MP084 - Wie wirkt Geld
Timo Wans war dieses Jahr Teil des Geldgipfels 2024 der GLS Bank, der online und in ko-kreativen Hubs stattfand, und hat erzählt, wie Geld innerhalb des MYZELIUM Ökosystems wirkt. In dieser Folge greifen wir diese Gedanken auf und verfolgen ihn weiter: Was macht Geld mit unseren Beziehungen? Wie können wir als Individuen es schaffen, über die Schmerzen, die Geld bei uns auslöst, egal ob wir reich oder arm sind, zu sprechen, um die Konflikte, die in Zusammenhang mit Geld oft entstehen, zu überwinden? Wir sprechen darüber, wie ihr konkret mit eurem Geld und euren alltäglichen Ausgaben einen Unterschied macht und wie ihr das Myzelium und die verschiedenen Myzelien auch darüber hinaus stärken könnt. Und natürlich denken wir auch über unsere Vision einer Schenk- oder Beitragsökonomie nach und welche Rolle Geld in einer solchen Wirtschaftsform spielt, die eben nicht in Äquivalenztauschverhältnissen funktioniert, weil eines ist sicher – Qualitäten verlieren durch Geld ihren Wert. Viel Spaß beim Hören und Ausprobieren. Schreibt uns gerne oder lasst uns darüber austauschen: Was macht Geld mit euch? Fühlt ihr euch arm oder reich, wirksam und frei oder ohnmächtig und gezwungen in unserem Geldsystem? Und welche Spielräume seht ihr unsere Bedürfnisse lebensdienlich zu befriedigen und welche Rolle spielt dabei Geld?
Für diese Episode des MYZELIUM Podcast liegt machninell erstelltes Transkript vor. Es wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort.Hannah Heller 0:00:10–0:00:14 Herzlich willkommen zum Mycelium-Podcast, dem Podcast, der sich rund um die 0:00:14–0:00:17 Themen des gemeinschaftsbasierten Wirtschaftens beschäftigt. 0:00:17–0:00:20 Mein Name ist Hannah Heller. Ihr hört schon einen kleinen Unterschied in der Stimme. 0:00:21–0:00:25 Tobi wird sich jetzt mehr auf die Technik rund um den Podcast konzentrieren 0:00:25–0:00:29 und ich werde mehr in die Rolle der Moderation schlüpfen. 0:00:29–0:00:32 Genau, ich bin Teil des Mycelium-Teams jetzt vielleicht schon ein halbes Jahr, 0:00:32–0:00:38 dreiviertel Jahr oder so und kümmere mich vor allem um die Themen rund um Finanzierung 0:00:38–0:00:41 und Geld im Mycelium-Ökosystem, 0:00:41–0:00:44 und freue mich deshalb, dass wir einsteigen mit einem Podcast, 0:00:44–0:00:48 der sich genau um dieses Thema kümmern wird und auch tatsächlich sich zum ersten 0:00:48–0:00:52 Mal in der Reihe der Podcast-Aufnahmen sich um dieses Thema kümmert. 0:00:53–0:00:59 Timo war gestern auf dem Geldgipfel der GLS Bank und hat dort an einem Podium teilgenommen. 0:00:59–0:01:03 Und das ist so ein bisschen der Aufhänger, warum wir heute hier in dem Podcast 0:01:03–0:01:06 mal uns mit dem Thema Geld beschäftigen. 0:01:06–0:01:11 Timo, erzähl doch mal, was war da gestern los und was war deine Rolle darin? Timo 0:01:11–0:01:15 Ja, vielen Dank. Also erstmal freue ich mich auch, dass du in die Rolle schlüpfst, 0:01:15–0:01:18 in die Lücke, die Tobi hier hinterlassen hat. 0:01:18–0:01:24 Und ja, genau, Thema Geld, gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften spielt natürlich 0:01:24–0:01:29 eine totale große Rolle, aber irgendwie erklären wir gemeinschaftsbasiertes 0:01:29–0:01:30 Wirtschaften nie über Geld. 0:01:31–0:01:36 Und so kam es eigentlich ganz gut zu pass, dass die GLS Bank mich angefragt 0:01:36–0:01:40 hat, ob ich im Rahmen des GLS Geldgipfels, ja, 0:01:40–0:01:47 einem ganzen einmonatigen dezentralen Workshop-Programm zum Thema Geld, über Geld zu sprechen. 0:01:47–0:01:54 Und saß da mit Christian Gelleri vom Chiemgauer, einer Regionalwährung im Panel. 0:01:55–0:02:01 Und ja, was ich vor allem mitgenommen habe aus dieser Session war. 0:02:03–0:02:07 Dass aus meiner Perspektive gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften, 0:02:08–0:02:13 Schenkekonomie ist und dass Unternehmerinnen ihren Gemeinschaften vor Ort ein 0:02:13–0:02:18 Geschenk machen, indem sie ganz tolle Angebote machen, wie zum Beispiel einen 0:02:18–0:02:19 Unverpacktladen bereitstellen. 0:02:20–0:02:23 Das Geschenkartige ist, dass sie das auf eigenes Risiko machen, 0:02:24–0:02:28 dass sie eigentlich nie wirklich besonders reich werden können mit solchen Angeboten 0:02:28–0:02:31 und es trotzdem machen, weil sie einfach fühlen, dass es das Richtige ist. 0:02:32–0:02:38 Und die Herausforderung ist, so habe ich das analysiert in dem Moment und auch 0:02:38–0:02:41 direkt nach dem Podcast in den Reel gepackt, der schon ganz viel Zustimmung, 0:02:42–0:02:47 auf Instagram erreicht hat, ist, dass weder die Unternehmerinnen häufig so bewusst 0:02:47–0:02:51 haben, dass sie eigentlich ein Geschenk machen an ihre Gemeinschaft und auch 0:02:51–0:02:53 nicht alle ihrer Stammkundschaft das verstehen. 0:02:54–0:02:57 Und wenn man eine Gemeinschaft aufbaut, dann passiert das, dass die Leute, 0:02:57–0:03:00 die das Geschenkartige verstehen, aus dem Gefühl heraus und auch vielleicht 0:03:00–0:03:03 in gewissen Verwirrungen, aber das Herz ist offen, sagt, yo, 0:03:03–0:03:05 ich werde hier Teil der Gemeinschaft, ich übernehme auch Verantwortung, 0:03:06–0:03:07 nehme ich einen Teil der Gemeinschaft, 0:03:09–0:03:11 Betriebskosten mit einem monatlichen Beitrag ausfinanziere, damit dieser Laden 0:03:11–0:03:15 weiter existieren kann. Also ich gebe quasi das Geschenk, das ich erfahre, wieder zurück. 0:03:16–0:03:20 Ja, und die Aufgabe des Mycelium ist es, auf der einen Seite der Unternehmerin, 0:03:20–0:03:23 klar zu machen, dass sie ein Geschenk macht, auf der anderen Seite möglichst 0:03:23–0:03:31 vielen Konsumenten ihre Rolle als Empfänger dieses Geschenkes bewusst zu machen. 0:03:32–0:03:36 Und genau, da finde ich es spannend, 0:03:36–0:03:39 darüber nachzudenken, ob das Schenkökonomie ist. Ich würde sagen ja. 0:03:40–0:03:44 Und es unterscheidet sich halt eben vom Wirtschaftenmarkt deutlich. Hannah Heller 0:03:45–0:03:49 Vielleicht können wir da mal kurz reingehen. Und genau, ich habe ja für alle, 0:03:49–0:03:51 die es nicht wissen, kurze Angebesession. 0:03:51–0:03:55 Ich habe ja gerade einen Doktor gemacht zu Wirtschaft und mich viel mit, 0:03:55–0:03:58 also im Bereich der Wirtschaft, Wirtschaftsphilosophie eher. 0:03:58–0:04:04 Nicht speziell mit Geld, aber schon mit Themen, wie können wir anders wirtschaften? 0:04:04–0:04:06 Was gibt es für verschiedene Wirtschaftsstile? 0:04:07–0:04:11 Und da gibt es zum Beispiel die Unterscheidung zwischen der sozusagen klassischen 0:04:11–0:04:15 Schuldökonomie, in der wir drinstecken, also wo alles tauschlogikbasiert funktioniert. 0:04:15–0:04:20 Wir haben ein Äquivalenztauschverhältnis, eine Paprika kostet einen Euro und 0:04:20–0:04:23 eigentlich immer, wenn man in die Transaktion geht, geht man in die Verschuldung rein. 0:04:24–0:04:29 Und zwar in eine Verschuldung, die irgendwie abstrakt von irgendjemandem einmal monetarisiert wurde. 0:04:29–0:04:34 Also wer bestimmt denn, wie viel eine Paprika kostet, wer bestimmt denn, 0:04:34–0:04:37 wie viel Arbeit ich in so eine Paprika stecke und so weiter, 0:04:37–0:04:42 was die ökologischen und sozialen Nebeneffekte von so einer Paprika sind und so weiter und so fort. 0:04:42–0:04:47 Und so als Gegenmodell gibt es dann eben noch die Redistribution, 0:04:47–0:04:50 also eigentlich die klassisch-zentralistische Wirtschaft. 0:04:50–0:04:53 Also man gibt alles in einen Topf und dieser Topf verteilt dann um. 0:04:53–0:04:56 Da sind wir, glaube ich, auch nicht beim gemeinschaftsbasierten Wirtschaften, 0:04:56–0:05:00 sondern wir sind in dieser, ich würde schon sagen, ja, ich denke schon, 0:05:00–0:05:03 man kann es Schenke-Ökonomie nennen, weil es was Reziprokes ist, 0:05:03–0:05:05 also ein Geben und Nehmen. 0:05:06–0:05:10 Was halt nicht auf einem gleichen Tauschverhältnis via Geld passiert. 