45 Minuten Zukunft. Land- und Meeresnutzung im Wandel   /     Treibhausgase einfach endlagern?

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Etwa zehn Prozent – so viele Treibhausgas-Emissionen bleiben von den derzeitigen übrig, wenn Deutschland bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral ist. Denn es wird nicht vermeidbare Emissionen geben, die kompensiert werden müssen. Das funktioniert beispielsweise, indem Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre entzogen und dauerhaft gespeichert wird. Doch wo soll das CO2 hin? Und welche CO2-Entnahme-Verfahren sind überhaupt erfolgversprechend?

Subtitle
Holz, Humus oder Hightech zur langfristigen Kohlenstoff-Speicherung
Duration
2815
Publishing date
2023-01-19 09:30
Link
https://thuenen-podcast.podigee.io/12-treibhausgase-einfach-endlagern
Contributors
  Moderation: Lydia Heller, Marko Pauli | Redaktion: Nadine Kraft
author  
Enclosures
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Shownotes

Holz, Humus oder Hightech zur langfristigen Kohlenstoff-Speicherung

Aktuell bilden in Deutschland ausschließlich Wälder und Holzprodukte eine sogenannte Kohlenstoff-Senke. Bäume binden durch ihren Stoffwechsel etwa sieben Prozent der deutschen CO2-Emissionen. Weltweit sind es mehr als 25 Prozent. Deshalb ruhen die Hoffnungen auf dem Weg zur klimaneutralen Lebensweise vor allem auf den Wäldern. Großes Potenzial wird allerdings auch landwirtschaftlich genutzten Böden zugeschrieben, denn Humus beispielsweise gehört ebenfalls zu den Kohlenstoffspeichern.

Möglichkeiten und Ideen für menschgemachte CO2-Senken sind zum einen das verstärkte Bauen mit Holz, denn in langlebigen Holzprodukten kann der Kohlenstoff viele Jahrzehnte lang festgelegt bleiben. Zum anderen gibt es längerfristig Ideen, etwa Bioenergie mit „Capture and Storage“ zu kombinieren. Das Kohlendioxid würde dann direkt am Schornstein eingefangen und eingelagert werden, statt es in die Umluft zu entlassen. Auch die gezielte Stabilisierung pflanzlicher Biomasse durch die Herstellung von Pyrolysekohle wird als mögliche langfristige Kohlenstoffsenke diskutiert. Nicht zuletzt gibt es Ideen und Versuche, Kohlendioxid mit Hilfe von CO2-Filteranlagen aus der Atmosphäre oder auch dem Meer zu ziehen und dann geologisch zu speichern, beispielsweise in ausgedienten Erdgasreservoirs.

Welche Beiträge zur Kohlenstoffspeicherung Landwirtschaft und Waldwirtschaft tatsächlich leisten können, warum Moore und Meere eine so wichtige Rolle bei der CO2-Speicherung spielen, welche Möglichkeiten CO2-Filteranlagen bieten und warum dennoch kein Weg an der Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen vorbeiführt, besprechen unsere Gäste in dieser Folge: Dr. Nadine Mengis vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Prof. Andreas Krause vom Thünen-Institut für Holzforschung und Prof. Heiner Flessa vom Thünen-Institut für Agrarklimaschutz.

Weitere Informationen: https://www.thuenen.de/podcast/12-treibhausgase-einfach-endlagern