Der Spardruck in der Regierung ist hoch. Auch im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
wurde in diesem Haushalt der Rotstift angelegt. "Ich halte das für einen Fehler", sagt Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) dazu im ARD Interview der Woche. "Und ich glaube, dass wir das auch wieder ändern müssen, weil wir in der Welt vernetzt sind und weil wir uns nicht ins Schneckenhaus zurückziehen können und so tun können, als hätten die Probleme der Welt nichts mit uns zu tun. Wir müssen da Teil der Lösung sein, und das heißt auch Geld mit in die Hand zu nehmen." Genau das fordern auch zahlreiche Hilfsorganisationen.
Entwicklungspolitik zahlt sich für deutsche Unternehmen aus
Und das rechne sich am Ende auch für die Wirtschaft hierzulande: "Deutschland ist sehr stark auf Partnerschaften auf Zusammenarbeit in der Welt angewiesen. Unsere Wirtschaft funktioniert so, dass jeder zweite Euro im Ausland verdient wird. Das heißt, unser Ruf im Ausland ist ganz entscheidend dafür, ob Arbeitsplätze in Deutschland gesichert werden", erklärt Schulze.
Von der Wirtschaft mal abgesehen ist Entwicklungspolitik für Svenja Schulze auch eine moralische Verantwortung: "Wir können nicht einfach zusehen, wie unsere Nachbarn verhungern und wie Kinder auf der Welt gar keine Perspektive haben."
UN-Zukunftspakt "enorm wichtig"
Ein wichtiger Schritt in Sachen Entwicklungspolitik ist auf dem Zukunftsgipfel in New York gemacht worden. Die Vereinten Nationen haben den
sogenannten Zukunftspakt beschlossen. Deutschland und Namibia haben ihn zusammen ausgearbeitet. Ein Zeichen, dass der globale Süden als gleichberechtigter Partner mit am Tisch sitzt: "Das ist etwas, wofür wir uns immer wieder einsetzen und wofür wir auch bekannt sind: Dass wir, Partnerschaften wollen, dass wir nicht auf die Länder Afrikas hinabsehen und arrogant sind. Sondern wirklich einen partnerschaftlichen Ansatz fahren und gemeinsam die Probleme lösen wollen."
Große Probleme werden gelöst
Und bei allem Fokus auf die Probleme dieser Welt gibt es doch auch gutes zu verkünden: "Die Kindersterblichkeit ist runtergegangen, mehr Menschen haben Zugang zu Wasser. Wir haben weniger Tote durch die großen Krankheiten wie HIV oder Malaria oder Tuberkulose", erklärt Schulze.