0:05:11–0:05:14 Wir nutzen Geld auch, dazu vielleicht gleich mehr, wie wir es nutzen. 0:05:14–0:05:20 Aber was auf einem bedürfnisorientierten Geben, ja, ich gebe hier viel Energie 0:05:20–0:05:24 rein, weil ich möchte euch diesen Laden, diesen Ort hier anbieten. 0:05:24–0:05:26 Ich möchte euch diese Dienstleistung hier anbieten. 0:05:26–0:05:29 Und ich bin aber auch gleichzeitig darauf angewiesen, und das muss nicht jetzt 0:05:29–0:05:32 sein, und das muss nicht zu einem gleichen Verhältnis sein, Nein, 0:05:32–0:05:39 aber es muss sich langfristig sozusagen nach meinen Bedürfnissen ausgerichtet tragen können. 0:05:39–0:05:42 Und da sind wir sozusagen auf dem Weg dahin, würde ich sagen, 0:05:42–0:05:46 rauszufinden, ob dieses Geschenk, was die Unternehmerinnen machen, 0:05:46–0:05:52 eben auch diese Reziprozität erfährt, in dem Sinne, dass die Leute, die beschenkt werden, 0:05:52–0:05:58 wo gesagt wird, okay, da macht jemand was, was gut fürs Gemeinwohl ist, 0:05:58–0:06:00 was irgendwie nicht darauf ausgerichtet ist, 0:06:00–0:06:05 den eigenen Profit zu maximieren und irgendwie mich zu verschulden, 0:06:05–0:06:09 sondern was darauf ausgerichtet ist, erstmal zu geben. 0:06:09–0:06:13 Und dann ist eben die Frage an die Gemeinschaften, die wir da aufbauen, 0:06:13–0:06:17 auch die Frage, und was schenkt ihr zurück so? Wie viel ist es euch wert? 0:06:18–0:06:21 Und zwar nicht monetarisiert im Äquivalenztauschverhältnis, wie viel hat die 0:06:21–0:06:26 Person geleistet, wie viel hat sie verdient, sondern wie viel braucht sie und 0:06:26–0:06:28 wie viel bin ich bereit, auch zurückzugeben. Timo 0:06:29–0:06:30 Also wenn ich da vielleicht ganz 0:06:30–0:06:38 kurz andocke, ich glaube, was das total Spannende ist, ist eben gerade, 0:06:38–0:06:43 wenn man bei diesem Bereich des Geschenk bleibt, ist ja die Frage, 0:06:43–0:06:45 wie geht man mit dem Geschenk um? 0:06:46–0:06:49 Und ich glaube, das ist teilweise eine weitere Herausforderung, 0:06:49–0:06:55 vor der wir stehen. Also wir leben in der Kultur, da bekommt man ein Geschenk 0:06:55–0:06:56 und dann ist das erstmal so seins. 0:06:58–0:07:03 Und dann, wir leben auch nicht in einer Kultur, wo Geschenke weiter verschenkt werden. 0:07:05–0:07:08 Und im gemeinschaftsbasierten Wirtschaften ist es ja schon so, 0:07:08–0:07:11 dass dieses Geschenk vor allem auch eine Beziehung aufbaut. 0:07:14–0:07:18 Und dazu muss man aber diesen Akt verstehen und auch empfangen können. 0:07:19–0:07:20 Also man muss verstehen, dass 0:07:20–0:07:24 man gerade beschenkt wird. Man muss eine Wertschätzung quasi erfahren. 0:07:24–0:07:27 Und ich glaube, das ist eine große Herausforderung, vor allem auch eine Kommunikation, 0:07:27–0:07:30 Weil wenn man in einem Laden ist, 0:07:30–0:07:35 der vielleicht, wir stellen ja auch gerade viele Läden um, der vorher marktwirtschaftlich 0:07:35–0:07:40 kommuniziert hat, vielleicht auch über Debatte und jetzt die Kommunikation ändert 0:07:40–0:07:45 und sagt, hey, ich möchte deutlich machen, dass ich euch eigentlich beschenken möchte, 0:07:46–0:07:48 jetzt die Menschen einlädt, Verantwortung zu übernehmen. 0:07:48–0:07:52 Was wir dann durchaus erfahren ist, dass die einen Menschen verwirrt reagieren 0:07:52–0:07:59 und die anderen Menschen so mit offenen Herzen ein Ja aussprechen und sagen, 0:07:59–0:08:00 ja, ich übernehme Verantwortung. 0:08:01–0:08:05 Die einen bleiben dann halt vielleicht normal Kunden und die anderen werden 0:08:05–0:08:06 eben Teil dieser Gemeinschaft. 0:08:07–0:08:10 Und das bringt so ein bisschen zum Ausdruck, wie Menschen halt eben auch mit 0:08:10–0:08:11 Geschenken umgehen können. 0:08:11–0:08:14 Also sie entweder behalten, also privatisieren oder halt sagen, 0:08:14–0:08:19 okay, ich verstehe, dass ich auch wieder etwas zurückgeben muss. 0:08:20–0:08:24 Und durch diese Form des Zurückgebens gehen sie halt in eine Beziehung, 0:08:24–0:08:28 wenn die anderen sich dafür entscheiden, nicht in eine Beziehung gehen zu wollen. 0:08:29–0:08:33 Und das ist ein spannender Akt, wenn ein Unternehmen beginnt, 0:08:33–0:08:34 Gemeinschaft zu schaffen. 0:08:35–0:08:37 Aufzubauen oder gemeinschaftsbasiert wirtschaften zu wollen. Hannah Heller 0:08:38–0:08:41 Ich finde diese Frage von Geld und Beziehung nochmal ganz spannend, 0:08:41–0:08:47 weil Geld ja eigentlich wirklich dafür gemacht wurde und auch dazu genutzt wurde, 0:08:47–0:08:50 Beziehungen zu zerstören und aufzulösen. 0:08:50–0:09:00 Also früher in egalitären, gemeinschaftlicheren Wohn- und Lebensformen, sage ich jetzt mal, 0:09:00–0:09:04 ist schon ein Stück her, Ja, aber man kann so, am Ende war es dann der Anfang 0:09:04–0:09:07 der Industrialisierung, wo dann gesagt wurde, okay, wir brauchen eigentlich 0:09:07–0:09:08 billige Arbeitskräfte. 0:09:08–0:09:10 Wir müssen die Leute abhängig vom Geld machen. 0:09:11–0:09:15 Wir gehen jetzt in die Dorfgemeinschaften rein, die sich eigentlich reziprok, 0:09:15–0:09:16 nämlich durchgeben und nehmen. 0:09:17–0:09:20 Ich habe gerade viele Eier, gebe ich in die Dorfgemeinschaft rein. 0:09:21–0:09:24 Ich brauche gerade Kartoffeln, kriege ich aus der Dorfgemeinschaft raus, 0:09:24–0:09:27 ohne jetzt da ein Buch zu führen. 0:09:28–0:09:30 Also ich glaube, die haben schon ein Buch geführt, wer wem was schuldet ungefähr. 0:09:30–0:09:34 Ich habe dem Eier gegeben, jetzt soll er mir mal gefälligst auch ein paar von 0:09:34–0:09:36 seinen Kartoffeln geben, wenn er viele Kartoffeln hat. 0:09:36–0:09:43 Aber halt nicht dieses 1 zu 1 und auch nicht natürlich die Next Level der Perversion 0:09:43–0:09:46 sozusagen der Finanzmarkt da mit drin, der auch viel mit Geld zu tun hat. 0:09:46–0:09:51 Aber genau, und im Zuge der Ausweitung des Kapitalismus wurde dann gesagt, 0:09:51–0:09:55 okay, wir brauchen eigentlich, diese Beziehungen stören unser Geldsystem, 0:09:55–0:10:00 stören unser Wirtschaftssystem, weil dann die Leute ja sozusagen gar nicht gezwungen 0:10:00–0:10:01 sind, Geld zu verdienen. 0:10:01–0:10:07 Ja, und jetzt ist sozusagen die Irritation da, wo wir das irgendwie 250 Jahre gemacht haben. 0:10:07–0:10:10 Wir machen alles über Geld und wir bauen eigentlich Beziehungen ab. 0:10:10–0:10:14 Selbst wird über Geld geregelt, wer auf unsere Kinder aufpasst, 0:10:14–0:10:15 es wird über Geld geregelt. 0:10:15–0:10:19 Es gibt kaum noch einen Bereich, der nicht über das Geld geregelt wird. 0:10:20–0:10:24 Und wo Beziehungen halt nicht mehr von Nöten sind, weil du irgendwie sagst, 0:10:24–0:10:26 ja, okay, dem gebe ich Geld, dann brauche ich keine gute Beziehung mit dem. 0:10:27–0:10:30 Und wir gehen jetzt da wieder zurück und sagen, nee, wir wollen aber eigentlich 0:10:30–0:10:35 wieder gute und stabile Beziehungen, weil unsere Gesellschaft so isoliert ist 0:10:35–0:10:40 und weil wir uns alle einsam fühlen und weil wir dadurch auch Demokratie gefährden, 0:10:40–0:10:41 dadurch, dass wir so viele Beziehungen abbauen. 0:10:41–0:10:46 Und ich glaube, das ist auch so ein Knackpunkt in unserer Arbeit des gemeinschaftsbasierten 0:10:46–0:10:50 Wirtschaftens, dass die Leute das erst wieder lernen müssen und dass es denen auch unangenehm ist, 0:10:51–0:10:55 also weil einerseits ist es ja gegenüber der Unternehmerin, die total viel gibt, 0:10:55–0:10:58 man weiß es, die verdienen meistens wenig Geld am Anfang des Wirtschafts, 0:10:58–0:11:01 am Anfang der Unternehmensgründung oder Umstellung, 0:11:01–0:11:06 die befinden sich oft in irgendwie wirtschaftlich prekären Situationen und aus 0:11:06–0:11:07 der eigenen Perspektive sind 0:11:07–0:11:11 da oft Leute irgendwie drin, die höhere Gehälter verdient und so weiter. 