompliziert. 0:22:43–0:22:46 Also deine Form für den Individualismus macht die Sache halt kompliziert. 0:22:48–0:22:52 Und genau so. Und jetzt läuft es so vor sich hin. 0:22:52–0:22:55 Wir machen jetzt verschiedene Infotermine, finden jetzt bald unsere fünf ersten 0:22:55–0:22:57 Menschen, die das mit uns zusammen machen wollten. 0:22:58–0:23:01 Da gibt es eine Gemeinschaftskoordination, die halt die die Leute organisiert 0:23:01–0:23:05 untereinander, dass die alle zum selben, also geplant wird, wann kommt welches 0:23:05–0:23:09 Haus, bist du als Mensch überhaupt bereit, da mitzumachen, du musst als Hausbesitzer 0:23:09–0:23:10 auch ein bisschen Eigenschaften haben. 0:23:12–0:23:16 Du musst in der Lage sein, einfach zu denken. Also du kannst alles kompliziert 0:23:16–0:23:18 machen, wenn du kompliziert denkst. 0:23:19–0:23:22 Das hat nichts damit zu tun, dass du unverantwortlich bist. 0:23:22–0:23:25 Aber du bist auch unverantwortlich, wenn du den einfachen Prozess unbedingt 0:23:25–0:23:27 komplizierter machen musst, als er eigentlich sein sollte. 0:23:27–0:23:29 Weil dann ist der einfache Prozess nämlich nicht mehr einfach, 0:23:30–0:23:31 sondern findet nie statt. 0:23:34–0:23:37 Und deswegen halt immer auch zu denken, okay, es gibt eine Institution, 0:23:37–0:23:40 das Mycelium, die Klima-Taskforce, die kümmern sich um die Komplexitätsgrade, 0:23:40–0:23:43 haben sich aber massiv darum gekümmert, dass es einfach wird. 0:23:44–0:23:47 Es gibt jemand, der hat in Anführungsstrichen die Bauaufsicht, 0:23:47–0:23:49 also der guckt, dass auch die Normen alle eingehalten werden, 0:23:50–0:23:53 und es gibt eine Gemeinschaftskoordination, die guckt, dass die richtigen Leute 0:23:53–0:23:57 mitmachen, dass zum richtigen Zeitpunkt das Haus gedämmt wird und dann machst 0:23:57–0:24:01 du das und lädst deine Nachbarn dazu ein, dir zu helfen, weil das an sich nicht 0:24:01–0:24:04 so schwierig ist, diese Verschalung dahin zu hämmern an die Wand, ja. 0:24:07–0:24:11 Also, alle hören mal, wer da hämmert, Leute, Leute können da regelmäßig mitmachen 0:24:11–0:24:14 und das ist dann ja auch was Cooles, weil man was zusammen macht. 0:24:14–0:24:19 Das ist ja auch so, wenn ein Fachbetrieb ein Haus dämmt, passiert gemeinschaftstechnisch 0:24:19–0:24:21 in deiner Straße genau null. Tobias 0:24:22–0:24:23 Ja, ja. Timo 0:24:23–0:24:28 Wenn du deine Nachbarn dazu einlädst, mit dir zusammen das Haus zu dämmen und 0:24:28–0:24:34 du machst ein bisschen wie ein Straßenfest draus, dann ist das eine Gemeinschaftsaktion, 0:24:34–0:24:35 die vielleicht sogar Spaß macht, ja? 0:24:35–0:24:39 Und natürlich müssen die dir nicht helfen, aber wer Spaß hat, 0:24:39–0:24:41 darf mitmachen. Und es gibt Leute, die haben daran Spaß. Tobias 0:24:42–0:24:44 Ja, und hat ja auch so eine Pionierwirkung. Timo 0:24:45–0:24:50 Ist bestimmt auch ansteckend. Also, weil, wenn der Nachbar das so gemacht hat, 0:24:50–0:24:51 und das schien ziemlich einfach, 0:24:52–0:24:56 dann diese komplexe Lösung zu machen, dir einen Fachbetrieb zu holen, 0:24:56–0:25:00 den du vollkommen ausgeliefert bist, der dir sagt, oh, ich verkaufe dir absolute 0:25:00–0:25:02 Sicherheit, aber das Dumme ist, am Ende weißt du nicht, wie es passiert. 0:25:03–0:25:06 Und du hast dann vielleicht so eine Styropordämmung, irgendwelche Nachbarkids 0:25:06–0:25:11 haben haben Spaß dran, die auszuschalten. Kannst du schon machen, ja. 0:25:12–0:25:15 Bei uns in der Grundschule ist das so, da haben die auch so eine Styropordämmung 0:25:15–0:25:18 auf den Schulhof gepackt und die Kids, die haben die halt so ausgemeißelt, 0:25:18–0:25:20 wie so Störche. Dann hast du halt wieder keine Dämmung. 