Von 1941 bis 1945 wurden im damals größten Kriegsgefangenenlager „Stalag 326 (VI K) Senne“ in Schloß Holte-Stukenbrock mehr als 300.000 Rotarmisten registriert, überwiegend aus den ehemaligen 15 Sowjetrepubliken. Sie leisteten Zwangsarbeit in Industrie und Landwirtschaft im „Wehrkreis 6“, der in etwa dem heutigen Nordrhein-Westfalen entspricht. Tausende von ihnen starben an Unterernährung und Infektionskrankheiten. Seit 1996 befindet sich in einer ehemaligen Arrestbaracke des früheren Rekrutierungs- und Durchgangslagers die „Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne“, die vom gleichnamigen Förderverein unterhalten wird. Die Forschungs- und Vermittlungsarbeit der Gedenkstätte soll ausgebaut werden. Der LWL bereitet die Erweiterung organisatorisch und wissenschaftlich vor. Christoph Herkströter, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Projektstelle „Stalag 326 (VI K Senne) des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte, spricht in dieser Folge mit Susanne Kneer darüber, an welchem Punkt der Ausbau der Gedenkstätte steht, welche Projekte es gibt und wie sich dem Thema Kriegsgefangenschaft zukünftig angenähert werden könnte – digital wie analog. Hinweis: In dieser Podcast-Folge ist ein Ausschnitt der Rede des Bundespräsidenten a.D. Joachim Gauck zu hören, die er bei der Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges am 6. Mai 2015 in Schloß Holte-Stukenbrock hielt. Quelle des Mitschnitts ist phoenix. Tipp: Wer sich zur Geschichte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers „Stalag 326 (VI K) Senne“ informieren möchte, dem sei unsere Podcast-Folge mit dem Titel „Ohne Zwangsarbeit wäre die deutsche Kriegswirtschaft vermutlich zusammengebrochen“ empfohlen.