MYZELIUM Podcast   /     MP088 - Einführung in die Quelltheorie (2/2)

Description

MP088 - Einführung in die Quelltheorie (2/2)

Subtitle
Duration
00:43:34
Publishing date
2024-12-16 13:50
Link
https://myzelium.uber.space/mp088-einfuehrung-in-die-quelltheorie-2-2/
Deep link
https://myzelium.uber.space/mp088-einfuehrung-in-die-quelltheorie-2-2/#
Contributors
  Stefan
contributor  
  MYZELIUM
author  
  Hannah Heller
contributor  
Enclosures
https://myzelium.uber.space/podlove/file/598/s/feed/c/mp3-all/mp0_88.mp3
audio/mpeg

Shownotes

Liebe Hörer*innen, hier kommt die zweite Aufnahme mit Franka und Stefan zum Thema Quelle („Source“). Wir laden euch ein, nochmal etwas tiefer ins Thema Quelle zu tauchen, denn wir bewegen in dieser Folge den „Source-Compass“ von Tom Nixon: den Tanz zwischen Zweifel und Klarheit, zwischen Entscheiden und Partizipation. Zudem reichern wird das Konzept mit anderen Werkzeugen wie der Soziokratie an und dürfen wieder aus den Erfahrungen mit dem FRANZwerk lernen. Wir bewegen am Ende welche Schlüssel-Aufgaben und Verantwortungen Quellpersonen haben und warum dafür an der ein oder anderen Stelle die Begleitung vom MYZELIUM hilfreich sein kann. Viel Spaß beim Reinhören in unsere 88. Folge.

Für diese Episode des MYZELIUM Podcast liegt machninell erstelltes Transkript vor. Es wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort.
Transkription

Hannah Heller 0:00:09–0:00:13 Herzlich willkommen zu unserer 88. Folge des Mycelium-Podcasts, 0:00:13–0:00:16 der Podcast zum gemeinschaftsbasierten Wirtschaften. 0:00:16–0:00:20 Mein Name ist Hanna Heller und ich freue mich auf zwei Gäste heute, 0:00:21–0:00:22 nämlich Franka und Stefan. 0:00:22–0:00:25 Die waren ja schon angekündigt in der 87. 0:00:26–0:00:30 Folge zur Quelltheorie. Und deshalb werden wir die beiden auch nicht mehr vorstellen heute. 0:00:31–0:00:35 Wenn ihr genauer wissen wollt, wer die beiden sind, könnt ihr in mehrere Folgen 0:00:35–0:00:37 im Fall von Franka und Stefan, glaube ich, reinhören. 0:00:38–0:00:41 Wir hatten sie schon öfter da als Gäste, aber vor allem in der letzten Folge 0:00:41–0:00:44 haben wir sie auch noch mal genauer vorgestellt. 0:00:44–0:00:48 Und diese Folge ist es eh sinnvoll zu hören, wenn wir jetzt in die Quelltheorie 0:00:48–0:00:50 noch mal tiefer einsteigen. 0:00:50–0:00:53 Weil, wie gesagt, letzte Folge haben wir auch schon mal drüber gesprochen. 0:00:53–0:00:58 Und Stefan hat da mal was vorbereitet und würde uns mal kurz abholen, 0:00:58–0:01:01 wo wir denn letzte Folge aufgehört haben. 0:01:01–0:01:04 Stefan, ich darf direkt an dich geben und freue mich, dass du da bist. 0:01:04–0:01:07 Und Franka, ich freue mich natürlich auch, dass du da bist. Stefan 0:01:08–0:01:16 Hallo zusammen. Ich glaube, es ist wichtig oder ich möchte noch mal kurz auf die Basics eingehen, 0:01:16–0:01:19 quasi so das Fundament noch mal nachgießen, was wir das letzte Mal zu diesem 0:01:19–0:01:24 Thema Quelle gelegt haben, um auf dem Aufbau und Teufel weitersprechen zu können. 0:01:25–0:01:28 Gleichzeitig macht es sicherlich Sinn, die Folge nochmal anzuhören davor. 0:01:28–0:01:30 Also beziehungsweise, wenn du die Folge noch nicht gehört hast, 0:01:30–0:01:32 zurückzugehen, die Folge anzuhören, 87 und dann jetzt die. 0:01:33–0:01:36 Was mir das letzte Mal ein bisschen zu kurz gekommen ist, womit ich anfangen 0:01:36–0:01:38 möchte, ist so die Frage nach dem Warum. 0:01:38–0:01:41 Also worum geht es hier eigentlich gerade? Und ich habe nochmal einen Podcast 0:01:41–0:01:45 mit Tom Mixon gehört und er sagt, das beschreibt das selber sehr schön, 0:01:45–0:01:49 indem er sagt, dass es ihm in seinem Buch Work with Source gar nicht so sehr 0:01:49–0:01:51 um Leadership geht oder um Organisationsentwicklung. 0:01:51–0:01:55 Gleichwohl er weiß, dass das Buch auch in diesen Kontexten als solches verwendet wird. 0:01:56–0:01:59 Sondern ihm geht es vielmehr um die Frage, wie kommen eigentlich Ideen in die 0:01:59–0:02:03 Welt? Wie manifestieren sie sich und wie gelingt dies in einer guten Art und Weise? 0:02:04–0:02:09 Also die Idee von Bringing Ideas to Life, etwas, was mich auch in meinem Leben sehr beschäftigt. 0:02:09–0:02:14 Und die Idee von Source ist da, oder von Quelle ist da eben das Grundlegendste 0:02:14–0:02:17 und das Tieflegendste, was unter ganz vielen anderen Sachen drunter liegt, 0:02:18–0:02:21 was er beziehungsweise Peter König entdeckt hat. 0:02:21–0:02:25 Und dabei geht es nicht um den eigenen Willen, was will das Ego in die Welt 0:02:25–0:02:28 bringen, schreibt er auch so schön, sondern es geht eh um ein Durchlässigsein 0:02:28–0:02:33 und was für eine Kraft durch uns hindurch fließt, um etwas in die Welt zu bringen. 0:02:33–0:02:36 Also die Frage, was will durch mich eigentlich in die Welt kommen? 0:02:36–0:02:41 Und da sind sowohl KünstlerInnen, also Aktivisten, Community Organizers oder 0:02:41–0:02:45 eben bei unserem Fall UnternehmerInnen, die Persönlichkeiten oder die verschiedenen 0:02:45–0:02:47 Ausprägungen, wie diese Kraft in die Welt kommt. 0:02:48–0:02:52 Und die haben alle gemeint, dass wir Vorstellungskraft haben, 0:02:53–0:02:55 etwas zu realisieren, was noch nicht da ist. 0:02:55–0:02:58 Wir haben Vorstellungskraft über eine Zukunft, wie sie noch nicht da ist. 0:02:58–0:03:03 Und das ist was ganz anderes. Das ist Kreativität im wahrsten Sinne des Wortes für mich. 0:03:03–0:03:07 Und was anderes als die alte Geschichte von wir arbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. 0:03:08–0:03:12 Das ist so, worum es eigentlich geht. Was ich sehr spannend und sehr cool finde. Hannah Heller 0:03:13–0:03:16 Ja, vielen Dank. Auch schön, dass du es nochmal betonst. Und ich glaube auch 0:03:16–0:03:19 für jeden irgendwie möglich, diese Kraft zu finden. 0:03:20–0:03:22 Aber vielleicht muss man sich auch manchmal die Ruhe und die Zeit nehmen, 0:03:22–0:03:28 da nachzuspüren und da zu schauen, was ist eigentlich die Kraft, die mich ausmacht? 0:03:28–0:03:31 Was ist die Kraft, die ich stärken möchte und die Kreativität, 0:03:31–0:03:35 die ich genau in die Welt bringen möchte? Voll schön, voll schöner Gedanke. 0:03:35–0:03:37 Danke. Zweiter Punkt, geht wieder ab. Stefan 0:03:37–0:03:40 Zweiter Punkt ist Story, also ist Geschichte. 0:03:40–0:03:45 Er betont am Anfang nochmal, was machen wir Menschen? Wir sind sinngebende Wesen 0:03:45–0:03:48 und durch unsere Geschichten erzeugen wir Bedeutung für uns und für die Welt. 0:03:49–0:03:52 Und die Grundlage von Kooperation, um etwas gemeinsam zu erschaffen, 0:03:52–0:03:54 sind gemeinsame Geschichten, gemeinsame Mythen. 0:03:55–0:03:58 Und Menschen schließen sich eben solchen Geschichten an, vor allem. 0:03:58–0:04:01 Sie schließen sich diesen Visionen an und deswegen braucht es, 0:04:01–0:04:05 damit Menschen sich anschließen, braucht es eben Klarheit in dieser Geschichte. 0:04:06–0:04:12 Und das Dritte ist dann eben, das ist eben die Quelle. die Beobachtungen zeigt, 0:04:13–0:04:17 dass es am Anfang immer genau eine Quellperson gibt, die eben diese Idee, 0:04:17–0:04:21 diese Vision empfangen hat und die die Initiative ergreift. 0:04:21–0:04:24 Er schreibt nochmal deutlich, und das finde ich wichtig zu betonen, 0:04:24–0:04:29 dass alle Projekte, Organisationen oder Bewegungen sind am Anfang eine Initiative. 