1950 gab Bundeskanzler Konrad Adenauer den AnstoĂ zum Aufbau einer eigenen Armee. Das geschah zunĂ€chst geheim, denn die Alliierten hatten ein Wörtchen mitzureden. Den Auftrag gab er dem CDU-Politiker Theodor Blank. Sein Job war ziemlich verklausuliert, er leitete die "Dienststelle fĂŒr die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhĂ€ngenden Fragen", im allgemeinen Sprachgebrauch einfach "Amt Blank" genannt. Daraus wurde spĂ€ter das Bundesverteidigungsministerium. Die GrĂŒndung der Bundeswehr ist offiziell erst möglich, als am 5. Mai 1955 das Besatzungsstatut aufgehoben und die Bundesrepublik ein souverĂ€ner Staat wird. Ein halbes Jahr spĂ€ter treten die ersten 101 Soldaten in Bonn ihren Dienst an. Unter ihnen auch ehemalige GenerĂ€le der Wehrmacht wie Hans Speidel und Adolf Heusinger. Heusinger kommt im Beitrag auch zu Wort, ebenso wie Theodor Blank, der inzwischen erster Bundesverteidigungsminister ist. Das Datum, der 12. November 1955, war bewusst gewĂ€hlt. Es ist der 200. Geburtstag des preuĂischen Generals Gerhard von Scharnhorst. Scharnhorst hatte Anfang des 19. Jahrhunderts das Heer reformiert, die Adelsprivilegien abgeschafft und die allgemeine Wehrpflicht eingefĂŒhrt. Auf ihn geht somit das Konzept vom BĂŒrger in Uniform zurĂŒck. An seinem Ehrentag also treten die ersten Soldaten ihren Dienst an. Der Name "Bundeswehr" existiert zwar schon, ist aber offenbar noch nicht etabliert ist. WDR-Reporter Hans Jesse spricht von den Deutschen StreitkrĂ€ften.