0:11:12–0:11:16 Und dann fühlt man sich, weil man eine Beziehung hat mit dieser Person, 0:11:16–0:11:19 die dafür einen wirtschaftet, die einem dieses Geschenk macht, 0:11:19–0:11:23 fühlt man sich auch schon in der Verantwortung, da was wieder zurückzugeben. 0:11:23–0:11:27 Und ich glaube, das ist vielen Leuten unangenehm. Und viele Leute halten das nicht aus. 0:11:27–0:11:31 Und gleichzeitig gibt es dann diesen Widerspruch, das wieder über Geld zu lösen. 0:11:31–0:11:36 Also ich glaube, da treffen zwei Welten zueinander, die halt emotional und Und 0:11:36–0:11:40 ja, auch rational irgendwie, wobei das ja dasselbe ist. 0:11:40–0:11:45 Wir denken und fühlen übers Hirn. Aber wo es halt irgendwie zu Widersprüchen 0:11:45–0:11:52 gibt und wo wir so habitualisierte Gewohnheiten einfach so hart infrage stellen, 0:11:52–0:11:53 dass es schwierig ist, das auszuhalten. 0:11:53–0:11:57 Das ist das eine gegenüber der Unternehmerin und dann ja noch härter innerhalb der Gemeinschaft. 0:11:57–0:12:02 Also da ist jemand neben mir, der hat viel weniger Gehalt oder kann viel weniger 0:12:02–0:12:06 beitragen, verdient viel weniger. Es ist ja auch hart, wie wir über Geld sprechen. 0:12:07–0:12:08 Verdient viel weniger als ich. 0:12:08–0:12:12 Nicht, weil er irgendwie weniger leistet wahrscheinlich, sondern einfach, 0:12:12–0:12:16 weil er irgendwie einen Job hat, der halt nicht so hoch bewertet ist von unserer Geldgesellschaft. 0:12:16–0:12:21 Genau. Und da bin ich dann auch wieder gefragt, sozusagen als Mensch, 0:12:21–0:12:23 der mehr Geld verdient, mehr zu geben. 0:12:24–0:12:27 Oder als Mensch, der weniger verdient, auch anzunehmen, dass die anderen mehr Geld geben. 0:12:27–0:12:32 Also es sind irgendwie schwierige Aushandlungsprozesse mit einem selbst, 0:12:32–0:12:34 mit sich selbst, aber auch innerhalb der Gemeinschaft. 0:12:34–0:12:39 Und das ist spannend. Und da einen Umgang zu finden und da auch eine gute Kommunikation 0:12:39–0:12:41 zu finden, ist, glaube ich, echt ein Knackpunkt. 0:12:41–0:12:46 Und deshalb, kurzer Werbeblock, wir bieten auch Tiefenräume an mit Sonja, 0:12:47–0:12:49 die auch Teil des Mycelium-Teams ist, 0:12:50–0:12:54 um sozusagen den eigenen Umgang mit Geld zu erforschen und auch die eigenen 0:12:54–0:13:00 Schmerzpunkte mit Geld zu spüren und miteinander darüber in den Austausch zu 0:13:00–0:13:04 gehen, weil Geld tatsächlich so ein Knackpunkt ist, über den wir ja nicht sprechen, 0:13:04–0:13:07 aber wahnsinnig aufgeladene Gefühle mit dem Thema haben. 0:13:07–0:13:14 Also wenn ihr Teil des Mycelium-Ökosystems schon seid, dann haltet Ausschau 0:13:14–0:13:17 nach diesen Angeboten der Tiefenräume zum Thema Geld, die, glaube ich, 0:13:17–0:13:19 wirklich spannend sind, da in die Erforschung zu gehen. Timo 0:13:20–0:13:26 Ich habe gerade vor einer halben, dreiviertel Stunde ein Gespräch gehabt mit 0:13:26–0:13:29 Ronja Pohl, die ja auch Menschen begleitet im Mycelium. 0:13:30–0:13:35 Und wir kamen so ein bisschen darauf, dass viele Menschen, die im Mycelium aktiv 0:13:35–0:13:40 sind, Gründe auf der Suche sind, ob als Unternehmerin oder auch als Mitglied. 0:13:42–0:13:47 Und wir schon Menschen sind, ja 200 Jahre lang, wie Hannah eben auch beschrieben 0:13:47–0:13:50 hat, von der Gemeinschaft entfremdet wurden. 0:13:51–0:13:53 Also die Gemeinschaften wurden ja auch aktiv zerstört. 0:13:55–0:14:00 Um halt eben auch Märkte zu implementieren und einzuführen. 0:14:00–0:14:04 Und trotzdem existiert die Gemeinschaft kontinuierlich weiter. 0:14:04–0:14:08 Auch gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften existiert. Ich habe gestern bei dem 0:14:08–0:14:15 Geldgipfel ein Beispiel erzählt, wie ich die Äpfel von der Streuobstwiese zusammen 0:14:15–0:14:16 mit meiner Mutter geerntet habe. 0:14:16–0:14:19 Also sehr altertümliche Form von Wirtschaften. 0:14:19–0:14:22 Erstmal so ein Streuobstbaum, das ist nicht eine Plantage. 0:14:23–0:14:25 Das kannst du auch nicht effizient machen, so ein Baum. 0:14:26–0:14:31 Kannst du kein Geld mitverdienen. Ah, okay, kein Markt. Diese Äpfel haben für 0:14:31–0:14:34 uns aber trotzdem einen Wert, also weil sowohl meine Mutter als auch ich und 0:14:34–0:14:36 meine ganze Familie würden leiden, wenn wir sie nicht benutzen würden. 0:14:36–0:14:42 Also wir sehen, das ist so total spannend, das ist eine alte indigene Perspektive, 0:14:42–0:14:43 die auch in uns drin steckt. 0:14:44–0:14:49 Wir sehen da ein Geschenk der Natur und leiden darunter, wenn wir das Geschenk nicht annehmen. 0:14:49–0:14:52 Also wir sehen also eine Notwendigkeit, uns um diese Äpfel zu kümmern, 0:14:54–0:14:55 sie nicht verkommen zu lassen. 0:14:55–0:14:59 Und irgendwann mal sagt meine Mutter, hier Timo, da gibt es doch diesen einen 0:14:59–0:15:02 Nachbarn, der mag dich doch nicht so. 0:15:03–0:15:08 Und jetzt nimmst du mal die Äpfel und gehst da mal rüber und machst da mal schön Wetter. 0:15:09–0:15:13 Und es ist total spannend. Alles, was wir gerade erzählt haben, 0:15:13–0:15:15 steckt jetzt quasi hier drin. 0:15:15–0:15:18 Also es gibt keinen Markt, es ist aber trotzdem wertvoll. 0:15:20–0:15:25 Und wir kriegen ein Geschenk von der Natur überreicht und nutzen dieses Geschenk, 0:15:25–0:15:26 um es weiter zu verschenken. 0:15:26–0:15:30 Und meine Mutter hat das jetzt nicht theoretisch durchdacht, 0:15:30–0:15:33 sondern das ist eine Form von Gemeinschaft, die steckt in ihr drin, 0:15:33–0:15:36 weil sie auf dem Dorf aufgewachsen ist, weil sie diese Form der Ökonomie kennt, 0:15:37–0:15:39 dass man sich umeinander kümmert. 0:15:40–0:15:44 Und dieses Geschenk soll genutzt werden, um Gemeinschaft zu stiften oder zum 0:15:44–0:15:47 Beispiel zu signalisieren, hey, ich denke an dich. 0:15:49–0:15:54 Genau, wir gehören doch zusammen, du bist mein Nachbar. Und ich finde, 0:15:54–0:15:59 in diesen kleinen Gesten des Alltags stecken noch Reste drin, die wir nutzen können. 0:15:59–0:16:02 Und das Spannende ist, es waren viele Äpfel. 0:16:03–0:16:05 Es waren bestimmt 30 Äpfel, die ich ihm hingebracht habe. 0:16:05–0:16:09 Vier Äpfel, Bio-Qualität, kosten irgendwie, was kosten die? Drei, vier Euro. 0:16:09–0:16:12 Ich weiß gar nicht, was ein Apfel kostet, weil ich für Äpfel kein Geld bezahle, 0:16:12–0:16:15 weil ich ja von der Sola wie Äpfel kriege und aus meinem Garten. 0:16:16–0:16:20 Aber ja, es ist ein Überfluss Und den teilen wir so Und das ist das Schöne an 0:16:20–0:16:26 Gemeinschaften Und das kennen wir Aber wir wurden davon entwöhnt, 0:16:26–0:16:29 Gemeinschaftsbasierte Wirtschaften Versuchen wir uns wieder daran zu erinnern 0:16:29–0:16:35 Aber wir sind in fremde Persönlichkeiten Uns fehlen die Rituale Um gemeinschaftsbasiert 0:16:35–0:16:38 wirtschaften zu können Das ist unser großes Problem Wir versuchen wieder Sprache zu finden, 0:16:39–0:16:47 Und das ist unsere große Herausforderung Auch mit Geld Und deswegen ist es auch so eng Und nicht frei Ja. Hannah Heller 0:16:47–0:16:52 Vielleicht magst du da nochmal drauf eingehen sozusagen, wie das Mycelium mit 0:16:52–0:16:57 der Enge des Geldes, aus der wir ja kommen, sozusagen umgeht und versucht auch 0:16:57–0:17:00 und zwar mit welchen Ritualen sozusagen eine Fülle herzustellen. 0:17:00–0:17:03 Vielleicht kannst du ja das nochmal irgendwie beschreiben. Timo 0:17:04–0:17:09 Ja, vielleicht beschreibe ich mal die Beitragsrunde vom Wandelwinkel, 0:17:09–0:17:11 die vor ca. zwei Wochen stattgefunden hat. 0:17:12–0:17:17 Da möchte ich an die Stelle mal ganz kurz nutzen, um meinen O-Ton einzuspielen. 0:17:19–0:17:23 Hans, Beitragsrunde vorbei. Was hast du gelernt? Boah, ich habe ganz viel gelernt. 0:17:24–0:17:29 Ich glaube, für die Beitragsrunde habe ich gelernt, dass es ganz viel darauf 0:17:29–0:17:34 ankommt, aus dem Kopf in den Bauch zu kommen und das Ganze mitzunehmen. 