0:04:29–0:04:33 Und diese Initiative treten eben, entweder beginnen wir Menschen Initiativen 0:04:33–0:04:36 oder wir treten ihnen bei, um Ideen in der Welt zu realisieren. 0:04:38–0:04:42 Und wenn wir diese beitreten, dann können wir zu spezifischen Quellen in einem größeren Feld werden. 0:04:42–0:04:45 Und was mir da heute Morgen kurz aufgefallen ist, ist total spannend, 0:04:45–0:04:49 selbst das Mycelium, also selbst Timo ist ja die globale Quelle des Myceliums 0:04:49–0:04:52 und gleichzeitig ist er die spezifische Quelle einer viel größeren Bewegung, 0:04:52–0:04:55 nämlich zum Beispiel der sozial-ökologischen Transformation der Wirtschaft. 0:04:56–0:05:00 Das heißt, wir sind eigentlich immer alle auch spezifische Quellen von was Größerem 0:05:00–0:05:02 und sind in was Großes eingebettet. 0:05:03–0:05:06 Und dann habe ich noch den vierten Punkt, das kommt da jetzt auch schon mit, 0:05:06–0:05:08 das ist eben die Idee von kreativen Feldern. 0:05:09–0:05:13 Das heißt unter allem dem, was wir Organisationen nennen und wir begreifen Organisationen 0:05:13–0:05:15 ja als irgendwie als Ding, als juristische Person und so. 0:05:16–0:05:19 Er begreift es mehr als, ja Menschen organisieren sich halt, 0:05:19–0:05:21 um Dinge in die Welt zu bringen. 0:05:21–0:05:25 Und dem drunter liegt dieses kreative Feld, was er benennt. 0:05:25–0:05:29 Und er beschreibt das als eine Art Gravitationsfeld, das Menschen anzieht und 0:05:29–0:05:31 Ressourcen anzieht, um die Vision zu verwirklichen. 0:05:32–0:05:35 Und aber auch als eine Wiese, er sagt im Englischen Meadow, ein schönes Wort 0:05:35–0:05:39 dafür, so Wiese, Weide, als physischen Raum, auf dem Menschen zusammenkommen, 0:05:39–0:05:41 um an der Vision zu arbeiten. 0:05:41–0:05:49 Und das ist ein Konzept oder eine Idee, die einfach viel tiefer liegt als darauf, 0:05:49–0:05:53 was dann aufbauend an Organisationsstrukturen entsteht, was aufbauend an, 0:05:53–0:05:56 wie die Ownership geregelt ist, 0:05:56–0:06:00 wie Entscheidungen geregelt sind, Und wie alt das kommt später aufgrund von 0:06:00–0:06:02 diesem kreativen Geld, was da auch nicht unterliegt. Hannah Heller 0:06:03–0:06:06 Wir wollen nochmal einen Rundumschlag auf jeden Fall. Genau, 0:06:06–0:06:08 wir werden glaube ich auf die einzelnen Punkte auch nochmal später eingehen, 0:06:08–0:06:11 weil heute nähern wir uns der ganzen Sache ja so ein bisschen theoretischer, 0:06:11–0:06:13 wie man vielleicht schon merkt. 0:06:13–0:06:18 Stefan zitiert schon fleißig aus dem Buch. Jetzt aber nochmal zurück zu unserer 0:06:18–0:06:21 letzten Podcast-Folge und vielleicht auch der Resonanz, die wir dazu bekommen 0:06:21–0:06:23 haben, beziehungsweise Fragen von ZuhörerInnen. 0:06:24–0:06:29 Nämlich die Frage so ein bisschen danach, gibt es wirklich immer nur eine Quelle? 0:06:29–0:06:33 Ich glaube, wir kennen auch in unserem Mycelium-Ökosystem auch Beispiele, 0:06:34–0:06:35 wo sich dann die Menschen fragen, 0:06:35–0:06:38 die zu zweit was gegründet haben oder zu dritt was gegründet haben. 0:06:38–0:06:42 Wer ist denn jetzt die Quelle eigentlich von uns beiden oder von uns dreien? 0:06:43–0:06:46 Und da die Frage, Franka, gibt es da eine eindeutige Antwort? 0:06:46–0:06:48 Gibt es immer nur eine Quelle? Müssen die sich jetzt einigen, 0:06:49–0:06:52 wer eigentlich die Quelle ist? Oder kann es in Ausnahmefällen vielleicht auch zwei geben? Franziska 0:06:53–0:06:57 Okay, die Frage nehme ich gerne auf. Ich freue mich auch, dass so viel Resonanz 0:06:57–0:07:00 kam von Hörerinnen und Hörern zu diesem Podcast. 0:07:01–0:07:04 Und es ist nicht so ganz simpel, die Frage zu beantworten, weil es kann eben 0:07:04–0:07:06 sein, dass wir gerade in einem Stadium sind von einem Projekt, 0:07:06–0:07:12 wo natürlich zwei Menschen oder mehrere das gleich verantwortungsvoll bereits tun. 0:07:12–0:07:16 Und wenn wir aber trotzdem die Frage stellen, wo kam eigentlich wirklich diese 0:07:16–0:07:21 Idee und diese Vision her, wir uns dann doch eine Urquelle finden. 0:07:21–0:07:26 Und wir hatten die Frage bei uns im Myzilium auch bezüglich des Hubs, 0:07:26–0:07:30 den es immer mal wieder gegeben hat, von Sarah und Ronja, die ganz klar gesagt 0:07:30–0:07:32 haben, wir machen das doch zu zweit. 0:07:32–0:07:36 Das kann doch nicht sein, dass einer von uns jetzt hier irgendwie die Quelle 0:07:36–0:07:38 sein muss vielleicht auch. 0:07:38–0:07:42 Und was die Reise begeben hat, ist, dass es eine Urquelle gab, nämlich Nadine, 0:07:43–0:07:47 die das erste Mal diesen Hub gemacht hat und dann eine wundervolle Übergabe 0:07:47–0:07:52 gemacht hat an die beide, die dann zu zweit in ihrer Kraft standen und dann 0:07:52–0:07:54 dieses Projekt weitergeführt haben. 0:07:54–0:07:58 Und solche Fragen kamen jetzt nachgelagert zu unserer... 0:07:58–0:08:02 So unsere ersten Folge und die wollen wir heute auch immer mal wieder so ein 0:08:02–0:08:06 bisschen versorgen und wohl wissentlich, dass wir uns mit dem Konzept, 0:08:06–0:08:10 es nicht darum geht, die Hände dafür ins Feuer zu legen, 0:08:10–0:08:16 sondern wirklich eine Blickweise, eine Brille aufzusetzen, die uns dabei helfen kann, 0:08:17–0:08:21 eigentlich unserem menschlichen Urbedürfnis nach Kreation, nach Schöpfung, 0:08:21–0:08:25 wir wollen etwas in die Welt bringen, nachzukommen und das zu verwirklichen. Hannah Heller 0:08:25–0:08:29 Ich bleibe mir aber an dem Punkt direkt mal dran, weil du hast gerade erwähnt, 0:08:29–0:08:32 Nadine hatte den Impuls, so einen Hub in die Welt zu bringen, 0:08:32–0:08:35 hat ihn dann weitergegeben an Ronja und Sarah. 0:08:35–0:08:39 Hier gab es ja auch eine Frage aus der Zuhörerschaft, nämlich die Frage, 0:08:39–0:08:45 wie funktioniert es denn, dass man diesen Quellimpuls gut abgibt, 0:08:45–0:08:46 dass er gut aufgenommen wird von anderen. 0:08:47–0:08:49 Vielleicht habt ihr da noch einen Tipp? Franziska 0:08:49–0:08:53 Ja, also das ist was, was für uns gerade sehr, sehr spannend ist und was wir 0:08:53–0:08:57 tatsächlich auch bewegen und uns noch nicht so ganz klar diesbezüglich sind, 0:08:58–0:08:59 weil uns noch die Erfahrung auch fehlt. 0:09:00–0:09:03 Also wir haben ja als Muzilium in der Begleitung, arbeiten wir ja vor allem 0:09:03–0:09:08 mit GründerInnen zusammen und gleichzeitig jetzt ja vermehrt mit sogenannten 0:09:08–0:09:11 Nachfolgeprojekten oder Übergaben. 0:09:11–0:09:16 Das heißt, ein Unternehmer oder eine Unternehmerin hört auf und es gilt, 0:09:17–0:09:19 dieses Projekt in neue Hände zu geben. 0:09:19–0:09:25 Und da ist genau das ja dann relevant, die Quelle richtig gut zu übergeben und 0:09:25–0:09:30 dafür braucht sich ja einiges. unter anderem natürlich eine klare Vision, 0:09:30–0:09:31 die auch übergeben wird. 0:09:32–0:09:35 Gleichzeitig auch ein Loslassen von der aktuellen Quelle, 0:09:35–0:09:40 die wirklich auch rausgeht und auch sowas vielleicht eben Energetisches wirklich 0:09:40–0:09:45 auch überträgt und gleichzeitig auch eine neue Quelle, die wirklich in ihrer 0:09:45–0:09:47 Kraft steht und auch darin sehr gut begleitet wird. 0:09:48–0:09:51 Und jetzt sind wir aber da eben an einem spannenden Punkt. 