Hunderttausende Waisenkinder, uneheliche und sogenannte milieugeschädigte Kinder wurden in der Schweiz "verdingt". Sie wurden ihren Eltern oft gegen deren Willen von der Waisen- oder Armenbehörde weggenommen und zumeist bei Bauernfamilien in Pflege gegeben, die dafür Kostgeld bekamen. Bis Ende der 1970er-Jahre wurden viele Kinder auf Bauernhöfen wie Sklaven behandelt, einige wurden misshandelt und missbraucht. Eine staatliche Kontrolle gab es kaum, Verdingkinder waren rechtlos. Die meisten schweigen bis heute aus Scham.