0:17:36–0:17:41 Immer mal wieder auch Pausen zu machen und in Verbindung zu treten mit den Menschen. 0:17:45–0:17:48 Optimismus und Zuversicht, ich glaube, das ist so der Schlüssel. 0:17:48–0:17:53 Als uns noch, weil sie nicht 12.000 gefehlt haben, dann ganz ruhig zu bleiben und sagen, ja, so wird. 0:17:54–0:18:00 Und ich habe gelernt nochmal, also, was heißt gelernt, aber beobachten können, 0:18:00–0:18:02 wie unglaublich wertvoll es ist, 0:18:03–0:18:08 das Ganze mit einer Gruppe zu machen und wie jeder das eigene mit reinbringt 0:18:08–0:18:12 und der eine bastelt irgendwie Nudelsäckchen für alle, 0:18:12–0:18:19 der andere bastelt an der Präsentation, die andere geht mit dem Skript rein. 0:18:19–0:18:23 Also wenn man es auf so viele Beine stellt, dann kriegt es Details und Tiefe. 0:18:23–0:18:27 Und wenn man sozusagen nur in einer schnellen Arbeitsgruppe drüber arbeitet, 0:18:27–0:18:32 dann sind zwar alle Punkte drin, aber der Geschmack fehlt. 0:18:34–0:18:35 Sehr cool. 0:18:36–0:18:42 Ja, das war direkt aufgenommen nach der Beitragswunde, auch auf der Straße, 0:18:42–0:18:43 ich glaube, ihr habt es gehört. 0:18:44–0:18:47 Anna, was war denn das, was dich jetzt so im ersten Moment, als du das gehört 0:18:47–0:18:53 hast, was hat dich berührt oder was hat denn der Hans da geteilt aus deinem Perspektiv? Hannah Heller 0:18:55–0:19:00 Naja, dieses, also wir tendieren im Alltag so, oder ja, so wie wir erzogen und 0:19:00–0:19:02 aufgewachsen sind, total dazu und ich auch. 0:19:02–0:19:04 Auch, ich merke das so hart an mir, gut, ich bin auch durch die harte Schule 0:19:04–0:19:07 der Volkswirtschaftslehre gegangen, wo man das so eingetrichtert kriegt von 0:19:07–0:19:10 vorne bis hinten, aber kosteneffizient zu sein, sei schnell, 0:19:10–0:19:16 sei kosteneffizient, mach alles in kürzester Zeit, sozusagen, ja, also, 0:19:19–0:19:21 minimalster Ressourceneinsatz, maximalstes Ergebnis, auch wenn das irgendwie 0:19:21–0:19:26 gar nicht funktioniert, aber zumindest ein stabiles Ergebnis und genau, 0:19:26–0:19:29 was ich da jetzt gehört habe, war eine andere Logik einfach, 0:19:30–0:19:32 also dieses, jeder gibt sein ein Beitrag. 0:19:33–0:19:37 Manche sind vielleicht super unnötig aus der Perspektive der Kosteneffizienz, 0:19:37–0:19:40 weil man muss wahrscheinlich nicht jedem ein Nudelsäckchen basteln. 0:19:40–0:19:42 Ich weiß nicht genau, was mit den Nudelsäckchen passiert ist, 0:19:42–0:19:46 aber ich finde die Vorstellung schön, dass einfach man mit der Gemeinschaft 0:19:46–0:19:49 irgendwie Nudelsäckchen hat, in der Gemeinschaft Nudelsäckchen als Beitrag, 0:19:49–0:19:53 als Dankeschön, als Wertschätzung, als ich sehe dich und, 0:19:53–0:19:59 will, dass du hier auch irgendwie was Haptisches mitnimmst aus dieser Begegnung. 0:20:00–0:20:05 Jeder trägt was bei, wie in der Schenkekonomie und deshalb bekommt die Sache, 0:20:05–0:20:09 die man da gemeinsam macht, Qualität und Qualität ist ja auch was, 0:20:09–0:20:13 was wir total verlieren in unseren Gesellschaften. 0:20:13–0:20:19 Durch Kosteneffizienz, durch die Konzentration aufs Geld, verlieren wir die. 0:20:20–0:20:26 Ja, den Blick für den Wert an sich und die Qualität des Wertes an sich. 0:20:26–0:20:31 Also probiere mal Äpfel oder Äpfeltomaten, was weiß ich, alle die Sachen aus 0:20:31–0:20:36 der industriellen Produktion und sprich mal mit alten Leuten und frag, 0:20:36–0:20:37 wie das Zeug denen schmeckt. 0:20:37–0:20:42 Die sagen, nee, Erdbeeren haben früher richtig gut geschmeckt. 0:20:43–0:20:45 Äpfel haben anders geschmeckt, Tomaten haben anders geschmeckt. 0:20:45–0:20:49 Die gab es dann halt nur für zwei, drei Monate im Jahr. Aber in dieser Zeit 0:20:49–0:20:52 haben die halt richtig, richtig Qualität gehabt. 0:20:52–0:20:59 Und das finde ich so schön, wenn man da wieder durch diese Beitragsökonomie, 0:20:59–0:21:03 wie wir sie nennen, oder Schenkökonomie, wenn man dadurch wieder den Raum bekommt, 0:21:03–0:21:08 um Qualitäten auch wirklich wieder diesen Raum zu geben und Qualitäten auch 0:21:08–0:21:09 wieder wertzuschätzen. 0:21:09–0:21:13 Und ich glaube, wir schaffen es auch nur, diese Qualitäten wertzuschätzen durch 0:21:13–0:21:16 eine Intersubjektivität, also durch die Gemeinschaft. 0:21:17–0:21:21 Alleine kann ich nämlich, alleine ist die Qualität nicht so wertvoll, 0:21:21–0:21:23 weil ich sie nicht mit anderen teilen kann, 0:21:23–0:21:26 weil ich mich nicht mit anderen freuen kann, weil ich eben ein soziales Wesen 0:21:26–0:21:30 bin und diese Freude und diese Wertschätzung auch mit den anderen, 0:21:31–0:21:34 mit der Gemeinschaft zu tun hat und sich über Qualitäten gemeinsam zu freuen, 0:21:34–0:21:37 ist glaube ich wirklich eine Situation, die heute, 0:21:38–0:21:43 nicht mehr so oft passiert und die aber extrem wertvoll ist und das Leben extrem bereichert. 0:21:43–0:21:47 Ja, deshalb freue ich mich sehr über das, was Hans da geteilt hat. 0:21:47–0:21:49 Sehr schön. Sehr tiefgründig auch. Timo 0:21:49–0:21:52 Ich glaube, was Sie halt auch sehr schön gemacht haben, Sie haben ja in der 0:21:52–0:21:55 Beitragsrunde ganz viele Resonanzmomente geschaffen. 0:21:55–0:21:58 Also dieses eine mit den Säckchen, also da hat jemand sich halt wirklich hingesetzt 0:21:58–0:22:02 und für jedes Gemeinschaftsmitglied über 100 Stück Säckchen gebastelt. 0:22:04–0:22:07 Auch in jeder Auszählpause, also für die Leute, die es nicht wissen, 0:22:08–0:22:11 in Beitragsrunden werden einmal die Bedürfnisse transparent gemacht und in mehreren 0:22:11–0:22:13 Runden überlegt sich dann jeder, was er beitragen kann. 0:22:14–0:22:16 Und am Ende erreicht man dann sein Ziel. 0:22:17–0:22:20 Also jeder gibt, was er kann. Nicht alle zahlen das Gleiche. 0:22:20–0:22:24 Gehen wir gleich noch ein bisschen drauf ein. Aber in jeder Pause haben sie 0:22:24–0:22:26 auch eine kleine Band spielen lassen. 0:22:26–0:22:30 Und das war eigentlich auch einfach immer sehr schön. Und es gab Kaffee und Kuchen. 0:22:30–0:22:35 Und es war ein sehr schöner Tag, wo auch sich die Gemeinschaft... 0:22:37–0:22:42 Ja sich sehr viel Mühe gegeben hat, was beizutragen. 0:22:42–0:22:46 Also dieser ganze Termin war eigentlich auch ein Geschenk, das die Gemeinschaft 0:22:46–0:22:47 sich selber gemacht hat. 0:22:50–0:22:54 Und das war ein sehr, sehr schönes Gefühl. Und aus diesem Gefühl heraus hat 0:22:54–0:22:57 man dann ganz nebenbei noch das Geldthema gelöst. 0:22:58–0:23:00 Nämlich jeder sich überlegt hat, Mensch, verstehe ich wirklich, 0:23:00–0:23:01 was hier gerade passiert? 0:23:02–0:23:05 Ich verstehe, dass wir in unserem System, es ist notwendig, dass wir auch Geld 0:23:05–0:23:07 haben. haben, was kann ich denn geben? 0:23:08–0:23:12 Genau, in der ersten Runde haben wir halt gefragt, was könnt ihr ganz leicht geben? 0:23:12–0:23:16 Und da ist schon eine große Summe zusammengekommen und da haben auch Menschen 0:23:16–0:23:18 gefragt, ja, müssen wir unbedingt drei Runden machen? 0:23:19–0:23:22 Und in der zweiten Runde ist es dann nochmal deutlich näher an das Endziel gekommen, 0:23:22–0:23:26 da hätten wir uns ja geärgert, wenn wir keine zweite Runde gemacht hätten. 0:23:26–0:23:29 Und in der dritten Runde wurde dann das Ziel tatsächlich dann auch erreicht 0:23:29–0:23:34 und die Menschen haben halt immer geguckt, okay, was kann ich geben, 0:23:34–0:23:36 was denke ich, was gut ist, wir haben es noch nicht erreicht, 0:23:36–0:23:39 aber wenn ich in mich gehe, merke ich, oh, ich kann noch. 0:23:39–0:23:41 Manche haben vielleicht gesagt, oh, ich kann nicht mehr, aber andere haben gemerkt, 0:23:41–0:23:42 ich kann noch wirklich geben. 0:23:43–0:23:49 Und diese Beziehung zu sich selbst, auch an diesem Raum mit den anderen Menschen, 0:23:49–0:23:53 das ist, glaube ich, die Magie des gemeinschaftsbasierten Wirtschaftens und 0:23:53–0:24:01 wo man halt auch das Individuelle einen Ticken zurücknimmt, also nicht verliert. 