Die Ubisoft-Aktie fällt wie Ezio vom Glockenturm - nur wartet am Ende kein weicher Heuhaufen. Wir diskutieren, woran das liegt, und an welche Bedingungen eine Geldspritze aus China geknüpft wäre.
Über 80 Prozent seines Börsenwerts hat Ubisoft in den letzten vier Jahren verloren, von einst über 10 Milliarden Euro sind aktuell noch knapp 1,8 Milliarden übrig. Zugleich beklagt der aktuelle Geschäftsbericht über 270 Millionen Euro Verlust für das vergangene Business-Halbjahr - und das nach einem vermeintlich starken Release wie Star Wars Outlaws.
Der Publisher steckt tief in der Krise - nicht nur in einer wirtschaftlichen, sondern vor allem einer kreativen.
Vom einst mutigen Ubisoft, das nicht nur ein Herz, sondern auch ein Händchen für kleine Spiele hatte - nicht umsonst entstanden hier Millionenerfolge wie Rayman und Let's Dance -, ist nichts mehr übrig. Das Unternehmen wirkt zerfahren, die Service-Game-Experimente reichen nicht mal ansatzweise an den Erfolg von an Rainbow Six Siege heran und vor allem das einstige Kronjuwel, die Open-World-Sparte, stagniert.
Wie es soweit kommen konnte, und was nun passiert (oder passieren muss), bespricht Micha im Talk mit Ubisoft-Experte Dimi sowie Human Nagafi, Unternehmensberater bei 1789 Innovations und Podcaster bei Corporate Therapy.
Gemeinsam schauen wir auf Ubisofts kreative Misere - sowie hinüber nach China. Denn dort sitzt mit Tencent einer der weltgrößten Spielehersteller, der seit 2022 stark bei Ubisoft (beziehungsweise bei einem Unternehmen der Gründerfamilie Guillemot) investiert ist und nun als potenzieller Retter gehandelt wird.
Denn mit Tencents finanzieller Hilfe könnte sich Ubisoft von der Börse »freikaufen«, was auch zuletzt ein slowakischer Investmentfonds in einem offenen Brief gefordert hatte. Nur: Was würde das bedeuten?
Und: Was hätte Tencent davon? Nun, wir hätten da eine Theorie - aber keine, die euch gefallen dürfte.