0:09:51–0:09:57 Ich habe noch nicht den Erfahrungsschatz, ob das wirklich dann auf diese Art 0:09:57–0:09:58 und Weise auch gelingen. 0:09:58–0:10:01 Und ich glaube, es gibt aber genug Beispiele in dieser Welt, 0:10:01–0:10:05 wo sozusagen Übergaben eben nicht gelingen. Und. 0:10:05–0:10:09 Viel mehr kann ich zu der Frage gar nicht so sagen. 0:10:09–0:10:12 Vielleicht mag Stefan noch was dazulegen, aber ich glaube, das wird was sein, 0:10:12–0:10:16 was wir einfach in den nächsten Monaten und auch in der Zeit sozusagen in unserer 0:10:16–0:10:20 Rolle im Mycetium weiter beobachten werden und auch immer mal wieder vielleicht 0:10:20–0:10:21 neue Erkenntnisse teilen können. Hannah Heller 0:10:22–0:10:24 Stefan, steht noch was Schlaues dazu im Buch drin? Stefan 0:10:25–0:10:29 Im Buch steht viel dazu drin, ja. Also es gibt auch ein ganzes Kapitel dazu 0:10:29–0:10:31 zu erfolgreicher Succession. 0:10:31–0:10:34 Ich glaube, es ist wichtig zu sehen, dass das auf verschiedenen Ebenen stattfindet. 0:10:34–0:10:39 Also eine erfolgreiche Übergabe findet nicht unbedingt nur zwangsläufig auf 0:10:39–0:10:40 einer operativen Ebene statt. 0:10:41–0:10:45 Also das kann zwar auch sein, also Aufgaben können vielleicht sogar gut operativ 0:10:45–0:10:50 übergeben werden, aber wenn die übergebende Person quasi nicht wirklich loslässt 0:10:50–0:10:53 und nicht so richtig, dann bleibt es drin haften. 0:10:54–0:11:00 Und er beschreibt viele Fallbeispiele und auch eigene Erfahrungen in seinem Buch, wie das war. 0:11:00–0:11:04 Also er ist selber aus einer großen Firma ausgestiegen und es aber hat sie nie 0:11:04–0:11:07 richtig losgelassen und das hat auch alles dann nicht mehr funktioniert und 0:11:07–0:11:10 er ist zwei Jahre später wieder zurück, weil er gemerkt hat, 0:11:10–0:11:11 dass das nicht geklappt hat. 0:11:11–0:11:17 Ich kenne es aus der eigenen Erfahrungen auf zumindest auf vielen spezifischen 0:11:17–0:11:20 Quellebenen und wir haben ja vorhin festgestellt, dass es eigentlich egal ist, 0:11:20–0:11:23 auf welcher Ebene wir das betrachten, weil als spezifische Quelle sind wir eine 0:11:23–0:11:25 globale Quelle auch für bestimmte Bereiche. 0:11:26–0:11:30 Ich habe in meinem Leben ja einige Dinge begonnen oder begleitet und auch wieder 0:11:30–0:11:32 abgegeben. Ich habe das tatsächlich schon oft gemacht. 0:11:33–0:11:37 Ich kann sagen, dass das durchaus funktioniert. In einzelnen Bereichen, 0:11:37–0:11:42 die ich verantwortet habe, in Organisationen, habe ich sehr verantwortlich. 0:11:42–0:11:45 Also am Ende, früher war es auch mal so, dass es irgendwie nicht geklappt hat 0:11:45–0:11:48 und dann ist man mehr oder weniger so von heute auf morgen gegangen, 0:11:48–0:11:49 weil es was nicht gut hingekriegt hat. 0:11:50–0:11:53 In den letzten Jahren habe ich das sehr viel besser und verantwortlicher hinbekommen 0:11:53–0:11:58 und habe quasi Nachfolgemenschen gezielt gesucht, habe sie eingeladen, 0:11:58–0:12:00 habe ihnen das beigebracht und bin dann irgendwann gegangen. 0:12:01–0:12:05 Das dauert tatsächlich. Also im Franzwerk war es eine ähnliche Sache. 0:12:05–0:12:08 Das ist tatsächlich auch sehr spannend, weil wir da. 0:12:08–0:12:12 Im Nachhinein erkannt haben, dass weder ich noch Franka da globale Quelle waren 0:12:12–0:12:16 und das Teil der Geschichte des Franzwerkes auch, warum auch manche Sachen da 0:12:16–0:12:17 nicht so funktioniert haben. 0:12:17–0:12:22 Aber meine spezifische Quellfunktion eben auch als Geschäftsführer und in vielen 0:12:22–0:12:27 Bereichen dafür verantwortlich zu sein, die haben wir sehr deutlich und sehr klar übergeben. 0:12:27–0:12:31 Zum einen in der Idee an den Kollektiv, also es waren viele dabei in diesem 0:12:31–0:12:35 ganzen Prozess und gleichzeitig war eindeutig eine Person da, 0:12:35–0:12:40 die bis jetzt diese Rolle quasi komplett übernommen hat und diese auch ausfüllt. 0:12:40–0:12:44 Und ich habe die tatsächlich komplett auch losgelassen und es funktioniert auch 0:12:44–0:12:47 weiterhin gut und der Laden läuft weiter. Super. Hannah Heller 0:12:47–0:12:51 Jetzt sind ja viele von unseren ZuhörerInnen, sind GründerInnen, 0:12:51–0:12:57 sind Quellen für bestimmte Projekte und dieser Podcast soll ihnen helfen. 0:12:57–0:12:59 Er soll ihnen helfen, in der Praxis 0:12:59–0:13:03 gute Quellen zu sein, gut mit dieser Verantwortung der Quelle umzugehen, 0:13:03–0:13:08 um die Ideen, die Impulse, die Organisationen, die Initiativen, 0:13:08–0:13:11 die sie in die Welt bringen, auch in der Langfristigkeit zu stabilisieren, 0:13:12–0:13:18 indem eben die Quellen ihrer Rolle sich bewusst werden und damit auch verantwortungsvoll umgehen. 0:13:18–0:13:22 Deshalb meine Frage an euch. Was brauchen diese Weltpersonen? 0:13:22–0:13:26 Was müssen sie wissen? Mit welchen Werkzeugen sollten sie durch die Welt gehen? Franziska 0:13:26–0:13:31 Ich fange mal an mit etwas, was Peter König gesagt hat, was mich sehr bewegt hat. 0:13:31–0:13:37 Er hat nochmal klargemacht, dass die Quellen echt auch eine schwere Rolle haben, 0:13:37–0:13:39 weil sie so unfassbar alleine sind. 0:13:39–0:13:44 Also es geht tatsächlich um eine Einsamkeit, weil man die einzigste Person ist, 0:13:44–0:13:50 die diese Vision auf diese Art und Weise und mit dieser Tiefe tatsächlich greifen 0:13:50–0:13:52 kann und auch spüren kann. 0:13:52–0:13:57 Und das Verrückte ist, dass also der Job der Quelle ist, damit umgehen zu können, 0:13:58–0:14:02 mit dieser Einsamkeit, also vor allem mit dieser geistigen Einsamkeit sozusagen. 0:14:03–0:14:09 Und der eigenen Intuition auch immer zu folgen, weil die ist der Zugang zu dem Ganzen. 0:14:10–0:14:13 Und dann eben auch in eine Verantwortung zu gehen. 0:14:13–0:14:17 Und am Ende geht es tatsächlich auch darum, dieses Privileg, 0:14:17–0:14:25 was man auch hat, weil man eben diese Quelle sein darf, wirklich auch auszufüllen. 0:14:25–0:14:29 Und das bedeutet zum Beispiel in manchen Momenten, dass man ein Entscheidungsrecht 0:14:29–0:14:33 hat, weil man als einzigste Person in dieser ganzen Initiative vielleicht eben, 0:14:34–0:14:39 überhaupt diese Vision so spüren kann und so hüten kann und auch als einzigste 0:14:39–0:14:43 Person vielleicht ganz genau weiß, wo es hingeht oder es aber vielleicht auch nicht weiß. 0:14:43–0:14:46 Und vielleicht ist das jetzt auch ein Punkt, Stefan, wo du nochmal reingehen 0:14:46–0:14:51 kannst in diesen Kompass, den du heute mitgebracht hast, weil der einiges an 0:14:51–0:14:54 Werkzeugen oder zumindest an Prinzipien bereithält. Stefan 0:14:54–0:14:58 Ja, mache ich gern. Da wird es nämlich sehr konkret und sehr praktisch und ich 0:14:58–0:15:02 merke, wir reden viel auf sehr tiefen oder sehr hohen Ebenen, 0:15:02–0:15:04 je nachdem, wie man das gerade sehen will. 0:15:04–0:15:08 Das Buch, gerade von Tom Nixon, ist unglaublich pragmatisch und tatsächlich 0:15:08–0:15:11 down to earth, beziehungsweise es ist beides. 0:15:11–0:15:15 Also er schreibt auch über sehr tiefe spirituelle Themen tatsächlich und gleichzeitig 0:15:15–0:15:19 gibt er uns Werkzeuge an die Hand und er nennt es den Source-Kompass. 0:15:20–0:15:24 Und da geht es quasi darum, vor allen Dingen schreibt er auch davor, 0:15:24–0:15:28 dass es darum geht, opposender Thinking zu lernen und auszuhalten. 