0:25:23–0:25:28 Also Dinge, aber das haben bestimmt Profis gemacht, diese Form der Dämmung, 0:25:28–0:25:29 ja. Aber halt nicht zu Ende gedacht. 0:25:30–0:25:33 Und genau, ja, Long Story Short, wo ich da eigentlich hin will mit diesen ganzen 0:25:33–0:25:39 Beispielen, ist so, ja, einfach machen ist irgendwie einfach und du brauchst 0:25:39–0:25:41 halt Leute, die einfache Lösungen entwickeln. 0:25:42–0:25:47 Und das ist schon irgendwie auch End of Story. Also so. Tobias 0:25:48–0:25:50 Ja, super. Cool. Timo 0:25:50–0:25:53 Ich glaube, wir können ja wirklich einen Einschlaf-Podcast daraus machen. 0:25:55–0:25:58 Warum Transformation eigentlich langweilig und einfach sein könnte, 0:25:59–0:26:01 wir uns gar nicht drüber aufregen müssen. Tobias 0:26:02–0:26:06 Aber gut, was wir ja jetzt irgendwie so abschließend nochmal zusammenfassend 0:26:06–0:26:10 sagen können, genau ist, wenn man nicht so in diesem ja... 0:26:11–0:26:14 In dieser Denke drin ist, okay, ist alles so kompliziert und muss sich aber 0:26:14–0:26:22 irgendwie professionalisiert und lohnen und was dabei rauskommt und so. 0:26:22–0:26:23 Kann es ganz einfach sein. Timo 0:26:24–0:26:28 Du brauchst nicht die technischen Experten immer im Werk, merke ich auch, 0:26:28–0:26:34 sondern du brauchst Profi-Organisationen, die darauf spezialisiert sind, 0:26:34–0:26:35 Prozesse einfach zu machen. Tobias 0:26:35–0:26:38 Ja, genau, das meinte ich so ein bisschen. 0:26:38–0:26:43 Also die einfache Lösung und dann die einfach, also ich sage immer gerne einfach 0:26:43–0:26:47 in Anführungszeichen, aber die dann auch einfach machen, also ins Handeln kommen. 0:26:47–0:26:54 Nicht irgendwie diese, ja, wie es die FDP gerne mit Technologieoffenheit beschreibt. Timo 0:26:54–0:26:58 Können wir nicht auch die komplexe Idee fördern, die wahrscheinlich nie umgesetzt 0:26:58–0:27:03 wird, aber ganz, ganz viel Geld da reinstecken, anstatt wir Geld zum Beispiel 0:27:03–0:27:04 in soziale Innovationen stecken? 0:27:04–0:27:07 Weil hinter der einfachen Lösung steckt immer die soziale Innovation, 0:27:08–0:27:10 darauf zu bestehen, dass die Lösung einfach ist. Tobias 0:27:11–0:27:15 Ja, naja, klar. Und das ist natürlich schwierig für den Markt. Timo 0:27:16–0:27:19 Genau, weil es nämlich keine Hochtechnologie ist. 0:27:20–0:27:24 Also hinter der einfachen Lösung stecken halt auch immer einfache Technologien, 0:27:24–0:27:26 die Hinz und Kunz anwenden kann. 0:27:28–0:27:32 Ein Balkonkraftwerk ist technisch ja total simpel. Es ist ein Solarmodul mit 0:27:32–0:27:36 Stecker dran und so einem kleinen Wechselrichter. Also daran ist nichts kompliziert. 0:27:40–0:27:42 Und dass zum Beispiel das Carsharing so einfach nach Neuhausen kam, 0:27:43–0:27:47 ist davon abhängig, dass wir uns halt nicht groß gestresst haben und es einfach 0:27:47–0:27:49 gemacht hatten, weil wir die Erfahrung dahinter hatten und wussten, 0:27:49–0:27:50 dass das eigentlich gar nicht schwierig ist. 0:27:51–0:27:55 Und das ist halt das Thema. Also damit Innovationen einfach sind, 0:27:55–0:27:59 brauchst du Profis, die darauf spezialisiert sind, Prozesse einfach zu machen. 0:27:59–0:28:03 Und gerade haben wir nur Profis, die Prozesse kompliziert machen. 0:28:03–0:28:07 Und das sind leider halt auch die Leute, die zum Beispiel gerade ... 