0:24:01–0:24:05 Also in modernen Gemeinschaften bleibt das Individuum in dem Sinne stark, 0:24:06–0:24:09 dass es nicht unterdrückt wird, dass es sich ausdrücken darf, 0:24:09–0:24:12 dass es keine Diskriminierungen erfährt. 0:24:12–0:24:14 Ja, also da wollen wir ja nicht hin zurück. 0:24:15–0:24:19 Aber auf einem ökonomischen Sinne geht man halt miteinander in Beziehung und 0:24:19–0:24:22 verbindet sich und gibt das, was man kann. 0:24:25–0:24:29 Und das ist die eine Aufgabe. Die, die wenig haben, die müssen halt eben lernen 0:24:29–0:24:34 oder die lernen, das zu geben, was sie wirklich können und nicht zu viel. 0:24:35–0:24:37 Und auf der anderen Seite, die Menschen, die richtig viel haben, 0:24:38–0:24:45 lernen auch, das zu geben, was ihnen zusteht. Also die haben teilweise einen weiteren Weg vor sich. 0:24:45–0:24:48 Also die umgekehrte Logik von Christian Lindner. 0:24:49–0:24:52 Genau. Aber das ist sehr, sehr spannend. 0:24:53–0:24:57 Und ich finde auch nochmal von Hans, also nochmal diese Betonung, 0:24:58–0:25:04 also wie stark er dieses Gefühl, wie stark er die Qualität des Raumes quasi gemacht hat. 0:25:04–0:25:07 Und wie wenig er eigentlich über Geld geredet hat. 0:25:08–0:25:12 Also das finde ich eigentlich auch sehr, sehr zentral von diesem U-Ton. 0:25:12–0:25:15 Ach ja, wenn ihr wissen wollt, um was es bei Wandelwinkel eigentlich geht, 0:25:15–0:25:19 das ist die vorige Podcast-Folge hier. Genau, hören Sie. Hannah Heller 0:25:20–0:25:24 Ja, wir denken gerade im Rahmen unserer Arbeit im Mycelium und den Begleitungen, 0:25:24–0:25:25 die wir machen, auch ganz stark 0:25:25–0:25:29 über Bilder nach und wie wir eigentlich vermitteln, sozusagen wie wir, 0:25:30–0:25:36 ja, in was für einer Kultur, in was für einem Geist, in was für einem Miteinander wir unterwegs sind. 0:25:36–0:25:40 Und da tauchen immer wieder Wald- und Wiesenbilder auf. 0:25:40–0:25:46 Und ich glaube auch, dass diese Fragen der Finanzierung einfach Bilder auch braucht, 0:25:46–0:25:53 um klarzumachen, was die eigene Rolle in diesem Kreislauf letztendlich des Geldes, 0:25:53–0:25:57 also von der Regionalwährung, die wurde vorhin schon erwähnt, 0:25:57–0:26:02 welche Kreisläufe unterstützen wir eigentlich im Bereich des Geldes. 0:26:02–0:26:06 Regionalwährung ist deshalb so förderlich für eine Regionalökonomie, 0:26:06–0:26:11 weil sie halt deutlich macht, das Geld dreht sich in der Region und fließt nicht ab. 0:26:11–0:26:16 Wenn ich es einem Supermarkt gebe, Lidl, dann fließt es ab zur Schwarzgruppe. 0:26:16–0:26:18 Dann kriegen die Verkäuferinnen noch irgendwie ihren Mindestlohn. 0:26:18–0:26:22 Aber ansonsten ist das Geld weg aus der Region, weil die Produzentinnen nicht 0:26:22–0:26:26 in der Region sind, weil die Leute, die das Geld sammeln und horten, 0:26:26–0:26:28 nicht in der Region sind. 0:26:28–0:26:34 Und genau, wenn man eben Regionalwährung hat, dann bleibt es in der Region und 0:26:34–0:26:36 so ein bisschen gehen wir auch so mit unserem Geld im Ökosystem, 0:26:37–0:26:38 im EZELEUM-Ökosystem rum. 0:26:38–0:26:41 Und vielleicht, genau, wollte ich dich noch mal einladen, das in ein paar Bilder 0:26:41–0:26:45 zu packen, wie das Geld in unserem Ökosystem vielleicht auch fließen kann und 0:26:45–0:26:47 fließen soll, damit es zu einer Fülle beiträgt. Timo 0:26:48–0:26:51 Ich glaube einmal mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Regionalwährung. 0:26:51–0:26:56 Also das Spannende ist, die Regionalwährung an sich sorgt ja quasi für eine 0:26:56–0:27:02 gemeinsame Form von regionaler Ökonomie, unter Betrieben, die sonst zum Beispiel 0:27:02–0:27:05 jetzt nicht unbezwangsläufig solidarisch wirtschaften, aber was man merkt, auch das, 0:27:05–0:27:09 auch hier stifte in der Regionalwährung wieder Beziehung. 0:27:10–0:27:14 Das ist sehr, sehr spannend. Im Bezillium haben wir den Ansatz, 0:27:15–0:27:18 dass sich die Wirkung des Geldes Betrieb für Betrieb im Grunde verändert. 0:27:19–0:27:24 Auch wenn es zum Beispiel in so einem Laden Preise gibt, 0:27:24–0:27:31 Menschen zum Beispiel monatlich einen Konsumgutschein von diesem Laden beziehen, 0:27:31–0:27:34 dann können die sich zum Beispiel entscheiden, was sie für diesen Gutschein 0:27:34–0:27:37 mit dem Nennwert von 100 Euro leisten wollen. 0:27:37–0:27:41 Wollen. Also dann zahlt der eine vielleicht 50 Euro für einen 100-Euro-Gutschein 0:27:41–0:27:44 und dann halbieren sich alle Preise im Laden. 0:27:44–0:27:46 Und der andere zahlt vielleicht 200 Euro für einen 100-Euro-Gutschein, 0:27:46–0:27:49 dann verdoppeln sich alle Preise im Laden. 0:27:49–0:27:51 Nur das Spannende ist, für die, die den Gutschein so nutzen, 0:27:52–0:27:54 die haben eigentlich keine Preise mehr. 0:27:54–0:28:01 Für die leben sie in einer Welt, in dem sie den Preis im Grunde auflösen und 0:28:01–0:28:03 eben zahlen und beitragen, was sie können. 0:28:03–0:28:07 Die anderen, die da nicht mitmachen, die leben weiterhin in einer klassischen Marktwirtschaft. 0:28:07–0:28:12 Das ist das Spannende an diesem Experiment Unverpacktladen, der gemeinschaftsbasiert 0:28:12–0:28:15 wirtschaftet, dass zwei Formen der Ökonomien quasi parallel zueinander existieren. 0:28:15–0:28:19 Also, wer daraus vielleicht mal eine Bachelorarbeit schreiben will, spannendes Thema. 0:28:21–0:28:25 Und worauf ich im Grunde hinaus will, ist, dass. 0:28:27–0:28:32 Gerade durch die Auflösung dieses Prinzips, wenn du in diesem Laden teilnehmen 0:28:32–0:28:35 kannst, musst du den Preis zahlen können, sonst bist du ausgeschlossen. 0:28:36–0:28:40 Das Prinzip wird dann eben aufgelöst und gesagt, die Leute, die Verantwortung 0:28:40–0:28:42 übernehmen wollen, dürfen hier mitmachen. 0:28:43–0:28:46 Also es gibt Unverpackt auf einmal für alle, aber nicht dadurch, 0:28:46–0:28:51 dass es quasi auf Kosten des Ladens geht, sondern die Konsumenten entscheiden, 0:28:51–0:28:55 was sie beitragen können. Und dadurch können aber auf der anderen Seite die 0:28:55–0:28:57 Produzenten auch faire Preise gezahlt werden. 0:28:58–0:29:02 Und das ist genau der Unterschied zur Marktökonomie. 0:29:03–0:29:08 Also Aldi spricht zum Beispiel von der Demokratisierung des Biokonsums. 0:29:08–0:29:14 Was die damit meinen ist, super billig, Discount und auf Kosten der Produzenten und der Natur. 0:29:14–0:29:19 Das ist nicht dasselbe. Das ist so eine böse Marketinglüge. 0:29:19–0:29:22 Ist eigentlich auch so Democracy Washing. Hannah Heller 0:29:23–0:29:27 Es kommt von dem Begriff ganz kurz der Konsumenten-Souveränität. 0:29:27–0:29:33 Die haben damals sozusagen den Demokratiebegriff als sozial organisierte, 0:29:33–0:29:36 demokratisch organisierte Gesellschaft, haben sie weggenommen und Konsumenten-Souveränität 0:29:36–0:29:39 drauf gemacht, um die Demokratie gegenüber dem Markt zu schwächen. 0:29:39–0:29:44 Was schon wahnsinnig gut funktioniert hat, aber was wir aufdecken sollten und 0:29:44–0:29:46 nicht nochmal sozusagen erweitern sollten. Timo 0:29:47–0:29:51 Sehr gut, wenn man da so ein, wie nennt man das, so ein Glossar, 0:29:51–0:29:53 ein lebendes Glossar neben sich hier im Podcast sitzen hat. 0:29:55–0:29:58 Ja, genau. Und das ist eigentlich das Spannende. Und da versteht ihr dieses 0:29:58–0:30:02 Geld, also Angebot, also Preise bilden sich aus Angebot und Nachfrage. 0:30:03–0:30:07 Und naja, Preise gibt es in so einem Laden dann nur für Leute, 0:30:07–0:30:08 die nicht Teil der Gemeinschaft sind. 0:30:08–0:30:10 Die anderen haben gar keine Preise mehr im klassischen Sinne, 0:30:10–0:30:13 sondern entscheiden sich selber, was sie beitragen können. 