Die burundische Künstlerin betina quest mag bei ihrem Namen die Kleinschreibung bevorzugen – musikalisch jedoch tritt sie in große Fußstapfen: Nichts weniger als die Neuinterpretation eines Nina Simone-Songs bietet sie mit ihrer aktuellen Single "Four African Women" an. Für das "Update" des ursprünglich 1966 als "Four Women" erschienenen Liedes ging sie dabei gewissermaßen einen Umweg, und griff auf eine textlich überarbeitete Fassung zurück, welche die afroamerikanische Jazz- und Pop-Sängerin Somi 2014 veröffentlichte. Als eine "Hommage an Nina Simone und Somi und auch eine Hommage an jede schwarze Frau, deren Identität und Geschichte die Welt, in der wir heute leben, prägt" versteht betina quest nun ihre ganz eigene Version des Stücks. Diese fügt dem ausdrucksstarken Text über "die vielschichtigen Erfahrungen afrikanischer Frauen, ihre Geschichten und ihre Widerstandskraft gegenüber Unterdrückung" ein neues, kongeniales musikalisches Fundament aus Afro-Soul und elektronischen Elementen hinzu. Ihrem (Künstlerinnen?-)Nachnamen entsprechend, sieht sie sich dabei als Fragende, Suchende, mit einer klaren Aufgabe: "Ich finde, dass Black Womanhood mit einer Verantwortung verbunden ist. Und zwar mit der Verantwortung unsere Geschichten zu erzählen, generationsübergreifendes Trauma zu heilen und uns gegenseitig zu feiern."