Die Debatte zum Verhältnis zwischen Sprache und Denken wurde lange Zeit sehr emotional geführt. Heute wissen wir zumindest eines: Die Sache ist nicht so einfach. Sprache ist nicht gleich Denken. Doch das Interesse am sprachlichen Relativitätsprinzip hat seit den 1990er Jahren mit neuen Ansätzen wieder zugenommen. Jüngste kognitionspsychologische Befunde deuten darauf hin, dass sprachliche Kognition durchaus eng mit der nicht-sprachlichen Kognition verknüpft ist. Besonders in den Bereichen Farben, Zahlen, Raum und Zeit wird aktuell sehr viel geforscht, häufig mit psycholinguistischen oder kognitionswissenschaftlichen Verfahren. Doch nicht immer sich die empirischen Befunde dieser Experimente eindeutig. In dieser Folge sehen wir uns ein paar dieser Experimente etwas genauer an.