0:30:14–0:30:19 Und also, wenn jetzt aus Angebot und Nachfrage kein Preis entsteht, 0:30:19–0:30:25 dann haben wir mal ein zentrales Theorem der BWL mal aufgelöst. 0:30:26–0:30:28 Und dann fragen wir uns, aus was entsteht dann Angebot und Nachfrage? 0:30:29–0:30:30 Naja, auf Basis von Bedürfnissen. müssen. 0:30:32–0:30:35 Und deswegen nennen wir das halt eben auch Beitragsökonomie. 0:30:35–0:30:40 Also man trägt eben bei, was man kann, aber niemand wird daraus ausgeschlossen. 0:30:40–0:30:44 Und so verändern wir auch die Wirkung von Geld in gemeinschaftsbasierten Wirtschaften, 0:30:44–0:30:46 indem es nicht den Zugang regelt. 0:30:48–0:30:52 Das ist sehr, sehr spannend. Auf der anderen Seite ist es aber so, 0:30:52–0:30:56 dass Menschen sich eben beschäftigen müssen mit ihrem Verhältnis zu Geld. 0:30:56–0:30:59 Und das ist aus unserer Erfahrung mit Menschen mit wenig Geld auch nicht so einfach. 0:31:00–0:31:06 Also Christian Lindner würde jetzt davon ausgehen, die gehen da alle rein und zahlen alle gar nichts. 0:31:06–0:31:10 Das ist dem sein Menschenbild. Das Homo economicus, Nutzen maximieren, 0:31:10–0:31:12 immer ausnutzen, ist aber nicht so. 0:31:12–0:31:16 Also gerade auch Menschen mit wenig Geld haben teilweise auch einen Stolz dazu, 0:31:16–0:31:18 dass sie sich trotzdem solche Dinge leisten können. 0:31:18–0:31:22 Obwohl sie einen gigantisch hohen Prozentsatz ihres Einkommens dann ausgeben. 0:31:22–0:31:25 Und auf der anderen Seite müssen wir auch feststellen, dass Menschen mit viel 0:31:25–0:31:31 Geld teilweise dann Herausforderungen haben, ja auch deutlich mehr für so einen Gutschein zu zahlen. 0:31:31–0:31:35 Also sie machen es, aber sie zahlen dann vielleicht 130 oder 150 Euro für so einen Gutschein. 0:31:38–0:31:43 Oder 10 Euro oder 20 Euro mehr. Das hilft für die Solidarität innerhalb der 0:31:43–0:31:46 Gemeinschaft und ist meistens auch ausreichend. 0:31:46–0:31:50 Aber tendenziell ist es manchmal auch eine Herausforderung, dass diese Menschen 0:31:50–0:31:51 tendenziell zu wenig geben. 0:31:53–0:31:57 Das führt gerade auch tatsächlich zu dem nächsten Thema, wo ich sagen würde, 0:31:57–0:31:58 gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften und Geld. 0:31:59–0:32:04 Für das, was wir machen, ist es eben auch wichtig, dass Vermögen umverteilt werden. 0:32:04–0:32:09 Aber das ist vielleicht das nächste Thema. Aber das hat auch wieder Bezug zum 0:32:09–0:32:14 konkreten Handeln vor Ort in den einzelnen Läden, um da auch Dinge möglich zu machen. Hannah Heller 0:32:15–0:32:22 Nochmal, die Betonung finde ich wahnsinnig wichtig, weil Forschung zeigt, 0:32:22–0:32:27 dass wenn man in arme Gemeinschaften geht, dass da die Großzügigkeit, 0:32:27–0:32:33 dieses Gebende, halt so viel stärker ausgeprägt ist, als sozusagen in eher reichen, 0:32:33–0:32:35 ökonomisierten Gesellschaften, die halt voll nach dieser Logik laufen. 0:32:35–0:32:43 Und es ist ein wahnsinnig langer Prozess, glaube ich, bis Leute erstmal checken, 0:32:43–0:32:44 was sie für Privilegien haben. 0:32:44–0:32:46 Also erstmal zu gucken, was verdiene ich denn? 0:32:46–0:32:50 Also ich glaube, Leute, die gut verdienen, überschätzen immer, 0:32:50–0:32:53 wie viel das Durchschnittsgehalt ist in Deutschland. Das ist nämlich gar nicht hoch. 0:32:53–0:32:59 Das liegt irgendwie um die 2000 Euro und man wundert sich sozusagen als besser 0:32:59–0:33:00 verdienende Person, so niedrig. 0:33:01–0:33:06 Ja, aber die meisten Menschen verdienen echt nicht und bekommen echt nicht so 0:33:06–0:33:10 viel Geld zugeteilt, weil sie verdienen mehr, sie bekommen zu wenig und dadurch 0:33:10–0:33:13 können sie sich viel weniger leisten, 0:33:13–0:33:16 viel weniger teilhaben auch an Gesellschaft als bisher. 0:33:16–0:33:21 Und das Faszinierende an den gemeinschaftsbasierten Wirtschaften und diesen 0:33:21–0:33:26 solidarischen Beitragsrunden finde ich, dass wir da nicht den Marktpreis gesetzt bekommen. 0:33:26–0:33:30 Wir bekommen nicht einen Marktpreis für alle, der für alle gleich ist, 0:33:30–0:33:33 sondern wir denken diese, ich habe unterschiedliche Privilegien, 0:33:33–0:33:36 ich habe unterschiedliche Möglichkeiten, aber eigentlich habe ich in den meisten 0:33:36–0:33:38 Bereichen doch sehr ähnliche Bedürfnisse. 0:33:38–0:33:44 Wir sind ja viel in Grundversorgungsbereichen unterwegs, im Ernährungsbereich, 0:33:44–0:33:53 in Bekleidung, in Begegnungsorten, also eigentlich Orte, wo alle gerne teilhaben würden. 0:33:54–0:33:59 Und da ermöglicht eben dieses, manche geben mehr, manche geben weniger, 0:33:59–0:34:02 ermöglicht uns, dass wir individualisiert 0:34:02–0:34:05 die Preise sozusagen solidarisch einfach setzen gemeinsam. 0:34:05–0:34:08 Und wenn man das jetzt sozusagen über den einzelnen Laden hinausdenkt und das 0:34:08–0:34:11 wirklich als größeren Kreislauf denkt, dass man sagt, okay, wir nehmen da auch 0:34:11–0:34:14 noch Produzenten mit rein, wir nehmen da auch noch die Logistik mit rein. 0:34:14–0:34:17 Und das finde ich jetzt spannend, weil... 0:34:19–0:34:23 Weil das auch so abstrus ist heutzutage in unserem System. Wir nehmen jetzt 0:34:23–0:34:28 auch noch sozusagen die Leistung der Bereitstellung des Kapitals sozusagen. 0:34:28–0:34:34 Also überhaupt Kapital bereitzustellen, aber mit dem Blick auf Qualitäten und 0:34:34–0:34:38 nicht mit dem Blick auf Kosteneffizienz und Maximierung, mit dem Blick auf Qualitäten 0:34:38–0:34:41 und Bedürfnisse. Was bedeutet das eigentlich? 0:34:41–0:34:47 Und da sind wir auch immer sozusagen kreativ in, Wie schaffen wir es im Ökosystem, 0:34:47–0:34:51 so einen fruchtbaren Boden anzulegen an Menschen, 0:34:51–0:34:58 die das verstanden haben und die auch bereit sind zu geben, um dafür was Gemeinschaftliches 0:34:58–0:34:59 wachsen zu sehen sozusagen, 0:34:59–0:35:03 um damit irgendwie zu sehen, wie tiefere Wurzeln sich verhaken, 0:35:03–0:35:06 wie wir alle gemeinsam stärker werden und da zu sehen, okay, 0:35:06–0:35:12 dazu trage ich was bei und dazu gebe ich was. 0:35:12–0:35:15 Was und da ist eben Geld auch gerade für den Aufbau, in dem wir gerade drinstecken, 0:35:15–0:35:19 essentiell wichtig leider in der Gesellschaft, in der wir nehmen. 0:35:19–0:35:22 Also wir nehmen auch alles andere. Wir nehmen auch alle möglichen Beiträge, die da so kommen. 0:35:22–0:35:27 Also da gibt es auch wirklich ein stabiles Netzwerk, was irgendwie beiträgt, 0:35:27–0:35:28 auch über das Geld hinaus. 0:35:28–0:35:34 Aber auch dieses Geld ins Ökosystem zu geben und zu gucken, wie es sozusagen 0:35:34–0:35:40 genutzt wird und zirkuliert, um den Boden zu nähren für alles, was da wachsen will. 0:35:41–0:35:46 Das finde ich auch faszinierend am Mycelium-Ökosystem auf jeden Fall. 0:35:46–0:35:51 Und da auch herzlich die Einladung, da mitzumachen und da beizutragen und gerne 0:35:51–0:35:54 auch in diese tiefen Räume zum Thema Geld zu kommen und wirklich eigene Schmerzpunkte 0:35:54–0:35:58 auch sich anzuschauen, was Geld mit mir macht und auch zu gucken, 0:35:58–0:36:00 welche Privilegien habe ich. 0:36:00–0:36:03 Und ich glaube, da müssen wir auch stärker werden in den Beitragsrunden und 0:36:03–0:36:06 in den Vorbereitungen der Beitragsrunden, hier auch drauf zu gucken und zu gucken, 0:36:07–0:36:08 ja, wie kommen wir dahin? 0:36:08–0:36:13 Wie kommen wir zu einer Reflexion des Systems, in dem wir jetzt gerade drinstecken 0:36:13–0:36:16 und des Denkmusters, in dem wir gerade drinstecken? 0:36:16–0:36:18 Geld ist nämlich auch eine Denklogik einfach. 0:36:19–0:36:25 Und wie helfen wir da Menschen irgendwie, tiefer zu gehen und wieder die Qualitäten 0:36:25–0:36:28 zu entdecken? Und das machen wir jetzt mit dem Verein. Timo 0:36:29–0:36:29 Genau, 0:36:31–0:36:35 ich glaube, in einer der nächsten Folgen erklären wir nochmal den Verein. 