0:15:29–0:15:33 Ich übersetze es so, quasi Paradoxien halten zu können, beziehungsweise auch 0:15:33–0:15:36 aus Entweder-oder-Denken in Sowohl-als-Auch-Denken zu kommen. 0:15:36–0:15:40 Und die zwei zentralen Spannungsfelder, die er in seinem Kompass da aufzeigt, 0:15:40–0:15:44 sind das erste ist Doubt und Clarity, also Zweifel und Klarheit. 0:15:44–0:15:49 Und dass die Quellperson sich in einem permanenten Tanz zwischen diesen zweiten Polen befindet. 0:15:49–0:15:53 Und auch aus eigener Erfahrung, und ich war mehrfach in meinem Leben Quellperson 0:15:53–0:15:59 oder auch Teil von anderen Quellpersonen, ist es, wenn man selber eine Idee 0:15:59–0:16:02 von etwas hat und was beginnt und eine Initiative startet, 0:16:02–0:16:06 dann ist es meistens, tatsächlich der meiste Zustand ist Unwissenheit. 0:16:06–0:16:12 Die meiste Zeit weiß ich nicht ganz genau, wo es hingeht und was der nächste Schritt ist. 0:16:12–0:16:18 Und genau ist das gleichzeitig das, was nur die wirkliche globale Quelle so 0:16:18–0:16:23 richtig kann und weiß. Er schreibt in dem Buch eine andere, nennt das The State of Not Knowing Yet. 0:16:23–0:16:28 Also ich weiß es noch nicht genau, wie es geht und das heißt, 0:16:28–0:16:32 dann habe ich die Aufgabe, entweder ins Innere lauschen zu gehen, 0:16:32–0:16:34 zum Beispiel sich tatsächlich auch zurückzuziehen und weit zu gehen, 0:16:35–0:16:38 innere Klarheit zu finden, was der Weg ist, wieder offen zu werden, 0:16:38–0:16:43 um wieder was zu empfangen, was der nächste Schritt ist oder eben in Gespräche 0:16:43–0:16:46 zu gehen, in Dialog zu gehen, mit anderen zu gehen und darüber die Klarheit zu finden. 0:16:47–0:16:51 Das zweite zentrale Spannungsfeld ist das zwischen Top-Down und Bottom-Up. 0:16:52–0:16:56 Also das auf der einen Seite, diese hatten wir das letzte Mal auch, 0:16:56–0:17:01 die zentrale Aufgabe von Guarding the Edges, also die Integrität der Initiative schützen. 0:17:01–0:17:06 Und auf der anderen Seite es aber auch loszulassen und andere in die volle Verantwortung 0:17:06–0:17:10 kommen zu lassen, um ihren Teil der Vision in der Gesamtvision umsetzen zu dürfen. 0:17:11–0:17:15 Ich möchte da als Beispiel, das ist tatsächlich auch ein Franzwerk-Thema gewesen 0:17:15–0:17:19 und was wir auch merken, was alle möglichen dritte Orte sehr schnell bekommen. 0:17:19–0:17:23 Wenn solche Orte entstehen, werden ganz viele Bedarfe geweckt und ganz viele 0:17:23–0:17:25 Menschen, auch ganz viele Mitglieder haben ganz viele Ideen, 0:17:25–0:17:28 was sie in diesem Raum alles tun wollen. 0:17:28–0:17:32 Und wir hatten damit auch ganz klaren Konflikt. Für uns war das Franzwerk ein 0:17:32–0:17:36 Ort, ein Epizentrum, ein Ausgangsort für sozial-ökologische Transformation. 0:17:36–0:17:40 Und jetzt gab es aber auch Bedürfnisse von vielen Menschen, da Partys zu machen, 0:17:40–0:17:44 weil der Raum dafür geeignet ist, und bis nachts um viel eine Technoparty zu machen. 0:17:45–0:17:48 Und da sind wir dann an dieser Stelle gewesen von Guarding the Edges. 0:17:48–0:17:51 Und bei mir hat sich dann alles gesträubt, dass das nicht in dem Feld ist, 0:17:51–0:17:53 was ich für den Ort sehe. Und ich wollte das nicht. 0:17:54–0:17:56 Und dann kam es zu Konflikten. Und das ist sehr, sehr spannend. 0:17:57–0:17:59 Und das ist aber die Integrität der Initiative. 0:18:00–0:18:05 Also das ist was ganz Spannendes. Das sind diese zwei Polaritäten dieses Kompasses. 0:18:06–0:18:10 In der Mitte davon, das würde ich noch dazulegen, steht die Quelle und er nennt 0:18:10–0:18:14 das Integrated Identity, also die Identität der Quelle. 0:18:15–0:18:20 Und was durch das Buch hinweg absolut klar wird, ist, dass eine der Hauptaufgaben 0:18:20–0:18:23 und wichtigsten Aufgaben von Quellpersonen ist Persönlichkeitsentwicklung. 0:18:24–0:18:29 Das ist das Entwickeln von einem sehr hohen Maß an Selbstkenntnis, 0:18:29–0:18:33 Selbstreflexion und Selbstbewusstheit im Sinne von sich selbstbewusst sein, 0:18:33–0:18:38 weil die Auswirkungen des Felds sehr groß sind und wir manifestieren eben in 0:18:38–0:18:42 der Welt das, was wir sind und zwar egal, ob es eben unbewusst oder bewusst ist. 0:18:42–0:18:46 Das heißt, unbewusste Anteile zu heben, Schattenarbeit zu machen, 0:18:47–0:18:49 das ist tatsächlich große Aufgabe 0:18:49–0:18:53 von Quellpersonen, da es sonst zu Verwerfungen im ganzen Feld kommt. Hannah Heller 0:18:53–0:18:57 Also heißt Stefan, nur um das nochmal bildlich zu machen, du hast in der Mitte 0:18:57–0:19:01 die Quelle, die soll am besten irgendwie klar haben, wer sie ist. 0:19:02–0:19:05 Und dann hast du in eine Richtung die Klarheit. Stefan 0:19:05–0:19:05 Ja. Hannah Heller 0:19:06–0:19:08 Oben die Klarheit und unten die... Stefan 0:19:08–0:19:12 Oben Top-Down, unten Bottom-Up-Ansatz. Genau, und links, rechts Klarheit und Zweifel. Hannah Heller 0:19:12–0:19:17 Ah ja, okay, spannend. Weil es ist ja auch sozusagen im Umfeld einer Quelle 0:19:17–0:19:21 nicht leicht, damit umzugehen, dass manche Dinge vielleicht sehr klar sind, 0:19:21–0:19:24 an denen man sich stört und die man gerne ausdiskutieren würde. 0:19:24–0:19:28 Und dann aber auch wieder ganz viel ganz unsicher ist, wo man irgendwie spürt, 0:19:28–0:19:31 okay, da muss ich jetzt eigentlich unterstützend reingehen, weil da spüre ich 0:19:31–0:19:35 vielleicht eine Klarheit, da spüre ich vielleicht sozusagen eine spezifische 0:19:35–0:19:37 Quelle, die mir eine Klarheit gibt. 0:19:37–0:19:40 Ja, spannend. Okay, Franka, ergänze. Franziska 0:19:40–0:19:44 Mega spannend und ich glaube, genau da können wir als Myzilium auch nochmal 0:19:44–0:19:45 eine Hilfestellung sein, 0:19:46–0:19:50 weil wir sozusagen in spezifischen Quellräumen für die Menschen so eine Art 0:19:50–0:19:54 Angebot schaffen können, um sich mit sich selbst auch auseinanderzusetzen und 0:19:54–0:19:59 um in diesem Tanz zwischen Klarheit und Zweifel sich wirklich gut zurechtzufinden. 0:20:00–0:20:02 Und wir haben jetzt den Kompass, der ist noch gar nicht fertig, Stefan. 0:20:02–0:20:06 Wir haben ja noch das Oben und Unten, also das Bottom-up und Top-down, 0:20:07–0:20:11 diese Polarität noch nicht bewegt und vielleicht, gehen wir eben da auch gleich 0:20:11–0:20:18 hin, weil das nämlich der nächste Tanz ist, den wir da zu handeln haben oder zu tanzen haben. Stefan 0:20:19–0:20:22 Ja, beziehungsweise so ein bisschen war es ja schon drin, das ist eben dieses 0:20:22–0:20:26 Garling the Edge und dann quasi das ist das Top-Down und das Bottom-Up ist, 0:20:27–0:20:30 die Menschen quasi in die Verantwortung zu lassen, ihre eigenen spezifischen 0:20:30–0:20:32 Visionen innerhalb der Gesamten zu erfüllen. 0:20:33–0:20:35 Und dazwischen entsteht ja eine Spannung. 0:20:35–0:20:39 Was zu dem Kompass noch dazukommt, wir haben ja jetzt, wenn man Kompass denkt, 0:20:39–0:20:41 wir haben jetzt ja die vier Haupthimmelsrichtungen quasi damit. 0:20:41–0:20:46 Es gibt noch die halben und das sind die Behaviors of the Source. 0:20:46–0:20:50 Also das sind die Verhaltensweisen, die zwischen diesen Polen quasi so stattfinden. 0:20:51–0:20:54 Und das sprengt ein bisschen den Rahmen. Und vor allen Dingen können wir es 0:20:54–0:20:57 im Podcast halt nicht visualisieren. Da möchte ich krass auf das Buch verweisen. 