Seraphina kam mit 600 Gramm viel zu früh zur Welt. Ihr erstes zu Hause war die Intensivstation. Heute ist sie sechs Jahre alt. Wie geht es ihr? Welche neuen Erkenntnisse gibt es in der Forschung? «Einstein» zeigt, wie aus einem Überlebenskampf Lebensfreude wurde und wo die Kindermedizin heute steht. Das Frühchen Seraphina damals Kathrin Hönegger hat vor sechs Jahren eine Nachtschicht auf der Intensivstation im Ostschweizer Kinderspital St. Gallen verbracht und sich um die kleine Seraphina gekümmert. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie damals einen so kleinen Menschen gesehen, der gerade mal in eine Hand gepasst hat. Modernste Technik hält eine Frühgeburt am Leben und geschultes Personal versorgt sie. Doch gibt es Nebenwirkungen für ihr späteres Leben? Das Frühchen Seraphina heute Kathrin trifft heute Seraphina wieder und will wissen, wie sie sich entwickelt hat und was eine Frühgeburt für ihre Eltern und Familie bedeutet. Zudem geht es auch zurück zum Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen, in dem Seraphina ihre ersten Lebenstage verbracht hat. Um die Nebenwirkungen einer Frühgeburt so gering wie möglich zu halten, ist eine achtsame und feinfühlige Versorgung von Ärzten und Pflegepersonal in den ersten Lebenswochen zwingend notwendig. Kathrin besucht erneut die Intensivstation von Andre Birkenmaier, Leitender Facharzt, und Nicole Kaufmann, Therapeutin, des Ostschweizer Kinderspitals, um herauszufinden, welche neuen Erkenntnisse es in der Behandlung gibt und welche neuen technischen Mittel und praktischen Anweisungen den Kindern helfen, in der Zukunft ein «normales» Leben führen zu können. Wie wichtig sind die letzten Monate im Mutterbauch? Das Gehirn eines Kindes entwickelt sich in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft sehr stark. In dieser Phase braucht es den Schutz und Ruhe im Mutterbauch. Hat es das nicht, kann es Auffälligkeiten entwickeln. Barbara Ritter, Neuropsychologin vom Ostschweizer Kinderspital, erklärt die Zusammenhänge. Zukunft mit dem Concord Trolley Mit modernster Technik können bald Frauen ihr zu früh geborenes Kind im Kreissaal behalten. Der Concord Trolley ist eine neue mobile Intensivstation, mit dem das Kind keine weiten Wege auf die Neo-Intensivstation gebracht wird, auf der es fernab der Mutter versorgt wird. Zudem bleibt das Frühchen während der Erstversorgung in den ersten Minuten seines Lebens an der Nabelschnur der Mutter. Leitender Facharzt Andreas Malzacher hat die neue Station zum Kantonsspital St. Gallen gebracht. Für ihn ist klar: «Jeder Meter, den ein Frühchen machen muss, ist zu viel.»