SWR2 Archivradio - Geschichte in Originaltönen   /     LĂ€nder einigen sich: Schulbeginn nach den Sommerferien | 7.11.1964

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Wann beginnt das neue Schuljahr? Die NS-Regierung hatte den Schuljahresbeginn 1941 einheitlich auf den September festgelegt. Das Ă€nderten die BesatzungsmĂ€chte nach dem Krieg. 1948 wurde in den westlichen Besatzungszonen beschlossen, das Schuljahr im FrĂŒhjahr beginnen zu lassen, im April, faktisch nach den Osterferien. Eine Ausnahme war Bayern, da blieb es beim Herbst. 1964 gibt es den Wunsch nach einer bundeseinheitlichen Regelung. Es gewinnt die Bayerische Lösung: Schulbeginn im Herbst. Darauf einigen sich die Kultusminister im sogenannten Hamburger Abkommen am 28. Oktober 1964. Eine Woche spĂ€ter erlĂ€utert der baden-wĂŒrttembergische Kultusminister Wilhelm Hahn die GrĂŒnde. Die Kultusminister hĂ€tten sowohl lernpsychologische als auch praktische ErwĂ€gungen berĂŒcksichtigt. Die wichtigsten GrĂŒnde fĂŒr die Entscheidung: Die Sommerferien sind so lang, dass sie sich als die bessere ZĂ€sur zwischen den Schuljahren eignen. Und: Die LĂ€nder passten sich mit der Einigung an das Ausland an, wo ebenfalls die Herbstlösung dominierte. In den meisten LĂ€ndern, die sich umstellten, gab es im Anschluss an die Entscheidung zwei Kurzschuljahre, sodass 1967 die Umstellung vollzogen war.

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Duration
05:47
Publishing date
2024-11-07 06:00
Link
https://www.swr.de/swrkultur/wissen/archivradio/laender-einigen-sich-schulbeginn-nach-den-sommerferien-100.html
Contributors
Enclosures
https://avdlswr-a.akamaihd.net/swr/swrkultur/wissen/archivradio/archivradio/laender-einigen-sich-schulbeginn-nach-den-sommerferien.m.mp3
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Shownotes

Uneinheitliche Regelung nach 1945

Wann beginnt das neue Schuljahr? Die NS-Regierung hatte den Schuljahresbeginn 1941 einheitlich auf den September festgelegt. Das Ă€nderten die BesatzungsmĂ€chte nach dem Krieg. 1948 wurde in den westlichen Besatzungszonen beschlossen, das Schuljahr im FrĂŒhjahr beginnen zu lassen, im April, faktisch nach den Osterferien. Eine Ausnahme war Bayern, da blieb es beim Herbst. 1964 gibt es den Wunsch nach einer bundeseinheitlichen Regelung. Es gewinnt die Bayerische Lösung: Schulbeginn im Herbst. Darauf einigen sich die Kultusminister im sogenannten Hamburger Abkommen am 28. Oktober 1964. Eine Woche spĂ€ter erlĂ€utert der baden-wĂŒrttembergische Kultusminister Wilhelm Hahn die GrĂŒnde. Die Kultusminister hĂ€tten sowohl lernpsychologische als auch praktische ErwĂ€gungen berĂŒcksichtigt.

PlĂ€doyer fĂŒr lĂ€ngere ZĂ€sur und Anpassung ans Ausland

Die wichtigsten GrĂŒnde fĂŒr die Entscheidung: Die Sommerferien sind so lang, dass sie sich als die bessere ZĂ€sur zwischen den Schuljahren eignen. Und: Die LĂ€nder passten sich mit der Einigung an das Ausland an, wo ebenfalls die Herbstlösung dominierte. In den meisten LĂ€ndern, die sich umstellten, gab es im Anschluss an die Entscheidung zwei Kurzschuljahre, sodass 1967 die Umstellung vollzogen war.