Die beiden Forscherinnen kommen aus unterschiedlichen Fachgebieten und genauso unterschiedlich blicken sie auch auf das Thema: Kira Thiel beschäftigt sich sozialwissenschaftlich damit, wie Heranwachsende im Netz agieren und wie sie mit negativen Erfahrungen umgehen. Sünje Andresen treibt die juristische Frage um, was das Recht an Werkzeugen bereithält, um eine möglichst gefahrenfreie Internet-Nutzung zu gewährleisten. Risiko im Netz? Cybermobbing und Hate Speech sind die häufigsten Risiken, denen Kinder und Jugendliche im Netz begegnen. Also verbale Angriffe im Klassenchat, während Online-Spielen oder für alle sichtbar in Sozialen Medien. Aber auch Cybergrooming (so nennt man die gezielte Manipulation Minderjähriger mit dem Ziel des sexuellen Missbrauchs via Online-Chat) stellt eine ernstzunehmende Gefahr dar. Wie soll diesen Gefahren begegnet werden? Kinder und Jugendliche einfach aus dem Internet fernzuhalten, wäre absolut nicht zielführend, sind sich die Forscherinnen einig. „Das Internet ist ein wichtiger Bestandteil im Leben junger Menschen. Sie kommunizieren dort mit Freund*innen oder holen sich wichtige Informationen. Man sollte Heranwachsenden dies nicht vorenthalten, sondern sie vielmehr befähigen, das Internet möglichst verantwortungsbewusst zu nutzen“, sagt Kira Thiel. Durch die UN-Kinderrechtskonvention seien wir als Gesellschaft außerdem dazu verpflichtet, Kindern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, sagt Sünje Andresen. Und dazu gehöre nun einmal die Nutzung des Internets. Interesse statt Kontrolle Als Eltern sollte man nicht jegliche Online-Kommunikation der Kinder überwachen, in der Hoffnung, sie auf diese Weise vor allen Risiken zu schützen. „Das funktioniert erstens nicht“, sagt Sünje Andresen. „Zweitens haben Kinder auch ein Recht auf Privatsphäre und private Kommunikation.“ Vielmehr müsse man die Internet-Nutzung an das Alter des Kindes anpassen. Je älter es wird, desto mehr müsse man ihm zutrauen und ihm die Teilhabe ermöglichen. Wichtig für Eltern sei laut Kira Thiel außerdem, die Bedürfnisse und Lebenswelten der eigenen Kinder ernst zu nehmen. Das bedeute auch, echtes Interesse an den Online-Aktivitäten der Kinder zu zeigen: Erzähl mal, welche Apps nutzt du gerne und warum? Was passiert da so? Man solle nicht mit erhobenem Zeigefinger und pessimistisch auf neue Medien blicken, sondern sich möglichst vorbehaltlos mit dem Kind auszutauschen.
Die beiden Forscherinnen kommen aus unterschiedlichen Fachgebieten und genauso unterschiedlich blicken sie auch auf das Thema: Kira Thiel beschäftigt sich sozialwissenschaftlich damit, wie Heranwachsende im Netz agieren und wie sie mit negativen Erfahrungen umgehen. Sünje Andresen treibt die juristische Frage um, was das Recht an Werkzeugen bereithält, um eine möglichst gefahrenfreie Internet-Nutzung zu gewährleisten.
Cybermobbing und Hate Speech sind die häufigsten Risiken, denen Kinder und Jugendliche im Netz begegnen. Also verbale Angriffe im Klassenchat, während Online-Spielen oder für alle sichtbar in Sozialen Medien. Aber auch Cybergrooming (so nennt man die gezielte Manipulation Minderjähriger mit dem Ziel des sexuellen Missbrauchs via Online-Chat) stellt eine ernstzunehmende Gefahr dar. Wie soll diesen Gefahren begegnet werden?
Kinder und Jugendliche einfach aus dem Internet fernzuhalten, wäre absolut nicht zielführend, sind sich die Forscherinnen einig. „Das Internet ist ein wichtiger Bestandteil im Leben junger Menschen. Sie kommunizieren dort mit Freund*innen oder holen sich wichtige Informationen. Man sollte Heranwachsenden dies nicht vorenthalten, sondern sie vielmehr befähigen, das Internet möglichst verantwortungsbewusst zu nutzen“, sagt Kira Thiel.
Durch die UN-Kinderrechtskonvention seien wir als Gesellschaft außerdem dazu verpflichtet, Kindern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, sagt Sünje Andresen. Und dazu gehöre nun einmal die Nutzung des Internets.
Als Eltern sollte man nicht jegliche Online-Kommunikation der Kinder überwachen, in der Hoffnung, sie auf diese Weise vor allen Risiken zu schützen. „Das funktioniert erstens nicht“, sagt Sünje Andresen. „Zweitens haben Kinder auch ein Recht auf Privatsphäre und private Kommunikation.“ Vielmehr müsse man die Internet-Nutzung an das Alter des Kindes anpassen. Je älter es wird, desto mehr müsse man ihm zutrauen und ihm die Teilhabe ermöglichen.
Wichtig für Eltern sei laut Kira Thiel außerdem, die Bedürfnisse und Lebenswelten der eigenen Kinder ernst zu nehmen. Das bedeute auch, echtes Interesse an den Online-Aktivitäten der Kinder zu zeigen: Erzähl mal, welche Apps nutzt du gerne und warum? Was passiert da so? Man solle nicht mit erhobenem Zeigefinger und pessimistisch auf neue Medien blicken, sondern sich möglichst vorbehaltlos mit dem Kind auszutauschen.
Arbeitspapier
Sünje Andresen
Kira Thiel
Johanna Sebauer
Kontakt