0:28:09–0:28:14 Ähm, also es sind halt teilweise auch leider Handwerker, die Prozesse schwierig 0:28:14–0:28:16 machen, weil die halt damit ihr Geld verdienen. 0:28:16–0:28:19 Also Handwerker-Bashing ist in Deutschland halt nicht besonders beliebt, 0:28:19–0:28:25 das verstehe ich auch, aber, ähm, ja, aber das muss man halt eben auch sagen. 0:28:25–0:28:29 Und was dahinter halt eben steckt ist, wenn Prozesse einfach sein sollen, 0:28:29–0:28:31 müssen alle Beteiligten sie halt auch verstehen. 0:28:31–0:28:36 Also dahinter steckt ein Bildungsaspekt. Also damit die Leute mitmachen und 0:28:36–0:28:40 die einfache Lösung wählen und ihr Haus einfach dämmen in einer Welt, 0:28:40–0:28:45 wo eigentlich nur komplizierte Lösungen von Profis durchgeführt und damit Sicherheit garantiert ist, 0:28:45–0:28:48 durchgeführt werden, musst du die schulen. 0:28:48–0:28:51 Also die müssen halt wirklich dann verstehen, wie Dämmung eigentlich funktioniert, 0:28:52–0:28:52 was eigentlich dahinter steht. 0:28:53–0:28:55 Nebenbei verstehen die dann auch das Haus, das sie gedämmt haben. 0:28:55–0:28:57 Also sie können es auch wieder selbstständig reparieren. 0:28:57–0:29:02 Aber sie müssen halt auch lernen wollen, einen bestimmten Bereich ihres Lebens. 0:29:04–0:29:08 Und ich würde mal sagen, am Ende ist es gar nicht viel mehr Zeit draufgegangen, 0:29:08–0:29:11 als wenn die den Profibetrieb drangelassen hätten, weil die Leute beschäftigen 0:29:11–0:29:15 sich teilweise zwei Jahre lang mit dem Thema Dämmen, total unstrukturiert und 0:29:15–0:29:17 ohne geleiteten Prozess, den es bei Dämmit ja gibt. 0:29:17–0:29:20 Da steigen die Leute ja in den Prozess ein und gehen einen Schritt nach dem 0:29:20–0:29:22 anderen weiter und am Ende ist das Haus gedämmt. 0:29:23–0:29:29 Genau, so. Und das ist genau, das ist so ähnlich wie die Geschichte mit dem 0:29:29–0:29:33 Auto und den anderen Verkehrsmitteln, 0:29:33–0:29:36 dass wenn du wirklich alles hardcore durchrechnest und allen Aufwand, 0:29:36–0:29:40 den du mit deinem Auto hast und so weiter und mit dem Stau steht, ist es in der Regel so, 0:29:40–0:29:42 dass du mit dem Auto gar nicht schneller an deinem Ziel bist, 0:29:42–0:29:44 als wir mit anderen Verkehrsmitteln. 0:29:48–0:29:53 Aber du hast halt das Gefühl in der Situation, dass du vielleicht unabhängig bist, ja? 0:29:53–0:29:56 Und so ähnlich ist es bei dem Dämmen, wenn du es selber machst, 0:29:56–0:29:59 halt eben auch. Natürlich kannst du das, denkst du so, und jetzt gebe ich den 0:29:59–0:30:01 Auftrag auf und zack, ist es fertig. 0:30:01–0:30:03 Aber du hast überhaupt nicht dran gedacht, den ganzen Zeitaufwand, 0:30:04–0:30:07 den du davor hattest und den du vielleicht noch danach hast, 0:30:07–0:30:11 wenn der vermeintliche Profibetrieb vielleicht doch nicht so gut war oder wenn 0:30:11–0:30:13 er zwischendrin pleite gegangen ist oder so. 0:30:13–0:30:16 All die kleinen Risiken, die du mit deiner Totalabsicherung vielleicht nicht 0:30:16–0:30:17 ganz durchdenken willst, ja, 0:30:19–0:30:23 und stattdessen hast du halt, das ist das, was die einfache Lösung dir immer 0:30:23–0:30:25 bietet, ich verstehe das Problem, 0:30:25–0:30:29 ich verstehe die Lösung und ich habe Einblick in den Prozess und daraus habe 0:30:29–0:30:32 ich eine Sicherheit, ja, und die Leute, mit denen ich das zusammen mache, 0:30:32–0:30:34 denen vertraue ich, weil ich die, 0:30:35–0:30:37 weil da ist ein gemeinschaftsbildendes Prozess gehabt, ja. 0:30:39–0:30:44 Und das ist die Transformation, die wir brauchen. So Sicherheit generieren. 