In dieser Episode sprechen Hans-Dieter Höltje und Bernd Rupp über Schlafmittel, Tranquilizer und die chemischen Besonderheiten aktueller und historischer Wirkstoffklassen.
In dieser Episode sprechen Hans-Dieter Höltje und Bernd Rupp über Tranquilizer und Schlafmittel. Neben den derzeit wichtigsten Wirkstoffklassen wie Benzodiazepine oder Nonbenzodiazepine werden auch neuere Entwicklungen wie Orexin-Rezeptor-Antagonisten angesprochen.
Struktur von Melatonin; der blaue Kreis markiert die Metoxygruppe des Methylethers, der rote Kreis markiert das Acetamid des acetylierten Stickstoffs; Quelle: Hans-Dieter Höltje.Wie immer besprechen Hans-Dieter und Bernd die chemischen Eigenheiten der jeweiligen Wirkstoffklassen und wie diese sich auf die Pharmakologie der Wirkstoffe auswirken.
Auch das körpereigene Melatonin wird als Wirkstoff eingesetzt. Hans-Dieter beschreibt, wie im Körper aus Serotonin Melatonin erzeugt wird und wie in der Wirkstoffentwicklung das Melatonin künstlich verändert wurde, um es als Schlafmittel einsetzen zu können. Neben den altbekannten Wirkstoffklassen gehen Hans-Dieter und Bernd auch auf neue Entwicklungen wie Orexin-Rezeptor-Antagonisten ein. Für einige Wirkstoffe dieser Gruppe wurden 2022 Zulassungen in Europa beantragt und erste Vertreter haben die Zulassung mittlerweile erhalten.
Abschließend spricht Bernd noch eine Hörer:Innen Frage zur Episode mit Carsten Watzl an.
(Im Podcast gibt es Kapitelmarken, die den Zwischenüberschriften hier im Text entsprechen, so dass es einfacher ist, bestimmte Teile erneut zu hören. Nicht jede Kapitelmarke hat eine Zwischenüberschrift, manchmal fassen wir mehrere Kapitel zusammen.)
Anfrage von Frau Kämmerer:
„“ Hallo Herr Dr. Rupp,
zunächst herzlichen Dank für Ihren vielseitigen und interessanten PC!
Obwohl ich eher Laie bin, finde ich Ihren PC spannend und höre gerne zu. Auch die vielseitige Themenauswahl gefällt mir sehr gut. Eine wirkliche Empfehlung!
Auch der letzte PC mit Herrn Prof. Dr. Watzl war wieder lehrreich und erfreulich detailliert.
Eine Frage, die gerade aktuell diskutiert wird, habe ich aber noch.
In einer aktuellen Studie wurde nach wiederholter mRNA- Impfung mit Comirnaty ein eher ungewöhnlicher Anstieg der Antikörper der Subklasse IgG4 festgestellt.
Mich würde interessieren, wie Herr Prof. Dr. Watzl diesen Klassenwechsel bei den Antikörpern einschätzt, insbesondere auch im Hinblick auf weitere Booster.Mit interessierten Grüßen
Kämmerer „“
Antwort von Carsten Watzl:
„“ Hallo Bernd,
Ja, die Studie kenne ich (kommt aus Erlangen). Aktuell kann ich aber nicht einschätzen, welche Folgen der IgG4-Klassenwechsel hat und ob dieser mit irgendwelchen Unterschieden in der Effektivität der Impfung bzw. der Immunität einhergeht. Dazu brauchen wir einfach noch mehr Daten. Aktuell bin ich da aber nicht ‚alarmiert‘.Gruß,
Carsten „“
Carsten’s Antwort zur Bedeutung von IgG4:
„“ IgG4 im Vergleich zu IgG1 ist nicht so gut darin, Fc-Rezeptor vermittelte Effekte auszulösen. Diese Effekte können auch wichtig sein, um durch Antikörper gebundene Viren nicht nur zu neutralisieren, sondern auch infizierte Zellen und Komplexe zu beseitigen. Die Abwehr könnte also etwas schlechter sein, wenn mehr IgG4 und weniger IgG1 vorhanden ist. Jedoch ist noch gar nicht gezeigt worden, dass die Abwehr wirklich schlechter ist. Das ist aktuell eher eine theoretische Überlegung.
Gruß,
Carsten „“
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