Für den deutschen Batteriehersteller Varta war das Geschäftsjahr 2024 ein blanker Horror: Im Februar legte ein Hackerangriff zeitweise die komplette Fertigung lahm, die Absatzzahlen für Mikrobatterien brachen ein, neue Zellinnovationen stockten (V4Drive) und die Überschuldung nahm immer größere Ausmaße an: Gegen Ende des Jahres 2024 wurde zwar eine Insolvenz abgewendet, jedoch verloren alle Kleinanleger ihren Besitz: Die Varta AG wurde von Porsche und dem Mehrheitsaktionär Michael Tojner aufgekauft.
Für den deutschen Batteriehersteller Varta war das Geschäftsjahr 2024 ein blanker Horror: Im Februar legte ein Hackerangriff zeitweise die komplette Fertigung lahm, die Absatzzahlen für Mikrobatterien brachen ein, neue Zellinnovationen stockten (V4Drive) und die Überschuldung nahm immer größere Ausmaße an: Gegen Ende des Jahres 2024 wurde zwar eine Insolvenz abgewendet, jedoch verloren alle Kleinanleger ihren Besitz: Die Varta AG wurde von Porsche und dem Mehrheitsaktionär Michael Tojner aufgekauft.
Unser Podcastgast, Michael Ostermann (CEO Varta AG) übernahm am 6. Mai den Vorstandsvorsitz der Varta, um den einst profitablen Batterieproduzenten aus der Krise zu führen. Der 58-jährige Automotive-Manager sah schon damals hauptsächlich drei Herausforderungen:
1) Überschuldung von mehr als 485 Millionen Euro: Varta hatte rund 250 Millionen Euro Schulden bei Banken und Hedgefonds sowie weitere 235 Millionen Euro, die sich das Unternehmen per Schuldschein geliehen hat.
2) Hackerangriff auf Varta-Produktionsanlagen: In der Nacht auf den 12. Februar 2024 wurde Varta Opfer eines breit angelegten Cyberangriffs. Den unbekannten Cyberkriminellen gelang es, Teile der konzernweit eingesetzten IT-Systeme zu infiltrieren und Produktionsanlagen abzustellen.
3) Hochproblematisches Marktumfeld: Der Absatz der Mikrobatterien stockte. Preisgünstigere Wettbewerber aus China ersetzen Varta zunehmend in dieser Marktnische.
Gegen Ende des Jahres zeigte die Varta AG beim Amtsgericht Stuttgart die Durchführung eines "StaRUG-Verfahrens" an. Damit blieben zwar alle Arbeitsplätze erhalten, jedoch verliert die Varta AG damit ihre Börsennotierung. Ein sog. "Kapitalschnitt auf null" bedeutet nun, dass das bestehende Grundkapital auf 0,00 EUR herabgesetzt wird. Sechs von sieben Gläubigergruppen stimmten diesem Verfahren zu, einzig die Kleinanleger waren dagegen. Aktionäre wollen nun gegen Sanierungsplan klagen.
Das für die Restrukturierung benötigte Kapital wird von der Porsche AG und dem bisherigen Mehrheitsaktionär Michael Tojner eingebracht, zu jeweils 30 Millionen Euro. Auch die Banken stimmten einem entsprechenden Kapitalschnitt zu.
V4Drive bei Batemo: https://www.batemo.com/products/batemo-cell-explorer/varta-v4drive-v21700hd-25b/
Talk mit Varta-CTO Rainer Hald: https://geladen.podigee.io/106-v4drive-varta
Im Geladen-Podcast setzen sich Patrick Rosen und Daniel Messling mit ihren Gästen wissenschaftlich mit den Themen Energiewende, Elektromobilität, Elektroauto und Batterie auseinander. Der Podcast wird produziert vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
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