0:20:57–0:21:01 Ich kann kurz was dazu sagen, weil das gerade von dir aufnehmen, Hanna. 0:21:02–0:21:04 Dieses, naja, aber jetzt ist ja irgendwie keine Klarheit da. 0:21:04–0:21:07 Was kann die Quellperson jetzt tun? 0:21:07–0:21:12 Sie kann einerseits ins Listening gehen, also ins innere Listening, 0:21:12–0:21:15 also ich gehe in den Wald, meditiere eine Runde, sitze da und gucke, 0:21:15–0:21:21 was da kommt und gleichzeitig aber auch ins Hosting und ins Listening mit den Menschen, 0:21:21–0:21:26 mit denen ich alle zusammen arbeite und dadurch entsteht eventuell Insgesamtklarheit 0:21:26–0:21:28 und auch in der Quellperson. 0:21:28–0:21:30 Und dann kann ich eventuell sogar entscheiden. 0:21:31–0:21:34 Und die Aussage ist, und ich glaube, dass das wirklich stimmt, 0:21:34–0:21:40 wenn die Quellperson klar ist und wenn ihre Entscheidung im Prinzip aligned 0:21:40–0:21:46 ist mit diesem Purpose dieser Organisation und die anderen ja auch aligned sind mit der Organisation, 0:21:47–0:21:49 dann schreibt der, Consent will come naturally. 0:21:50–0:21:55 Dann wird irgendwie allen klar sein, jawohl, das ist der richtige Weg und dann tun wir den auch. 0:21:55–0:22:00 Also die Aussage ist, dass dann die Widerstände tatsächlich eigentlich gar nicht 0:22:00–0:22:02 da sind und gar nicht so groß sind. 0:22:02–0:22:06 Und das ist natürlich eine total spannende Aussage und es ist auch spannend, das so zu beobachten. 0:22:06–0:22:09 Und wenn ich reflektiere über meine Erfahrungen, glaube ich, 0:22:09–0:22:10 ist da sehr, sehr viel dran. Franziska 0:22:11–0:22:15 Ich glaube, was wir da jetzt auch sehen, ist so dieses Konzept, 0:22:15–0:22:21 das passt, also wo passt es eigentlich rein? Da geht es um das Thema Führung oder Leadership. 0:22:21–0:22:26 Es geht gleichzeitig um Organisationen, Organisationsstruktur. 0:22:26–0:22:30 Und auf der anderen Seite trifft es eigentlich ja dieses eigentliche Warum, 0:22:31–0:22:33 ist das die Frage, wie bringen wir das? 0:22:34–0:22:40 Neues in diese Welt? Wie gehen wir in diesen Schöpfungsprozess oder in diese Kraft eigentlich rein? 0:22:40–0:22:44 Und irgendwie passt es zu allem und was wir merken ist, dass es, 0:22:44–0:22:49 wenn wir jetzt bei diesen Himmelsrichtungen bleiben von Top-Down, Bottom-Up, 0:22:50–0:22:54 dann geht es halt noch um was Zusätzliches und mit was wir das auch jetzt im 0:22:54–0:22:57 Myzilium gerade verbinden, ist nämlich mit der Soziokratie und der Frage, 0:22:57–0:23:00 naja, wie gestalten wir denn jetzt unsere Organisation? 0:23:00–0:23:07 Also wenn wir die Quellbrille mit Absicht auch aufziehen und die eben als ein 0:23:07–0:23:11 Konzept oder als eine Perspektive nehmen, mit was können wir die noch anreichern und ergänzen? 0:23:12–0:23:17 Und ich glaube, darum geht es auch, nicht nur das als das einzig Wahre und nur 0:23:17–0:23:21 dieses eine eben zu betrachten, sondern es zu kombinieren mit anderen Dingen. 0:23:22–0:23:25 Unter anderem zum Beispiel eben mit soziokratischen Ansätzen. 0:23:25–0:23:29 Und dann lösen sich auch ganz viele Ebenen, an denen sich vielleicht Menschen 0:23:29–0:23:32 gerade getriggert fühlen, tatsächlich auch auf. 0:23:33–0:23:38 Und das eine ist zum Beispiel eben dieses, es geht nicht nur um Selbstorganisationen, 0:23:38–0:23:43 um komplett bottom-up Organisationen, wo alle gleich sind. 0:23:43–0:23:48 Sondern die Quellbrille, die zeigt uns, dass wir eine Verschiedenheit akzeptieren können. 0:23:49–0:23:53 Und dann ist eigentlich die Frage, okay, wie können wir das eigentlich wirklich 0:23:53–0:23:56 gut schaffen und wie können wir auch damit umgehen, dass Menschen verschiedene 0:23:56–0:24:00 Kompetenzen haben, verschiedene Kommunikationsfähigkeiten, auch verschiedene 0:24:00–0:24:03 Kenntnisse sozusagen von sich selbst vielleicht. 0:24:04–0:24:08 Und wie kriegen wir das alles integriert? Und da reicht die Quellbrille nicht 0:24:08–0:24:12 aus, um dieses Wie auch tatsächlich zu beantworten. 0:24:12–0:24:17 Und was wir mit Zebium an der Stelle eben tun, ist das Thema Kultur mit in die 0:24:17–0:24:21 Mitte zu legen. und wir orientieren uns da an der Verbindungskultur, 0:24:21–0:24:24 vor allem, dass wir eben von CircleWise, 0:24:25–0:24:28 und Elke gelernt haben und in unser Feld mit reinkommt. 0:24:29–0:24:35 Und wie können wir da sozusagen für alle Menschen auch einen Platz finden als 0:24:35–0:24:39 spezifische Quelle, als Unterstützungsperson und so weiter. 0:24:39–0:24:42 Und wie können wir uns in Kreisen organisieren und am Ende auch unsere Entscheidungen treffen. 0:24:42–0:24:46 Und wenn wir noch mal kurz auch Richtung Führung oder Leadership gehen, 0:24:47–0:24:50 es ist natürlich spannend, dass wir sozusagen gerade in der Welt, 0:24:50–0:24:54 wo uns Egozentrik mega krank macht und wir überhaupt keinen Bock darauf haben, 0:24:54–0:24:59 mit der Quellbrille eigentlich dahin gehen, dass wir sagen, okay, 0:24:59–0:25:01 weniger so arg, was wollt ihr, 0:25:01–0:25:04 sondern auch die Frage wirklich in das Zentrum rücken, ja, was will ich, 0:25:04–0:25:08 was will ich als Quelle gerade in diese Welt bringen und was hüte ich für eine Vision? 0:25:09–0:25:12 Und das ist natürlich ein Spannungsfeld, das wir da einfach aufmachen. Stefan 0:25:12–0:25:18 Ja, ich möchte was dazulegen. Zwei Sachen. Am Anfang ging es ja auch um diese 0:25:18–0:25:22 Entscheidung und dieses Consent come naturally, wenn es irgendwie klar ist. 0:25:22–0:25:26 Das Fundament und das als klarer Tipp an alle UnternehmerInnen, 0:25:27–0:25:28 die als Initiative starten, 0:25:28–0:25:34 ich kriege natürlich später massive Konflikte, wenn ich Menschen zusammenfinde, 0:25:34–0:25:37 um gemeinsam etwas zu tun, aber die Geschichte und die Vision nicht wirklich 0:25:37–0:25:39 klar ist und der Purpose nicht klar ist. 0:25:40–0:25:46 Dann wird es eben nicht natural sein, dass alle irgendwie aligned sind und gemeinsam diese Wege gehen. 0:25:46–0:25:51 Das heißt, es ist am Anfang elementar wichtig, sein eigenes Warum zu klären, 0:25:52–0:25:55 das Warum, diese Organisation zu klären und eine Vision zu klären. 0:25:55–0:25:59 Und dann schließen sich Menschen diesem eben an. Das heißt, Klarheit in der 0:25:59–0:26:02 eigenen Geschichte ist sehr, sehr wichtig, damit es später flowt. 0:26:02–0:26:04 Sonst fällt einem das irgendwann auf die Füße hin. 0:26:05–0:26:08 Und das zweite gerade zur Soziokratie. Die Soziokratie ist ein sehr schönes 0:26:08–0:26:12 Beispiel, die im Spannungsfeld zwischen Top-Down und Bottom-Up ist. 0:26:12–0:26:17 Wenn wir eine reine Bottom-Up-Organisation denken, dann denken wir eher an vielleicht 0:26:17–0:26:21 Mehrheitsentscheid, basisdemokratische Entscheide oder Konsens. 0:26:21–0:26:26 Eine Top-Down-Organisation zeichnet sich aus durch hierarchischen Einzelentscheid. 0:26:26–0:26:30 Ich halte beides für nicht mehr zeitgemäß und nicht mehr zielführend. 0:26:30–0:26:33 Und die Soziokratie ist tatsächlich für mich ein verbindendes Element. 0:26:33–0:26:36 Da geht es nicht darum, dass alle für etwas sind, sondern es geht darum, 0:26:36–0:26:40 wer darf wann berechtigte Einwände vorbringen. 