0:36:36–0:36:39 Genau, ich glaube, was ich an der Stelle spannend finde, ist, 0:36:39–0:36:46 dass die, wenn man immer fragen muss, wie kann man eigentlich überhaupt Verantwortung 0:36:46–0:36:49 für eine Situation übernehmen und wer bin ich eigentlich? 0:36:49–0:36:50 Es ist, glaube ich, auch einfach wichtig, dass man versteht, 0:36:50–0:36:52 wie positioniere ich mich eigentlich in dieser Gesellschaft. 0:36:54–0:37:04 Und da ist es natürlich schwierig, wenn jemand so wie unser zukünftiger CDU-Kanzlerkandidat, 0:37:04–0:37:09 mehrfacher Millionär, sagt er, sich selber als gehobene Mittelschicht einsortiert. Schwierig. 0:37:11–0:37:17 Deswegen ist so eine Selbstpositionierung auch wichtig und tatsächlich ist das 0:37:17–0:37:19 auch so, dass in manchen unserer Beitragsrunden, 0:37:20–0:37:27 im Vorhinein auch mal so von der Zeit so ein Ungleichheitsbarometer herumgeschickt 0:37:27–0:37:29 wird, wo man sich selber mal ein bisschen positionieren kann, 0:37:30–0:37:33 und das so ein bisschen dann auf seine eigenen Beiträge. 0:37:35–0:37:36 Übertragen kann. 0:37:36–0:37:40 Häufig ist das auch so, dass Laden auch von direkten Investitionen, 0:37:40–0:37:42 Direktkrediten und Ähnliches profitieren. 0:37:44–0:37:48 Und da ist es natürlich auch so eine Frage, die einzelne Unternehmerinnen oder 0:37:48–0:37:52 einzelne Mitglieder sich durchaus stellen können und sagen, naja. 0:37:53–0:37:57 Wenn ich über Geld verfüge, dann investiere ich das häufig. Also selbst wenn 0:37:57–0:38:00 ich es liegen lasse, dann spielt die Bank damit. 0:38:01–0:38:05 Aber wenn ich jetzt zum Beispiel dieses Geld nehme und Menschen mit Geld wissen 0:38:05–0:38:09 wahrscheinlich jetzt, was ein ETF ist, vermute ich mal. 0:38:10–0:38:12 Also das ist eine Übersetzung. 0:38:13–0:38:19 Das ist im Grunde ein großer Fonds, wo sehr viele verschiedene Vermögenswerte drin stecken. 0:38:19–0:38:25 Also Aktienunternehmen, in denen man investieren kann, 0:38:25–0:38:32 einen Risikostrom machen und bekommt große, in der Regel stabile Rendite über 0:38:32–0:38:36 die Jahre bei dem einen oder anderen Fonds tatsächlich von 8%. 0:38:37–0:38:39 Dafür will ich aber nicht überhaupt gar keine Werbung machen, 0:38:39–0:38:43 weil jeder, der da rein investiert und gleichzeitig in einem gemeinschaftsbasierten 0:38:43–0:38:44 Unternehmen Mitglied ist, 0:38:44–0:38:51 reißt im Grunde mit seiner Form der Altersvorsorge und Anlageentscheidung das 0:38:51–0:38:52 ein, was er eigentlich versucht mit 0:38:52–0:38:56 seiner Mitgliedschaft in diesem gemeinschaftsbasierten Laden aufzubauen. 0:38:56–0:39:04 Eine neue Form der Ökonomie, eine regenerative Ökonomie, wo man mehr zurückgibt, als man verbraucht. 0:39:04–0:39:09 Aber die Aktienunternehmen, die stehen aber für Wachstum und ich würde auch 0:39:09–0:39:10 mal in meiner sehr radikalen Art 0:39:10–0:39:14 und Weise hier vielleicht ein bisschen provozierend rein sagen ins Mikro, 0:39:14–0:39:20 Auch die grünen Fonds sind, ich bin sehr radikal, es ist alles Greenwashing. 0:39:21–0:39:25 Also lasst euch da nicht übers Ohr hauen. So und jetzt... Hannah Heller 0:39:27–0:39:31 Naja, ich muss noch eine Sache dazu sagen. Gerade auch eine Doku darüber gesehen, 0:39:31–0:39:36 habe ich die drei großen Asset-Manager-Firmen, sozusagen BlackRock, 0:39:36–0:39:39 StageStreet und Vanguard oder sowas. Timo 0:39:41–0:39:45 BlackRock ist übrigens der ehemalige Arbeitgeber von Friedrich Merz. 0:39:46–0:39:48 Nur falls jemand hier überlegt, CDU zu wählen. Hannah Heller 0:39:50–0:39:55 Genau, also wie die halt das Kapital nehmen, was ihr in ETFs und in Altersvorsorge 0:39:55–0:40:00 und in die Aktienrente, die jetzt bald kommt, auch staatlich irgendwie steckt. 0:40:00–0:40:05 Und dieses Geld, also die kontrollieren sozusagen, wo das rein investiert wird 0:40:05–0:40:11 und immer mit der Perspektive der Profitmaximierung natürlich und bringen damit 0:40:11–0:40:13 auch die Unternehmen in eine wahnsinnige Abhängigkeit. 0:40:13–0:40:17 Also ich habe gesprochen mit Unternehmen, die dann irgendwie große Investitionen 0:40:17–0:40:22 von profitorientierten Organisationen bekommen haben oder von Investorinnen bekommen haben. 0:40:23–0:40:25 Ich muss hier glaube ich nicht gendern, weil meistens sind es Männer. 0:40:25–0:40:32 Und meistens sind es sehr impulsiv autoritäre Männer, die halt Druck machen, 0:40:32–0:40:35 die einen wahnsinnigen Druck auslösen und sagen, ihr müsst jetzt hier mir mein 0:40:35–0:40:37 Geld vermehren und zwar schnell. 0:40:37–0:40:40 Und die Unternehmerinnen und Unternehmer, die eigentlich mit einer Vision und 0:40:40–0:40:44 einer intrinsischen Motivation angetreten sind. 0:40:44–0:40:48 Halt die Qualität für ihre Produkte total hinten anstellen müssen, 0:40:48–0:40:52 weil sie sagen müssen, nee, wir müssen jetzt halt kosteneffizient hier das Geld 0:40:52–0:40:55 maximieren von diesen Menschen, wo ich halt sozusagen in die Falle getreten 0:40:55–0:40:57 bin, weil ich es angenommen habe. 0:40:57–0:41:01 Und hier wollen wir als Mycelium auch eine Möglichkeit bieten, 0:41:01–0:41:05 sozusagen da Möglichkeiten zu schaffen, dass Unternehmerinnen Investitionen 0:41:05–0:41:10 bekommen einerseits, die sie aber nicht gängeln und sie erdrücken. 0:41:10–0:41:14 Und andererseits Menschen, die vielleicht mehr Ressourcen haben, 0:41:14–0:41:17 auch die Möglichkeit geben, Projekte zu unterstützen, die halt vor Ort wirklich 0:41:17–0:41:21 wirken und zwar nicht in der Geldvermehrung, sondern in der Mehrung von Qualität und Sinn. 0:41:23–0:41:27 Genau, aber ich glaube, jetzt auf den Finanzmarkt und das große System geschaut, 0:41:27–0:41:32 brauchen wir schon auch wirklich größere alternativen Transformationsfonds, 0:41:32–0:41:36 wo dann auch wirklich die Frage ist, wo wird denn das Geld investiert? 0:41:36–0:41:38 Weil ich habe für so einen Fair-World-Fonds mal gearbeitet. 0:41:38–0:41:43 Ich weiß nicht, ob ich das erzählt habe. Ich war das kleinste Rad in diesem 0:41:43–0:41:48 ganzen Prozess und war die Maschine sozusagen, die da stand und durchgegoogelt 0:41:48–0:41:52 hat, wer, also worein der Fair-World-Fonds investieren kann. 0:41:52–0:41:55 Also in welche Unternehmen kann der überhaupt investieren? Welche Unternehmen 0:41:55–0:41:59 sind sozusagen so fair und nachhaltig, dass sie überhaupt in Frage kommen für 0:41:59–0:42:02 Investitionen? Da gibt es Steueroasen, gibt es Kinderarbeit, 0:42:03–0:42:04 gibt es Steueroasen, fliegen schon mal die meisten raus. 0:42:07–0:42:14 Investieren die in Waffen, produzieren die Waffen, produzieren die Atomkraft, beuten die Natur aus. 0:42:14–0:42:19 Es bleiben nur noch sehr, sehr wenig übrig und deshalb ist dieses Green, also, 0:42:20–0:42:24 Ja, grüne nachhaltige Investitionen vom Finanzmarkt her gedacht, 0:42:24–0:42:28 echt ein schwieriges Thema, weil die meisten Unternehmen halt in diesem System 0:42:28–0:42:30 überhaupt nicht nachhaltig wirtschaften 0:42:30–0:42:32 können, sodass sie für nachhaltige Investitionen in Frage kommen. 0:42:32–0:42:37 Also so ein Henne-Ei-Problem, so ein Teufelskreis, wo man sich gegenseitig blockiert, 0:42:37–0:42:39 wirklich nachhaltig zu wirtschaften. 0:42:39–0:42:42 Deshalb finde ich es so erfrischend bei Mycelium, dass wir wirklich tatsächlich 0:42:42–0:42:48 recht unabhängig von Marktmechanismen und recht unabhängig von auch Staat leider Fördergelder. 0:42:48–0:42:52 Wir würden gerne mehr nehmen, warten noch auf den Geldsegen sozusagen, 0:42:52–0:42:55 aber recht unabhängig von Markt und Staat und deren Logiken, 0:42:55–0:42:59 weshalb eben hier auch Geld bewegen und Wirkung erzielen. spielen. 