0:30:44–0:30:52 So Sachen, dass die Transformationen einfach selber machen und dann Gemeinschaft daraus stiften. 0:30:54–0:30:59 Handlungsfähigkeit generieren. Und das ist, glaube ich, mein Tag hier, 0:30:59–0:31:00 den ich einfach rüberbringen will in dieser Gesellschaft. 0:31:02–0:31:05 Ich bin fast motiviert. Ich glaube, fast muss man da mit den zwei Beispielen 0:31:05–0:31:09 ein Buch draus schreiben. Das ist, glaube ich, ja gerade voll so die Gegenstory. 0:31:09–0:31:16 Ich glaube, das ist fast so wie im Grunde gut von dem, kennst du, 0:31:16–0:31:17 weißt du noch, wie der heißt? 0:31:17–0:31:20 Vielleicht kann man den, kennst du dieses Buch im Grunde gut? Tobias 0:31:20–0:31:21 Ja, aber noch nicht gelesen. Timo 0:31:22–0:31:25 Und das geht im Grunde darum, wenn die Welt untergeht, gehen die Leute davon 0:31:25–0:31:27 aus, dass sie sich alle gegenseitig an die Gurgel gehen. 0:31:27–0:31:29 Aber dafür gibt es eigentlich überhaupt gar keine Beispiele. 0:31:29–0:31:31 Also wenn es Katastrophen gibt, dann gibt es einen Haufen Beispiele, 0:31:32–0:31:33 warum die Menschen sich gegenseitig helfen. 0:31:34–0:31:36 Und er hat da ganz viele Beispiele gebracht. Und ich glaube, 0:31:36–0:31:40 man könnte ganz viele Beispiele dafür bringen, warum die Transformation eigentlich einfach ist. 0:31:42–0:31:46 Und ich glaube, so bräuchte es mal. Vielleicht gibt es da draußen auch jemanden, 0:31:46–0:31:48 der das schreiben will. Also bei mir fehlt ein bisschen die Zeit. Tobias 0:31:50–0:31:50 Sehr schön. Timo 0:31:51–0:31:51 Ja. Tobias 0:31:52–0:31:56 Cool. Ja, ich hoffe, es hat so ein bisschen, wie soll ich sagen, 0:31:56–0:32:01 die Zuhörenden dazu animiert, einfach die einfachen Lösungen umzusetzen und 0:32:01–0:32:05 nicht auf die große technische Rettung zu warten. Timo 0:32:05–0:32:10 Oder einfach zu sagen, nee, das muss doch auch einfacher gehen. So als Mindset. Tobias 0:32:13–0:32:20 Genau. Ja, sehr schön. Danke für deinen Einblick in diese zwei Projekte, 0:32:20–0:32:22 die du da begleitest oder initialisiert hast. 0:32:23–0:32:29 Und ja, ich finde das ganz schön zu sehen, wie einfach das geht und wir eben 0:32:29–0:32:34 nicht, ja, wie gesagt, auf diese Heilsbringer- Technologien warten müssen. Timo 0:32:35–0:32:38 Perfekt, sehe ich auch so. Sehr schön. Einfach machen. Tobias 0:32:39–0:32:39 Einfach machen. Timo 0:32:41–0:32:44 Aber einfach, einfach, einfach machen. Nicht einfach komplizierte Sachen machen. 0:32:46–0:32:47 Einfach, einfache Sachen machen. Tobias 0:32:48–0:32:50 Hast du da nicht so eine Werbung irgendwie, weil einfach, einfach, 0:32:50–0:32:56 einfach ist oder so? Ich weiß nicht. Werbegeschädigtes Kind der 2000er. Timo 0:32:57–0:33:01 Genau, vielleicht ich, also Also und was dabei auch auffällt, 0:33:01–0:33:05 so diese nachhaltigen Startups sind übrigens nicht einfach. 0:33:06–0:33:11 Nichts ist daran einfach, eine Organisation zu bauen, die essbare Eislöffel produziert. 0:33:11–0:33:14 Also A, brauchst du es nicht, B, ist es nicht die Lösung, C, 0:33:14–0:33:16 ist die Organisation dahinter unglaublich kompliziert. 0:33:17–0:33:19 Genau, einfach, einfach Eis essen geht anders. 0:33:21–0:33:26 Nämlich vielleicht einfach lecken. Okay, ich weiß nicht, vielleicht wird das Ende bringen. Tobias 0:33:27–0:33:34 Sehr schön. Ja, danke Timo für deine Zeit und bei allen unseren Zuhörenden bedanke 0:33:34–0:33:36 ich mich für die Aufmerksamkeit. Ciao, ciao. Timo 0:33:36–0:33:37 Tschüss.