0:26:40–0:26:45 Und somit geht es ganz nah diesem Nicht-Macht-Über, was du das letzte Mal erwähnt 0:26:45–0:26:46 hast, sondern dieses Macht-Mit. 0:26:47–0:26:50 Und auch Lalou schreibt, es geht nicht darum, dass alle gleichmächtig sind, 0:26:50–0:26:53 sondern es geht darum, dass alle vollkommen mächtig werden in der Organisation. 0:26:53–0:26:55 Und das ist ein sehr großer Unterschied. Hannah Heller 0:26:55–0:26:58 Vielleicht nochmal ein paar Worte zu diesem Unterschied, oder? 0:26:59–0:27:05 Weil so eine Quelle, die da irgendwie im Zentrum steht oder im Zentrum stand 0:27:05–0:27:11 und jetzt sozusagen in der Organisationsentwicklung auch immer wieder so ein 0:27:11–0:27:14 bisschen von außen drauf schaut auf die Organisation und fragt, 0:27:14–0:27:15 ist das eigentlich meine Vision? 0:27:16–0:27:19 Will ich eigentlich, dass diese Organisation sich so entwickelt, 0:27:20–0:27:23 wie sie sich gerade entwickelt, mit ihren verschiedenen spezifischen Quellen, 0:27:23–0:27:26 also Leute übernehmen Verantwortung, 0:27:26–0:27:32 übernehmen Macht und dann sozusagen, dann kommt es ja zu Reibung. 0:27:33–0:27:37 Wenn es dann passiert, dass Menschen in ihrer Rolle der spezifischen Quelle 0:27:37–0:27:40 innerhalb der Organisation eine Rolle übernehmen und die Hauptquelle sagt, 0:27:41–0:27:43 sorry, passt jetzt aber gar nicht zu meiner Vision. 0:27:44–0:27:47 Ich denke, da kommt es dann oft zu Reibung. Man kann natürlich irgendwie sagen, 0:27:47–0:27:50 naja, wenn man vorher gut aligned ist, also wenn man sich gut mitgesprochen 0:27:50–0:27:55 hat, wenn man einander viel zugehört hat, wenn man einander auch vertrauensvoll 0:27:55–0:27:58 gegenübersteht, dann entsteht da so ein Konsens automatisch. 0:27:59–0:28:02 Aber was, wenn das nicht automatisch passiert? 0:28:02–0:28:05 Also was, wenn da eine Reibung entsteht? Wie kann man damit gut umgehen? Stefan 0:28:06–0:28:11 Darf ich? Da brennt es mir voll unter den Fingernägel oder auf der Zunge. 0:28:11–0:28:14 Was mir dazu einfällt, ist was ganz Wichtiges, und das hatten wir noch nicht. 0:28:14–0:28:20 Die Vision ist auch etwas, das sich bewegt. und eine Vision auch in der Quellperson 0:28:20–0:28:23 darf sich ändern und darf sich erweitern. 0:28:23–0:28:27 Und das kann vor allen Dingen gerade passieren, wenn ich in meine Vision Menschen 0:28:27–0:28:31 einlade und sie ihre dazulegen, dann kann das ja genauso sein, 0:28:31–0:28:36 dass ihre spezifische Vision, wenn wir uns das als Kreis auch vorstellen, als Feld, 0:28:36–0:28:39 so am Rand meiner ist und darüber hinaus geht. 0:28:39–0:28:44 Also es erweitert etwas von meiner Ursprungsvision und Idee als Quelle. 0:28:45–0:28:48 Und das kann dann einfach in dem Rahmen passieren, dass, ja, 0:28:48–0:28:50 es erweitert sich einfach. Es wird einfach mehr. 0:28:50–0:28:53 Es wird durch die Ränder, wird es mehr und es wird immer größer. 0:28:54–0:28:56 Und das kann durchaus passieren. 0:28:56–0:28:59 Jetzt kann es auch sein, dass es irgendwas ist, was so weit außerhalb ist, 0:28:59–0:29:02 dass es tatsächlich zum Konflikt kommt und das nicht dazugehört. 0:29:02–0:29:05 Und dann werden wir das irgendwie lösen müssen. 0:29:05–0:29:09 Und da im Bild zu bleiben, vom letzten Mal ist mir noch eingefallen, 0:29:09–0:29:12 in der Quelle und den Fluss, also aus der Quelle kommt das Wasser hinzu. 0:29:12–0:29:16 Und die spezifischen Quellen sind quasi kleine Flüsse oder Bäche, 0:29:16–0:29:20 die in diesen größeren Fluss mit reinfließen und dann wird der ja immer größer, das Gemeinsame. 0:29:21–0:29:24 Aber es kann auch sein, dass irgendwann wieder diese Flüsse wieder ausfließen. 0:29:24–0:29:30 Und ein anderer bekannter Unternehmensfreund, der lange Demokratisierung schon 0:29:30–0:29:34 so macht, der hat den Begriff des Sinnkoppelns mal in die Welt gebracht. 0:29:34–0:29:36 Und das finde ich wichtig zu sehen. 0:29:36–0:29:38 Also es geht nicht um Sinn stiften, es geht um Sinn koppeln. 0:29:39–0:29:43 Und wenn wieder der Purpose der Organisation klar ist, dann koppeln wir miteinander. 0:29:43–0:29:47 Also ich kann gerade extrem gut mit dem Mycelium koppeln, weil der Purpose des 0:29:47–0:29:50 Myceliums viel auch in mir auslöst, dass ich da mitmachen möchte. 0:29:51–0:29:55 Und es kann sich aber auch einfach wieder ändern. Also Menschen und auch in 0:29:55–0:29:57 Form von Organisationen dürfen irgendwann wieder auseinander gehen, 0:29:57–0:30:00 wenn sie merken, dass diese Kopplung nicht mehr trägt. 0:30:00–0:30:04 Also es gibt tatsächlich, es gibt die Erweiterung der Vision, das ist das eine. 0:30:04–0:30:08 Und das andere ist ja, dass man auch wieder auseinander geht und das ist in 0:30:08–0:30:10 Ordnung. Und dann versucht man das halt gut zu machen. Franziska 0:30:11–0:30:15 Ich muss gerade an ein Konzept von Dragon Dreaming denken, 0:30:15–0:30:21 wo es ja darum geht, eine gemeinsame Vision eigentlich zu entwickeln und auch 0:30:21–0:30:26 aber irgendwie um den kleinsten gemeinsamen Nenner. 0:30:27–0:30:31 Und wer da sozusagen immer nicht mehr mitgehen kann, der geht dann auch raus 0:30:31–0:30:35 und irgendwie am Ende entsteht was, aber irgendwie was sehr Kleines. 0:30:35–0:30:39 Und das Konzept der Quelle ist einfach nochmal ein anderes, Das im Sinne von, 0:30:39–0:30:43 es gibt eine Person, die schon so richtig was in die Mitte legt und mit dieser 0:30:43–0:30:47 Idee Menschen dann anzieht und auch dazu einlädt, mitzumachen. 0:30:48–0:30:51 Und diese zwei Konzepte, die kann man jetzt einfach nebeneinander stehen lassen. 0:30:52–0:30:55 Und ich will, wie gesagt, mir geht es so gar nicht darum, da zu bewerten und 0:30:55–0:30:56 zu sagen, das eine ist richtig, das andere ist falsch. 0:30:57–0:31:00 Das mag beides auch an verschiedenen Punkten vielleicht einfach seine Berechtigung haben. 0:31:01–0:31:05 Und gleichzeitig fühlt sich an manchen Stellen für mich sozusagen die Idee von 0:31:05–0:31:08 Dragon Dreaming dann an wie so ein verwässerter Konsens, 0:31:09–0:31:14 Und der Quellblick, der versucht was anderes, der versucht wirklich sich zu fragen, okay, 0:31:14–0:31:18 was ist hier die Intention, was ist die Absicht von diesem Menschen, 0:31:18–0:31:24 der auch einlädt und der diese erste Initialzündung bei sich findet und auch 0:31:24–0:31:25 die erste Kraft der Umsetzung. 0:31:25–0:31:30 Und wir haben das gerade auch, wenn wir eben jetzt auch immer mehr Initiativen 0:31:30–0:31:33 begleiten oder diese Übernahmeprozesse und so weiter, wo das tatsächlich dann 0:31:33–0:31:39 relevant wird, wo die Frage da ist, gibt es eigentlich eine Quelle von einer Initiative, 0:31:40–0:31:45 die das Ganze wirklich diesen Anfang gemacht hat? 0:31:46–0:31:50 Oder gibt es die, also es ist einfach spannend und ich wünsche mir diese Frage 0:31:50–0:31:53 auch wirklich einfach reinzugeben in die Initiativen, die dort einfach mal bewegt 0:31:53–0:31:56 werden darf und ich freue mich so sehr darauf, 0:31:56–0:32:00 das sozusagen auch als kleines Forschungsfeld zu sehen, um rauszufinden, 0:32:01–0:32:02 wie ist es denn da eigentlich? 0:32:03–0:32:07 Ich habe gerade das Gefühl, ich komme gerade als Begleiterin in viele Initiativen 0:32:07–0:32:11 so dazu, ich habe gerade oft das Gefühl, ich habe gleich ein Gespür, 0:32:11–0:32:12 wer eigentlich hier die Quelle ist. 0:32:12–0:32:16 Das ist eine ganz besondere Energie, die von den Menschen ausgeht und nicht 0:32:16–0:32:22 im Sinne von, die machen so viel Operatives und übernehmen überall sozusagen 0:32:22–0:32:26 die Aufgaben und so, sondern das ist was anderes. 