0:42:59–0:43:04 Aber weil wir eben unabhängig von Markt und Staat sind, brauchen wir eben die 0:43:04–0:43:06 Menschen, die Menschen, die es begreifen und die Menschen, die bereit sind zu 0:43:06–0:43:09 geben und die Menschen, die Bock haben auf Sinn und Qualität. 0:43:09–0:43:12 Ja, Shoutout, kommt zu uns. Timo 0:43:13–0:43:17 Ja, auf jeden Fall. Ich glaube, ich würde sagen, falls ihr euch fragt, 0:43:17–0:43:19 wie das klappt, so häufig ist das so, dass in Gemeinschafts-, 0:43:19–0:43:22 also gerade in Beitragsrunden, 0:43:24–0:43:33 Menschen mit Geld eben auch sich angesprochen fühlen und dann aber über die 0:43:33–0:43:35 Unternehmerin halt eine andere Beziehung aufbauen. 0:43:35–0:43:40 Also diese Unternehmerinnen machen diesen Menschen dann halt eben auch klar 0:43:40–0:43:42 und sagen, hey, ich nehme dein Geld nicht unter den Bedingungen, 0:43:42–0:43:44 dass du nicht in Verantwortung dafür gehst. 0:43:44–0:43:49 Weil sonst kann ich das nicht annehmen, ohne dass es mich gängelt. 0:43:49–0:43:53 Und dann finden die halt einen Weg, wie auch so eine Investition, 0:43:54–0:43:56 also wie sie ihr Geld investieren können, aber auf eine Art und Weise, 0:43:57–0:44:00 dass es förderlich ist, dass etwas Neues entstehen kann. 0:44:01–0:44:05 Sowas wie Zinsen gibt es dann natürlich nicht so viel. Und dieses Geld wird 0:44:05–0:44:08 häufig dann natürlich auch nur dann zurückgezahlt, wenn das Unternehmen sich 0:44:08–0:44:10 das auch leisten kann. Also das ist mein Mittel in Verantwortung. 0:44:10–0:44:15 Und dann kann Geld, also Geld, das quasi so von der Bank genommen wird und in 0:44:15–0:44:20 solche Strukturen geleitet wird, kann dann eben auch Neues produzieren, 0:44:20–0:44:25 aber ohne das Alte zu, Vorsicht, so zu luken, wird er zu reproduzieren. 0:44:25–0:44:29 Also im Sinne von mit zu viel Zins und so weiter und zu wenig Übernahme von 0:44:29–0:44:33 Verantwortung, dann doch wieder mehr alte Welt als neue Welt zu produzieren. 0:44:35–0:44:38 Und ich glaube, ich würde es halt wirklich ausmachen. Das wird in Zukunft wirklich 0:44:38–0:44:42 eine sehr, sehr große Sache sein, wie Geld eigentlich auch investiert wird, 0:44:43–0:44:46 weil es darüber entscheidet, wie die Zukunft einfach aussieht. 0:44:46–0:44:50 Und gerade bei Altersvorsorgegeschichten bin ich halt auch wirklich fuchsteufelswild, 0:44:50–0:44:54 weil auch quasi in Alternativensphären einem wirklich angeboten wird, 0:44:54–0:44:56 ja, mach dir ein ETF, das ist sicher. 0:44:56–0:44:59 Und wenn ich dann schreibe so, ja, aber ich möchte eigentlich gar nicht in diese 0:44:59–0:45:02 Unternehmen investieren, dann sagen die, ja, aber es gibt keine guten Alternativen. 0:45:02–0:45:07 Und dann merkt man wieder Markt versus Gemeinschaft. Ich will das Ding von der Stange kaufen. 0:45:08–0:45:14 Ich will also wenig Verantwortung für meine Umgänge mit Geld übernehmen. 0:45:14–0:45:18 Der gemeinschaftsbasierte Weg ist eher, ich übernehme mehr Verantwortung. 0:45:18–0:45:22 Also ich beschäftige mich selber damit. Ich gehe vielleicht auch selber direkt auf Unternehmen. 0:45:23–0:45:28 Zu und mache denen vielleicht auch selber ein sehr persönliches Angebot, das ist möglich. 0:45:30–0:45:33 Und das sorgt übrigens auch immer für unglaublich viel Energie. 0:45:33–0:45:35 Also jedes Mal, wenn ich das erlebe, dass jemand kommt und sagt, 0:45:35–0:45:37 hey, ich habe Geld übrig, ich möchte 0:45:37–0:45:42 das, wie kann ich denn das im gemeinschaftsbasierten Unternehmen geben? 0:45:42–0:45:49 Es ist jedes Mal eine Ausschüttung von Endorphinen, weil man sich einfach gesehen fühlt. 0:45:49–0:45:52 Weil das muss man auch sagen, Transformationsakteure, bei denen ist Geld immer 0:45:52–0:45:59 knapp und man macht ihnen das Leben einfach leichter und von daher so nochmal 0:45:59–0:46:04 einmal so ein bisschen so ein Bild auf so eine Metaperspektive, einfach einmal, 0:46:04–0:46:08 ja, das war vielleicht mal ein ganz anderes Bild, aber wie denn so eine Ökonomie 0:46:08–0:46:10 aussieht, die wir uns vorstellen. 0:46:11–0:46:16 Vielleicht habt ihr das schon mal erlebt, dass ja, manche Bäume alle zur selben 0:46:16–0:46:23 Zeit, zum Beispiel Nussbäume, in die Mast gehen und Und alle Bäume gleichzeitig 0:46:23–0:46:25 Nüsse produzieren zum Beispiel. 0:46:26–0:46:29 Und das ist die Frage, wie können die das machen? Und die können das eben machen, 0:46:29–0:46:34 weil die Bäume die Energie, die sie haben, über das Pilzgeflecht mit Zedium 0:46:34–0:46:36 untereinander verteilen. 0:46:36–0:46:40 Und das für Sorgen, dass eben alle genügend Energie haben, um auszutreiben. 0:46:40–0:46:41 Auch wenn sie an einem schlechteren Standort stehen. 0:46:41–0:46:45 Und das ist im Grunde so unser Bild einer zukünftigen Ökonomie. 0:46:46–0:46:50 Dass alle Akteure, die daran teilnehmen, halt immer in die Lage versetzt werden. 0:46:51–0:46:55 Auch zu partizipieren an den Aktionen, die passieren, Teil des Wirtschaftslebens 0:46:55–0:46:58 sind und eben nicht ausgeschlossen zu werden durch so etwas wie Geld, 0:46:58–0:47:03 sondern dass Geld auch nur etwas ist, was potenziell einfach verteilt werden muss. 0:47:03–0:47:08 Und wenn es zum Beispiel ganz aktiv auch auf Zinseszins und Zinseszinseffekte 0:47:08–0:47:13 verzichtet werden, wenn es vielleicht auch verschenkt und gespendet wird, 0:47:13–0:47:18 in anderen Fällen, dann kann man die Wirkung schon auch ändern. 0:47:18–0:47:22 Und jeder Mensch, der da über Mittel verfügt, trägt auch eine gewisse eigene 0:47:22–0:47:24 Verantwortung über unsere Zukunft. 0:47:25–0:47:30 Jede Investitionsentscheidung, die in Unternehmen gehen, die in die alte Welt 0:47:30–0:47:36 investieren oder Greenwashing betreiben, verdüstern unsere Zukunftschancen. 0:47:36–0:47:37 Das muss man so schon noch sagen. 0:47:37–0:47:44 Und den eigenen Konsum, Ja, hier zu sagen, ich unterstütze zum Beispiel gemeinschaftsbasierte 0:47:44–0:47:48 Projekte, indem ich auch meinen Beitrag in höheren monatlichen Beitrag zahle 0:47:48–0:47:50 als andere, sorgt eben auch dafür, 0:47:50–0:47:54 dass dieses Geld nicht anders ausgegeben wird, sondern Teilhabe eben ermöglicht wird. 0:47:54–0:47:58 Und da muss man nicht irgendwie auf gesellschaftliche Lösungen warten, 0:47:58–0:48:02 da kann man auch ganz konkret vor Ort zum Beispiel in gemeinschaftsbasierten Aktionen aktiv werden. Hannah Heller 0:48:03–0:48:08 Vielen Dank, Timo. Ich glaube, das war ein runder Abschluss für unseren ersten 0:48:08–0:48:09 Einstieg ins Thema Geld. 0:48:09–0:48:12 Wir haben viele Pfade entdeckt, die es sich noch in Zukunft lohnt zu erforschen. 0:48:13–0:48:15 Wenn ihr aber selbst direkt schon aktiv werden wollt, dann könnt ihr natürlich 0:48:15–0:48:19 auch direkt Mitglied in unserer Podcast-Gemeinschaft machen und die Arbeit, 0:48:19–0:48:23 die wir hier miteinander betreiben, nämlich gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften 0:48:23–0:48:27 und die Themen, ums gemeinschaftsbasierte Wirtschaften zu erklären und zu verbreiten. 0:48:27–0:48:33 Und genau, werdet Mitglied und werdet direkt wirkungsvoll und natürlich könnt 0:48:33–0:48:36 ihr auch Mitglied werden in unserem neu gegründeten Verein. 0:48:36–0:48:44 Den findet ihr unter mycelium-ev.com. Dort könnt ihr ganz einfach online Mitglied 0:48:44–0:48:47 werden und euch dort eintragen und auch über eine Fördermitgliedschaft sozusagen 0:48:47–0:48:49 unsere Arbeit des Vereins stärkt. 0:48:49–0:48:53 Ja, wir würden uns freuen, wenn ihr einfach Teil dieses Ökosystems werdet und 0:48:53–0:48:56 wir gemeinsam Wirkung entfalten als kleiner Wald. 0:48:58–0:49:03 In der Betonwüste. Nein, so enden wir nicht. Wir lassen die Metapher stehen. 0:49:04–0:49:09 Ich freue mich auf euch, euch zu begegnen und freue mich, wenn ihr das nächste 0:49:09–0:49:12 Mal wieder einschaltet und zuhört. Bis dann. Timo 0:49:12–0:49:14 Ja, tschüss, auch von mir.