0:32:26–0:32:32 Das ist wie ein Zugang, den man spürt und eine ganz besondere Kraft, 0:32:32–0:32:33 die von diesen Leuten ausgeht. 0:32:33–0:32:37 Und wenn die nicht mehr da wären, glaube ich, würde es sofort ins Stocken kommen 0:32:37–0:32:39 und sofort aufhören in irgendeiner Art. 0:32:40–0:32:44 Genau, und ich freue mich total darauf, das einfach mitzunehmen und auch den 0:32:44–0:32:47 Initiativen nahezulegen, das Ganze einfach mal anzuhören und durch ihre Systeme 0:32:47–0:32:52 durchlaufen zu lassen und mit uns dann in Räumen auch einfach die Erkenntnisse, 0:32:52–0:32:55 Oder vielleicht auch die großen Fragen einfach zu bewegen. Stefan 0:32:55–0:32:59 Also ich kenne das halt auch aus, da muss man gar nicht in dem Unternehmerischen 0:32:59–0:33:03 sein, aus Freundeskreisen oder Familiensystemen. 0:33:03–0:33:06 Also ich meine, was hält Familien zusammen? 0:33:06–0:33:11 Bei mir war es die Oma und die weit verstreute, über Deutschland verteilte Familie. 0:33:11–0:33:15 Na klar, ist die Uroma und die Oma die Quellperson davon. Und die Familie war 0:33:15–0:33:19 so lange noch einigermaßen zusammengehalten, als es noch regelmäßig Geburtstagsfeste 0:33:19–0:33:21 oder goldene, diamanten Hochzeits von denen gab. 0:33:21–0:33:26 Jetzt sind die tatsächlich nicht mehr da und auf der nächsten Ebene ist das 0:33:26–0:33:30 Familiensystem nicht so wirklich mehr intakt, weil die Person fehlt, die es zusammenhält. 0:33:30–0:33:32 Das Gleiche habe ich auch Erfahrung gemacht in Freundeskreisen. 0:33:33–0:33:37 Ich hatte einen sehr engen Freundeskreis in der Studienzeit und das war krass von einem. 0:33:37–0:33:41 Das war auch immer der Wohnung von dieser einen Person und da waren immer die ganzen Treffen. 0:33:41–0:33:44 Die ist irgendwann weggezogen und es ist sehr lose geworden. 0:33:44–0:33:47 Man sieht es tatsächlich an ganz, ganz vielen Stellen. Hannah Heller 0:33:47–0:33:52 Wenn wir jetzt ein paar Werkzeuge oder ein paar, ja eigentlich sind es eher 0:33:52–0:33:56 so Fragen, durch die man sich durchhangeln sollte als Quelle, 0:33:56–0:33:59 nochmal versuchen zusammenzutragen, 0:34:00–0:34:05 dann wäre es einerseits die Bitte oder die Frage an die Quelle, 0:34:05–0:34:07 ihre Vision klar zu haben. 0:34:08–0:34:11 Also so mal in sich zu gehen und zu fragen, was ist denn meine Vision? 0:34:11–0:34:14 Und da wirklich eine Schärfung vorzunehmen und sich dafür auch gut Zeit zu nehmen, 0:34:14–0:34:21 damit es später, ja, es beugt Konflikten vor, sage ich mal, im weiteren Verlauf 0:34:21–0:34:24 der Organisationsentwicklung diese Vision klar zu haben. 0:34:24–0:34:29 Und dann aber auch einzuladen und zu sagen, okay, wie ist denn meine eigene Rolle? 0:34:30–0:34:33 Und da auch zu überlegen, wie gehe ich denn auch in der Offenheit sozusagen 0:34:33–0:34:38 einladend auf andere Personen zu, dort auch Verantwortung zu übernehmen in ihrer 0:34:38–0:34:40 spezifischen Quellfunktion, 0:34:41–0:34:44 diese Offenheit der Visionserweiterung oder der Sinnkoppelung, 0:34:44–0:34:47 wie du es genannt hast, auch in sich zu tragen. 0:34:47–0:34:54 Habt ihr noch so ein paar Key-Takeaways, Schlüsselpunkte, wo ihr sagen würdet, okay, 0:34:55–0:34:58 liebe Quellen, bitte macht das auf jeden Fall, wenn ihr eine neue Idee in die 0:34:58–0:35:03 Welt bringen wollt und die auch stabil in dieser Welt bleiben soll und immer 0:35:03–0:35:05 mehr Menschen um sich versammeln soll. 0:35:06–0:35:10 Also einerseits Vision klar haben, zweitens Offenheit für Sinnkoppelung, 0:35:11–0:35:12 Drittens, ergänzt mich gerne. Franziska 0:35:13–0:35:19 Drittens ist für mich auf jeden Fall, dass die Quelle die Gaben ehren sollte. 0:35:19–0:35:24 Wertschätzt sollte die das Kollektiv, also die anderen Menschen in diesem Feld sozusagen geben. 0:35:25–0:35:30 Das heißt, die Menschen, die im Projekt arbeiten, denen wirklich zum Auszug 0:35:30–0:35:34 zu bringen, wie wichtig es ist, dass sie da sind und wie schön es ist, dass sie da sind. 0:35:34–0:35:40 Also ja, da geht es um Wertschätzen und Feiern tatsächlich. Das wäre mein Punkt drei. Hannah Heller 0:35:41–0:35:43 Punkt vier, Stefan, hast du noch was? Stefan 0:35:43–0:35:48 Ein permanentes Üben des Loslassens tatsächlich, je mehr dazukommt. 0:35:49–0:35:54 Und aus dem Kontrollding rauszukommen und ins Vertrauen reinzuwachsen und das 0:35:54–0:35:57 Mikromanagement quasi nicht mehr zu tun. 0:35:57–0:35:59 Weil am Anfang ist man alleine, man muss alles machen. 0:36:00–0:36:03 Und mit der Zeit ist es eine permanente Loslassaufgabe. 0:36:03–0:36:06 Das ist wie als Eltern auch. Ich meine, man hat ein Kind und man muss sich komplett 0:36:06–0:36:11 darum kümmern und das gesamte Erwachsenwerden von Kindern ist ein einziger Prozess 0:36:11–0:36:17 des Loslassens und des Freilassens und des Begleitens aber auch und des Wertschätzens, 0:36:17–0:36:19 also es geht da alles mit rein. Franziska 0:36:19–0:36:25 Ich hätte noch einen. Ich glaube, es geht auch immer darum, sich wirklich explizit 0:36:25–0:36:30 Auszeiten zu nehmen, um die Vision wiederzugreifen und für sich die eigenen 0:36:30–0:36:32 nächsten Schritte zu klären. 0:36:32–0:36:35 In der Theorie wird es auch als Quellzeit bezeichnet. 0:36:36–0:36:41 Und da geht es eben, wie gesagt, darum, Stille zu finden, wirklich nochmal sich 0:36:41–0:36:45 zu connecten mit dieser Vision und in die Kraft dazu kommen. 0:36:46–0:36:50 Und ich glaube, ein wichtiger Punkt wäre es noch, auch die Absicht in sich zu 0:36:50–0:36:51 finden, wirklich als Quelle zu agieren. 0:36:52–0:36:55 Sonst sind wir wieder bei den Dingen, die wir beim letzten Mal schon so arg behandelt haben. 0:36:55–0:37:01 Wenn ich die Absicht nicht in mir trage, dann kann es sein, dass ich diese Rolle, 0:37:01–0:37:05 die ich eigentlich in mir trage, verkenne, also irgendwie selber leugne. 0:37:05–0:37:10 Oder dass sie dann doch zu einem sehr despotischen Ausdruck kommt oder dass 0:37:10–0:37:15 ich einfach zu weich, in Anführungsstrichen, in dieser Rolle bin und dadurch 0:37:15–0:37:18 meine Aufgabe vernachlässige. Das ist möglich. 0:37:18–0:37:24 Das heißt wirklich, sich zu koppeln mit der Verantwortung, die ich als Quelle 0:37:24–0:37:26 tragen kann und übernehmen kann. 0:37:26–0:37:31 Und diese Erkenntnis, dass ich halt als Quellperson tatsächlich oft auch die 0:37:31–0:37:33 Antwort eigentlich in mir trage, wenn ich den Zugang dazu finde. Hannah Heller 0:37:34–0:37:35 Nummer 6. Stefan 0:37:35–0:37:40 Ja, das kam mir dann gleich dazu. Alles, was mit selbst zu tun hat, 0:37:40–0:37:48 im Sinne von Üben in Selbstreflexion, Selbstbewusstheit, Selbstfürsorge. 0:37:48–0:37:54 Tatsächlich die Arbeit oder die eigene Reise der inneren Entwicklung ist wirklich sehr, sehr wichtig. 0:37:55–0:37:59 Und das gegebenenfalls auch, sich Hilfe dazu zu holen oder Begleitung dazu zu 0:37:59–0:38:03 holen, halte ich für wichtig. Und paradoxerweise ist dieses, 0:38:03–0:38:06 sich um sich selbst da zu kümmern, vor allen Dingen dienlich, 0:38:06–0:38:09 um das eigene Ego im Check und im Balance zu haben. 0:38:09–0:38:13 Also sowohl die eigenen Unbewusstheiten, die wirken, die eigenen Schattenanteile, 0:38:13–0:38:16 die wirken, als auch vor allen Dingen den Ego-Check. 0:38:16–0:38:22 Weil natürlich ist diese Idee von Quelle wahnsinnig einladend und darauf muss 0:38:22–0:38:25 es massiv gecheckt werden für Menschen, die ein riesengroßes Ego-Thema haben 0:38:25–0:38:28 oder die vielleicht sogar auch narzisstisch veranlagt sind. 0:38:28–0:38:32 Und es geht aber um etwas ganz anderes. Es geht um ein absolutes Freiwerden 0:38:32–0:38:36 von zu viel Ego und aber in der Klarheit zu sein gleichzeitig. 0:38:36–0:38:44 Das ist auch sehr wichtig und sehr anspruchsvoll und gleichzeitig sehr schön und bereichernd. Franziska 0:38:45–0:38:48 Ich habe da noch was, Hannah. Ich glaube, ich habe richtig Lust, 0:38:48–0:38:52 den Otto Scharmer an der Stelle zu zitieren, weil er einfach sowieso ein inspirierender 0:38:52–0:38:55 Mensch ist und wir nochmal so ein bisschen in die Führungsgeschichte reinkommen. 0:38:56–0:38:58 Der sagt nämlich, und vielleicht ist es ein schöner Abschluss, 0:38:59–0:39:03 es kommt nicht darauf an, was Führungskräfte tun, noch wie sie es tun, 0:39:03–0:39:07 sondern auf ihren inneren Zustand, den inneren Raum, aus dem sie operieren, 0:39:07–0:39:08 die Quelle ihres Handelns. 0:39:08–0:39:11 Und da sind wir vielleicht wieder bei der Quelle. Hannah Heller 0:39:12–0:39:16 Schön, dann nehmen wir doch das als Abschlusswort. Und ich hoffe, 0:39:16–0:39:22 wir konnten ein paar Dinge zum Mitschreiben für unsere ZuhörerInnen und Quellen 0:39:22–0:39:24 da draußen heute sammeln, 0:39:24–0:39:28 damit ihr einfach gestärkt daraus geht, damit sich Organisationen stabil entwickeln können. 0:39:29–0:39:32 Weil was ich auch echt immer mitbekomme, ist, dass dieses Quellthema unbewusst 0:39:32–0:39:36 ist, dass Menschen was starten, dann irgendwie wieder einen anderen Fokus in 0:39:36–0:39:43 ihrem Leben entwickeln Und da dann aber einfach so unbeholfen rausstolpern aus der Organisation, 0:39:43–0:39:46 die sie sozusagen oder aus der Initiative, die sie gestartet haben und dann 0:39:46–0:39:49 diese Initiative aber auch mit der Zeit versiegt. 0:39:49–0:39:53 Und das wäre sehr schade, wenn diese ganzen Impulse, die von den Quellen kommen, 0:39:53–0:39:58 die ganzen kreativen Ideen dann nur so kurz in der Welt sind. 0:39:58–0:40:04 Und deshalb dieser Podcast, damit Quellen auch nicht immer nur in ihrem Projekt 0:40:04–0:40:05 verhaftet bleiben müssen, 0:40:06–0:40:10 sondern auch immer wieder neue Dinge starten können, weil das sind oft Quellpersonen, 0:40:10–0:40:14 sie bringen was in die Welt, aber dann zieht sie es auch wieder weiter. 0:40:14–0:40:17 Aber damit diese Projekte auch längerfristig in der Welt bleiben, 0:40:17–0:40:21 dann braucht es da einfach einen guten bewussten Umgang mit diesem Thema und 0:40:21–0:40:26 eine gute Übergabe auch an Menschen, die dann vielleicht dieses Projekt, 0:40:26–0:40:28 diese Idee weitertragen. 0:40:28–0:40:33 Ja, vielleicht als letzter Punkt noch, ist diese Welttheorie allumfassend oder 0:40:33–0:40:38 hilft es vielleicht auch mit verschiedenen Theorien da zu arbeiten? 0:40:38–0:40:44 Stefan, du hattest vorhin nochmal das Stichwort gebracht, die Theorie als Entscheidung 0:40:44–0:40:48 sozusagen, man soll sich für sie entscheiden, man kann sie aber auch wieder 0:40:48–0:40:51 zur Seite legen und andere Theorien sich rauspicken. 0:40:52–0:40:54 Genau, wie sieht es damit aus? Stefan 0:40:54–0:40:58 Keine Ahnung, was zu sagen. Natürlich ist diese Theorie der heilige Kral und 0:40:58–0:41:01 ist auf jeden Fall richtig und absolut wahr. 0:41:02–0:41:07 Spaß beiseite. Auch Tom Nixon schreibt es, all models are flawed, but somewhat useful. 0:41:07–0:41:11 Und er schreibt auch, dass es vor allem Personal Choice ist, dies zu wählen. 0:41:11–0:41:16 Und für mich, ich bin großer Fan von verschiedenen Konzepten und Modellen und 0:41:16–0:41:17 ich kenne tatsächlich, glaube ich, echt viele. 0:41:18–0:41:21 Für mich sind das, ich habe irgendwann für mich die Metaphorik von der Landkarte 0:41:21–0:41:23 gefunden. Und das sind für mich alles verschiedene Landkarten, 0:41:23–0:41:28 die uns helfen können, uns in der Realität und in der Welt zu orientieren. 0:41:28–0:41:32 Und nicht mehr, nicht weniger. Und es gibt verschiedene Landkarten für verschiedene 0:41:32–0:41:33 Terrasse, auf denen wir unterwegs sind. 0:41:33–0:41:37 Es gibt auch verschiedene Landkarten für gleiche Terrasse, die wir unterwegs 0:41:37–0:41:39 sind, die aber einen anderen Fokus drauflegen. 0:41:39–0:41:43 Und das Gleiche ist, wir können auch die Metapher der Brille benutzen und sagen, 0:41:43–0:41:46 hey, wir ziehen diese Brille auf und wenn wir durch eine Brille schauen, jeder kennt das, 0:41:46–0:41:50 wir haben eine Sonnenbrille auf und dann sieht die Welt anders aus von den Farben 0:41:50–0:41:54 her und dann sehen wir sie so und dann setzen wir sie ab und können andere aufsetzen 0:41:54–0:42:00 und dann sehen wir andere Sachen fokussiert und deswegen dürfen wir mit diesen Konzepten spielen. 0:42:00–0:42:03 In der integralen Theorie, sagt man, zu vielen Modellen und die kann eben alles 0:42:03–0:42:06 nebeneinander halten, sagt man true but partial. 0:42:06–0:42:11 Also war aber unvollständig oder hilfreich, aber unvollständig. 0:42:11–0:42:15 Und das finde ich wichtig, sehr wichtig sogar, das beizubehalten. 0:42:15–0:42:18 Und wir werden in diesem Podcast in den nächsten Monaten, Jahren sicherlich 0:42:18–0:42:21 noch einige andere Modelle oder Konzepte vorstellen. Denn ich denke, 0:42:21–0:42:25 der Verbindungskulturkompass wird das Nächste sein und Soziokratie wird auch kommen. 0:42:25–0:42:28 Und von dem her werden wir das alles zusammenbauen. 0:42:28–0:42:34 Ein Puzzlestück at a time oder ein Mosaiksteinchen zum Nächsten für das Gesamtkunstwerk. Hannah Heller 0:42:35–0:42:38 Schön. Vielen, vielen Dank euch beiden. Ich freue mich, dass ihr nochmal hier 0:42:38–0:42:42 wart, dass wir die Quelltheorie, glaube ich, gut als eine Brille von vielen 0:42:42–0:42:47 gut nochmal skizziert haben und Bilder entstanden sind bei den Menschen, 0:42:47–0:42:48 die ihnen einfach helfen, 0:42:49–0:42:53 da gut ins Weltsein zu kommen und ins Entwickeln zu kommen von Organisationen 0:42:53–0:42:58 und diese Welt ein Stück größer zu machen und zu verändern hin zu mehr Gemeinschaft 0:42:58–0:43:00 und Verbindung. Ich danke euch fürs Zuhören. 0:43:00–0:43:08 Wenn ihr diesen Podcast unterstützen wollt, dann werdet Mitglied im Mycelium-Verein, mycelium-ev.com. 0:43:09–0:43:14 Dort könnt ihr ganz einfach Mitglied werden und dann auch diesen Podcast unterstützen. 0:43:14–0:43:18 Ich freue mich, wenn ihr Teil von unserem Mycelium-Ökosystem werdet. 0:43:18–0:43:21 Vielen Dank fürs Zuhören und noch eine gute Woche. Tschüss. Franziska 0:43:22–0:43:23 Tschüss, auch von unserer Seite. Stefan 0:43:24–0:43:24 Ciao, ciao.

Deeplinks to Chapters

00:00:00.000 Intro
255
00:00:09.942 Begrüßung
255
00:01:08.870 Basis der Quelltheorie
255
00:06:16.654 Gibt es immer nur eine Quelle
255
00:08:39.034 Wie den Quellimpuls abgeben
255
00:13:18.874 Werkzeuge für Quellen
255
00:27:59.666 Wie umgehen mit Reibungspunkten
255
00:34:50.119 Schlüsselpunkte
255
00:40:28.503 Wie allumfassend ist die Theorie
255
00:42:34.952 Verabschiedung
255